Martin Schulz hebt beide Hände zum Victory-Zeichen
SPD-Chef Martin Schulz: Victory-Zeichen oder doch nur Eselsohren? / picture alliance

Deutschland - Land der Esel

Deutschland schwankt zwischen Selbstgefälligkeit und Selbsthass. Ohne Not wird eine Regierungskrise inszeniert. Etwas mehr Realitätssinn würde nicht schaden. Vor allem der SPD

Autoreninfo

Wolfgang Bok war Chefredakteur und Ressortleiter in Stuttgart und Heilbronn sowie Direktor bei der Berliner Agentur Scholz & Friends. Der promovierte Politologe lehrt an der Hochschule Heilbronn Strategische Kommunikation.

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Von außen betrachtet, herrschen in Deutschland geradezu paradiesische Zustände. Die öffentlichen Kassen quellen über, die Jobcenter leeren sich. Fachkräfte werden händeringend gesucht. Migranten aus Afrika oder Arabien kehren selbst der wohlhabenden Schweiz den Rücken, um im Merkel-Land Asyl zu beantragen. Wer hingegen unter der deutschen Dunstglocke lebt, muss den Eindruck haben, als gäbe es nichts Schauerlicheres, als die Berliner Republik regieren zu müssen. Gerade jetzt wähnt man sich wieder in Absurdistan.

An der Spitze der kollektiven Realitätsverweigerung steht die SPD. Obwohl sie in der zurückliegenden Großen Koalition nahezu jede ihrer Forderungen durchgesetzt hat (vom Mindestlohn über die Rente mit 63 und Frauenquote bis zur Homo-Ehe), lasten die Genossen ihre jüngsten Wahldebakel dem Bündnis mit Angela Merkels CDU an. Auf die Idee, dass eben nur 20 Prozent an Stimmen erhält, wer Politik vor allem für die 20 Prozent der Beladenen und Benachteiligten macht, kommen sie offenbar nicht. Wenn es vier von fünf Befragten „gut“ oder „sehr gut“ geht, lässt sich mit dem Ruf nach „mehr sozialer Gerechtigkeit“ eben keine Wahl gewinnen. Gerhard Schröder, der letzte erfolgreiche SPD-Kanzler, hat mit seiner Kritik an Martin Schulz schon Recht: Wer in Deutschland Wahlen gewinnen will, muss die breite Mittelschicht auch mit ökonomischer Kompetenz überzeugen.

Die klassische SPD-Klientel verprellt

Doch anstatt diejenigen, die der SPD den Rücken gekehrt haben (je eine halbe Million Wähler wanderten zur national-konservativen AfD und Lindners Digital-FDP ab), nach ihren Gründen zu fragen, betreiben die Genossen lieber Nabelschau. Auf Regionalkonferenzen oder Konventen wie jetzt bei den Jusos bestätigen sich eingefleischte Funktionäre gegenseitig: Wenn unsere linken Positionen nicht verfangen, müssen wir eben noch linker werden. Bloß nicht „dahin gehen, wo es brodelt, riecht und stinkt“, wie der vorige Parteivorsitzende Sigmar Gabriels vergeblich gefordert hatte. Denn dort könnte den SPD-Funktionären ja vorgehalten werden, dass die klassische SPD-Klientel unter der ungesteuerten Zuwanderung am meisten zu leiden hat. Dort bekämen sie auch zu hören, dass überzogene Öko-Auflagen das Wohnen verteuern und der Facharbeiter noch sehr lange auf seinen alten Diesel angewiesen ist, um täglich viele Kilometer zu seiner Lohnstelle zu pendeln.

Und wem netto immer weniger bleibt, weil Deutschland mittlerweile Hochsteuerland ist, hat auch wenig Verständnis, wenn etwa der gescheiterte Kanzlerkandidat Martin Schulz noch mehr deutsches Geld nach Brüssel schieben will. Und das, obwohl wir mit 13 Milliarden Euro schon heute der mit Abstand größter Nettozahler sind; gleichwohl aber der Berliner Einfluss in Brüssel zunehmend sinkt, wie man an der aktuellen Vergabe von EU-Spitzenbehörden an Paris und Amsterdam gesehen hat.

Weiter so!

Doch darüber reden die Genossen allenfalls hinter vorgehaltener Hand. So wie sich die Merkel-Union beharrlich weigert, die Ursachen für das schlechteste aller Wahlergebnisse (32,9 Prozent) zu analysieren. Beide Volksparteien vereint ein trotziges „Weiter so!. Politische Gräben werden mit Geld zugeschüttet. So wie jetzt im Bundesland Niedersachsen, wo sich SPD und CDU auf mehr Polizisten, mehr Lehrer und kostenlose Kinderbetreuung sowie einen weiteren Feiertag geeinigt haben. Schließlich müsse man „in Sicherheit und Bildung investieren“, heißt es dann zur Begründung. Kaum jemand stellt in Deutschland die Frage, warum dafür die 750 Milliarden Euro nicht reichen sollen, die Bund, Länder und Gemeinden allein in diesem Jahr einnehmen. Tendenz: steigend.

Wer, wie die FDP, den Bürgern von den Mehreinnahmen etwas zurückgeben will und wenigstens den Abbau des Solidarzuschlags (5,5 Prozent auf die ohnehin hohe Lohn- und Einkommenssteuer) zur Koalitionsbedingung erhebt, sieht sich mit einer politisch-medialen Hasswelle konfrontiert. Und wer es gar wagt, die hohen Milliardenausgaben für bald zwei Millionen Flüchtlinge sowie für die Energiewende anzusprechen, steht als Rassist und Klimafeind am öffentlichen Pranger.

Deutsche Selbstgefälligkeit

In der Berliner Republik wird schlicht nicht zur Kenntnis genommen, dass weder Europa noch die Welt am deutschen Öko- und Sozialwesen genesen wollen. Niemand eifert der deutschen Willkommenskultur nach oder ist bereit, seine Energieversorgung so radikal von Wind und Sonne abhängig zu machen. Mit deutschem Selbsthass ist wohl auch nur zu erklären, mit welcher Lust am deutschen Wohlstandsast, dem Automobilbau, gesägt wird. Selbst wenn die Deindustrialisierung Tausende Arbeitsplätze kostet, wie jetzt bei der Kraftwerkssparte von Siemens oder beim Stahlproduzenten Thyssen-Krupp, wird nicht nach falschen politischen Weichenstellungen gefragt. Lieber beschimpft Noch-SPD-Chef Schulz die Münchner Konzernspitze als „asozial“. „Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis und dreht Piruetten“, lautet ein Sprichwort, das die deutsche Selbstgefälligkeit treffend beschreibt. Derzeit herrscht auf dem deutschen Eis dichtes Gedränge. Niemand will hören, dass es schon bedrohlich knirscht.

TV-Tipp: Am heutigen Sonntag um 12.03 Uhr ist Wolfgang Bok zu Gast im ARD-Presseclub

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Siepert, Monika | So., 3. Dezember 2017 - 08:27

Gut gemacht !

Carl Falentin | So., 3. Dezember 2017 - 08:46

Bestens! Der Mann hat Hirn.

Gerdi Franke | So., 3. Dezember 2017 - 08:51

Aber die SPD muss sich von den Medien nicht in eine ungewollte Richtung treiben lassen. Da sollte sie eher ihrem Überlebensinstinkt vertrauen. Sie wäre doch nur Stimmenbeschafferin für eine kanzlerin, die ausser "regieren" keine weiteren Ziele hat!

Werner Schick | So., 3. Dezember 2017 - 09:36

Werter Autor,
sie überschreiben ihren Artikel mit "Land der Esel". Dies ist nach meinem Verständnis eine höfliche Umschreibung. Ich würde eine undiplomatischere
Formulierung mit "Land der Schwachköpfe und Feiglinge" bevorzugen. Diese Titulierung gilt sowohl für die Politiker als auch für einen Teil des Wahlvolkes. Man könnte es auch so ausdrücken:
Denn sie wissen nicht was sie tun noch besser anrichten mit ihrer Feigheit die dringend notwendigen Dinge nicht zu tun. Solange hier keine Besserung eintritt, kommen wir dem Abgrund immer näher. Erst im Abgrund werden alle wach und versuchen noch zu retten was nicht mehr zu retten ist. Diese besonders unkluge Handlungsweise hat Carl Friedrich von Weizäcker schon vor langer Zeit bei den Deutschen festgestellt. Doch daraus gelernt haben sie bis heute nichts, denn sie wissen und können ja alles viel besser als alle anderen. Einbildung ersetzt keine Bildung, im Gegenteil sie führt in den Abgrund unweigerlich.

Wolfgang Selig | So., 3. Dezember 2017 - 09:49

Sehr geehrter Herr Bok,
vielen Dank für diese hervorragende Analyse. Wenn jemand wie Sie heute auch noch im ö.r. Fernsehen in den Presseclub eingeladen wird, darf man ja vielleicht doch noch hoffen, dass der Mainstream-Journalismus langsam auch wieder andere, vor allem aber internationale Meinungen in seiner Berichterstattung duldet. Es ist zwar noch ein weiter Weg, bis Ihre Thesen auch im heute-Journal und bei Anne Will genannt werden dürfen, aber wenigstens nimmt der Diskurs jetzt mal Fahrt auf und man schaut sich das Wahlergebnis vom 24.9. genauer an. Vielleicht lesen das ja sogar mal GroKo-Funktionäre...^^

Holger Stockinger | So., 3. Dezember 2017 - 10:05

Fotos sagen manchmal mehr als tausend Worte: Wo dem "Griesbär" aus Großbritannien ein V reichte, sind bei Martin Schulz schon zwei nötig. Und wenn Herr Macron die GroKo wünscht, blüht der Sozialdemokratismus, als hätte er 1000 Jahre Winterschlaf gehalten. Fuchs erschießt Jäger oder Hase erschlägt Igel?

Ralph lewenhardt | So., 3. Dezember 2017 - 10:25

Was hat zu den krachenden Stimmenverlusten für CDU und SPD geführt? Das selbstherrliche ignorante Durchregieren der Groko-Eliten gegen den bekannten mehrheitlichen Volkswillen bei grundsätzlichen Gesellschafts- Themen!An forderster Front da auch die SPD. Das Parlament verkam zur Farce, die grüne Opposition im Kuschelkonzert der Betschwestern Merkel und Göring-E.. Unter- und Mittelschicht fühlen sich nicht mehr vertreten. Weiter so? Das wäre das Ende der Volksparteien- nun auch in Deutschland. Ein wirtschaftlicher Abschwung wird bald kommen. Aber die Ausgaben für Migration und Integration steigen und steigen, sind nicht planbar. Macron braucht dringend Geld, Italien auch. Das Ende der Nullzins-Geldpressenpolitik ist in Sicht. Bald gehts auch dem deutschen Esel nicht mehr zu gut und dann steppt der Bär in einer Gesellschaft ohne demokratischen Volkskonsens.

Stefan | So., 3. Dezember 2017 - 10:48

für Neuwahlen, eigentlich, aber was würde es bringen? Nichts, wie man sieht. Es gibt keine partei mehr in Deutschland, die wählbar ist. Jede Partei richtet sich nur noch nach Minderheiten, das ist nicht das wofür man noch wählen gehen sollte. Es braucht in der BRD eine Partei für DAS Volk, eine Partei die Antworten für die Mittelschicht hat und nicht solche Spaken wie wir sie jetzt haben! Schon alleine was MS gegenüber los lässt, ist nicht tragbar. Erst AKWs abschalten und dann beleidigend werden, wenn ein Unternehmen, aufgrund schwachsinniger politischer Entscheidungen, zum umstrukturieren gezwungen wird. Nein, ich bin kein Siemenianer, aber aus einer ebenso gegängelten Branche. ich kann nur noch über diese Idioten in Berlin abkotzen!

Yvonne Walden | So., 3. Dezember 2017 - 10:57

Im Vorspann ist von fehlendem "Realitätssinn" in Deutschland die Rede.
Diese Behauptung stimmt.
Da wird den oberen Kleinverdienenden mit Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze für Sozialabgaben suggeriert, ihnen gehe es doch blendend.
Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit gelte nur für die "Fußkranken" der Gesellschaft, zu denen man - igitt - nun gar nicht gehören möchte.
Dabei wird gerade die Facharbeiterkaste von den wirklich Reichen gnadenlos ausgebeutet.
Wirklich Reiche zahlen kaum Steuern, allenfalls eine 25prozentige Abgeltungssteuer.
Facharbeiterinnen und Facharbeiter meist jedoch mehr als 30 Prozent.
Facharbeiterinnen und Facharbeiter bringen ihre gesamte Arbeitskraft in das Arbeitsleben ein, sie "verkaufen" quasi ihre "Arbeit" an die Arbeitgeberkaste, während die Kapitaleigner (10 Millionen EURO aufwärts) von ihren Kapitalerträgen fürstlich leben können.
Es gilt also, unser Wirtschaftssystem zu demokratisieren, nämlich vom Kopf endlich auf die Füße zu stellen.

Reinhard Benditte | So., 3. Dezember 2017 - 11:22

..... 53% der abgegebenen Stimmen gingen noch an die Union und die SPD. Man sollte den Medien die Frage stellen, warum sie die wirklichen Probleme nicht ansprechen. Es ehrt Cicero, daß man immer wieder auf die Mißstände hinweist, nur wird das Magazin von wenigen Interessierten gelesen. Wenn die Massenmedien wie z.B. Bild diese Thematik nicht in großer Aufmachung bringen, wird die Allgemeinheit sich weiterhin für eine Merkelsche Republik entscheiden und unausweichlich dieses Land in einen muslimisch geprägten, sozialistischen Staat verwandeln.

Was wir heute in der Entwicklung der Gesellschaft sehen, ist eine Folge des Wohlstandes, für den unsere Eltern nach dem Krieg die Aufbauarbeiten geleistet haben. Dieser Wohlstand führt dazu, daß breite Schichten nicht mehr rational denken, sondern einer links ideologischen Ausrichtung verfallen sind. Wie sagte B. Croce: „Wer nach seinem dreißigsten Lebensjahr noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.“ Einfacher gesagt: Am Wohlstand verblödet!

Hans-Hasso Stamer | So., 3. Dezember 2017 - 11:23

...hat der Autor nach meiner Wahrnehmung recht. Er schreibt: „Wenn es ... (80 %) ... gut“ oder „sehr gut“ geht, lässt sich ... (mit sozialer Gerechtigkeit) ... keine Wahl gewinnen.“

Diese Politik wird ja weder von der SPD, noch von einer anderen Partei gemacht. Die Linke hat sie zwar auf ihrer Agenda, setzt aber in den Ländern nicht durch. Der Mindestlohn wirkt nur zum Teil.

Befindlichkeitsumfragen halte ich für unzuverlässig, da ein starkes Stigma (auch in der Selbstwahrnehmung) auf dem Eingeständnis, es gehe nicht gut, liegt. Das gilt immer noch als Ausdruck eigenen Versagens, auch wenn es ein Massenschicksal ist. Und das ist es: 40 % der Beschäftigten befinden sich in prekären Arbeitsverhältnissen. Mit den neuartigen, atomisierten Arbeitsverhältnissen lässt sich aber keine starke Interessenvertretung aufbauen.

Schulz ist der falsche Mann, die SPD hat keine oder die falschen (Migration) Antworten, die Linke hat versagt. Das gilt weit über die 20 % hinaus, besonders im Osten.

Dietmar Deibele | So., 3. Dezember 2017 - 11:33

sehr gute Analyse, danke.
Ich freue mich auf den Presseclub mit Ihrem Auftritt.

wolfgang spremberg | So., 3. Dezember 2017 - 11:56

Sie sehen das zu eng. Ein Etat ohne Obergrenze,
finanziert ohne das jemand weniger hat.....also materielle Probleme sehe ich nicht.....

Sepp Kneip | So., 3. Dezember 2017 - 12:00

Der Wählerschwund bei den "Etablierten" hat einen ganz banalen Grund. Den meisten Leuten geht es zwar gegenwärtig wirschaftlich gut in diesem Land, aber dennoch herrscht eine beklemmende Stimmung, da es eine latente Zuklunftsangst gibt. Und um die Zukunft ist es in der Tat schlecht bestellt hierzuland.

Viele Leute sind oder fühlen sich abgehängt vom allgemeinen Wohlstand. Die Altersarmut nimmt rapide zu, die eigene Altersvorsorge wird durch eine kalte Enteignung im Rahmen der Niedrigzinspolitik und durch die Inflation aufgefressen. Die zur Zeit noch gut dastehenden sozialen Kassen werden durch die Massenimmigration in die sozialen Systeme einen drastischen Einbruch erleben, den die Bürger jetzt schon ahnen und in ihr Wahlverhalten fließen lassen.

All das begreifen die politischen Esel nicht. Sie setzen weiter auf Massenimmigration, eine ideologisch motivierte Energiewende und eine realitätsferne Europa-Politik mit Euro-"Rettung" und Schuldenvergemeinschaftung. Und Germany zahlt.

Manfred Steffan | So., 3. Dezember 2017 - 12:42

erhält, wer Politik vor allem für die 20 Prozent der Beladenen und Benachteiligten macht, kommen sie offenbar nicht." Und viele - und zunehmend mehr - der Beladenen und Benachteiligten sehen sich nicht mehr von der SPD repräsentiert und wählen andere Parteien, dafür darf sich die SPD zusätzlich auf gutsituierte Wähler stützen, bei denen Multikulti, Gender und Political Correctness oberste Priorität haben - bis diese Blase platzt. Früher attestierte man der SPD nur, ihr mangle es an ökonomischem Sachverstand. Heute darf man konstatieren, dass sie ihre originären Ziele und Zielgruppen, nämlich die Interessenvertretung von Arbeitnehmern und "kleinen Leuten" vergessen hat.

Sandra Kamioupoulos | So., 3. Dezember 2017 - 12:57

Sie schreiben:"Von außen betrachtet, herrschen in Deutschland geradezu paradiesische Zustände. Die öffentlichen Kassen quellen über, die Jobcenter leeren sich. Fachkräfte werden händeringend gesucht. Migranten aus Afrika oder Arabien kehren selbst der wohlhabenden Schweiz den Rücken, um im Merkel-Land Asyl zu beantragen."

Wer die Kassenlage nur nach dem augenblicklichen Einnahmen, nicht jedoch auch unter Einbeziehung der Schulden beurteilt, ist nicht weise. Ebensowenig weise ist es, Behauptungen zu widerholen, die bereits als falsch widerlegt sind (Fachkräftemangel). Und dass Migranten aus Afrika und Arabien sogar die Schweiz verlassen, um nach Merkelland zu kommen, hat nur den Grund, dass die Schweizer nicht so blöd wie die Deutschen sind, sich selber aufzugeben, um es den Migranten möglichst schön kuschelig und profitabel zu machen.

Es tut mir leid: eine Analyse, die auf falschen Prämissen beruht kann nicht richtig sein.

Tomas Poth | So., 3. Dezember 2017 - 12:57

Das sagt doch eigentlich alles, es liegt an Merkel, stupid. Solange Merkels Fehlentscheidungen im Mainstream wohlwollend kolportiert, alternativlos hingenommen werden ändert sich nichts. Das nächste wird sein dass Deutschland über Macrons Pläne noch tiefer in die Tasche greifen wird. Das wird dann als EU-Reform verkauft.

Monika Schmidt | So., 3. Dezember 2017 - 13:29

Es mutet seltsam an, dass jemand von der Agentur Scholz & Friends einen Meinungsartikel veröffentlicht der die selbe Richtung wie AchGut und Tichys aufweist. Vor einem Jahr sah das noch anders aus, als ein Herr Hensel von Scholz & Friends noch solche Seiten als 'rechts' klassifiziert hat und als Anzeigekunden in üblester Manier denunziert hat. Wie passt das denn jetzt zusammen?
Wenn Scholz & Friends die gleiche Meinung vertreten wie die genannten Blocks, dann ist das in Ordnung? Es ist doch wohl nicht der Niqab der Erkenntnis gefallen?

Hans-Hasso Stamer | Mo., 4. Dezember 2017 - 11:40

Antwort auf von Monika Schmidt

...als eine Diskussion darüber: was ist eigentlich rechts? Denn dies würde ihnen die wichtigste Ausgrenzungsknute aus der Hand schlagen: die Stigmatisierung „gegen rechts“. Die wirkt, denn die wenigsten Bürger wollen bei dem immer härter werden wirtschaftlichen Wettbewerb gesellschaftlich anecken.

Tichys Einblick, Die Achse des Guten, Vera Lengsfelds Blog und Philosophia perennis, um mal einige Beispiele zu nennen, sind nicht rechts, sondern unabhängig und vor allem vernünftig, weil sie linke Lebenslügen und die Zumutungen der politischen Korrektheit bloßstellen.

Holger Stockinger | So., 3. Dezember 2017 - 13:29

irritiert niemanden, da kann der Bürger wählen, wen er mag.

Stehaufmännchen aus Würselen werden zum gleichen Preis gehandelt wie alternativlose Machtinhaberinnen.

Das "dritte" Geschlecht wählt demnächst Mars-macht-Mobil-Riegel zuckerfrei und garantiert laktoselos ...

Cecilia Mohn | So., 3. Dezember 2017 - 13:39

Toller Artikel! haha der tanzende Esel bricht ein!
Lieben Gruß allen Lesern des Cicero zum 1. Advent!

Cecilia Mohn

Holger Stockinger | So., 3. Dezember 2017 - 13:44

Der "Mann", nicht Hermann in Teutoburg, ist eine Sau. Da alle Männer Schweine sind, ist Vollverschleierung angesagt. Bill Ramsay zum Beispiel glotzte nicht schlecht, wie er grummelte: "Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe" fällt demnächst aus Lauterbachs Bürgerversicherung.

Und Bauchtanz steht dann auch nicht mehr AOK-Versicherten zu!

Heinrich Niklaus | So., 3. Dezember 2017 - 13:45

Herr Bok, eine außerordentlich gelungene Zustandsbeschreibung eines Landes, dem es zu gut und nicht zu schlecht geht.

Unsere angeblichen "Volksvertreter" begreifen offensichtlich nicht, dass es dem Bürger um deutlich weniger muslimischer Migration geht, um weniger Europa und nicht mehr und um endlich wieder bezahlbaren Strom.

Auf diesen drei Politikfeldern hat Frau Merkel ein grenzenloses Chaos hinterlassen.

Christa Wallau | So., 3. Dezember 2017 - 13:57

Sehr geehrter Herr Bok, als einen der wenigen Journalisten in D , die sich der Wohlstandsverdummung u. dem Illusionismus der Ideologen aller Couleur konsequent entziehen u. den davon infizierten Kollegen beherzt widersprechen, schätze ich Sie seit langem.
Ich stimme allem zu, was Sie in Ihrem Artikel beklagen.
Es wird allerhöchste Zeit, daß Sachverstand u. Realismus sich wieder Raum verschaffen - sowohl in der Politik wie in der Medienwelt, sonst brechen mit den auf dem brüchigen Eis Pirouetten Drehenden auch alle diejenigen ein, die vor dem
Betreten des Eises immer gewarnt haben.
Mitgefangen - mitgehangen!
Allerdings habe ich Zweifel daran, daß die Rückkehr zum gesunden Menschenverstand bei den meisten jüngeren Leuten (mit nichts anderem als Wohlstand, Totalversorgung, Europa als tollem Friedensprojekt u. der e i n z i g drohenden Gefahr "Klimaveränderung / Umweltverschmutzung" großgeworden!) überhaupt noch gelingen kann.
Es sei denn, es ereignet sich der finanzielle Crash!

Der Meinung, dass wir inzwischen mit unseren Fehlentscheidungen u. -Entwicklungen so weit gekommen seien, dass auch eine andere Weichenstellung keine Abhilfe mehr bringen könnte, begegnet man immer öfters.
Der Karren müsste zuerst gegen die Wand fahren, bevor es wieder weitergehen kann, dann aber in die richtige Richtung.
Und was sollen wir tun bis der Karren gegen die Wand fährt?
Einfach nur zuschauen, meckern, oder bei Cicero Kommentare schreiben?
Das kann doch nicht die Lösung sein. Denn wer weiß schon wie lange wir auf den Crash warten müssen.
Wäre es nicht viel besser zu kämpfen, auch um jede Kleinigkeit?
So wie es das schöne amerikanische Sprichwort empfiehlt:
"Allways fight and be sure you are right".

was Sie persönlich tun, um sich dem auf die Wand zurasenden Karren entgegenzustellen, weiß ich nicht. Mein Mann und ich haben uns entschlossen,
die AfD nicht nur mit unserer Stimme, sondern auch ideell und finanziell zu unterstützen, indem wir - gleich nach ihrer Gründung - in diese Partei eingetreten sind und dabei bleiben, obwohl uns auch hier nicht alles und alle gefallen.

Außerdem bekennen wir in uns in Diskussionen eindeutig zu unserer Haltung, mag es
den Anwesenden gefallen oder nicht. Dadurch haben wir manche Bekannte verloren, andere dagegen hinzugewonnen.
Wir können nur hoffen, daß wir auf diese Weise den Boden bereiten für eine
mögliche Wende in Deutschland, die ja manchmal auch unerwartet, unblutig und ohne allzu große Opfer eintreten kann, wie die jüngste Geschichte lehrt.

In diesem Sinne: Herzliche Grüße an Sie!

Auch ich habe aus "meinem Herzen nie eine Mördergrube gemacht", wie es so schön heißt. Ich habe immer und überall kundgetan, was ich von den Parteien halte und daß ich AfD wähle. Egal, ob ich mit dem Chef palavert habe (der anderer Meinung ist) oder mit Kollegen oder Nachbarn/Bekannten/Freunden. Ich weiß nicht, woher diese elende Feigheit kommt, immer schön brav den Mund zu halten aus Angst vor ....was eigentlich?? Die einzige Möglichkeit zum Widerstand, den wir Bürger noch haben, ist, offen zu sagen, was alles falsch läuft. Kann mir doch egal sein, wenn man schräg schaut, was eh nur wenige meiner Erfahrung nach tun, eher bekommt man viel Zustimmung. Und wenn das mehr Leute machen würden, würden sie feststellen, daß sie damit ganz und gar nicht allein sind! Aber noch ersterben zuviele in der üblichen PC, nur: Duckmäuserei bringt gar nichts!
Viele Grüße aus Bayern!

obwohl Sie mich gar nicht kennen. Ich danke Ihnen dafür und bitte Sie gleichzeitig um Ihr Verständnis, dass ich Ihnen mit einem anderen Schreibstil antworte.
Sie haben Ihren Weg gefunden wie Sie die Wartezeit bis zu einer Änderung überbrücken können. Ich suche noch danach. Der Eintritt in eine Partei kommt dabei für mich nicht in Frage. Ich möchte unabhängig bleiben.

Renate Aldag | So., 3. Dezember 2017 - 14:09

Ihr Artikel, lieber Herr Bok. Er spricht mir total aus der Seele. Unterläuft uns normalen Bürgern mal eine Eselei, dann kommt zuerst die Analyse und danach das Fazit und dann die Korrektur. Das ist in jedem Haushalt und in jeder Firma so, nur bei unseren "Grössen" geht der Tanz auf dem krachenden Untergrund "weiter so" und sie "erkennen nicht, was sie hätten anders machen sollen". Sie interessiert nur ihr eigenes narzistisches Spiegelbild bei ihren Piruetten auf dem Eis.

Manfred Gimmler | So., 3. Dezember 2017 - 14:42

Dem „Land der Esel“ steht eine langwierige und schmerzvolle Talfahrt bevor. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt, bleiben aber leider ungehört, da Kritiker wie Tichy, Broder, Sarrazin, Sinn, Lucke, Siems, Herles, Schaeffler, Bosbach, Tibi, Höhler, Kelec, Kissler, Lengsfeld oder James im „Land der Esel“ keine Quote machen.

Das dunkle Ahnen der Bürger wird erfolgreich mit einer Sedierungspolitik bekämpft und die Verdrängungsmechanismen der Menschen werden gezielt mit manipulierten Statistiken tatkräftig gefördert. So kann sich natürlich kein erfolgreicher Widerstand gegen eine unheilvolle Regierungspolitik bilden. Die Irrfahrt der Kanzlerin und ihrer Epigonen wird weitergehen. Besseres hat ein „Esel“ auch nicht verdient.

Johannes Reusch | So., 3. Dezember 2017 - 15:08

Wir haben bereits eine Minderheitenregierung.
Die CDU und in der Folge die Regierung haben sich unter Angela Merkels Führung zunehmend an den Forderungen daueraufgeregter, nie zufriedenzu-stellender Minderheiten orientiert.
Offensichtlich nicht so wichtig für unsere Politelite:
Straßen, Schulen, Bahnhöfe, Ausstattung der Sicherheitskräfte, Alten- und Pflegeheime, Netztechnik, etc.. Die Infrastruktur, Basis unseres künftigen Lebensunterhalts, veraltet und zerfällt.
Angeblich müssen wir strikt sparen, aber schnell mal -zig Milliarden für diese anderen, bestimmten Kreisen ach so wichtigen Projekte sind kein Problem.
Und nun ? Auch nach der Wahl keinerlei Einsicht und das Drama geht, begleitet von dem üblichen propagandistischem Aufwand, in die nächste Runde.
So weit ist dieses Verhalten von lupenreiner Demokratie nicht mehr entfernt.

Josef Garnweitner | So., 3. Dezember 2017 - 15:41

schreibt sich in die erste Riege. Schön, daß er auch bei Cicero zu lesen ist.

Stephan Remmser | So., 3. Dezember 2017 - 15:47

Gute Artikel. Ich bin kürzlich erst Ihr Leser.

Leise, unaufdringlich. Wahrer Kern, der Raum für Ergänzungen läßt und nicht erhobenen Zeigefingers arrogant daherproletisiert.

In diesem Popkultus nur kaum zu bemerken.

Journalismus, wie er sein könnte, wenn er nicht so wäre, wie er breitflächig leider ist.

Enno Klatt | So., 3. Dezember 2017 - 16:14

Nun als 67-jährige Rentner staune über diese Diffamierung meiner Person. Wer, so wie ich, Ende der 90iger aussortiert wurde, weil es Neoliberale Mode war, kann W. Bok nicht zustimmen. Gerade meine Personengruppe konnte mit dem Gerechtigkeitsslogan der SPD nichts anfangen (Ich bin SPD Mitglied). Nach 56 Jahren Berufstätigkeit bekomme ich 1465 € Rente. Warum? Nehmen wir die Scheidung, die ausschließlich zu Lasten der Betroffenen geht. Und was ist mit der obskuren nachgelagerten Besteuerung? Übrigens, wie kann man die dringenden Investitionen in Polizei und Bildung in Niedersachen in Frage stellen?
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Martin Reims | So., 3. Dezember 2017 - 18:14

Man kann schlecht den politisch Verantwortlichen Selbstgefälligkeit und Realitätsverlust vorwerfen, wenn ein Großteil der Bevölkerung gleichermaßen selbstgefällig und ignorant ist.
Wohlstand und Bequemlichkeit haben offenbar dazu geführt, dass viele Menschen in Deutschland sich von populär klingenden Scheinwahrheiten verleiten lassen ohne den Wahrheitsgehalt auch nur in Ansätzen zu hinterfragen.
Wenn uns als Gesellschaft nicht mehr klar ist, wie wesentlich eine freiheitliche, demokratische Grundordnung für unser Zusammenleben ist, wie wichtig die soziale Marktwirtschaft, wie auch die europäische Integration und freier Welthandel für unseren Wohlstand ist, fürchte ich, dass Deutschland ein dunkles Tal durchschreiten wird.
Ich fürchte auch dass es schlimmer wird als die Zeit vor den Reformen der Regierung Schröder. Vielleicht wäre ein Politiker vom Typ Emmanuel Macron auch für Deutschland gut, weil es ihm gelungen ist mit seiner neuen Partei viele ideologische Gräben zu überwinden.

Klaus Moll | So., 3. Dezember 2017 - 19:03

Als ich den ersten Satz las, hätte ich auch einen Kommentar unserer Bundeskanzlerin vor mir haben können, denn es geht uns doch gut, warum beklagt Ihr Euch eigentlich? Man kann schließlich von der SPD nicht verlangen, Selbstmord zu begehen, um Angela Merkel zu retten. Sie kann dagegen in der Opposition zu ihren Wurzeln zurückfinden und dazu beitragen, dass ihrer klassischen Klientel wieder die Früchte ihrer Arbeit gerechter verteilt werden. Es gäbe für eine geläuterte SPD viel zu tun, um die Fehler der bisherigen Politik zu berichtigen. Viele fatale Fehlentscheidungen werden sich, so fürchte ich, leider nicht mehr heilen lassen. Hier nur 2 von vielen Beispielen: Der Verfall unserer Währung durch ungebremste Schuldenaufnahme und die nicht mehr zu beherrschende Kriminalität durch unkontrollierte Zuwanderung und auch Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU.

Martin Weismann | So., 3. Dezember 2017 - 19:07

"Deutsche Selbstgefälligkeit"
ist nicht der Grund für das irrationale Verhalten, das letzten Endes schön längst die Zerstörung unseres Wohlstandes eingeläutet hat. Die wirkliche Elite von SPD und CDU sind sich einig im Kurs zu höheren Zielen, wie z.B. der EU und des Euros oder z.B. der von der UN schon vor 11 Jahren vorgegebene Migranten-Quate für Deutschland. Dass, was Sie beschreiben, sind die Späne, die fallen, wo gehobelt wird. Freilich geht das Ganze nur durch Mithilfe von Lenins so treffend beschriebenen "Nützlichen" Menschen.
Wirklich rational, aus der Sicht eines gewöhnlichen mitdenkenden Bürgers, ist das Ganze von SPD, wie auch den andern Altparteien doch schon lange nicht mehr erklärbar. Es kann für alle nicht gut enden. Die Intellektuellen bis auf wenige Ausnahmen wie Drewermann, Berd Senf oder Sarrazin, haben eine schwere Schuld auf sich geladen, weil sie mitspielen. Allerdings beginnen immer mehr zu denken, auch das "klassische SPD-Klientel"

Dimitri Gales | So., 3. Dezember 2017 - 20:28

die Welt pfeift auf den Oberlehrer Deutschland. Das bekam auch Merkel zu sprüren, als sie damals Folgsamkeit der übrigen europäischen Staaten bezüglich der Migrantenflut einforderte. Das ist nur ein Beispiel. Ein anderes: einerseits vertritt man ein romantisch-irrationales Fantasiebild von einem "vereinten Europa", andererseits vertritt die Merkelregierung eine neoliberale Politik der Wirtschaftshegemonie in Europa. Vielleicht wäre ein wenig mehr Equilibrium in diesen Sachen nicht schlecht - aber wohl kaum zu erwarten. Und die SPD wird sich so schnell nicht ändern, Schulz auch nicht.

Manfred Gimmler | So., 3. Dezember 2017 - 21:40

Am Sonntagabend schaute ich mir die Diskussionssendung „Presseclub“ an. Dort empfahl Herr Bok dem „Land der Esel“ eine Regierung unter Führung der größten Realitätsverweigerer (SPD) mit Grünen und FDP.

Kann man dies nur als „Esel“ verstehen oder ist vielmehr eine besondere Begabung für subtile Ironie erforderlich?

Nach der Punktlandung kommt wohl offensichtlich die Schrotflinte zur Anwendung!

Dr. Rainer Berger | So., 3. Dezember 2017 - 22:00

dass die politische Klasse - inzwischen besser als Kaste bezeichnet - in großen Teilen verrückt geworden ist. Auch nicht dass die Kaiserin "nackt" ist, wie es kürzlich in einem Gastartikel bei der FAZ hieß. Diese Analysen, auch die oben, behaupten, es sei ein deutsches Phänomen. Wenn dem so ist, warum gibt es das in Skandinavien, den Niederlanden, jetzt auch Frankreich u.a. europäischen Ländern schon länger. Und warum nur in den westlichen? Und ist diese Kluft in den USA nicht noch ausgeprägter? Mit anderen Worten, befinden wir uns in einer Krise, die mit dem (angeblich notwendigen) Ende der Nationalstaaten auch deren bürgerlich-demokratische Systeme in Frage stellt? In einer Zeit, in der jemand treffend die UN als Außenstelle der OIC beschreibt, ist der symbolische Schritt der USA deren Beschlüsse zu kündigen beachtenswert: In den USA sollen die Amerikaner wieder selbst bestimmen können. Angesichts dessen, das es nur 36 Demokratien dort gibt, wie ein Kollege schrieb, wohl richtig so

Reiner Kraa | So., 3. Dezember 2017 - 23:54

Die deutsche Autoindustrie ist es selbst, die an ihrem Ast sägt. Wer den sich weltweit verstärkenden neuen Technologietrend erst verschläft, dann behindert und so tut als ob (Schummelsoftware) und schließlich hinterherläuft, weil er ihn doch nicht aufhalten kann, der muss sich nicht wundern, wenn ihm die Felle wegschwimmen.

Nicht nur die deutsche Autoindustrie hat massiv geschummelt, sondern bei keinem Autohersteller entsprechen Kraftstoffverbrauch und Abgaswerte im Normalbetrieb den Vorgaben. Es ist bemerkenswert, dass nur die deutsche Industrie von den berechtigten Skandalen betroffen ist und massiv zur Kasse gebeten wird, obwohl eigentlich auch alle anderen Hersteller belangt werden könnten. Hinsichtlich alternativer Antriebstechnik müsste die Forschung - insbesondere auch die universitäre Grundlagenforschung - intensiviert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, das die Elektromobilität in ihrer jetzigen Form tatsächlich zukunftsträchtig ist.

Mathias Trostdorf | Mo., 4. Dezember 2017 - 00:19

Ich glaube, daß derzeit zwei Seelen in der deutschen Parteifunktionärsbrust schlagen: Die eine, die unbedingt aus Egogründen an die Macht will, und die andere, vernünftige, die sagt: Jetzt zu regieren ist ein Minenfeld! Wir haben keine Ahnung, wie wir die großen Probleme des Landes wie die Flüchtlingsbegrenzung umsetzen oder die Spaltung der Gesellschaft aufhalten können. Wir können nur verlieren.
Diesen Eindruck erwecken besonders unsere Genossen und Genosserlnnen um Martin Schulz. Daß niemand so richtig die Suppe des politischen Versagens der letzten Jahre auslöffeln will, kann ich allerdings nur allzugut verstehen.

PS: Es ist natürlich kein Wunder, daß eine Wirtschaft Aufschwung nimmt, wenn plötzlich 2Mio Neubürger versorgt werden müssen. Aber wenn man die vielen Mia Euros an die Bürger, die sie erwirtschafteten, verteilt hätte, mit der Bedingung, die in zwei Jahren auszugeben, wäre das die unproblematischere Variante gewesen.

Peter Dünkelhofen | Mo., 4. Dezember 2017 - 01:02

Die Sozialdemokratie ist am Ende. Man sieht es in ganz Europa. In 10 Jahren wird sie marginalisiert sein. Sie soll noch regieren solange sie kann und dann ist fertig.

Achim Scharelmann | Mo., 4. Dezember 2017 - 08:01

Die Kampftruppen der beiden großen Systemparteien, angefangen bei der Antifa bis hin zu den linken Presseorganen werden den Niedergang ihrer politischen Freunde auch nicht mehr verhindern können. Wenn ein linkes Blatt wie der Stern z.Bsp. der AFD unterstellt, daß sie sich nur für eine fiktive Bevölkerung einsetzt und die realen Bewohner außer acht läßt, dann ist dies an Demagogie nicht mehr zu überbieten und genau diese Bemerkung zeigt, was die mit uns vorhaben und das muß unter allen Umständen verhindert werden, denn wer Urdeutsche als Fiktion beschreibt, der hat sich selbst entlarvt und wird eben zusammen mit seinen politischen linken Spezis untergehen. Die Ära der Schwarzen und Roten neigt sich ihrem Ende zu und das ist gut so, denn sie haben eine Politik betrieben, die der ganzen Welt gefällig war, weniger dem eigenen Volk gegenüber.

Nur Hamanda | Mo., 4. Dezember 2017 - 09:58

Es ist so schlicht - wie auch sehr gut in dem Artikel von Wolfgang Bok herausgearbeitet. Aber Politiker mögen es offensichtlich kompliziert. Gefangen in Ideologien, die neues Denken definitiv nicht zulassen, taumeln sie in den Abgrund. Man könnte sagen: gut so, Demokratie funktioniert. Leider ist die verbrannte Erde, die solches Handeln zurückläßt, dann das Problem der Bürger - mal mehr mal weniger, je nach sozialer und wirtschaftlicher Stellung.
Dass es nur wenigen auffällt, dass so "viele Probleme" jetzt aber angepackt werden sollten, fast so, als wäre Deutschland nicht seit Jahren in einem Ausnahmeaufschwung mit fetten Staatskassen (was nicht die Politiker "erwirtschaften"). Was wurde von wem versäumt in diesen Jahren?
Doch die Wähler sind nicht unschuldig. Sie ließen sich und lassen sich gern blenden und belabern. So unterstützen über 2/3 den Kurs der Parteien des alten Bundestages : Offene Grenzen, Eurorettung, mehr EU, Energiepolitik... Also: Weiter so.

helmut armbruster | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:02

die Steuer- u. Abgabenbelastung für Normal- u. Geringverdiener ist unglaublich hoch.
Ein Beispiel:
Die Monatsabrechnung eines AN der Lohnsteuerklasse V für Nov. 2017, einschließlich Weihnachtsgeld sieht so aus:
Gesamtbrutto = 3.334,-
Netto-Auszahlung = 1.681,-
d.h. etwas mehr als 50% Abzüge!
Dabei lässt der Staat dem AN nicht einmal das Weihnachtsgeld. Denn auch dieses wird besteuert u. mit Sozialabgaben belastet.
Ich verstehe nicht wie eine angeblich sozialistische Partei da einfach nur zuschauen kann.
Mindestlohn und andere sog. SPD-Errungenschaften helfen hier nicht, weil die Progression greift. Je mehr nämlich der AN verdient, um so mehr wird ihm abgezogen.
Eine SPD, die maßlose Belastungen dieser Art nicht einmal anspricht, also offensichtlich für normal hält, ist keine sozialistische Partei, sondern nur noch ein Etikettenschwindel.

Hermann Reinhardt | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:26

Wenn Herr Bok von einem "Kindergarten" im politischen Berlin spricht, kann man dem nur zustimmen. Frau Göring-Eckhard ist mit ihren Äußerungen beim Parteitag der Grünen am 26.11.17 als "Bienen- und Schmetterlings-Kümmerin" in die Geschichte eingegangen. Herr Schulz zeigt mit seiner wiederholten Verweigerungshaltung ein Verhalten, das mich an das trotzige "Meine Suppe ess' ich nicht - nein meine Suppe ess' ich nicht" erinnert. Und Herr Lauterbach hat trotzig, unmittelbar nach dem Bekanntwerden von neuen Sondierungs-gesprächen mit der CDU, einer neuen GroKo sehr voreilig seine vor Jahren schon ins Spiel gebrachte Bürgerversicherung als Maß aller Dinge gefordert. Wann wird den gewählten Politiker*innen endlich einmal klar, dass sie dem Wähler gegenüber die verdammte Pflicht haben, auch das eine oder andere Mal über ihren parteigebundenen Schatten springen zu müssen, damit vernünftige politische Konstellationen zustande kommen?

Gerhard Heger | Mo., 4. Dezember 2017 - 10:58

Endlich mal ein Artikel, der die Probleme der SPD richtig benennt. Daß den Wählern die Botschaften nicht gefallen haben, scheint ja immer noch nicht angekommen zu sein
"Wenn unsere linken Positionen nicht verfangen, müssen wir eben noch linker werden. " Genauso schaufelt sich die SPD ihr Grab. Wer wählt so was noch?

Jacqueline Gafner | Mo., 4. Dezember 2017 - 13:39

als noch vor wenigen Jahrzehnten, deshalb anzunehmen, dass der Rest von Europa nur noch nach deutschen Rezepten kochen möchte, ist indessen eine ziemliche Fehleinschätzung. Nicht nur, weil die Grundlage einer jeder guten Küche frische regionale Zutaten sind, sondern auch, weil der Geschmackssinn von Kindesbeinen an durch die jeweiligen örtlichen Kochgewohnheiten konditioniert wird. Ab und an etwas Neues auszuprobieren und daheim womöglich auch nachzukochen, macht den meisten zwar Spass und erweitert zudem den kulinarischen Horizont. Der eigenen Kochtradition zugunsten einer andern abzuschwören, macht dagegen kaum wer freiwillig. Diesbezüglich könnten manche deutschen Köche von andern Meistern des Kochlöffels fraglos auch noch etwas dazulernen.

Willi Mathes | Mo., 4. Dezember 2017 - 15:39

Man sollte die " Esel " nicht beleidigen - Unfähigkeit in Vollendung !

danke Herr Brok

Paul Liesner | Mo., 4. Dezember 2017 - 16:05

Sollte es wirklich erneut zu einer GroKo kommen, haben wir es nicht nur mit einer gemeinsamen kleinen (53%) „Großen Volkspartei“ zu tun, sondern auch mit drei gr0ßen ‚losern‘ der Bundestagswahl an der Spitze.
Wenn schon alle an die politische Verantwortung appellieren, dann sollten als allererstes mal Merkel, Seehofer und Schulz ihren Hut nehmen und den Weg für andere Parteimitglieder frei machen. Das währe mal ein Zeichen.

Gerhard Hein | Mo., 4. Dezember 2017 - 16:58

Wer sind die Esel ? Bürger, welche Eseleien hinnehmen oder Politiker ? SPD und Union erhielten 53 % der Stimmen. Die SPD ist also Esel Nr. 1 ! Den Wählerauftrag ablehnen, in schwieriger Zeit Verantwortung auf andere abwälzen, sich lieber erholen und zuschauen!
Esel Nr.2 sind Grüne, welche zusammen mit der CDU FDP u. CSU übervorteilen wollten.
Esel Nr. 3 ist die FDP, welche glaubte, ihre Position gegen zwei
links orientierte Parteien durchsetzen zu können. Unklug
war Verhandlungsabbruch.
Mit Verweigerung der Unterschrift im Schlussprotokoll wegen ungenügender Berücksichtigung von FDP-Positionen hätte der Esel seine Position deutlich gemacht
und sich einen shit-storm erspart. Grüne und CDU hätten die Verantwortung gehabt.
Ich bin für einen neuen JAMAIKA-
Versuch, in dem Grüne auf ihr Maß
reduziert, die CDU mehr rechts tickt. Keine Vergemeinschaftung der Schulden ! Zur Alterssicherung
Einlagenverzinsung. Draghis Geld-
druckmaschine still legen !

Torsten Knecht | Mo., 4. Dezember 2017 - 17:21

... das fängt mit der Zufriedenheitsanalyse an und hört bei der These der Realitätsverweigerung auf.

Um einen objektiven Blick auf die Verteilung von Chancen ergo Vermögen zu bekommen wäre der Vermögensvergleich in D. sehr hilfreich, dazu auch der Gini-Faktor zw. den Ländern.

Und dann wären wir bei der Frage der sozialen Gerechtigkeit, der sozialen Mobilität des Aufstieges bzw. Abstieges, dem größten Niedriglohnsektor, der geringsten Wohneigentumsquote usw. ....

... wer das alles außen vor lässt und behauptet die SPD solle sich ihrer Kernkompetenz s. G. entledigen u. sich weiter der CDU angleichen, der hat m. E. nicht verstanden warum die SPD zuerst ihre Mitglieder verprellt hat und dann Mitglieder u. Wähler verloren hat.

Die SPD ist noch CDU light. Die (nicht-mehr) Wähler wissen das. Die SPD Bonzen tun so als wären sie eine AN freundliche Partei, was sie aber nicht mehr ist. Die alten Agenda-Genossen kleben in ihrem Ämtern genauso wie Merkel und die Wirtschaft freut sich.

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:01

Solange wir den Dukatenesel geben, haben uns alle 'lieb'. Aber wehe, wir sagen, wir können auch nicht ALLES zahlen, dann bricht um uns herum ein Sturm der Entrüstung los. Dagegen ist ein Hurrikane der höchsten Kategorie nur ein laues Lüftchen.

Guido Schilling | Mo., 4. Dezember 2017 - 19:17

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Aber was wird wirklich passieren wenn D bei einer Rezession als Zahler für alle und jeden ausfällt? Entrüstung wird das kleinste Problem dabei sein.

Axel Kreissl | Mo., 4. Dezember 2017 - 18:22

Wunderbar, aber Sie wissen doch: den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!

Dr. Werner Scherer | Di., 5. Dezember 2017 - 18:29

Wie immer bringt es Wolfgang Bok auf den (richtigen!) Punkt! Sehr guter Artikel!

Peter Keller | Mi., 6. Dezember 2017 - 13:29

Ja, als Deutscher kann man mit der Innenpolitik schon sein Leiden kriegen. Da kann Frau Merkel machen was sie will,es ist keiner da, der erfolgreich dagegen hält wenn´s sein muss.
Vielleicht hat Herr Lindner ja doch recht mit seinem Ausstieg. Jedenfalls gefällt mir seine Haltung zunehmend besser als die von Herrn Schulz. Der zieht in bester Klassenkampfrhetorik über Siemens her, verkündet zuerst Groko nein, jetzt ja und kündigt Maximalforderungen an, die so wenig Chancen haben wie er selbst. Mit derart taktischem Geschick lässt sich Macht nicht machen. Ach Opposition-ach SPD-ach Eselland !

Manfred Rebmann | Fr., 8. Dezember 2017 - 12:19

Einerseits hat Herr Bok natürlich Recht, man darf sich sehr wohl Sorgen um die Zukunft des Landes machen. Andererseits fragt man sich: Wie und vorallem was, sollte sich ändern? Es gibt keine polit. Alternativen. In den 19 achtziger Jahren gab es immer wieder den Ruf nach einer " vierten Partei". Die haben wir längst, gar fünf um es genau zu sagen. Leider ist es so, je mehr Parteien, desto schwieriger die Regierungsbildung. Italienische Verhältnisse sozusagen. Obwohl allen Politikern klar ist, was Deutschland braucht, und auch die Mehrheit dwer Deutschen will, findet sich keine Partei, die bereit ist das auch umzusetzen. Merkel macht öko-links Politik, am liebsten mit den Grünen, das ist das Problem. Seit 2015 ist dieses Land dank Frau Merkel, tief gespalten, zerrissen sogar. Frau Merkel gesteht aber keine Fehler bei Ihrer Politik eine, warum? Wer in diesem Land reine Minderheitenpolitik betreibt, muss sich nicht wundern wenn er keine Mehrheiten mehr bekommt.

Hans-Hasso Stamer | Fr., 8. Dezember 2017 - 13:45

Auch in mir wächst die Wut über soviele Nebelkerzen, die so erfolgreich wirken. Der Esel torkelt übers Eis und wähnt sich im Schlaraffenland.

1.). Von der Wirtschaft wird fast jeder Ü 40 gnadenlos aussortiert. Betraf im Osten eine ganze Generation, die jetzt mickrigste Renten bezieht. Reaktion der Politik: Null. Reaktion der Medien: keine Thematisierung, nichts. Dafür Nebelkerzen vom Aufschwung und Vollbeschäftigung trotz 40% Prekariat.

2.). Ungesteuerte Massenimmigration, euphemistisch „Flüchtlingskrise“ genannt: Reaktion der Politik: ihr schafft das (wir wollen mehr Untertanen), Reaktion der Wirtschaft: her mit den Rosinen, Reaktion der Medien: an der deutschen Moral soll die Welt genesen. Stigmatisierung jeder Kritik als „rechts“, Rassismus“ oder „Populismus“.

3.). AfD, die einzige Partei, die sich dem Wahnsinn entgegenstellt: Reaktion der Politik: wir spielen nicht mit Schmuddelkindern. Reaktion der Medien: divide et impera (der ach so „rechte“ Flügel) und Runterschreiben.