Die AfD halbieren : Wagenknecht könnte schaffen, was Merz nicht gelang Sahra Wagenknecht könnte der AfD mit einer neuen Partei gefährlicher werden als Friedrich Merz und seine CDU. Nicht nur erfreut sie sich unter den AfD-Wählern großer Beliebtheit - mit der politischen Verbindung aus Migrationskritik und sozialem Bewusstsein trifft sie auch deren Nerv. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Gespaltene Linke : Das Wagenknecht-Projekt Im Streit um den politischen Kurs steht die Linkspartei vor der Spaltung entlang der Wagenknecht-Linie. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann die Partei implodiert. VON MORITZ GATHMANN
800.000 Euro Nebeneinkünfte : Wagenknecht hat viel Geld verdient. Na und? Sahra Wagenknecht hat Anfang dieses Jahres knapp 800.000 Euro an Nebeneinkünften gemeldet - was medial hohe Wellen geschlagen hat. Doch nichts ist verwerflich daran, erfolgreiche Bücher zu schreiben und pointierte Reden zu halten. Der öffentliche Spott zeugt zweifellos auch von Neid. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Mögliche Parteigründung : Wagenknecht wählen, um die Etablierten zu ärgern Sollte Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründen, böte sich eine Wagenknecht-Liste bei der Europawahl im nächsten Jahr an. Ein solche Parteigründung wäre eine schlechte Nachricht für die Linke und die AfD gleichermaßen. Das Hufeisen lässt grüßen. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Wagenknechts Abschied von der Linkspartei : Der Todesstoß Sahra Wagenknecht will nicht mehr für Die Linke kandidieren – ob sie eine neue Partei gründet, lässt sie derweil noch offen. Mit ihrer Haltung zum Ukrainekrieg und der „Friedenskundgebung“ vom vergangenen Wochenende hat sie den endgültigen Bruch konsequent herbeigeführt. Fakt ist: Eine von ihr angeführte „Wagenknecht-Bewegung“ würde das Ende der Linkspartei besiegeln. VON ALEXANDER MARGUIER
Wagenknechts „Aufstand“ : Diese Linke kann für Demokraten kein Koalitionspartner sein Sowohl die Grünen als auch die SPD haben keine Berührungsängste mit den Linken. Doch solange die Linke Putin-Fans eine politische Heimat bietet, können aufrichtige Demokraten mit ihr nicht koalieren. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Großdemonstration in Berlin : Pazifisten im Schneeregen In Berlin haben sich am Samstagnachmittag mehrere Zehntausend Menschen zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt. Zu der Demonstration hatten die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer aufgerufen. Es präsentierte sich ein gemischtes Publikum, mit angespannter Stimmung und großer Kriegsmüdigkeit. VON FELIX HUBER
Jürgen Habermas mischt sich erneut in die Ukraine-Debatte ein : Das Orakel vom Starnberger See Jürgen Habermas pocht in einem unlängst veröffentlichten Essay abermals auf Verhandlungen mit Russland. Doch das prätentiöse Schreiben trieft vor Banalitäten und analytischen Ungenauigkeiten. Warum fühlt sich der weltbekannte Philosoph dazu bemüßigt, der Politik Ratschläge zur Lösung ausweglos erscheinender Sachfragen zu geben, obwohl er keine Kompetenz dafür besitzt? VON MATHIAS BRODKORB
Linkspartei in der Krise : „Wenn nur noch die Wohlhabenden wählen gehen, ist das keine Demokratie mehr“ Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und soziale Verwerfungen: Im Interview spricht Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht über das Linkssein, ihre Vorstellungen von vernünftiger Politik und darüber, ob sie eine eigene Partei gründen wird. INTERVIEW MIT SAHRA WAGENKNECHT
Sahra Wagenknecht attackiert die Grünen : Was für eine Verschwendung an politischem Talent! Sahra Wagenknecht macht wieder mal von sich reden. Auf Ihrem eigenen Youtube-Kanal nennt sie die Grünen die „gefährlichste Partei, die wir derzeit im Bundestag haben“. Die Empörung folgt auf dem Fuße - nicht nur von Seiten der politischen Konkurrenz, sondern auch von Angehörigen ihrer eigenen Partei sowie von Journalisten. Dabei hat Wagenknecht durchaus auf interessante Widersprüche in der deutschen Politik hingewiesen, dies aber mit einem Hauch von Märtyrertum und Besserwisserei. VON MATHIAS BRODKORB
Ukraine-Krieg, Energiekrise, Existenzängste : Eine neue Linke braucht das Land Die Linke scheint planlos und heillos zerstritten. Die Zerwürfnisse innerhalb der Partei gehen so weit, dass das Ende nur noch Formsache scheint. Dabei wäre eine linke Kraft, die modern ist, aber nicht dem Zeitgeist hinterherrennt, linke Ideen liberal interpretiert, pragmatische Lösungen für soziale Ungleichheiten bietet und sich vehement stemmt gegen zu viel Staat, eine Bereicherung für die deutsche Parteienlandschaft – und überaus zeitgemäß. VON BEN KRISCHKE
Endgültige Spaltung verschoben : Die Linke wird zur Beutegemeinschaft Sahra Wagenknecht wird nicht aus der Bundestagsfraktion der Linken ausgeschlossen und erhält auch kein grundsätzliches Redeverbot, wie es einige Parteifreunde fordern. Doch die Gräben zwischen den verfeindeten Lagern sind tiefer denn je, und eine Spaltung scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. VON RAINER BALCEROWIAK
Montagsdemo in Leipzig : Der schmale Grat der Linkspartei Die Linkspartei ruft zur Großdemo nach Leipzig. Sozialproteste sind legitim. Aber wird es der Partei gelingen, sich von den Rechtsextremen zu distanzieren? VON MORITZ GATHMANN
Sahra Wagenknecht im Interview : „Erfolgreiche linke Parteien sind auch konservativ“ Für Sahra Wagenknecht geht der Kampf immer weiter. Inzwischen ist es ein Zweifrontenkrieg: gegen das Großkapital, aber vor allem gegen die Linksliberalen in den eigenen Reihen. Was ihr bleibt, ist der Glaube, dass sich die Welt zum Besseren verändern lässt. INTERVIEW MIT SAHRA WAGENKNECHT
Ex-SPDler Torsten Teichert : „Ich halte Scholz für einen zynischen und überschätzten Politiker“ Nach über 40 Jahren in der SPD ist der Hamburger Torsten Teichert in Die Linke eingetreten – um nach 97 Tagen wieder auszutreten. „Nach wenigen Tagen hatte ich verstanden, was Sahra Wagenknecht dazu verleitet hat, ihr Buch 'Die Selbstgerechten' zu schreiben“, sagt er. Eine Rückkehr zur SPD schließt er aus. Spätestens mit der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz, ein alter Bekannter Teicherts aus Hamburger Tagen, habe er mit den Sozialdemokraten abgeschlossen. INTERVIEW MIT TORSTEN TEICHERT