Grenzregionen als geopolitische Hotspots : Wo Mächte aufeinandertreffen Der Rückzug der USA aus Afghanistan hat ein Machtvakuum in Zentral- und Südwestasien geschaffen und Veränderungen ausgelöst, die in Europa nachhallen. Der Zeitpunkt des russischen Einmarschs in der Ukraine war denn auch kein Zufall. Kritischste Regionen sind jedoch das Schwarze und das Südchinesische Meer, wo die USA, Russland und China um Einfluss ringen. VON ANTONIA COLIBASANU
Ukraine : Politik in Zeiten des Krieges Während die Ukraine nach außen Einigkeit gegenüber dem Gegner Russland demonstriert, festigt Präsident Selenskyj im Land mit populistisch-autoritären Methoden seine Stellung gegenüber politischen Gegnern. VON MORITZ GATHMANN
Türkei und Israel : Der Brain Drain türkischer Juden Neben hochqualifizierten muslimischen Türken wandern seit Jahren auch vermehrt türkische Juden aus der Türkei aus. Mit Muslimen in ihrem Alter teilen sie die Angst vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes. Hinzu kommt der zunehmende Antisemitismus. Endet bald die 500-jährige Geschichte der sephardischen Juden in der Türkei? VON ILGIN SEREN EVISEN
Putin-Kritiker Chodorkowskij : „Solange Putin an der Macht ist, wird dieser Krieg nicht enden“ Der Putin-Kritiker Michail Chodorkowskij spricht im Interview über die Stimmung im Volk - und in den russischen Eliten ein Jahr nach Kriegsbeginn. Und er fordert den Westen auf, die Türen für Flüchtlinge aus Russland weit zu öffnen: Das würde dem Regime schaden und dem Westen nützen. INTERVIEW MIT MICHAIL CHODORKOWSKIJ
Saudi-Arabiens Schwäche : Stammesdenken, Bürokratie, Bequemlichkeit Mit seinem Entwicklungsprogramm „Vision 2030“ wollte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman sein Land wettbewerbsfähig und unabhängiger vom Erdölexport machen. Doch die Grundlagen fehlen. Und so droht dem Wüstenstaat ein langsamer Abstieg. Das zeigt sich auch beim Militär. VON HILAL KHASHAN
Eurasische Zäsuren : Peking als Mittler zwischen Teheran und Riad Nahöstliche Friedensschlüsse wurden in den letzten Jahrzehnten in aller Regel in Washington gefeiert. Nun reichen sich die Außenminister Saudi-Arabiens und Irans ausgerechnet in Chinas Hauptstadt Peking die Hand. Welche Auswirkungen hat dies auf die geopolitische Tektonik? VON HANS-ULRICH SEIDT
Deutsche China-Strategie : Wir brauchen keine ideologisch verbohrte Außenpolitik In China auch über Frieden und Menschenrechte zu reden, ist richtig. Das jedoch auf derart undiplomatische Weise zu tun wie Annalena Baerbock, mag das deutsche Gewissen beruhigen, ist aber angesichts der prekären Lage der deutschen Wirtschaft ein Fiasko. VON HENRIK BORK
G7-Außenministertreffen : An einem Strang Das G7-Außenministertreffen in Japan endete mit einer deutlichen Ansage gegenüber Russland und China – zumindest auf den ersten Blick. Zugleich fällt auf, was alles nicht gesagt wurde. VON FELIX LILL
Gesundheitssystem in den USA : Wenn selbst Republikaner für Obamacare kämpfen Nach der Verabschiedung von Obamacare herrschte in den USA lange Uneinigkeit über Sinn und Unsinn des „Affordable Care Act“, wie das Gesetz offiziell heißt. Doch mittlerweile finden sich auch unter Republikanern zahlreiche Unterstützer. VON LISA DAVIDSON
Baerbock in China : Im Interesse der EU Annalena Baerbock wird dafür kritisiert, gegenüber China eine „wertegeleitete Außenpolitik“ über die eigenen Interessen zu stellen. Dabei fallen, wenn es um den Konflikt um Taiwan geht, werte- und interessengeleitete Außenpolitik zusammen. VON THOMAS JÄGER
China und die Türkei in Zentralasien : Vorstoß der Lückenfüller Wenn die Vereinigten Staaten ihr Engagement in Zentralasien nicht drastisch verstärken, werden andere Länder die Lücken füllen. Langfristig sind die Türkei und China die beiden Hauptakteure, die zunehmend in das Herz Eurasiens vordringen werden. VON KAMRAN BOKHARI
Geleakte US-Geheimdokumente : Motiv im Dunkeln Brisante Geheimdokumente des amerikanischen Verteidigungsministeriums über den Ukraine-Krieg und eine mögliche chinesische Invasion in Taiwan tauchten vor wenigen Wochen auf dem Chatserver Discord auf. Der politische Schaden ist groß, und noch immer fehlt jede Spur. VON RONALD D. GERSTE
Gescheitertes Aufnahmeprogramm : Wie sich die Bundesregierung von Afghanen täuschen lässt Die deutsche Regierung will bedrohten Afghanen Schutz gewähren. Doch das Verfahren ist intransparent bis absurd. Die Vorauswahl treffen NGOs, die ihre eigene Agenda verfolgen. Wegen der hohen Missbrauchsgefahr wurde das Aufnahmeprogramm nun gestoppt. VON DANIEL GRÄBER UND ULRICH THIELE
Macrons Taiwan-Äußerungen : Wie Merkel mit gaullistischem Überbau Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erhält für seine Äußerung, die EU solle im Taiwan-Konflikt auf Distanz zu den USA gehen, viel Kritik. Macron sendet damit ein Signal an die Großmächte, dass Frankreich eine eigenständige Rolle spielen und zu Russland und China eigenständige Beziehungen pflegen möchte. VON THOMAS JÄGER
Ukraine-Krieg als historische Zäsur für die EU : Dauerhaften Frieden kann es nur mit Russland geben Der Ukraine-Krieg verwandelt das Friedensprojekt „Europäische Integration“ in Konfrontation entlang einer Grenze, die mitten durch Europa verläuft. Doch langfristigen Frieden wird es auf dem Kontinent erst dann wieder geben, wenn der Westen russische Sicherheitsinteressen zu akzeptieren versteht. EIN GASTBEITRAG VON GÜNTER VERHEUGEN