US-Präsident Joe Biden / picture alliance

Zieht Joe Biden seine Kandidatur zurück? - „Das Zeitfenster ist sehr kurz“

Auch in der Demokratischen Partei sind die Zweifel groß, ob Joe Biden noch fit genug für sein Amt ist. Niemand will mit direkter Kritik an die Öffentlichkeit gehen, sagt der Diplomat Daniel Benjamin im Interview, es werde jedoch ernsthaft darüber nachgedacht, wie sich das Blatt noch wenden lässt.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Daniel Benjamin ist ein amerikanischer Diplomat und Journalist. Benjamin studierte in Harvard und Oxford und arbeitete als Deutschland-Korrespondent für das Wall Street Journal und Time Magazine. Von 2009 bis 2012 hatte er das Amt des Koordinators für Terrorismusbekämpfung im US-Außenministerium inne. Benjamin war Direktor des John Sloan Dickey Center for International Understanding am Dartmouth College. Im Juli 2020 wurde er Präsident der American Academy in Berlin, einer überparteilichen transatlantischen Einrichtung.

Herr Benjamin, wie wurde die Debatte zwischen dem amtierenden Präsidenten Biden und dem ehemaligen Präsidenten Trump von der amerikanischen Öffentlichkeit aufgenommen?

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Urban Will | Fr., 5. Juli 2024 - 11:44

Schlimmste, was einem Wahlkämpfer passieren kann: das Mitleid des politischen Gegners. Ein Trump, der – und das laut vernehmbar und ausdrücklich verkündend – seinen Kontrahenten „verschont“, weil dieser ihm leid tue.
Womit er sogar recht hätte.
Die Amerikaner sind ebenso realistisch wie sentimental. Trump kann sogar Stimmen gewinnen, wenn er beim direkten Duell gegen Biden sich zurück hält, diesen sein wirres Zeug stammeln lässt und nur gezielt und pointiert antwortet anstatt zu poltern.

Biden wird nicht zurücktreten. Es ist nicht nur Schwäche, die mit dem Alter zunimmt, es ist auch der Starrsinn und den sehe ich durchaus bei ihm.
Und wenn, wie hier im Artikel beschrieben, sich niemand aus den oberen demokratischen Zirkeln traut, ihn direkt zum Rückzug aufzufordern, dann wird das Trauerspiel durchgezogen.
Aber wie schon vor vier Jahren: die „Angst“ vor einem Trump ist lächerliche Show. Die Welt wird sich weiter drehen.
Ich selbst hoffe auf seinen Sieg. Bidens Alter wird gefährlich.

weil Trump dann die Gelder für den Ukraine- Krieg streicht und diese der amerikanischen Wirtschaft zuführt und damit die schwache EU noch schwächer macht, und Deutschland endgültig als Global- Player ausschaltet und der amerikanischen Wirtschaft den größten Teil des Wideraufbau- Kuchens zuschanzen kann.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Peter Sommerhalder | Fr., 5. Juli 2024 - 12:38

Ich verstehe die Demokraten nicht:
Wollen die Demokraten denn gar nicht gewinnen?

Eigentlich ist es die Aufgabe seiner Frau, ihm zu sagen: „Joe, komm lass es. Geniessen wir lieber zusammen in aller Ruhe unsere Zeit, die uns noch bleibt.“

Albert Schultheis | Fr., 5. Juli 2024 - 12:42

Es sollte "jedoch ernsthaft darüber nachgedacht" werden, inwieweit Bidens Entscheidungen, einen Putsch zu inszenieren und Russland in die Enge zu treiben, um einen Krieg zu provozieren, sowie die Pipeline eines befreundeten Staates zu zerstören, nicht doch bereits unter dem Einfluss schwerer geistiger Ausfälle zustande kamen. Mit desaströsen Folgen.
"Da die Furcht vor Trump erheblich ist" - Trump war einer der wenigen Präsidenten, die nie einen Krieg anzettelten! - Die Furcht genau davor muss ja riesengroß sein!

"Zudem genießt Biden innerhalb der Partei enormen Respekt, besonders, weil er Donald Trump 2020 besiegt hat." - Was daran ist jetzt so lobens- und anerkennenswert? Dass er die Wahl gewonnen hat durch die Anwendung erheblicher krimineller Machenschaften? ZB Wahlfälschung bei der Briefwahl, Diffamierung des Gegners durch die Behauptung russischer Einflussnahme, Unterdrückung und Vertuschung der eigenen kriminellen Machenschaften - siehe Hunters Laptop, Twitter files, etc.?

Albert Schultheis | Fr., 5. Juli 2024 - 12:47

Dass die "oberen demokratischen Zirkel" um Joe Biden herum, es super angenehm empfinden, dass Sleepy Joe allmählich der geistigen Umnachtung anheimfällt! Umso leichter haben sie es, die eigenen Fäden zu spinnen!

Dietmar Philipp | Fr., 5. Juli 2024 - 13:12

treffen wir auf allen Ebenen. Deshalb kommt es leider auch zu großen Fehlentscheidungen, wo besonders die Völker darunter leiden. Gerade die Chefs der Regierungen haben umfangreiche qualifizierte Teams zur Beratung. Diese Einflüsse sollten jedem Politiker zu denken geben, dass er auch sein Handeln danach anpasst. Das gilt auch für Biden! Seine Zeit ist einfach abgelaufen und Neues ist angesagt. Auch Uneinsichtigkeit kann katastrophale Folgen haben, wir erleben sie oft.

Klaus Funke | Fr., 5. Juli 2024 - 13:23

Wir erinnern uns an die letzten Jahre vor Gorbatschow: Uralte Genossen geben sich die Schlüssel der Macht in die Hand. Breshnew - Andropow - Tschernenko. Ich sehe noch das Bild wie Breshnews Sarg in die Grube poltert. Die Genossen des überalterten Politbüros wollten nicht weichen. Sie wurden lächerlich vor der ganzen Welt - so wie jetzt in den USA. Papa Biden hält mit zittriger Hand sein Reich und die Welt zusammen. Keiner glaubt, dass er noch vollständig Herr über seine Entscheidungen ist. Damals kam Gorbatschow und die Welt atmete auf. Haben die USA einen Gorbatschow? Nötig hätten sie einen. Die Geschichte rollt mitleidlos weiter. Wenn die USA jetzt nicht mutig eine Entscheidung zum Personalwechsel treffen, dann geraten sie ins Hintertreffen. Eine echte Alternative ist Trump nämlich nicht, wiewohl er die Schwäche Bidens gnadenlos ausnutzen wird. Zum Schaden der USA und der Welt. So rächen sich die quasi erbmonarchischen Zustände. Auch in Deutschland steht die Personalfrage.

Christa Wallau | Fr., 5. Juli 2024 - 13:48

ist für mich die Bestätigung einer Erkenntnis, zu der ich schon seit längerem gelangt bin:
Das Schicksal von Millionen von Menschen hängt
in allen Staaten fast immer von einzelnen Personen ab, die es geschafft haben, an die Macht zu gelangen - wie auch immer.
Ob es sich dabei um autoritäre oder demokratische Staaten handelt, spielt eine untergeordnete Rolle.

Kurz: Der Einfluß E i n z e l n e r auf das Leben von Millionen Anderer ist ungeheuerlich!

Wenn es nicht durch die unzähligen Beispiele im Verlauf der Geschichte bewiesen wäre, würde man es nicht für möglich halten.

Momentan hängt nun also das Schicksal der gesamten westlichen Welt von zwei Gestalten in den USA ab: Trump und Biden.
Alle Russen sind Putin ausgeliefert, die Chinesen ihrem Xi Jinping.
Und wir Deutschen?
Wir haben uns - freiwillig - 16 Jahre lang unter die Fuchtel einer Angela Merkel begeben u. besitzen bis heute nicht den Mut, uns von dem
links-grünen Ungeist, der mit ihr an die Macht gelangte, zu befreien.

"Momentan hängt nun also das Schicksal der gesamten westlichen Welt von zwei Gestalten in den USA ab: Trump und Biden."

Nein. Biden entscheidet gar nichts mehr und hat auch als Präsident nie irgendwas entscheiden dürfen, der ist doch schon senil gewählt worden, was jeder sehen konnte, der wollte.

Auch Trump war und ist viel zu dumm, als dass man ihn wirklich krasse Sachen hätte entscheiden lassen. Beispiel Syrien nach Assads Giftgaseinsatz. Trump hat sich nicht Warp Speed ausgedacht und auch nicht seine Steuerreform.

Es ist immer die gesamte Administration, die von guter Qualität sein muss und dann handelt. Der Kopf dieser Administration muss aber den Überblick und das letzte Wort haben, sonst ist es sinnlos, ihn zur Wahl zu stellen. Weder bei Trump und noch weniger bei Biden war das aber der Fall. Deswegen habe ich nie akzeptiert, wenn die Zeitungen schrieben 'Trump macht dies' oder 'Biden macht das'. Gar nix machen die, außer als Galionsfiguren dienen. Muss nicht so sein.

Bei Biden gebe ich Ihnen recht, ich bezweifle auch, dass er die Sprengung der Pipeline ausgeheckt hat - er hat sie nur - blöd wie er ist - öffentlich ausgeplaudert, aber die Welt hat sich so verabredet: "Wir haben das jetzt alles nicht gehört!" Der Putsch in Kiew und der anschließende Bürgerkrieg/Krieg gehen auf das Konto des Friedesfürsten Obama! Aber die Bidens hatten sicher ein großes Interesse am Krieg, um von ihren korrupten Machenschaften in Kiew abzulenken. Trump ist ein Macher und er macht! Ich sage voraus, er wird die USA aus diesem Scheißkrieg herausnrhmen, aber das heißt nicht unbedingt, dass der Krieg endet. Die EU unter vdL und Deutschland unter Scholz sind dermaßen verwahrlost, dass Kriegsgewinnler wie MASZ, Pistorius und Kiesewetter uns in die Führungsrolle gegen Russland treiben! Nichts anderes bereiten sie derzeit mit dem Kontrollzentrum in Wiesbaden vor - die USA möchten das von der Nato entkoppeln, um es dem Einfluss Trumps zu entziehen! - Zum Schaden Deutschlands!

Trump jedoch und z. B. die machtgierige Angela Merkel untermauern meine Behauptung - ganz zu schweigen von Diktatoren.
Der Fanatismus bzw. der Machtwille Einzelner haben unverhältnismäßig viel Einfluß auf das Schicksal von Millionen Menschen.
Sie können eine ganze Generation oder sogar mehrere ins Unglück stürzen, weil wie es verstehen, ihre weniger kritischen Mitbürger zu täuschen und für sich zu gewinnen.
Das läßt sich nicht leugnen.

Dennoch gibt es "Einzelne" hinter denen sich Mehrheiten scharen, weil sie Positionen der Vernunft oder zumindest eines not-wenigen Konsenses vertreten! Milei ist so einer: überaus intelligent, beseelter Wirtschaftsprofessor und vernunftbasierter "Überzeugungstäter" und - für einen Nerd erstaunlich - Führer! Die Menschen vertrauen ihm. Putin (Lawrow) war immer berechenbar für die Russen, er tut das Not-wendige, dem zudringlichen Westen Paroli bieten, auch wenn's weh tut. Die Mehrheit der Russen steht dahinter. Und er baut klug die zukünftige Weltordnung mit China, Iran und Co auf. Trump ist ein Nerd auf seine Weise, vielerlei unappetittlich, aber auch er hat rationale Ziele: America first, Arbeit zurückholen, Krieg vermeiden, dazu redet er mit JEDEM! Ohne jegliche Scheu und Etikette. Das mögen über 50% der am. "Rednecks". Wo die sozialistischen Dems herrschen, herrscht heilloses Chaos! - Deutschland und die EU sind dagegen Kakistokratien - die Herrschaft von dummen, unfähigen Cretins!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 5. Juli 2024 - 14:16

Ich habe heute Morgen beim Kontrafunk einen US-Experten gehört, der sagte, dass die von Biden bis eingenommenen Wahlspenden im Falle seines Rückzuges vor der nächsten Wahl aus rechtlichen Gründen nur noch für Kamala Harris verwendet werden dürfen. Die wiederum will aber niemand haben, da sie sich als Quotennullnummer herausgestellt hat. Michele Obama wurde mehrmals angefragt und bleibt - bislang- bei einem NEIN für eine Kandidatur. Ich sage bzw. schreibe nochmals. Biden wurde sehenden Auges in dieses Fernsehduelle, was jetzt zu diesem Zeit noch gar nicht hätte sein müssen gedrängt? Warum? Hofft man, dass er zurück zieht und man Zeit für jemanden " anderen" hat? Will man ihn gar vor den Wahlen durch Harris ersetzen, auch wenn die nichts taugt? Bidens Ehefrau wird nachgesagt, dass sie eigentlich diejenige ist, die die Strippen hinter Sleepy Joe zieht. Will man am Ende sie, wie auch immer ins Amt holen? Oder wer führt die USA eigentlich die ganze Zeit schon, wo Joe unzurechenbar ist?

Heidemarie Heim | Fr., 5. Juli 2024 - 16:47

Ein gut gemachtes Interview geehrter Herr Volontär;) welches Sie da mit einem Kenner der Materie geführt haben. Zum ersten Mal, und ich gebe gerne meine Wissenslücken was amerikanische Politik angeht zu, erfährt man hier etwas mehr und tiefergehend über mögliche Bedenken, Motive und Hintergründe und warum es zu diesem, ich nenne es Trauerspiel, kommen konnte. Die Taktik der Demokraten Trump als vom Gericht Verurteilten sowie infolge Aberkennung seiner Immunität zu disqualifizieren ging schlicht und ergreifend ebenso wenig auf, wie die von unseren Spezialdemokraten geschwungene Verunglimpfung des politischen Gegners. Auch dieses Augen zu und durch, dieses Obrigkeitsdenken, ich erinnere mich noch an das peinliche Geschleime gegenüber Trump "Es ist mir eine Ehre...." durch hochrangige US-Vertreter, die Peinlichkeiten bei Merkels Visiten im weißen Haus, ist dort nicht anders als bei uns. Nur hatten die US-Bürger bisher stärkere Administrationen dahinter zum Ausgleich? Trau Dich Gretchen!!

Enka Hein | Fr., 5. Juli 2024 - 17:06

....woran Biden mich im Interview erinnert.
Und dann fiel es mir ein.
Dieses Interview war nur eine weitere Folge WALKING DEAD mit Boden in der Hauptrolle.
Trump wurde nur als Statist gebraucht.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 6. Juli 2024 - 11:33

Herr Newsom haben keinen Artikel in der New York Time geschrieben, um Biden zum Rückzug zu bewegen?
Da war Frau Merkel vielleicht taffer?
Ich denke mal, dass Niemand als Bidens Nachfolger diskutiert wird, der ihn von einem Rücktritt überzeugen würde, oder spielt der Name Warner eine Rolle?
Das Zeitfenster steht noch lange offen, denn wenn es gar nicht mehr geht, übernimmt Kamala Harris und regelt die Nachfolge?
Obama hat Biden 2016 überredet, zugunsten von Hillary Clinton auf die Präsidentschaft zu verzichte?
Ich hatte immer das Gefühl, dass Obama nicht über ausreichend Menschenkenntnis verfügt.
Was wollte ich sagen, wenn die richtige Person anklopft, wird Biden evtl. einlenken.
Ich kann nur versuchen, ihn zu beruhigen, die USA sind mitnichten die wichtigste Nation der Welt, sie sind eher eine der problematischeren und unwägbaren?
Aber der Schaden ist schon entstanden, wie damals bei Kohl?
Obwohl ich dem nun nichts abgewinnen konnte, wurden evtl. Wege zur Macht geebnet..

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 6. Juli 2024 - 12:21

geimpft.
Möglich, dass bei ihm jetzt ein neuronaler Regenerationsprozess einsetzt, deshalb das Schlafbedürfnis?
Schmidt und Kissinger waren bis ins höchste Alter polititisch zurechnungsfähig.
Sogesehen ist Biden noch ein junger Hüpfer... ausserdem kann Kamala Harris einfach mal mehr übernehmen.
Traue sie sich bitte.

Er ist auch altersklug. Lt. Zeit-online sagte er im ABC-Interview u.a.: "Wissen Sie, ich führe nicht nur einen Wahlkampf, ich regiere die Welt." Fr. A. Baerbock hat die "regelbasierte Weltordnung" noch nie so griffig erklärt. Wenn der alter Herr noch mit der US-Definition von "Demokratie" und "Menschenwürde" aufwartet, vielleicht erkennen dann die Autakraten dieser Welt ihre Irrtümer und wandeln zukünftig auf den Wegen der Tugend, also nach den von "westl. Demokraten" aufgestellten Hinweisschildern.