NSU 2.0 : Das Phantom aus dem Wedding Ein arbeitsloser Berliner soll als „NSU 2.0“ volksverhetzende Morddrohungen verschickt haben – überwiegend an Frauen. Seine Festnahme entlastet die hessische Polizei, die selbst lange im Verdacht stand. Doch noch immer ist unklar, wie der Mann an die Privatadressen seiner Opfer kam. VON DANIEL GRÄBER
Cancel Culture in der Ornithologie : „Warum sollte ein Vogel nach einem Nazi benannt werden?“ Zum ersten Mal in der Geschichte lässt der Naturschutzbund (Nabu) die Bürger über den „Vogel des Jahres“ abstimmen. Weil der Goldregenpfeifer als Wappenvogel der Neuen Rechten gilt, wird vor ihm gewarnt. Ist der Kulturkampf jetzt auch in der Vogelwelt angekommen? VON ANTJE HILDEBRANDT
Was bleibt vom Terroranschlag in Hanau? : Bitte keine warmen Worte vom Bundespräsidenten Ein Jahr nach dem Terroranschlag von Hanau gedenkt die Stadt der Opfer. Das Verbrechen sollte zum Wendepunkt im Kampf gegen Rechtsextremismus werden, doch davon haben die Hinterbliebenen wenig gemerkt. Zur Wut auf den Rechtsstaat kommt jetzt noch die Angst vor dem Vater des Täters. VON ANTJE HILDEBRANDT
Bertelsmann-Studie zu Rechtsextremismus : Im Kleingedruckten steht das Interessante Es war die ideale Schlagzeile: Fast jeder dritte AfD-Wähler ist rechtsextrem. Diese Erkenntnis geht aus einer kürzlich erschienenen Bertelsmann-Studie hervor. Die Wogen schlugen hoch. Doch das eigentlich Überraschende wird auch diesmal wie fast immer übersehen. VON JAKOB ARNOLD
Antwort des Innenministeriums : Deutlich mehr Rechtsextremisten mit Waffenerlaubnis Die Zahl der behördlich bekannten Rechtsextremisten mit Erlaubnis zum Besitz einer Waffe stieg im letzten Jahr stark an. Dies liegt auch daran, dass trotz des neuen Waffenrechts der Entzug einer Erlaubnis mit hohen Hürden verbunden ist.
Verfassungsschutz gegen AfD : Alles eine Frage der Wahltaktik Die Einstufung der AfD als Beobachtungsobjekt droht für die Politik zum Eigentor zu werden. Denn im Superwahljahr kommt sie einer negativen Wahlempfehlung gleich. AfD-Anhänger wird das vom Staat entfremden. Dabei hätte es eine reibungslosere Alternative gegeben. VON MORITZ GATHMANN
Streit um rechtsextreme Wissenschaftlerin : Die Stipendiatin mit der Hakenkreuzflagge Das Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen erkannte einer ukrainischen Wissenschaftlerin ihr Stipendium ab. Zum Verhängnis wurde ihr ihre Tätigkeit in der rechtsradikalen Szene. Doch ausgerechnet Rechtsextremismusforscher kritisieren die Entscheidung. VON THOMAS DUDEK
Washington abgeriegelt gegen Trumpisten : Die Angst vor den selbsternannten Rächern Donald Trumps Präsidentschaft nähert sich ihrem Ende, Washingtons Regierungsviertel ist vor Joe Bidens Amtseinführung zu einer Festung ausgebaut worden. Die Bilder vom Ansturm aufs Kapitol sollen sich nicht wiederholen. Wie gefährlich sind die Trump-Anhänger? VON DANIEL C. SCHMIDT, WASHINGTON
Beobachtung der AfD durch Verfassungsschutz : Ein zweischneidiges Schwert Der Verfassungsschutz hat die AfD nun offenbar als Verdachtsfall eingestuft, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Ist das verhältnismäßig oder schadet das der Demokratie? Eine grundsätzliche Analyse dazu aus unserer Dezember-Ausgabe. VON MORITZ GATHMANN
Caffier-Affäre in Mecklenburg-Vorpommern : „Die Sache mit der Waffe ist nur der letzte Tropfen“ Ist es Privatsache, wenn sich Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) eine Waffe von dem Betreiber eines Schießplatzes kauft, der sich als Wiege einer rechtsextremen Terrorzelle entpuppt? Nun hat Caffier seinen Rücktritt erklärt. Dabei, sagt der linke Politiker Peter Ritter, liege das eigentliche Problem viel tiefer. INTERVIEW MIT PETER RITTER
Rechtsextremismus in Ostdeutschland : Bautzen Brown Under? Bautzen gilt als Inbegriff des braunen Ostens: Anschläge auf Asylunterkünfte, Prügeleien, Rechtsextremismus. Unsere Autorin ist hier aufgewachsen und sieht die Dinge etwas anders. VON EDDA SCHLAGER
Macrons Islam-Rede : Wo bleibt der Weckruf für Deutschland? Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte im Herbst in einer Rede das Islamismus-Problem seines Landes sehr offen benannt. In Deutschland wartet man auf eine solche Offenheit vergebens, schrieb damals Ahmad Mansour. Im Oktober interessierten sich besonders viele Leser für seinen Artikel. VON AHMAD MANSOUR
Ausstieg aus dem Rechtsextremismus : „Wir beraten auch Polizisten“ Seit 2000 berät die Initiative EXIT-Deutschland Rechtsextremisten, die aus der Szene aussteigen wollen. Ihre Klientel hat sich mit dem Erstarken des Rechtsextremismus verändert. Sie sitzt jetzt auch in der Polizei und in den Parlamenten. INTERVIEW MIT FABIAN WICHMANN
Machtkampf in der AfD : Hängepartei In Niedersachsen und Schleswig-Holstein verliert die AfD den Fraktionsstatus, weil gemäßigte Mitglieder die Fraktion verlassen haben. Auch im Bundesvorstand spitzt sich der Machtkampf zu. Kann Parteichef Jörg Meuthen die Partei vom rechten Rand befreien und einen, wenn er gleichzeitig als Spalter wahrgenommen wird? VON MORITZ GATHMANN
Gereizte Republik in Zeiten von Corona : Am Limit Die Pandemie bringt viele Bürger an den Rand des Erträglichen. Nicht nur auf Corona-Demos zeigt sich eine regelrechte Wut auf die Politik. Die Nervosität im Land ist beinahe mit Händen zu greifen, ein Vertrauensverlust macht sich breit. Woran liegt das? VON ALEXANDER MARGUIER