Großdemonstration in Berlin : Pazifisten im Schneeregen In Berlin haben sich am Samstagnachmittag mehrere Zehntausend Menschen zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt. Zu der Demonstration hatten die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer aufgerufen. Es präsentierte sich ein gemischtes Publikum, mit angespannter Stimmung und großer Kriegsmüdigkeit. VON FELIX HUBER
Jürgen Habermas mischt sich erneut in die Ukraine-Debatte ein : Das Orakel vom Starnberger See Jürgen Habermas pocht in einem unlängst veröffentlichten Essay abermals auf Verhandlungen mit Russland. Doch das prätentiöse Schreiben trieft vor Banalitäten und analytischen Ungenauigkeiten. Warum fühlt sich der weltbekannte Philosoph dazu bemüßigt, der Politik Ratschläge zur Lösung ausweglos erscheinender Sachfragen zu geben, obwohl er keine Kompetenz dafür besitzt? VON MATHIAS BRODKORB
Linkspartei in der Krise : „Wenn nur noch die Wohlhabenden wählen gehen, ist das keine Demokratie mehr“ Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und soziale Verwerfungen: Im Interview spricht Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht über das Linkssein, ihre Vorstellungen von vernünftiger Politik und darüber, ob sie eine eigene Partei gründen wird. INTERVIEW MIT SAHRA WAGENKNECHT
Sahra Wagenknecht attackiert die Grünen : Was für eine Verschwendung an politischem Talent! Sahra Wagenknecht macht wieder mal von sich reden. Auf Ihrem eigenen Youtube-Kanal nennt sie die Grünen die „gefährlichste Partei, die wir derzeit im Bundestag haben“. Die Empörung folgt auf dem Fuße - nicht nur von Seiten der politischen Konkurrenz, sondern auch von Angehörigen ihrer eigenen Partei sowie von Journalisten. Dabei hat Wagenknecht durchaus auf interessante Widersprüche in der deutschen Politik hingewiesen, dies aber mit einem Hauch von Märtyrertum und Besserwisserei. VON MATHIAS BRODKORB
Ukraine-Krieg, Energiekrise, Existenzängste : Eine neue Linke braucht das Land Die Linke scheint planlos und heillos zerstritten. Die Zerwürfnisse innerhalb der Partei gehen so weit, dass das Ende nur noch Formsache scheint. Dabei wäre eine linke Kraft, die modern ist, aber nicht dem Zeitgeist hinterherrennt, linke Ideen liberal interpretiert, pragmatische Lösungen für soziale Ungleichheiten bietet und sich vehement stemmt gegen zu viel Staat, eine Bereicherung für die deutsche Parteienlandschaft – und überaus zeitgemäß. VON BEN KRISCHKE
Endgültige Spaltung verschoben : Die Linke wird zur Beutegemeinschaft Sahra Wagenknecht wird nicht aus der Bundestagsfraktion der Linken ausgeschlossen und erhält auch kein grundsätzliches Redeverbot, wie es einige Parteifreunde fordern. Doch die Gräben zwischen den verfeindeten Lagern sind tiefer denn je, und eine Spaltung scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. VON RAINER BALCEROWIAK
Montagsdemo in Leipzig : Der schmale Grat der Linkspartei Die Linkspartei ruft zur Großdemo nach Leipzig. Sozialproteste sind legitim. Aber wird es der Partei gelingen, sich von den Rechtsextremen zu distanzieren? VON MORITZ GATHMANN
Sahra Wagenknecht im Interview : „Erfolgreiche linke Parteien sind auch konservativ“ Für Sahra Wagenknecht geht der Kampf immer weiter. Inzwischen ist es ein Zweifrontenkrieg: gegen das Großkapital, aber vor allem gegen die Linksliberalen in den eigenen Reihen. Was ihr bleibt, ist der Glaube, dass sich die Welt zum Besseren verändern lässt. INTERVIEW MIT SAHRA WAGENKNECHT
Ex-SPDler Torsten Teichert : „Ich halte Scholz für einen zynischen und überschätzten Politiker“ Nach über 40 Jahren in der SPD ist der Hamburger Torsten Teichert in Die Linke eingetreten – um nach 97 Tagen wieder auszutreten. „Nach wenigen Tagen hatte ich verstanden, was Sahra Wagenknecht dazu verleitet hat, ihr Buch 'Die Selbstgerechten' zu schreiben“, sagt er. Eine Rückkehr zur SPD schließt er aus. Spätestens mit der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz, ein alter Bekannter Teicherts aus Hamburger Tagen, habe er mit den Sozialdemokraten abgeschlossen. INTERVIEW MIT TORSTEN TEICHERT
Die Linke in der Vertrauens- und Identitätskrise : Warum linke Politik gefragt ist, aber nicht gewählt wird Eigentlich liegen linke Themen derzeit auf der Straße: Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise bedrücken viele Menschen; besonders die Geringverdiener. Trotzdem steht die Linke in Umfragen bei unter fünf Prozent. Auf dem kommenden Parteitag will sie sich neu aufstellen und wieder einmal ihren Kurs neu bestimmen. Doch die Krise ist tiefer, als dass sie durch eine Kurskorrektur oder eine Rückbesinnung zu beheben wäre. VON MICHAEL FRECKMANN
Andreas Nölke über das Aufstehen nach "Aufstehen" : Linkspopulär: Auf der Suche nach den verlorenen Wählern Vor wenigen Tagen wurde im Vorfeld des anstehenden Linken-Parteitages der Aufruf „Für eine populäre Linke“ bekannt. Eine der wesentlichen Initiatorinnen: die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht. „Cicero“ sprach mit dem wahrscheinlichen Stichwortgeber für eine „populäre Linke“, dem Politikwissenschaftler Andreas Nölke. INTERVIEW MIT ANDREAS NÖLKE
Ukraine-Krise bei Anne Will : „Es steht Spitz auf Knopf“ Anne Will diskutiert am Sonntagabend über den Ukrainekonflikt: Lars Klingbeil, Norbert Röttgen und Ursula von der Leyen zeigen sich entschlossen, Moskau die Stirn zu bieten. Sahra Wagenknecht hingegen gibt die Putin-Versteherin. Klar wird: Es geht nicht nur um die Ukraine, sondern um große Geopolitik. Und natürlich um Energieversorgung. VON ALEXANDER MARGUIER
Meistgelesene Artikel 2021: April : „AfD-Wähler sind nicht alles Rechte oder gar Nazis“ In ihrem neuen Buch geht Sahra Wagenknecht hart ins Gericht mit linker Identitätspolitik. Es ist eine Kampfansage an die eigene Partei. Dabei ist die ohnehin nicht gut auf die Vorzeigefrau zu sprechen. Dagegen benutzt die AfD sie für den Wahlkampf. Wie kommt sie aus dieser Sackgasse wieder heraus? INTERVIEW MIT SAHRA WAGENKNECHT
Lafontaine im Porträt : Oskars Funke von Vermächtnis Auf seine letzten Tage als aktiver Politiker in der Partei Die Linke verprellt Oskar Lafontaine selbst Sympathisanten. Als Kritiker der Corona-Politik und der ungebremsten Zuwanderung und als Vertreter einer traditionellen, sozial orientierten Linken passt der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat in kein Schema. Was hat er vor? Und was hinterlässt er? VON ULRICH THIELE
Sahra Wagenknecht und der Linksliberalismus : Die Selbstgerechte Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht outet sich als Impf-Gegnerin. Ihr zufolge besteht das Problem nicht darin, dass sie sich nicht impfen lasse. Sondern dass „die Politik“ das Gesundheitswesen in den letzten Jahren an die Wand gefahren hätte. Das ist nichts anderes als selbstgerechte Verantwortungsabwehr. VON MATHIAS BRODKORB