- Mario Draghi erhält den „Europapreis für politische Kultur“
Der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat den diesjährigen „Europapreis für politische Kultur“ erhalten. Die Ehrung der Schweizer Hans-Ringier-Stiftung ist mit 50.000 Euro dotiert
Stiftungsratspräsident und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer bezeichnete den Präsidenten der Europäischen Zentralbank als herausragenden Europäer, als Anker in stürmischer Zeit: „Der Euro ist nicht nur die zweitwichtigste Währung der Welt; er macht die ökonomische Weltmacht Europa auch währungspolitisch sichtbar.“ Gastgeber Meyer hob hervor: „Mario Draghi hütet Währung und Geltung der EU. Er handelt dabei nicht eng ökonomisch, sondern wenn nötig herzhaft und immer verantwortungsbewusst.“
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder würdigte die Bedeutung des Preisträgers für das Gelingen einer gemeinsamen Währung: „Mit dem Europapreis für politische Kultur wird ein großer Europäer, ein überzeugter Anhänger der europäischen Einheit und ein Hüter der Gemeinschaftswährung geehrt. Draghi hat in den vergangenen vier Jahren bewiesen, dass er für die Unabhängigkeit der Institution, für die Preisstabilität und für den Erhalt des derzeitigen Euro-Raumes steht. Er entscheidet dabei entschlossen, auch mutig, aber keinesfalls unbesonnen.“
Die Ehrung fand am Samstagabend im Rahmen von Frank A. Meyers traditionellem „Dîner républicain“ im Hotel Castello del Sole statt. Seit 41 Jahren bietet das Filmfestival von Locarno den Rahmen für die stets exzellent besetzte Runde. Dieses Jahr zählten zu den Gästen unter anderen die schleswig-holsteinische Schulministerin Britta Ernst, die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, FDP-Chef Christian Lindner, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, Linken-Fraktionsvize Dietmar Bartsch, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, die französische Ex-Ministerin und Senatorin Hélène Conway-Mouret sowie aus dem Bereich der Kultur unter anderen der Schriftsteller Adolf Muschg, der Philosoph Peter Sloterdijk und der Historiker Christopher Clark.
Bisherige Träger des mit 5.000 Euro dotierten Preises waren Jean-Claude Juncker, Boris Tadić, Jürgen Habermas, Pascal Lamy, Jean-Claude Trichet, Hans-Dietrich Genscher, Donald Tusk, Wolfgang Schäuble und der Historiker Heinrich August Winkler.
Lesen Sie hier ein Cicero-Porträt von Mario Draghi: Der letzte Europäer.
Das Magazin für politische Kultur Cicero erscheint in der Ringier Gruppe.
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