Tausende Demonstranten feiern den Rücktritt der bangladeschischen Premierministerin Hasina. / dpa

Bangladesch auf der Probe - Boom, Hass und Hoffnung

Das prosperierende Bangladesch hat sich zu einem autoritären Staat versteift. Bis im Juli große Proteste begannen, die schließlich die Premierministerin aus dem Land jagten. Eine Übergangsregierung steht nun vor riesigen Aufgaben.

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Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Als Sohanur Rahman am Nachmittag des 5. August endlich zum Palast der Premierministerin gelangte, traute er seinen Augen nicht. „Alles sah aus wie eine riesige Abrissparty!“, erinnert sich der 27-Jährige und reißt seine Augen weit auf. „Irgendwelche Leute sprangen durch die Fenster. Andere trugen ein teures Sofa raus.“ Menschen skandierten Sprüche, die nach Freiheit klangen, rauchten, tranken. „Wenn geplündert wird, unterstütze ich das nicht“, betont der Umweltaktivist. Grinsen muss er aber doch.

Denn die Randale, die sich da vor seinen Augen abspielte, war der Beweis: Sohanur Rahman und seine Leute hatten tatsächlich gewonnen. Bisher war die gut 200.000 Quadratmeter große Anlage im Zentrum von Dhaka, deren üppiges Bauwerk alte Mogularchitektur mit britischem Kolonialstil verbindet, immer hochbewacht und unzugänglich gewesen. Am Morgen dieses Tages hatte die gefürchtete Premierministerin Sheikh Hasina hier noch ihre Amtsgeschäfte erledigt.

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