Unter Druck: Premierminister Keir Starmer / dpa

100 Tage Labour Regierung in Großbritannien - Ein holpriger Start

Vor der Wahl wollte sich Keir Starmer nicht auf ein politisches Programm festlegen. Nun fehlt der Regierung ein großes Reformprojekt. Die Zusage, Steuern nicht zu erhöhen, lässt sich ebenfalls nicht einhalten. Nach 100 Tagen Labour fallen Starmers Zustimmungswerte deutlich. Eine erste Bilanz.

Autoreninfo

Christian Schnee studierte Geschichte, Politik und Public Relations in England und Schottland. Bis 2019 war er zunächst Senior Lecturer an der Universität von Worcester und übernahm später die Leitung des MA-Studiengangs in Public Relations an der Business School der Universität Greenwich. Seit 2015 ist er britischer Staatsbürger und arbeitet als Dozent für Politik in London.

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„Kapitulation!“, titelten kürzlich verschiedene konservative Blätter. Der Daily Express warf dem Regierungschef „Schwäche“ und „Unterwerfung“ vor, und der Leitartikler des Daily Telegraph schrieb gar von einem „nationalen Skandal“. Die Empörung richtet sich gegen Großbritanniens Premierminister Sir Keir Starmer. Der muss sich kurz vor der 100-Tage-Marke seiner jungen Regierung gegen den Vorwurf verteidigen, die Interessen des Landes zu verraten. 

Unter medialen Beschuss kam seine Labour-Regierung, als die Einigung über die Rückgabe des Chagos-Archipels, des letzten Rests des britischen Empire im indischen Ozean, an Mauritius bekannt wurde. Ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs sowie ein Votum der Vollversammlung der Vereinten Nationen, die jeweils eine Rückgabe des Archipels an den Inselstaat Mauritius forderten, erklären Starmers Entscheidung. Die Empörung aber bleibt, und der Argwohn wächst, Starmers Kabinett könnte als nächstes Gibraltar an Spanien und die Falkland-Inseln an Argentinien abtreten. 

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Viktor Roese | Di., 15. Oktober 2024 - 08:44

Was Herrn Starmer auch massiv auf die Füße fällt, ist die juristische Verfolgung der eigenen Bürger im Rahmen der Proteste gegen die Einwanderungspolitik, ausgelöst durch den dreifachen Mord an kleinen Mädchen. Was dort an Strafen beschlossen wurde sucht angesichts der Schwere der Vergehen wirklich seinesgleichen. Da schlackern einem die Ohren!

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