Dieter Wedel
Die Jagd auf Dieter Wedel hat begonnen / picture alliance

Dieter Wedel und #MeToo - Ächtung auf Zuruf

Als erster deutscher Prominenter findet sich der Regisseur Dieter Wedel im Zentrum der #Metoo-Debatte wieder. Dabei werden sämtliche Regeln unseres Rechtssystems ausgehebelt, schreibt Staranwalt Gerhard Strate. Die digitale Inquisition habe mit einer geordneten Gerichtsöffentlichkeit nichts mehr zu tun

Gerhard Strate

Autoreninfo

Gerhard Strate ist seit bald 40 Jahren als Rechtsanwalt tätig und gilt als einer der bekanntesten deutschen Strafverteidiger. Er vertrat unter anderem Monika Böttcher, resp. Monika Weimar und Gustel Mollath vor Gericht. Er publiziert in juristischen Fachmedien und ist seit 2007 Mitglied des Verfassungsrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer. Für sein wissenschaftliches und didaktisches Engagement wurde er 2003 von der Juristischen Fakultät der Universität Rostock mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Foto: picture alliance

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Wenn die unendlichen Möglichkeiten modernster Technik mit den Gepflogenheiten des Mittelalters eine Verbindung eingehen, dann droht höchste Gefahr für die Errungenschaften der Zivilisation. Dies muss dieser Tage auch der Filmregisseur Dieter Wedel erfahren, der sich nach einem Artikel im Zeit-Magazin als erster deutscher Prominenter unvermittelt im Zentrum der #Metoo-Debatte wiederfindet. Was die ehemaligen Schauspielerinnen Jany Tempel und Patricia Thielemann über Wedel berichten, ist denn auch Wasser auf die Mühlen einer Kampagne, die dazu angetreten ist, sämtliche Regeln unseres Rechtssystems auszuhebeln.

Aussage gegen Aussage

Die Vorwürfe reichen weit zurück: 1991 beziehungsweise 1996 habe Wedel die Schauspielerinnen zu Vorstellungsterminen im Hotelzimmer empfangen und sie sexuell genötigt. Während Tempel von einer Vergewaltigung berichtet, erzählt Thielemann von ihrer erfolgreichen Gegenwehr, wobei Wedel ihre Bluse aufgerissen und ihr den Hals zugedrückt habe. Vorgänge, die der Regisseur durch eine anwaltliche Stellungnahme dementiert.

Eine klassische Aussage-gegen-Aussage-Konstellation also, deren juristisch völlig ungeprüfter Wahrheitsgehalt die einstmals ehrwürdige Zeit nicht davon abhielt, die Geschichte in die Welt zu tragen und Wedel unter dem Hashtag #Metoo den Hyänen zum Fraß vorzuwerfen. „Ehemalige Schauspielerinnen sagen #Metoo, und nennen einen Namen. (für Abonnenten)“ vermeldete der Twitteraccount von Zeit Online am 3. Januar 2018 unter Beifügung eines umsatzfördernden Links zur Digitalausgabe.

Die Jagd auf Dieter Wedel hat begonnen

Mit dem britischen Labourpolitiker Carl Sargeant hat die #Metoo-Kampagne bereits ein erstes Todesopfer gefordert. Gepriesen wird sie trotzdem, beispielsweise von Vice.com-Chefredakteurin Laura Himmelreich, die dereinst einen zotigen Spruch des FDP-Politikers Rainer Brüderle genutzt hatte, ihn medial zu exekutieren: „Der wichtigste Text, der in Deutschland bisher zu #metoo erschienen ist. Ich hoffe sehr, dass weitere folgen. Mit Namen“, kommentiert sie die angeblichen Enthüllungen über Dieter Wedel. Die Jagd kann beginnen.

Noch am selben Tag setzt die Süddeutsche Zeitung nach: „Auch andere Verhaltensweisen, die ehemalige Mitarbeiter Dieter Wedel zuschreiben, erinnern an Harvey Weinstein“ heißt es da, den ultimativen Trigger der #Metoo-Kampagne bemühend. Ächtung auf Zuruf: Alles Weitere ist ab jetzt nur noch eine Sache der Algorithmen.

Nun ist die geifernde Menge gefragt, die so gar nichts mehr gemein hat mit einer geordneten Gerichtsöffentlichkeit. Das Femegericht kann beginnen. Dass einen diese Enthüllungen nicht wundern würden, da man den so Beschuldigten schon immer für einen schlimmen Finger gehalten habe, ist in diesem Stadium der digitalen Inquisition noch der mildeste Tonfall, den „so einer“ zu erwarten hat.

Hinter verschlossenen Türen

Dass es durchaus sachfremde Gründe geben kann, auf den #Metoo-Zug aufzuspringen und einen prominenten Mann der sexuellen Übergriffigkeit zu beschuldigen, liegt auf der Hand. Dass der als Perfektionist bekannte Wedel nicht immer zimperlich mit schlecht vorbereiteten Schauspielern umging und oft auch cholerisch Klartext redete, ist eine branchenbekannte Tatsache. Wen wundert es da, dass ein Kameramann zu berichten weiß, eine Schauspielerin habe ihm erzählt, sie hätte zuvor Wedels sexuelle Avancen abgewehrt? In der Sensationslust klingt es natürlich völlig selbstverständlich, dass ein als qualitätsbewusst bis zur Selbstzerfleischung bekannter Regisseur seine eigenen Dreharbeiten nur aus kleingeistiger Rachsucht heraus torpediert.

„Die Frauen, die Dieter Wedel beschuldigen, haben keine großen Karrieren gemacht. Jedenfalls nicht als Schauspielerinnen“ resümiert die FAZ. Eine erfolgreichere Kollegin wie Sonja Kirchberger berichtet anders über ihre Erfahrungen mit Dieter Wedel: „Es hat sehr viele Affären gegeben, aber ich habe nie etwas über sexuelle Übergriffe gehört oder derartiges gesehen.“ Wobei sie einschränkend hinzufügt, dass sie nicht wissen könne, was hinter verschlossenen Türen passiert sei.

Damit bringt Kirchberger auf den Punkt, worin der wahre Skandal besteht, denn naturgemäß kann niemand wissen, was hinter verschlossenen Türen passiert, wenn weder Zeugen noch Beweise greifbar sind. Auch nicht Die Zeit. Auch nicht Laura Himmelreich. Und selbstverständlich auch nicht all die Kommentatoren in den sozialen Netzwerken, die es natürlich schon immer gewusst haben wollen.

Abschied vom Rechtsstaat

Und das leitet über zu einem rechtlichen Gesichtspunkt. Die Medien sind zwar nicht gehalten, die im Strafprozess geltende Unschuldsvermutung zum Leitbild zu nehmen. Sie gilt nur im Verhältnis des einem Verdacht ausgesetzten Bürgers zur Justiz. Die Medien dürfen auch über Verdachtslagen reden, deren Grundlage nicht sicher ist. Dürften die Medien, falls der Ruf einer Person gefährdet ist, nur Informationen verbreiten, an deren Verlässlichkeit keine Zweifel bestehen, könnten sie ihre durch Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes verfassungsrechtlich gewährleisteten Aufgaben bei der öffentlichen Meinungsbildung nicht erfüllen. Viele Skandale, die in der Geschichte dieser Republik aufgedeckt wurden, hatten ihren Ursprung in einer dem Funktionieren dieses Gemeinwesens durchaus hilfreichen Verdachtsberichterstattung.

Den Schutzbereich und die Grenzen einer Verdachtsberichterstattung hat die Rechtsprechung klar abgesteckt: Vor der Veröffentlichung muss ein Mindestbestand an Beweistatsachen zusammengetragen werden. Der Grad an Richtigkeitsgewähr ist umso höher anzusetzen, je schwerer und nachhaltiger das Ansehen des Betroffenen durch die Veröffentlichung beeinträchtigt wird.

Ein Verdacht bleibt immer ein Verdacht

Die beiden Frauen, die im Zeit-Magazin zu Wort kommen, haben den zuständigen Strafverfolgungsbehörden das ihnen in 1991 und 1996 angeblich Widerfahrene nie zur Anzeige gebracht. Dafür mögen sie verständliche Motive gehabt haben: Überforderung oder Scham, vielleicht aber auch nur, dass es gar nicht so passiert ist, wie es jetzt geschildert wird. Ein Staatsanwalt hätte es sicherlich als Indiz gegen die Glaubwürdigkeit der nach ihren Angaben vergewaltigten Frau gewertet, dass sie anschließend noch unter Wedels Regie an der Serie „Der König von St. Pauli“ in einer Nebenrolle mitgewirkt hat. Dieses Gegenindiz ist zwar nicht zwingend. Die Wahrheitsfindung wäre aber schon damals schwierig gewesen. Die Redakteurinnen des Zeit-Magazins haben den von ihnen kolportierten Verdacht noch dadurch zu bekräftigen versucht, dass einige Weggefährten der beiden Frauen befragt wurden. Und sie versichern, das Manuskript eines acht Jahre nach der angeblichen Vergewaltigung für ein Buchprojekt niedergeschriebenen Berichts über dieses Geschehnis würde ihnen vorliegen.

Was ist die Besonderheit hier? Es wird durch die Berichte der beiden Frauen ein Verdacht in die Welt gesetzt. Den für das Zeit-Magazin Verantwortlichen muss vor der Veröffentlichung klar gewesen sein: Dieser Verdacht wird immer ein Verdacht bleiben! Er wird sich nie entkräften, er wird sich aber auch nie bestätigen lassen! Der Effekt eines solchen Berichts ist allein: Es wird schon etwas hängen bleiben – die Ächtung eines Menschen auf bloßen Zuruf. Rechtsstaat ade!

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Patrick Rieder | Mo., 8. Januar 2018 - 11:17

Hier ist ein weiterer wahrer Skandal:
10% aller Frauen in Deutschland erfahren körperliche oder sexuelle Gewalt.
Gleichzeitig ziehen 10% aller Väter Kinder auf, die gar nicht ihre eigenen biologischen sind.
Das Kuckuckskind ist die Gewalt des schwachen Geschlechts. Aber wird hierüber überhaupt geredet?

Claudia Westphal | Mo., 8. Januar 2018 - 11:51

Man kann hier nur zustimmen. Mich hat schon sehr gestört, dass man Kevin Spacey in vorauseilendem Gehorsam aus bereits gedrehten Filmen wieder herausgeschnitten hat.

Wenn jemand übergriffig wird bzw. geworden ist, hilft nur eine Anzeige bei der Polizei und ein Prozess. Anklagen, Verurteilen, Handeln. Dann kann man immer noch Filme ändern. Aber diese Debatte zeigt, dass wir unseren Rechtsstaat unterhöhlen. Es reicht die öffentliche Diffamierung und "Recht" spricht dann wer auch immer aber auf offensichtlich nicht die staatlichen Instanzen. Es ist ganz ähnlich dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Der Betreiber entscheidet nun, was richtig bzw. falsch ist, was stehen bleibt und was gelöscht wird.

Man schadet auch den Opfern, weil auf diese Weise niemand mehr wirkliche Opfer von Scheinopfern unterscheiden kann, denn hier springen auch vermeintliche Opfer auf einen fahrenden Zug auf und bringen sich ins Rampenlicht.

Nur ordentliche Verfahren können das lösen.

Ursula Horvath | Mo., 8. Januar 2018 - 19:09

Antwort auf von Claudia Westphal

habe ich so ein Gefühl, dass wenn eine Frau das publik macht, dass sofort hunderte Frauen bemerken, dass auch sie Betroffene sind, bis dahin aber geschwiegen haben. Seltsam, einst war ich auch mal jung und hübsch und wäre mir so etwas passiert, dann hätte ich die Anzeige noch in der selben Stunde gemacht. Doch in Karriereberufen will man der Leiter hoch und buchstäblich um jeden Preis, da lässt man sich dann auch mal begrapschen, damit die Karriere gesichert ist. Wer bitte, ist in diesen miesen Spiel, der oder die Unmorlische/r? Alles hat im Leben seinen Preis, wenn keine klare Haltung zu bestimmten Dingen besteht. In unsere Jugend hat man sich auch so verhalten als Mädchen und Frau, dass zu erkennen war, dort klappt es nicht mit billiger Anmache. Wenn ich heute alleine die vulgäre Sprache von manchen Frauen in der Öffentlichkeit höre, wundere ich mich über gar nichts mehr! Viele entwürdigen sich schon dadurch selbst!

Frank Niedermayer | Di., 9. Januar 2018 - 15:18

Antwort auf von Ursula Horvath

"Wer bitte, ist in diesen miesen Spiel, der oder die Unmorlische?"

Kann ich Ihnen sagen, die Person, die ein Abhängigenverhältnis ausnutzt, also meistens der Mann. Sicher gibt es Frauen, die ihre Reize gezielt einsetzen, sicher gibt es Frauen, die handeln heute fahrlässig ordinär. Damit unterwirft sich aber doch keine Frau einer Abfolge von Handlungen, bei der man dann am Ende sagt:"Tja, selbst schuld, sie hat es ja drauf angelegt, das kleine Luder". Das ist doch Irrsinn. Und wenn die bösen Frauen, die es nur darauf anlegen, den armen mächtigen Mann in ihr finsteres Spinnennetz zu ziehen, bekannterweise so diabolisch sind, wie kann ein Regisseur dann so blöd sein, eine Schauspielerin für ein Casting im eigenen Hotelzimmer und dann noch im Bademantel zu empfangen. Wie unprofessionell ist das denn?
Und was ist mit den Frauen, die nicht auf der Karriereleiter nach oben wollen, die aber Angst haben um ihren Job, weil ein Kind zu ernähren ist, die Miete zu zahlen ist?

wie kann ein Regisseur dann so blöd sein, eine Schauspielerin für ein Casting im eigenen Hotelzimmer und dann noch im Bademantel zu empfangen. Na wie "Dämlich" muss eine Frau sein, dieses Zimmer zu betreten und den Ablauf des weiteren schweigend hinzunehmen?

Robert Müller | Do., 11. Januar 2018 - 09:35

Antwort auf von Ursula Horvath

Ich gehe immer von rationalen Erklärungen aus, was logischerweise nicht immer zutreffend ist. In diesem Fall wäre meiner Meinung nach die rationale Erklärung, das die Jobsuche im Schauspieler-Gewerbe extrem schwierig ist. Vielleicht kommt noch hinzu, dass die Jobs um die es hier geht, extrem karrierefördernd sind. Also wird es da nicht um einen Statistenjob gehen, sondern z.B. um die Hauptrolle in einen wichtigen Film, womit Frau sich eine Karriere aufbauen kann.

Ich könnte mir vorstellen, eine ähnliche Situation könnte es bei großvolumigen Geschäftsaufträgen geben und dann zahlt man Schmiergeld um den Auftrag zu bekommen. Auch in diesem Fall kommt man mit "Moral" nicht weiter, weil der Auftrag dann an die Konkurrenz geht und die eigene Firma ist dann früher oder später pleite.

Sybille Engelke | Di., 9. Januar 2018 - 19:09

Antwort auf von Ursula Horvath

Sehr geehrte Frau Horvarth,sie sprechen mir aus der Seele. Vielen Dank
Sybille Engelke

Michaela Diederichs | Mo., 8. Januar 2018 - 11:53

Hier wird - mit Recht - von der "einstmals ehrwürdigen Zeit" geschrieben. Weder Zeit noch SZ sind ehrwürdig, eher ehr abschneidend. Dieses "An den Pranger stellen" nach sehr! langer Zeit ist absolut unwürdig. Alle Frauen, die sich daran beteiligen, sollten sich schämen. Wer sexuell gegen seinen Willen angegriffen wird und das nicht umgehend zur Anzeige bringt, macht sich mitschuldig an weiteren Opfern, die offenbar billigend in Kauf genommen werden. Diese mediale Hetzjagd ist unerträglich.

Man bedient sich hier Zerseztungsmethoden, wie sie in der DDR üblich waren. Das MfS hat so gearbeitet, um unliebsamen Bürger zu zermürben. Eine neue Generation nutzt genau diese Stilmittel für ihre eigenen Zwecke.

Liebe Frau Dederichs, im Prinzip denke ich wie Sie. Eben aber war ein Ausschnitt aus der Rede Oprah Winfreys zu hören mit etwa der Aussage ( nach meinen Worten), dass nun endlich die Zeit gekommen sei, bisher hätte man Frauen weder Gehör noch Glauben geschenkt. Ich denke, da ist eine Menge dran, gehen wir auch mal von unserem Land aus. Heißt es nicht, viele Frauen brächten das gar nicht erst zur Anzeige, weil sie unwürdig behandelt würden, beweisen müssten... und die Männer doch immer besser dabei gestellt wären? Wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass manches aus Rache geschieht... ein schwieriges Thema. Aber diese (Vor-)Verurteilungen, diese Rufmorde, zumal nach so langer Zeit, sind nicht der richtige Weg. Merkwürdig, wie sich bisweilen viele einer Sache anschließen, die vorher nicht zustande gekommen war, aber wo viele sind, braucht man keinen Mut mehr. Hoffentlich sind Kampagnen dieser Art bald vorbei, hier heißen sie nur anders; PC zum Beispiel.

so ist es. Anscheinend war die Karrieregeilheit dann doch größer wie de Schutz vor weiteren Taten.

Liebe Frau Diederichs,
ich wurde vergewaltigt, bin noch in der gleichen Nacht zur Polizei. Ich erstattete Anzeige, ich kannte meinen Vergewaltiger mit Namen. Es kam nicht einmal zu einer Gerichtsverhandlungen, da nach Meinung der Beamten die Beweise nicht ausreichten. Es stand meine Aussage gegen seine. Bin auch ich mitschuldig an weiteren Opfern, z.B. weitere Opfer meines Vergewaltigers?
Was ist nun der schwerwiegendere Mangel unseres Rechtssystems? Dass es so wahrscheinlich ist, dass ein Mann mehrere Frauen vergewaltigt, dass er deshalb medial bezichtigt wird? Oder das die Aussage einer Frau zu einer Straftat nicht als eine Wahrheit erachtet werden kann? Sagen Sie es mir, Frau Diederichs.

Christa Wallau | Mo., 8. Januar 2018 - 12:06

Allmählich mutet mich die ganze #Metoo-Kampagne an wie eine Spielwiese für Frauen, die sich rächen oder ganz einfach wieder einmal in Erinnerung bringen wollen.
Es müßte den Medien verboten werden, reine Behauptungen solcher Art zu veröffentlichen. Erst
wenn gerichtlich Anklage erhoben wurde, sollten
solche Fälle bekannt gemacht werden dürfen.
Alles andere ist Rufmord.

Umgekehrt gibt es jetzt ein "Netzwerkdurchsuchungsgesetz", das es Nicht-Juristen überläßt, Äußerungen von Benutzern
zu zensieren - je nach politischer bzw. allgemein-moralischer Einstellung der Zensoren bzw. der hinter ihnen stehenden Parteien u. gesellschaftlichen Kräfte.

Der Eindruck verfestigt sich bei mir, daß bewährte rechtsstaatliche Prinzipien, Vernunft und das, was man früher als Anstand bezeichnete, sich immer mehr verabschieden. Die Mehrheit der Menschen verkommt dadurch zu einer oberflächlichen, sensationsgierigen Masse, die den
Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

"Es müßte den Medien verboten werden, reine Behauptungen solcher Art zu veröffentlichen. Erst
wenn gerichtlich Anklage erhoben wurde, sollten
solche Fälle bekannt gemacht werden dürfen.
Alles andere ist Rufmord."

Im Grunde gibt es da doch keinen Unterschied. Eine Anklageerhebung bedeutet auch noch keine Schuld. Wieso sollte man also dann berichten dürfen und jetzt nicht? Der Rechtsstaat bricht auch nicht zusammen, weil Frauen Dieter Wedel Übergriffe vorwerfen. Jeder Vorwurf ist verjährt und dem Regisseur drohen keinerlei rechtliche Konsequenzen und nur darum geht es ja beim Rechtsstaat. Er hat die Möglichkeit, die beiden Frauen wegen übler Nachrede zu verklagen. Das alles steht im frei.

Christa Wallau | Di., 9. Januar 2018 - 14:55

Antwort auf von Frank Niedermayer

irgendwelche Behauptungen in die Welt zu setzen. Darum geht es mir.
In der heutigen Zeit verbreiten sich Anschuldigungen ja in Windeseile.
Es ist nach meinem Dafürhalten sehr wohl ein Unterschied, ob ein Verfahren
eröffnet wurde oder (noch) nicht; denn im ersten Falle wurden die Argumente
bzw. Beweise der Klägerin als ausreichend stichhaltig bewertet.
Der Fall Kachelmann hat gezeigt, welch enormer Schaden entstehen kann, wenn Frauen sich mit ihren Behauptungen nur einfach an Männern rächen wollen. Also sollten die Hürden für veröffentlichte Anschuldigungen unbedingt hoch liegen.
Damit will ich keineswegs sagen, daß Fälle von tatsächlichem sexuellen Mißbrauch nicht angezeigt und abgeurteilt werden müssen. Aber der Medienrummel, der
derzeit z. B. von Schauspielerinnen in den USA um dieses Thema gemacht wird,
erscheint mir verlogen. Mit welchen üblen Tricks sich manche dieser Frauen ihre
Rollen "erschlafen" haben mögen, davon ist dabei keine Rede.

tippi hedren und christiane koenig (immenhof) sind treffliche gegenbeispiele.
sich dem regisseur verweigert, keine rollen mehr.
hedren zmdst keine signifikanten.
gg hitchkock hat sich damals niemand gewagt, zu aeussern....

Ich möchte nicht beurteilen, ob die Beschuldigungen wahr sind oder aus von Ihnen genannten Gründen jetzt zur Sprache gebracht werden. Ihrer Forderung das Medien solche Beschuldigungen erst dann veröffentlichen dürfen, wenn die Sache bei Gericht anhängig ist schliese ich mich an. Rufmord ist ein schlimmes Verbrechen. Es stimmt nämlich nicht, dass, wenn der Ruf erst einmal runiert ist, es sich in der Zukunft ungeniert leben lässt. Eine solche Sache hängt dem, den sie betrifft ein legenlang an.

Werner Peters | Mo., 8. Januar 2018 - 12:30

für diesen glasklaren Kommentar! Nichts hinzuzufügen. Vielleicht nur die Anmerkung, warum gibt es jetzt ein hartes Gesetz gegen angebliche Verleumdungen im Netz, die sofort gelöscht werden müssen, andererseits dürfen solche Verleumdungen wie gegen Wedel ungestraft veröffentlicht werden ??? Das erkläre mir einer bitte.

Bettina Diehl | Mo., 8. Januar 2018 - 12:47

Nachdem vor 2 Jahren die Vergewaltigungen durch Einwanderer bekannt wurden, plädierte eine " Sprachwissenschaftlerin"( oder hatte sie eine andere Expertenfunktion?)dafür, eine vergewaltigte Frau als ERLEBENDE zu bezeichnen, damit solle die Täter-Opfer-Rolle entfallen, so oder ähnlich das Geschwurbel. Und nun ist jeder Mann, der einer Frau hinterherschaut ein Sexmonster?
Ich kenne Herrn Wedel nicht persönlich, aber ich habe in meinem Leben viel erlebt. Ich habe auch die Schicki-Micki Szene in München kennengelernt. Die Frauen sind keinesfalls die unschuldigen Opfer und ich kenne keine Frau, die zu einem Bühnenbildner in den Opel Corsa anstatt in den Porsche/S-Klasse des Direktors einsteigt - wenn sie die Wahl hat.
I

Robert Müller | Mo., 8. Januar 2018 - 13:09

Ich glaube nicht das der Herr Anwalt hier für umsonst tätig wird, weshalb ich mir auch seine "Empörung" egal ist. Im übrigen zeigt die fehlende Empathie den zwei Frauen gegenüber wessen Geistes Kind der Herr Anwalt ist. Glaubt irgendwer das mal ebenso eine Vergewaltigung und eine versuchte Vergewaltigung erfunden wird? Übrigens: "naturgemäß kann niemand wissen, was hinter verschlossenen Türen passiert, wenn weder Zeugen noch Beweise greifbar sind". Wer wird denn so dumm sein so etwas vor Zeugen zu machen? Der Unterschied zu früher ist bei #meetoo, dass die Beweislast nun bei den öffentlich angeklagten Männern liegt und nicht bei den Frauen, wie das bei einem Prozess wäre. Würde der Rechtsstaat besser arbeiten, gäbe es #meetoo sicher nicht, aber der Harvey Weinstein-Fall hat ja gezeigt WIE der Rechtsstaat arbeitet: Nämlich zu Gunsten der Täter, wenn die Macht und Geld haben.

Marianne Bhatia | Mo., 8. Januar 2018 - 15:29

Antwort auf von Robert Müller

Hallo Herr Mueller, vielen Dank fuer Ihren Kommentar dem voll zustimme.
Woher wollen eigentlich all die klugen Maenner wissen was es fuer eine Frau bedeutet vergewaltigt worden zu sein und dann auch noch den Beweis bringen zu muessen.

Dr. Roland Mock | Di., 9. Januar 2018 - 16:04

Antwort auf von Marianne Bhatia

Liebe Frau Bhatia, so auf Verdacht und ganz ohne jeglichen Beleg kann man nun einmal keinen ins Gefängnis schicken. Egal ob „klug“ oder nicht und egal ob Mann oder Frau. Und das ist doch gut so, nicht wahr?

Bernd Fischer | Mi., 10. Januar 2018 - 08:28

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Man kann aber durch unbewiesene Behauptungen in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit einigen Teilen der Presse ( oder haben Sie Beweise ? ) "Menschen" im allgemeinen nachhaltig ...wirtschaftlich...gesellschaftlich...moralisch...so beschädigen , das dies einem Urteil eines Gerichtes gleichzustellen ist.

Aber das gesunde "Volksempfinden" oder anders gesagt die, die sich dafür halten, haben immer "Recht".

Michael Sander | Mo., 8. Januar 2018 - 16:18

Antwort auf von Robert Müller

Es scheint mir, Sie haben das Problem nicht ganz verstanden.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die Beschuldigten ausnahmslos Prominente sind?
Können Sie sich nicht vorstellen, welche Motive es für solche Anschuldigungen geben könnte?
Ist Ihnen klar, wieviele Existenzen mit dieser Kampagne schon vernichtet wurden, ohne, dass auch nur ein einziger Beweis für diese oft ungeheuerlichen Behauptungen erbracht wurde?
Der Autor sieht das schon richtig: Hier verbindet sich die Möglichkeiten modernster Technik mit dem Rechtsverständnis des Mittelalters!

Konrad Kugler | Mo., 8. Januar 2018 - 18:06

Antwort auf von Robert Müller

mein herzliches Beileid.

Dr. Roland Mock | Di., 9. Januar 2018 - 16:06

Antwort auf von Konrad Kugler

Ich schließe mich an und spare mir damit Zeit für eine eigene Entgegnung.

Tonicek Schwamberger | Di., 16. Januar 2018 - 17:36

Antwort auf von Konrad Kugler

ich schließe mich Ihren Beileidsbekundungen für Herrn R. Müller an!
Wie kann man solch' kleingeistigen Bemerkungen zu diesem brisanten Thema auf die Art & Weise abtun wollen?

Tonicek Schwamberger | Di., 16. Januar 2018 - 18:38

Antwort auf von Konrad Kugler

ich schließe mich Ihren Beileidsbekundungen für Herrn R. Müller an!
Wie kann man solch' kleingeistigen Bemerkungen zu diesem brisanten Thema auf die Art & Weise abtun wollen?

Rüdiger Meier | Mo., 8. Januar 2018 - 18:29

Antwort auf von Robert Müller

es ist nichts Neues, dass ein Bürger einen anderen Bürger aus hier nicht zu kommentierenden (regelhaft unlauteren) Motiven einer nicht begangenen Verfehlung bezichtigt. Dagegen hilft auch keine Betroffenheitslyrik, das ist Fakt, das gibt es, und es genügte, dass es das geben könnte.
Wenn Sie sich eine Rechtsordnung wünschen (und anders kann ich Sie nicht verstehen), welche es dem Beschuldigten auferlegte, seine Unschuld zu beweisen, dann verlassen Sie - offenkundiger geht es nicht - den Boden jeder Rechtsstaatlichkeit und legen jeden Bürger jeder willkürlichen Hetze, jedem Mob, willfährig zu Füßen. Jeder Hetze, egal aus welcher Richtung, jedem Mob, egal mit welchem Ziel und in welcher Motivation.

Mit freundlichem Gruß an alle Menschen mit unbestechlichem Blick hinter alle geschlossenen Türen dieser Welt...

Ursula Horvath | Mo., 8. Januar 2018 - 19:24

Antwort auf von Robert Müller

Herr Müller, die meisten glauben gar nichts mehr und vorallem diesen Klientel am wenigsten!

Mona Rumpel | Mo., 8. Januar 2018 - 20:51

Antwort auf von Robert Müller

Sehr geehrter Herr Robert Müller, haben Sie sich nie gefragt warum diese Frauen erst ca.20 Jahre nach dem mutmasslichen Vorfall in Öffentlichkeit gehen? Und nicht zur Polizei?Das Ganze hat dann doch irgendwie ein "Geschmäckle".Es tut mir leid dafür habe ich kein Verständnis.

Claus Bänsch | Di., 9. Januar 2018 - 06:34

Antwort auf von Robert Müller

"Der Unterschied zu früher ist bei #meetoo, dass die Beweislast nun bei den öffentlich angeklagten Männern liegt und nicht bei den Frauen, wie das bei einem Prozess wäre."
Womit wir eine Beweislastumkehr haben und eines der elementaren Prinzipien des Rechtsstaats aushebeln. Nämlich die Unschuldsvermutung. Bei so einer Kampagne gilt jeder als schuldig, der nicht das Gegenteil beweisen kann...

Wobei sich ja die Frage stellt, wie der Beschuldigte seine Unschuld beweisen soll.

(Das dürfte nicht möglich sein, es sei denn, es gelänge, die Glaubwürdigkeit der Beschuldiger in Frage zu stellen, oder er war zu besagter Zeit (Ort , Datum, Uhrzeit)
wo ganz anders. (Alibi)

Michael Murmurachi | Di., 9. Januar 2018 - 07:42

Antwort auf von Robert Müller

Herr Müller, der Anwalt geht richtigerweise von der Unschuldsvermutung aus. Deshalb zeigt er Empathie für keine Seite. Folgte er Ihrer Forderung, würde er gegen den Rechtsstaat agieren. Aber einige Zeilen später, beklagen Sie „wie der Rechtsstaat“ arbeitet.

Dass er im Falle Weinstein nichts unternahm, lag daran, dass der Rechtsstaat keine Kenntnis hatte über Weinsteins „angebliche“ Taten. Die es wussten – Opfer und Freunde beider Seiten – zogen Schweigen vor.

Um für Sie Gerechtigkeit herzustellen, müsste der Rechtsstaat alle Personen und Räumlichkeiten zu jeder Zeit überwachen. Er müsste also auch hinter geschlossene Türen schauen. Wirklich…

Denken Sie einmal ernsthaft darüber nach, was hinter #meetoo steckt. Richten Sie Ihr Augenmerk darauf, welche Empathie die Urheber den ach so geschundenen Opfern entgegen bringen (Golden Globe Awards 2018).

Stefanie Reger | Mi., 10. Januar 2018 - 07:17

Antwort auf von Robert Müller

Ob der Anwalt umsonst tätig wird, tut doch gar nichts zur Sache. Es fehlt ihm auch an Empathie sondern er verteidigt einen Menschen, für den die Unschuldsvermutung gilt. Warum und wie sollte man Beweislast umkehren? Wie soll den jemand beweisen, dass es keine Vergewaltigung war? Und ja, es werden durchaus auch Vergewaltigungen erfunden. Deswegen müssen hier Ankläger und Richter genau prüfen. Der Rechtsstaat hat im Fall Weinstein nicht versagt, denn ein solcher Fall ist ihm ja gar nicht zur Anzeige gebracht worden. Dass ist bedauerlich, kann aber nicht zig Jahre später nachgeholt werden.

Alfred Bucher | Do., 11. Januar 2018 - 17:43

Antwort auf von Robert Müller

Ja durch #metoo wird die Beweislast umgekehrt, was den Bereich der Öffentlichkeit angeht.
Vor Gericht gilt jedenfalls, und zurecht, dass eine Straftat beweisen werden muss, und nicht die Unschuld.

Wie soll sich der jetzt Beschuldigte wehren, bzw. seine Unschuld beweisen?

Wenn bereits eine "öffentliche" Beschuldigung als Tatsachenbeweis gilt, na dann GUTE NACHT!!

Bernd Lehmann | Mo., 8. Januar 2018 - 13:12

Vor 30 Jahren faßt ein Mann einer Frau ans Knie, die linke Medienmeute heult auf, metoo, ein Illegaler sticht eine junge deutsche Frau zu Tode und zerfetzt ihr Gesicht. Öffentliche Empörung, Null.
Wie die Medien manipulieren und im Internetzeitalter alles explodiert, erinnert mich an das Bild von A. Paul Weber "Das Gerücht". Du kriegst es nicht mehr los.Kachelmann ist auch so ein Beispiel.
Du kannst die Leute unglaublich manipulieren, weil viele einfach das Denken verlernt haben. Die NSA hat das ja über facebook mal testen lassen.

Christiane Bohm | Mo., 8. Januar 2018 - 18:37

Antwort auf von Bernd Lehmann

Deswegen wird unsere Zeit auch die "-post-faktische" genannt. Hauptsache die Gefühle kann man hochkochen, der Rest läuft von selber. Ohne Mithilfe der Medien liefe es zumindest etwas langsamer.

Frank Niedermayer | Mo., 8. Januar 2018 - 13:14

Seitdem ich ein Gespräch mit einer Frau geführt habe, die nach eigener Aussage vergewaltigt wurde, sehe ich das Thema etwas anders. Ich war bei der Vergewaltigung nicht dabei, wie meistens niemand dabei ist und es steht Aussage gegen Aussage. Wäre das anders gewesen, hätten die beiden Frauen Dieter Wedel gleich nach dem Vorfall angezeigt? Nein. Zurecht kennt unser Recht die Unschuldsvermutung, den Leitsatz "Im Zweifel für den Angeklagten", die Verurteilungsrate bei Vergewaltigungen ist extrem gering. Gehen wir von einer tatsächlichen Vergewaltigung aus, welche realistische Chance hat ein Opfer, noch nicht mal Gerechtigkeit, sondern Recht zu bekommen? Es ist immer die kleine Schauspielerin, talentlos, die keine Rolle bekommt und sich so in den Vordergrund spielen will. Man muss sich doch wirklich mal vor Augen halten, dass dies der Grund ist, warum das System Weinstein so lange funktioniert hat. Ob Dieter Wedel schuldig ist? Keine Ahnung. Die rechtliche Bewertung des Autors ist richtig.

Frank Niedermayer | Mo., 8. Januar 2018 - 13:26

Wie löst man jedoch das zugrundeliegende Problem?
#Metoo hat zumindest mir vor Augen geführt, wie systemisch die Tatsache ist, dass sich viele Männer, gerade in führenden Positionen, Dinge gegenüber Frauen herausnehmen, die in keinster Weise akzeptabel sind. Und die Schilderungen, warum sie nichts getan, gesagt haben sind vielleicht persönlich nicht nachvollziehbar, aber sie machen zumindest Sinn, auch dass man sich jetzt erst nach Jahren, im Rahmen von #Metoo traut, selbst zu sagen, was einem passiert ist. Ich weiß nicht, wie man dieses Dilemma auflösen kann.

Bettina Diehl | Mo., 8. Januar 2018 - 15:49

Antwort auf von Frank Niedermayer

Ihr Verständnis für die Frauen in allen Ehren. Aber - und das sage ich Ihnen als Frau - wenn mich ein Mann zu einem Gespräch (z.B. Vorstellungsgespräch oder, wie in diesem Falle Rollenvergabe) auf sein Zimmer einlädt und die Türe im Bademantel öffnet, drehe ich auf dem Absatz rum. Bitte überlegen Sie doch mal, wieviele Frauen die Nähe von mächtigen Männern suchen, weil sie sich einen Vorteil versprechen. Und was meinen Sie, warum in manchen Kreisen soviel Silikon verbaut wird. Auf der anderen Seite schweigt die "metoo" Kampagne sehr laut zu den Kinderehen, schrecklichen Massenvergewaltigungen. Erst vor kurzem hat eine Richterin einen türkischen Mann, der den Kopf der Frau mit Metallgegenständen fixiert hat, um diese stundenlang zu vergewaltigen, freigesprochen. Die Begründung: es hätte wohl wilder Sex sein können. Das Opfer wurde sehr schwer verletzt und hat sich an der metoo Kampagne nicht beteiligt. Sie wäre auch nicht in diesem erlauchten Kreis zu Wort gekommen

Frank Niedermayer | Di., 9. Januar 2018 - 12:38

Antwort auf von Bettina Diehl

Sicher ist es richtig, bei einem Vorstellungsgespräch auf dem Absatz umzukehren, wenn es in einem Hotelzimmer stattfindet und man im Bademantel empfangen wird. Wenn man, oder besser frau dies aber nicht macht, sondern in das Zimmer geht, dann ist das kein stillschweigendes Akzeptieren für alles was da im Zimmer passieren könnte. Selbst eine Frau, für die es eine Option ist, sich auch persönlich auf die mächtige Person einzulassen, willigt damit nicht ein, alles über sich ergehen lassen zu müssen, was dem Herrn beliebt.
Ich habe mit meinen 40 Jahren ja nun auch schon die ein oder andere Erfahrung mit dem anderen Geschlecht gemacht. Auch ich habe Frauen, die in der beruflichen Hierarchie unter mir stehen, manche sind sehr attraktiv und trotzdem gibt es eiserne Regeln, niemals ein Abhängigenverhältnis ausnutzen. Im Privaten beim Flirt langsam und behutsam vorgehen und wenn man merkt, das Gegenüber will nicht (und das merkt man), dann macht man nicht auf eitlen Verletzten Gockel...

Frank Niedermayer | Di., 9. Januar 2018 - 12:57

Antwort auf von Bettina Diehl

...und versucht mit dem Kopf durch die Wand das zu erreichen was man doch jetzt will und einem als Krone der Schöpfung auch irgendwie zusteht. Nichts steht irgendjemanden zu und wenn meine Geschlechtsgenossen, die jetzt als Cry-Babies bejammern, dass man dann ja gar nicht mehr weiß, was und wann man wie und wo machen darf, dann muss ich entgegnen, das ist lächerlich, werdet erwachsen. Die Zeiten, dass man heulen durfte, wenn einem das Spielzeug weggenommen wird, sind lange vorbei.
Wenn man nicht erkennt, dass man sich nur so unangreifbar macht, dass man damit Herr jeder Situation ist, sich nichts vorzuwerfen hat, also absolut dazu gewinnt, dann ist das schade.
Es gäbe kein #metoo in diesem Ausmaß, es gäbe keine Vorwürfe gegen Herrn Wedel, würden alle Männer dies alles berücksichtigen. Ich auf jeden Fall habe die Schnauze voll, stellvertretend schlecht angeschaut zu werden, weil viele meiner Geschlechtsgenossen ihr Genital, Griffel,Eitelkeit nicht unter Kontrolle haben.

Marianne Wehr | Sa., 27. Januar 2018 - 22:34

Antwort auf von Bettina Diehl

Sehr geehrte Frau Diehl,
was ist vorgefallen, dass Sie ein derart grauenhaftes Frauenbild durch die Welt tragen?
Wäre die von Ihnen gemutmaßte Vergewaltigung für Sie okay gewesen, wenn die gefesselte Frau Reizwäsche getragen und es also "drauf angelegt" hätte, missbraucht zu werden?
Ich weiß auch nicht, was Sie für eine Vorstellung von der "erlauchten" #metoo-Kampagne haben. Jeder Mensch, der ebenfalls in die Situation gekommen ist, dass ein mächtigerer Mensch sich ihm oder ihr aufdrängen wollte, ist ausdrücklich dazu eingeladen, dies bekannt zu machen. Um eben genau zu zeigen, dass dies ganz normalen Menschen passiert, die es nicht "drauf angelegt" haben.

Das Benennen der Übeltäter ist dabei nicht erforderlich.
Jede/r kann auf strukturelle Missstände aufmerksam machen.
Frauen in einem sehr repressiven Umfeld sollen sogar besonders ermutigt werden, ihre Lage nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Auch wenn sie vielleicht keinen twitter-Account haben, um dies kundzutun.

Stefanie Reger | Mi., 10. Januar 2018 - 07:11

Antwort auf von Frank Niedermayer

Wie man das Dilemma auflösen kann... sicherlich nicht dadurch, metoo zu öffentlichen Anklagen zu nutzen, die sich gegen konkrete Personen richten. Mag man auch einen Harvey Weinstein oder Kevin Spacey damit treffen, wiegt das nicht auf, wenn ein Unschuldiger beschuldigt wird und Rufmord erleidet. Und das ist, mangels Kontrolle, leider allzu leicht möglich.

Abseits von solchen personalisierten Vorwürfen, könnte aber metoo schon das Bewußstein für sexuelle Übergriffe schärfen und damit in Zukunft vorbeugen...

Volker Leyendecker | Mo., 8. Januar 2018 - 13:49

Die Sexualität ist zu einem Machtmonopol der Frauen verkommen. Wer Verfehlungen nach 20 Jahren anzeigt bei denen die Tatsachen nicht mehr belegt werden können, begeht Rufmord. Denn der Beschuldigte hat keine Möglichkeit seine Ehre wieder herzustellen. Wenn Zeitungen nur um ihre Auflagen zu erhöhen solche Darstellungen drucken sind sie genau so Schuldig Leben zu zerstören wie die Frauen die nicht sofort die Verfehlungen des Mannes anzeigen. Für mich stellt sich die Frage : Warum wird so lange gewartet ???

Um die "Karriere" nicht zu gefährden und die Einladung zur Oscar - Verleihung könnte warten....da hält man lieber den Mund. Aber jetzt wird aufgeräumt im Sündenbabel Hollywood ;-)

Jürgen Podzkiewitz | Mo., 8. Januar 2018 - 14:05

Alle Vorwürfe sind wahr, ich habe es selbst erlebt bei einem Film mit ihm und Teammitglieder die mehrere Filme mit ihm gemacht hatten, haben mir schon Tage bevor es bei unserem Film losging davon erzählt wie er vorgeht. Alles traf exakt so ein. Wedel ist gut vernetzt, droht mit schwarzen Listen, sodass sich bislang niemand traute gegen ihn vorzugehen, es hätte die Karriere gekostet. (Anm. der Red. : bearbeitet)

Erstens: ein Regisseur, der nicht gut vernetzt ist, ist auch keiner. Zumindest kein guter. Zweitens: wenn einer im Team ist, der vielleicht einen ganzen Drehtag 'schmeißt' oder seinen Job nicht beherrscht, was richtig teuer werden kann, ist das dramatisch für Produzent und Regisseur. Um das auszuschließen sind verbale 'schwarze Listen' sehr hilfreich; (die Filmbranche ist relativ klein). Wobei ich nicht behaupte, dass Herr Wedel 'schwarze Listen' hatte oder hat. Allerdings - wenn er so dämlich wäre, unbesehen ein Team zusammen zu stellen, würde ich mich sehr wundern.

......haben sie dann keine Anzeige erstattet oder es öffentlich gemacht, wenn Sie doch dabei waren ?

Jürgen Podzkiewitz | Mo., 29. Januar 2018 - 15:20

Antwort auf von Peter Lieser

Das Team ist damals eingeschritten, indem es Wedel keine Bühne gegeben hat als er die Schauspielerin tagelang fertigmachte. Wir sind gegangen. Das hat ihn noch wütender gemacht. Ich habe nie darüber geschwiegen, sondern Schauspielerinnen vor Wedel gewarnt. Natürlich haben wir Hilfe angeboten, aber ich kann doch nicht ohne Rücksicht auf die Ehe der Schauspielerin und ihre Karriere, aktiv werden, daß muß sie schon selber tun. Mittlerweile sind wir ja schon bei 18 Vorwürfen und dies ist die Spitze des Eisberges. Als großer Theoretiker können Sie ja gerne unser Nichtstun kritisieren, aber Wedel wird es dennoch erwischen, Gott sei Dank. Die Beweislage ist erdrückend egal wie höhnisch und zynisch Sie meinen Kommentar kommentieren.

Und, warum sind Sie damals nicht eingeschritten oder haben es zur Sprache gebracht?

Was hielt Sie davon ab als Mann?

War es auch ihre berufliche...finanzielle Abhängigkeit vom Wedel was Sie zum Schweigen veranlasste?

Boten Sie den Frauen , wenn Sie etwas mitbekamen , ihre Hilfe an?

Das Team ist damals eingeschritten, indem es Wedel keine Bühne gegeben hat als er die Schauspielerin tagelang fertigmachte. Wir sind gegangen. Das hat ihn noch wütender gemacht. Ich habe nie darüber geschwiegen. Natürlich haben wir Hilfe angeboten, aber ich kann doch nicht ohne Rücksicht auf die Ehe der Schauspielerin und ihre Karriere, aktiv werden, daß muß sie schon selber tun. Mittlerweile sind wir ja schon bei 18 Vorwürfen und dies ist die Spitze des Eisberges. Als großer Theoretiker können Sie ja gerne unser Nichtstun kritisieren, aber Wedel wird es dennoch erwischen, Gott sei Dank. Die Beweislage ist erdrückend egal wie höhnisch und zynisch Sie meinen Kommentar kommentieren.

Michael Jensen | Mo., 8. Januar 2018 - 14:54

Das ist das Resultat der Ansage „Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ Die Links-Grünen nennen es „strukturelle Gewalt“, wenn Unterschiede bestehen: reich – arm, talentiert – dumm, weiß – schwarz, Mann – Frau und so weiter. Denn längst geht es nicht mehr um „alle sollen gleiche Chancen haben“, sondern um „alle sind gleich“. Wenn verschieden, dann „legitime Gewalt gegen strukturelle Gewalt“! Alles die gleiche Basis: Der Arme soll sich das Hab und Gut vom Reichen holen, der Schwarze darf sich von der Weißen nehmen, was er will... Und und und. Reden Sie mal mit Linken, Grünen und Antifa: Sie werden plötzlich Vieles verstehen: „Gender“, Diskrimination, Migration

Ulf Kampfmeier | Mo., 8. Januar 2018 - 15:06

Meines Erachtens sollte Me-too-Denunziation als Hate-Speech qualifiziert und wegen des rechtsstaatsgefährdenden Potenzials als üble Nachrede (Strafgesetzbuch, § 186) von Staats wegen strafverfolgt werden (bis zu zwei Jahre Haft möglich).

Günter Fischer | Mo., 8. Januar 2018 - 15:10

Ich habe dem Artikel "nur" eine Frage hinzuzufügen:
Wann kommen all die Frauen, die sich dem Dieter Wedel "nuttenmässig" angeboten haben, um von der "Besetzungschouch" in einem Wedel-Film engegiert zu werden, die jedoch wegen ebendieses Angebotes und möglicherweise auch wegen ungenügender fachlicher Fähigkeiten abgelehnt wurden ?

Frank Niedermayer | Mo., 8. Januar 2018 - 17:36

Antwort auf von Günter Fischer

Das ist also Ihre Sicht auf Frauen, dass sie sich "nuttenmäßig" anbieten und der arme Mann kann sich ja gar nicht erwehren. Das ist wirklich eine sehr sehr verquere Weltsicht. Wie wäre es, wenn sie sich mal für einige Minuten mit dem systemischen Problem auseinandersetzen würden, dass sich Männer viel zu lange ein "Herrenrecht" herausgenommen haben, oder noch nehmen und Frauen begrabschen, bedrängen, etc. Aber was erlauben sich die kleine Püppchen, jetzt den Mund aufzumachen, nicht wahr? Haben Sie eine Tochter? Ich glaube nicht, ansonsten könnten Sie nicht so herablassend schreiben.

Helga Ahrens | Mo., 8. Januar 2018 - 15:16

Mich erinnert diese ganze MeToo-Kampagne wirklich an Hexenverfolgung - aber eben andersrum. Und mächtig mittelalterlich. Angefangen hat es wohl an einer Bar mit einem - wie ich finde - eher harmlosen Sätzchen des Politikers Brüderle: "Sie könnten ein Dirndl auch ausfüllen". Mir ist nie klar geworden, wieso das überhaupt Thema werden konnte. Allerdings - mir ist mal eine Film-Cutterin untergekommen, die sich ernstlich weigerte, zwei Einstellungen aneinander zu schneiden. Das eine zeigte eine Frau unter der Dusche - so dezent, wie sich das für einen Image-Film für eine Bayer-Tochter gehört - das zweite war ein Kind, das sich die Zähne putzte. (Thema: Grundstoffherstellung für Wasser und Zahncreme) Die Cutterin fand meine Idee "sexistisch". Und ich habe mich gefragt, was denn wohl gerade in dem Kopf abgeht.
Ich rede hier nicht Männern das Wort, die glauben, sich aufgrund ihrer Machtposition mit Wort, Hand und mehr vergreifen zu können. Aber so, wie das läuft, ist es kontraproduktiv.

Michaela Diederichs | Mo., 8. Januar 2018 - 21:17

Antwort auf von Helga Ahrens

Das ist alles sehr kontraproduktiv. Lassen wir die berühmte Besetzungscouch mal außer Acht. Nehmen wir eine Redaktion. Gerne werden dort Praktikant*innen eingestellt. Plötzlich findet sich der Chefredakteur allein mit der Praktikantin, weil alle anderen schon ausgeflogen sind. Was geht ihm da durch den Kopf? Es setzt eine Befangenheit im Umgang miteinander ein, die so doch nicht gewünscht sein kann. Im Zweifel stellt er lieber einen Praktikanten ein. Als heterosexueller Familienvater ist er dann auf der sicheren Seite. Komplimente gehen auch nicht mehr nach Sawsan Chebli. Ich habe sexistische Sprüche und Frotzeleien im Arbeitsleben ausgehalten ohne Schaden zu nehmen und Komplimente stets als solche aufgefasst. Und immer habe ich ganz unbefangen auch alleine mit männlichen Vorgesetzten Zeit verbracht und gefachsimpelt. Es war immer bereichernd.

Karin Zeitz | Mo., 8. Januar 2018 - 15:20

prominenter Künstlerinnen wegen der Tatsache, dass es in einigen Gegenden für Frauen gefährlich ist, alleine auf die Straße zu gehen. Die Stadt Leipzig empfiehlt Spaziergängerinnen und Joggerinnen, niemals allein im Rosental unterwegs zu sein, weil es dort auch mitten am Tag zu Übergriffen durch Fremde gekommen ist. Wer als Erwachsener von Bekannten sexuell belästigt worden ist und das jahrelang nicht zur Anzeige gebracht hat möge jetzt Beweise vorlegen oder schweigen. Es ist leider nicht auszuschließen, dass mancher Aufschrei zu dem Zweck erfolgt ist, die betreffende Person noch mal im Rampenlicht glänzen zu lassen. Hier wäre ein juristisches Nachspiel angebracht.

Ursula Horvath | Mo., 8. Januar 2018 - 19:20

Antwort auf von Karin Zeitz

sollten die Damen die etwas in die Welt setzen, oft noch Jahre warten, bis ihnen klar wird, ach das ist mir auch passiert, und keine Bewiese dazu liefern, vor Gericht landen und genauso öffentlich bloß gestellt werden, wie sie es den Anderen angetan haben. Ist der Ruf ruiniert, dann lebt es sich für solche betroffene Männer eben nicht ungeniert sondern bei vielen ist das Leben verpfuscht.

Joachim Wittenbecher | Mo., 8. Januar 2018 - 15:28

Im zivilisierten Rechtsstaat ist ein Mensch solange unschuldig, bis seine Schuld nachgewiesen wird. Formen der medialen Exekution führen nicht in die Barbarei, sie sind schon jetzt Barbarei. Wir sind dabei, die Errungenschaften der Aufklärung zu verlieren.

Kostas Aslanidis | Mo., 8. Januar 2018 - 15:29

Arbeitet Herr Maas beim Cicero.
Warum wird etwas kritisiert, wenn das gleiche gemacht wird.
Meinungsfreiheit ist wohl inzwischen ein ironisches Schimpfwort.

Jetzt sind Sie aber ein bisschen unfair. Ihre Kommentare finde ich regelmäßig. Wenn mal was nicht durchgeht, ist das doch kein Drama. Meistens reicht eine andere Formulierung, dann geht es auch durch.

Marion Stengel | Mo., 8. Januar 2018 - 15:47

Wer kümmert sich und schreit auf für die tausende von Kindern, die tägl. sex. mißbraucht werden? Warum geht da kein Aufschrei durch die Republik? Kein Mensch interessiert das. Die Medien schreiben kaum davon. Warum nicht? Die Frauen können sich wehren, Kinder können das nicht. Die sind diesen qualvollen Verbrechen ausgeliefert. Ständig und immer wieder. Nehmen Sie sich der Kinder an, die sich nicht wehren können. Sehen Sie endlich zu den Kindern und begreifen, welche Schmerzen, Qualen diese erleiden müssen. Statt ständig von reifen erwachsenen Frauen zu berichten. Die dies nicht erdulden müssen. Die sich wehren und rechtzeitig dies zur Anklage bringen können. Und nicht dann noch für den angebl. Übergriffigen arbeiten müssen.

Michael Sander | Mo., 8. Januar 2018 - 16:08

Die verlogene Scheinheiligkeit dieser ganzen Debatte ist kaum noch zu ertragen. Unbewiesene Behauptungen, teils Jahrzehnte zurückliegende Vorgänge, Vergewaltigung, Belästigung und verunglückte Anmache - alles in einen Topf geworfen zu einem toxischen Gemisch, um ganz offensichtlich unliebsam gewordene Männern aus dem Weg zu räumen und die eigene Person ins Rampenlicht zu stellen.
Dass es in unserer heutigen Zeit wieder so einfach geworden ist, Existenzen zu vernichten, ist schon schwer zu ertragen. Dass den Protagonisten dieses Vernichtungsfeldzugs auch noch widerspruchslos die moralische Selbsterhöhung zugestanden wird, bringt das Fass endgültig zum Überlaufen.

Harro Meyer | Mo., 8. Januar 2018 - 16:17

Das hatten die Germanen es besser, sehen wir von Tacitus mal ab, der da sein eigenes Süppchen kochte. Die Ehe bezog sich auf Erb-und Ehrenwerte, der Sex auf die Herkunft: Es gab die Spiegelehe, die Manus-ehe und die Kebsenehe. Damit wären auch die heutigen Ansprüche abgedeckt. Nur das Christentum (Katholiken) brachte 1500 Jahre nach der phil.Gründung durch den Kirchenvater Augustinus beim Konzil von Trient, beeinflusst durch den Orient und Luther die Kebsenehe ins Gespräch, von der sie sich bis heute nicht freigeschwommen hat. obwohl alles dagegenspricht. Das ganze ist also ein religiöses Problem

Olaf Voß | Mo., 8. Januar 2018 - 16:41

Die linken Gesinnungsideologen schlagen überall zu. Hier wird die Demokratie ausgehebelt, dort ein älterer Herr mit Anschuldigungen zu Fall gebracht, die niemals zu beweisen geschweige denn juristisch relevant sind. Aber darum geht es nicht: Denunzianz ist das Zauberwort, wenn ansonsten nichts anderes möglich ist; das linksgrüne Establishment hat nichts zu bieten, außer Hass . Eigenartig nur, dass die von den Linksideologen eingeladenen "Goldstücke" (ein Terminus der linksgrünen Szene) unangetastet bleiben, obwohl sich genau dort das Problem in überproportionaler Anhäufung finden läßt.

Hartmut Runge | Mo., 8. Januar 2018 - 17:09

Die digitale Inquisition ist eröffnet. Unsre Medien, die in ihrer Funktion als vierte Gewalt und Kontrollorgan politischen Handelns regelmäßig versagen, werden zu Handlangern populistischer Moralansprüche, wenn es darum geht, mit skandalträchtigen Meldungen den Boulevard zu überfluten.

Der Ekel vor ZEIT, Spiegel, Welt & Co. geht inzwischen weit über Brechreize hinaus. +Cicero Online​ sei Dank, für die Ausnahme von der Regel.

Petra Wilhelmi | Mo., 8. Januar 2018 - 17:11

Es ist immer mehr Fremdschämen über meine Geschlechtsgenossinnen angesagt. Mittlerweile haben Frauen das Sagen, ob nun in der Politik oder Kunst/Kultur, die unser aller Zusammenleben zerstören wollen. Sich an diese Metoos-Kampagne anzuhängen, die m.E. nur ins Leben gerufen wurde, um die eigenen Marktwerte gewisser Schauspielerinnen zu steigern, sind unglaubwürdig. Wieso entdecken sie gerade jetzt ihr verletztes Ego? Sollten sich diese Frauen hier nicht besser für die vielen tagtäglich wirklich sexuell bedrängten, vergewaltigten und getöteten Frauen durch Immigranten einsetzen? Da hört man aber nichts von denen.

Heinrich Jäger | Mo., 8. Januar 2018 - 17:18

sind schon schlimm , aber früher wurden die Frauen wenigstens nicht abgestochen so wie das heute in Deutschland immer häufiger vorkommt, wenn die Damen nicht gefügig sind.

Martin Lederer | Mo., 8. Januar 2018 - 17:33

"Ächtung auf Zuruf" erleben AfDler, und jeder, den Linke als "rechts" bezeichnen, seit Jahren. Da interessiert es kein Schwein. Nur wenn es Leute aus dem Mainstream trifft, ist das auf einmal nicht so gut.
Die Kahane-Stiftung sollte eine Broschüre rausgeben, in der steht, wen man ächten darf und wen nicht. Damit es zu keinen Verwechslungen mehr kommt

Erhard Haubold | Mo., 8. Januar 2018 - 17:37

Das beste, was ich bisher zum Thema " mediale Hinrichtung" gelesen habe, außer eben den Text von Gisela Friedrichsen. Und wo? Im Cicero. Wo bleiben all die anderen Juristen und Menschenrechtler, die sonst schon bei der Erwähnung eines Wortes wie Mohrenkopf ausser sich geraten? Dem Cicero, dem wir die ersten und nachhaltigsten Darstellungen der Merkel-Fehler verdanken, wünsche ich weiterhin die allerschönsten Auflagensteigerungen.

Frank Niedermayer | Mo., 8. Januar 2018 - 17:53

Man(n) würde sich wünschen, dass sich die ganzen Männer, die hier von Hexenjagd sprechen und den Untergang des Rechtsstaates wittern, wenn Frauen jetzt mal den Mund aufmachen, dass sich diese Männer vielleicht nur für 5 Minuten in die Situation einer betroffenen Frau versetzen würden. Aber nein, wie kann es sein, dass die Püppchen ihren Mund aufmachen und das Herrenrecht nicht mehr akzeptieren? Jeder Mann mit reinem Gewissen hat und braucht in keinster Weise Angst vor #metoo zu haben.
Dieser spezielle Fall Wedel, der hier geschildert wird, zeigt absolut richtig das formal-juristische Problem der Anschuldigungen. Wenn man die gesellschaftliche Komponente aber nicht bedenkt, was soll sich dann ändern?
Es geht mir nicht um das an den Pranger stellen von Herrn Wedel. Sich aber bei der #metoo nur auf das formal-juristische zurückzuziehen und nichts zu dem dahinterstehenden Problem zu sagen, geht nicht.

Hubert Sieweke | Mo., 8. Januar 2018 - 18:03

Nun, eine sexuelle Belästigung ist sicherlich ein Straftatbestand, wenn die Beweislage eindeutig ist. In dubio pro reo!!!
Diese Denunziationen durch einen Teil der Presse werden allerdings jeweils ungeahndet und ungestraft einer großen Leserschaft als Skandal
Offeriert und der Leser nimmt es meistens gierig auf. Nur ein kleiner Teil durchschaut diese üblen Tricks, um mit Klicks Auflage zu generieren.
Wer sich der Geschichte des „dritten Reich“ intensiv nähert und tatsächlich einmal über die unvorstellbaren Gräueltaten der SS, ihrer Offiziere und auch einem Teil der Wehrmachtsgeneräle, des Sicherheitsdienstes und der Gestapo liest und per YOUTUBE anschaut, wird kaum verstehen, dass selbst Minister, aber auch Medien und Politiker genüsslich einen Teil der demokratisch gewählten Abgeordneten von Bund und Länder als NAZIS bezeichnen. Wiegt es nicht viel schwerer, ein NAZI gescholten zu werden, also Jemand, der für millionenfachen Mord und Verbrechen gegen die Menschl

Edgar Thormeyer | Mo., 8. Januar 2018 - 23:06

Unabhängig davon, dass sexuelle Übergriffe auf Frauen inakzeptabel sind:
die Kampagne um 'metoo ist es mindestens ebenso!

Denn sie setzt den Rechtsstaat außer Kraft!
Es darf offen angeklagt werden ohne Beweis, dass die Tat stattgefunden hat. Das ist legalisierter Rufmord!
Es darf öffentlich behauptet werden, dass der Betreffende schuldig ist, obwohl seine Schuld noch überhaupt nicht festgestellt wurde. Das ist das Aushebeln der Unschuldsvermutung (die übrigens bei jedem migrantischen Straftäter, selbst wenn er mit dem blutigen Messer in der Hand erwischt wurde, mit dem Attrribut "mutnaßlicher" Täter umgesetzt wird).

Es wird erwartet, dass der Beschuldigte seine Unschuld beweist, der Satz also, dass jemand solange unschuldig ist, bis ihm seine Schuld nachgewiesen wurde, außer Kraft gesetzt wird. Das ist eine eigentlich verbotene Beweislastumkehr!

Alles in allem genommen ist also die 'metoo-Kampagne eine wunderbares Instrument, Männer, medial hinzurichten, aus Rache und Neid!

Waldemar Jensen | Mo., 8. Januar 2018 - 23:38

Warum so kleinlich? Rechtfertigt die jahrtausendealte sexistische Unterdrückung und zumindest mentale Vergewaltigung der Frauen nicht jedes Mittel, sich endlich einträgliche Geltung zu verschaffen, gern auch mit Hilfe willfähriger Karrierefeministen? So etwa
- ausufernde, teils diskriminierende Quotenregelungen, bes. für lukrative Posten,
- rechtliche Vorgaben für Schließung eines angeblichen Gender-Paygap bzgl. gleicher Arbeit (nicht gleicher Leistung), und eben
- #Metoo versus sexistischen Männer-Mob.
Wenn es um vermeintliche Frauenrechte geht, sind digitales und mediales Schafott legitim, selbst wenn hass- und fakekontaminiert, zumal Frauen grundsätzlich als glaubwürdig zu gelten haben - NetzDG hin, Rechtsstaat her.

Peter Meier | Di., 9. Januar 2018 - 00:55

Viele Frauen haben sich in feministischer Literatur hineingewühlt und glauben tatsächlich, dass Männer böse, sie selbst aber automatisch gut seien.
Auf Grundlage dieser langjährigen Verhetzung wollen manche auch ohne realen Hintergrund an der Treibjagd teilnehmen und sich für was auch immer an Alphamännern rächen, die offenbar nicht sie geheiratet haben.
Mich interessiert kein Wedel oder Weinstein, es hat auch niemand diese Frauen gezwungen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Warum haben sie denn die Herren nicht angezeigt und sind dann woanders hin, wenn es denn so gewesen sein sollte? Nach Jahrzehnten kommen sie daher und putschen sich gegenseitig auf, peinlich.
Was nur noch nervt, sind zuletzt die ständigen Beschuldigungskampagnen gegen uns Männer allgemein. Blanker Hass und Sexismus.

Dazu:
Reue ist keine Vergewaltigung.
Unwohlsein ist keine Vergewaltigung.
Unbefriedigtheit ist keine Vergewaltigung.
Nichtzurückrufen ist keine Vergewaltigung.
Und manches andere auch nicht.

Miriam Rechner | Di., 9. Januar 2018 - 01:30

Von der ZEIT respektlos initiiert ging es emsig weiter über Süddeutsche, Tagesspiegel, faz, Stern, Gala, Bild, Handelsblatt, Deutschlandfunk, mopo, Welt, Tagesschau, NDR, taz, MDR, huffingtonpost, n-tv usw. Das kann tatsächlich als Lynchjustiz bezeichnet werden.
Wedel ist allerdings nur ein Beispiel von vielen, wo "Qualitätsmedien" – zu unterschiedlichen Themen - ohne Rücksicht auf Wahrheit und eindeutige Beweise Menschen an den Pranger stellen.

Peter Huber | Di., 9. Januar 2018 - 08:50

Typisches Beispiel von Doppelmoral. Auf ZDF Info war vorige Woche eine Doku " Deutschland- das Bordell Europas". Seit Prostitution in Deutschland als Dienstleistung gilt, werden ganze Busladungen als Ausflugsprogramm aus den umliegenden Ländern nach Deutschland gekarrt und auch Flugreisen ins Sexparadies angeboten. Deutschland ein Eldorado für Menschenhandel im Prostitutionsmillieu und der üblichen Kriminalität. ! Einmalig in Europa ! Wo trägt man für diese Frauen SCHWARZ ? Und da regt man sich über ein paar Dämchen auf, die bei Wedel vor der Tür standen und wußten was auf sie zu kommt ???

Klaus Dittrich | Di., 9. Januar 2018 - 10:12

„Nun ist die geifernde Menge gefragt, die so gar nichts mehr gemein hat mit einer geordneten Gerichtsöffentlichkeit.“
Je weniger ein Mensch in eine moralische Debatte einbringen kann – möglicherweise deshalb, weil das eigene Verhalten dem Thema der Debatte widerspricht -, desto eifriger beteiligt er sich an dieser Schelte.

„Und selbstverständlich auch nicht all die Kommentatoren in den sozialen Netzwerken, die es natürlich schon immer gewusst haben wollen.“
Die #Metoo-Debatte zeigt auf, wie schnell bestimmte Kampagnen aus dem Ruder laufen – vor allem, wenn auflagengeile Medien und „Bauch-Moralisten“ diese tragen.
Aus dem Fall Kachelmann wurde offenbar nur gelernt, wie mediale Verurteilung wirkungsvoller zu inszenieren ist.

Brian Jones | Di., 9. Januar 2018 - 10:14

Ob Dr. Strate in seinem Kurzkommentar die Besonderheit dieser metooo- oder ich-auch-Campagne gegen Dr. Dieter Wedel erfaßt, mögen andere beurteilen. Aus meiner Sicht ist das Muster zu allgemein: Nach Jahrzehnten öffentlich Rufmorden.

Wedel war ein brillianter TV-Serientäter als Regisseur in den 1990er Jahren, arbeitete mit excellenten Schauspielern wie Adorf. Die elder artist Rolle als Hersfelder Intendant sei ihm gegönnt.

Was bleibt: Ein "liberales" Wochenblatt, das Gerüchte koportiert, die auf mich weder glaubhaft (obj.) noch glaubwürdig (subj.) wirken.

Brian Jones, PhD. (LSEPS), zZt. Bonn

Christine Quindeau | Di., 9. Januar 2018 - 11:09

Wollen Sie Senta Berger auch unterstellen, Sie sei eine kleine talentlose Schauspielerin, die sich nur rächen wollte, weil Sie den Qualitätsanforderungen nicht entsprach?

Nach Ihrer Logik, der von Herrn Fischer und Frau Friedrichsen, ist im Tenor ja nur wahr, was juristisch verurteilt wurde.

Die Justiz maßt sich nicht an, den Sachverhalt erkennen zu können, sondern weiß, dass es Zweifel gibt. Zweifel sind hier der Normalfall. Und immer, wenn es noch irgendeinen Zweifel gibt, wird nicht verurteilt. Vor dem Gesetz ist das richtig. Aber als gesellschaftlicher Maßstab ist es falsch.

Ihre Argumentation hat die Verhältnisse perpetuiert und gefördert, sie hat dahin geführt, dass Übergriffe an Frauen normal sind. Es ist die Argumentation der Schreibtischtäter. Unter dem Deckmantel der Rechtsstaatlichkeit wird Unrecht zu Recht.

www.bild.de/leute/2006/senta-berger-o-w-fischer-vergewaltigung-versuch-…

Ursula Horvath | Di., 9. Januar 2018 - 12:23

ich daran denke, dass meine Söhne in ihren Leben solchen nicht bewiesenen, aber öffentlich gemachten Anschuldigen ausgesetzt würden, von Damen die vielleicht nie welche waren, dafür aber den Rest ihres Lebens darunter leiden müssten, wäre ich als Mutter tot unglücklich . Wie gefährlich heute Männer durch solche abgefahrenen Frauen leben, ist nicht mehr zu entschuldigen. Jeder Mann in einer Führungsposition setzt sich unfreiwillig dieser Gefahr aus! Pfui, für Medien die das unbewiesen, im Vorfeld schon mal hochkochen.

Achim Scharelmann | Di., 9. Januar 2018 - 13:13

Das ist tatsächlich eine Art Hexenjagd und im Prinzip völlig ungesetzlich, denn bis zu einem Gerichtsurteil ist der Beklagte unschuldig und es dürfen auch keine Behauptungen aufgestellt und veröffentlicht werden solange nichts bewiesen ist, Der Hinweis auf Verdacht einer Straftat müßte genügen und dann heißt es abwarten wie es der Staatsanwalt und das Gericht sieht. Im übrigen liegt es doch immer im Ermessen des Opfers, ob es auf ein Verlangen eingeht oder auch nicht, sofern keine Gewalt angewendet wird. Selbst wenn diese erfolgt kann das Opfer sofort im Anschluß Anzeige erstatten und somit Gerechtigkeit für diese Schmach einfordern. Wird das unterlassen, könnte ma davon ausgehen, daß Abwägungen vorgenommen werden zwischen Karriere und Ungemach und das nützt dann beiden Seiten wenig, denn der Täter fühlt sich bestätigt und das Opfer gibt klein bei damit es keine wirtschaftlichen und persönlichen Nachteile erfährt und das wäre eine Art Komplizenschaft wenn auch ungewollt.

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 9. Januar 2018 - 17:56

Moderne Inquisition!

Matti Illoinen | Di., 9. Januar 2018 - 18:36

Nur was hilft es, wenn der moderne Pranger schafft Existenzen zu zerstören? Siehe Kachelmann, obwohl die Frau wegen Falschaussage verurteilt wurde, trotzdem ist die Existenz zerstört worden. Man nimmt von dem Herren nicht einmal mehr eine scheibe Brot, denn wie hier schon richtig erwähnt:" Irgend was wird schon dran sein"

Magdalene Geisler | Di., 9. Januar 2018 - 20:25

Es ist schon seltsam, dass diese Mahnung meist ergeht, wenn es sich um Straftaten mit sexuellem Hintergrund handelt. Ansonsten schwirren Vermutungen und Anschuldigungen permanent durch die Medien . Ich denke an ChristianWulff. So wie Herr Strate argumentiert, argumentieren die Angeschuldigten: ("Das müssen Sie mir erstmal beweisen".)
Dabei geht es überhaupt nicht immer um Straftaten, es geht um ein Klima des Machtmissbrauchs. Herr Strate befördert das mit seinen gehässigen Anwürfen gegen die Frauen, die sich öffentlich geäußert haben. Gegen die geht jetzt genau so die "Hexenjagd" los. Auch mit unbewiesenen Thesen.

Art Vanderley | Di., 9. Januar 2018 - 22:44

Kann den Vorrednern nur zustimmen, ein weiteres Mal spielen Teile der Medien eine schlimme Rolle. Sogar solche, die bei unverfänglichen Themen nach wie vor konsequent für den Rechtsstaat eintreten, werfen beim Geschlechterthema jeden Verstand über Bord und beugen sich dem radikalfeministischen Volksempfinden.

Allerdings hat diese Form des Feminismus nichts mehr zu tun mit der altehrwürdigen und liberalen Frauenbewegung, die noch in den 90ern das Thema mitbestimmte.
Daß sich diese neue destruktive Form des Feminismus so sehr hat ausbreiten können, dürfte auch damit zu tun haben, daß viele Liberale diesen entscheidenden Unterschied nicht sehen oder nicht sehen wollen.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 10. Januar 2018 - 10:36

Catherine Deneuve nennt die mee too-hysterie ein totalitäres System.

PETER MECKEL | Mi., 10. Januar 2018 - 15:41

Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Strate,

an dieser Stelle möchte ich Ihnen endlich einmal danke sagen für Ihren professionellen rechtsanwaltlichen und erfolgreichen Einsatz im Fall G. Mollath.
Sie als Rechtsanwalt müssen doch an diesem, unserem Rechtsstaat langsam verzweifeln, bitte bleiben Sie weiterhin ein so konstruktiver und hilfreicher, emphatischer Mitmensch und Anwalt.
Allein der Fall des FDP Politikers R. Brüderle hat doch gezeigt, dass man über eine Aussage: " Sie können aber ein Dirndl gut ausfüllen..." den Sturz eines nervigen, unbeliebten Politikers erreichen kann...
wie krank ist das denn bitteschön ?
auf der anderen Seite werden jeden Tag Frauen angemacht und fertig gemacht, angefangen bei Lehrerinnen, die als Fotze, Nutte, ich fick dich, nicht nur Sprech an Schulen, sondern Polizistinen, Sozialarbeiterinnen, Pflegekräfte etc. als täglichen Sprachschatz, ungestraft um die Ohren gehauen bekommen...
alles beginnt verbal und dann folgen liebevolle "handgreiflichkeiten"...

Jochen Adam | Fr., 12. Januar 2018 - 13:17

und wir rennen im digitalen Raum mit digitalen Fackeln herum.
Inquisition 2.0, jeder kann jeden für allen möglichen Blödsinn beschuldigen, quasi ohne sich dafür verantworten zu müssen!
Die Opfer, die es täglich gibt, werden in den Hintergrund gespült und der Pöbel geilt sich daran auf, wie der vermeintliche Böse am Pranger mit Dreck beworfen wird!
Ich muss schon sagen Respekt vor der Menschheit, wir haben uns wirklich weiter entwickelt, jetzt müssen wir nicht mehr druch die Straßen laufen, mit wenigen Klicks können wir denunzieren wen wir wollen, welch Fortschritt!

Klaus Funke | Do., 25. Januar 2018 - 13:29

Danke lieber "Cicero" für diesen Kommentar von Herrn Strate. Ich würde indes mit der ZEIT härter ins Gericht gehen. Das ist kein Journalismus mehr, was die ZEIT betreibt, das ist die BILD unterbietende unterste Schublade. Und natürlich für Geld. Die Damen werden wohl ein "kleines" Honorar bekommen haben. Was, wenn Dieter Weder, der gewiss kein Engel ist, über diesem Skandal sein Leben verliert? Wem hat die ZEIT dann gedient? Der Aufklärung oder einer billigen Rufmordkampagne? Meine Konsequenz: Nie wieder ZEIT lesen! Jeder anständiger Mensch solle das gleiche tun - keine ZEIT mehr kaufen. Austrocknen dieses ganz und gar verabscheuungswürdige Blatt.

Arne Bruhn | Do., 25. Januar 2018 - 22:13

die bei mir die Frage aufkommen lässt, welcher Mann nun den Mut aufbringt, Frauen bei Bewerbungen nicht zu berücksichtigen mit der Begründung, sich vor späteren Anschuldigungen à la #metoo schützen zu wollen/müssen.

Jörg Plath | Fr., 26. Januar 2018 - 19:20

Die "Zeit" hat sich nach meinem Empfinden erst unter di Lorenzo so negativ entwickelt. Sein Weg führte über die "Süddeutsche" zum "Tagesspiegel" zur "Zeit". Er ist in seinem Zynismus unübertroffen, Prominente werden mit seinem Wissen "abgeschossen". Ich habe in einem entsprechenden Fall mit ihm persönlich gesprochen. Ich weiß nach wie vor nicht, was ihn zu seinem Tun antreibt. Wahrscheinlich ist es der schnöde Mammon. Dafür geht er wohl über Leichen.

Björn Benken | Di., 6. Februar 2018 - 14:45

Ich bitte darum, die folgenden Tatsachen zu beachten:
1.) Rufmord setzt voraus, dass Anschuldigungen falsch sind.
2.) Stellen sich die Anschuldigungen jedoch als richtig heraus, kann es Rufmord sein, öffentlich jemandem falsche Anschuldigungen unterstellt zu haben.
3.) Wenn Anschuldigungen nicht durch Schadensersatzforderungen begleitet werden, spricht dies eher für eine erhöhte Glaubwürdigkeit der Kläger(innen) als dagegen.
4.) Es ist ausdrückliche Aufgabe der Presse, auch dann schon über Verbrechen und Konflikte zu berichten, wenn noch kein Gerichtsurteil vorliegt.
5.) Gegen Rufmord kann und sollte man sich gerichtlich wehren. Von wegen Rechtsstaat adé.
6.) Wer nicht gerichtlich gegen eine angebliche Rufmordkampagne vorgeht, erweckt den Eindruck, als ob da doch etwas dran sein könnte.
7.) Herr Wedel wäre ein potentieller Mandant von Herrn Strate – also Glaubwürdigkeit der Empörung adé.
8.) Häme gegenüber mutmaßlichen Vergewaltigungsopfern finde ich das Allerletzte. Wirklich.