Deutsche Klassiker haben es schwer an Gymnasien Goethes „Faust“ wird ausgemustert Seit Jahren gerät die klassische deutsche Literatur in den Lehrplänen der Gymnasien ins Hintertreffen. Schuld an dieser Verflachung ist eine fragwürdige Vorstellung von Gerechtigkeit, die Schülern aus bildungsfernen Schichten nichts Anspruchsvolles zumuten will. Aber auch die Vorbehalte gegenüber unserer Nationalkultur haben diesen Trend gefördert. Dabei wäre ein verbindlicher Literaturkanon dringend geboten. VON RAINER WERNER
Susanne Schröters Buch „Global gescheitert?“ : Der Westen ist nach außen anmaßend und im Inneren zerfressen Susanne Schröter beschreibt den Zustand des Westens in ihrem neuen Buch „Global gescheitert?“ als eine giftige Mischung aus Selbsthass und Anmaßung. Während im Inneren identitätspolitische Aktivisten mit ihrer moralischen Rigorosität eine Bedrohung für die Demokratien darstellen, agiert der Westen in der Außenpolitik oftmals mit einer gefährlichen Hybris. Doch wie kann sich der Westen aus diesem Dilemma befreien? VON THOMAS JÄGER
Meistgelesene Artikel 2021: Dezember : Wertegebundene Außenpolitik: ja! - Selbstgerechtes Moralisieren: nein! Die Außenpolitik demokratischer Staaten soll auf Werten wie Demokratie und Menschenrechten beruhen. Doch das darf nicht dazu führen, Brücken einzureißen, legitime Interessen zu verleugnen oder die eigenen Möglichkeiten zu überschätzen. Die historische Erfahrung zeigt: Moralische Kreuzzüge führen am Ende immer in die Katastrophe. VON FRIEDBERT PFLÜGER
Disneys Eiskönigin : Sanfter Imperialismus Kinderfilme prägen unseren Nachwuchs nachhaltig. Der zweite Teil des weltweiten Erfolgsfilms „Die Eiskönigin“ aus dem Hause Disney schwört Kinder auf die Werte einer politisch korrekten Ideologie ein. Ein reiner Tribut an den Zeitgeist? KOLUMNE: GRAUZONE
Politische Kultur : Der Konservative, ein Auslaufmodell? Tugenden wie Pflichtgefühl, Ausdauer oder Standhaftigkeit scheinen in der spätkapitalistischen Gesellschaft nicht mehr gefragt zu sein. Aber nicht nur deshalb finden sich Konservative als Beobachter am Spielfeldrand wieder. Was bedeutet das für die Debattenkultur? VON BERND STEGEMANN
Europäische Werte : Die Summe aus Athen, Rom und Jerusalem Im Vertrag von Lissabon begreift sich die Europäische Union ausdrücklich als „Wertegemeinschaft“, auch die EU-Grundrechtecharta ist „auf der Grundlage gemeinsamer Werte“ verfasst. Was aber genau sind diese Werte? VON ALEXANDER KISSLER
Zukunft der EU : Mehr als Geld Emmanuel Macron und Angela Merkel wollen bis zum Sommer einen ersten großen Entwurf für die Reform der EU vorlegen. Seit der Finanzkrise zerfällt die Solidarität der Mitgliedsländer. Gerade jetzt ist eine europäische Identität wichtiger denn je VON ECKART D. STRATENSCHULTE
Debatte um Leitkultur : „Verfassungspatriotismus greift zu kurz“ Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestags, erklärte schon 2015, dass beim Thema Leitkultur das Grundgesetz allein nicht ausreiche. Je vielfältiger unsere Gesellschaft wird, desto dringender wird das Mindestmaß an Gemeinsamkeit von Werten und Überzeugungen VON NORBERT LAMMERT
AfD und Flüchtlinge : Das falsche Feindbild Eine Umfrage in Berliner Notunterkünften zeigt: Flüchtlinge haben ähnliche Wertvorstellungen wie Anhänger von AfD und Pegida. So zeigen sich Parallelen beim Demokratieverständnis, bei den Geschlechterrollen und der Einstellung zu Homosexualität VON PETRA SORGE
Ein Plädoyer für Europa : „Über und für die Werte Europas streiten“ Die Verfasstheit einer Gesellschaft erkennt man auch an den Seitenstreifen der Straßen. Gut, dass wir diese Streifen haben. Der tschechische Journalist Karel Hvížďala legt dar, was Demokratie in der Praxis bedeutet VON KAREL HVÍŽĎALA