Geplanter Nato-Beitritt von Finnland und Schweden : Russische Vergeltung, türkischer Widerspruch Am Sonntag hat Finnland offiziell bekanntgegeben, dass es einen Antrag auf Beitritt zur Nato stellen wird. Die Debatte über diesen Schritt hatte zwar schon vor längerer Zeit begonnen, aber dessen Vollzug wurde durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine beschleunigt. Berichten zufolge will Schweden diese Woche nachziehen. Auch wenn die Entscheidung nicht sonderlich überraschend war, so ist die Reaktion Russlands doch aufschlussreich. Interessant ist auch das Verhalten der Türkei, die sich gegen einen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands ausspricht. VON ANTONIA COLIBASANU
Russen in Estland : „Nie wieder so ein Horror“ In Estland sind 25 Prozent der Bevölkerung ethnische Russen, viele haben auch einen russischen Pass. Im Cicero-Interview spricht einer von ihnen über die Situation der russischen Minderheit in Estland – und unter welchen Bedingungen er sich vorstellen kann, nach Russland zurückzukehren. INTERVIEW MIT EINEM RUSSISCHEN STUDENTEN AUS TARTU
Ukraine-Krieg : Zwei Arten, den Krieg zu verstehen Bei der Betrachtung internationaler Konflikte gibt es, grob gesagt, zwei Ansätze: den kybernetischen, der bestehende Machtverhältnisse und Interessenkonflikte in Rechnung stellt, und den legalistischen, der Recht und Gerechtigkeit notfalls mit Waffengewalt durchsetzen will. In der Debatte über den Ukraine-Krieg kommen Vertreter beider Ansätze kaum mehr miteinander ins Gespräch. Dabei bergen beide gewisse Risiken, über die nüchtern zu diskutieren wäre. VON MARTIN KROHS
Rede zum 9. Mai : Putin begründet Ukraine-Krieg mit Nato-Expansion Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei der großen Militärparade in Moskau den Einmarsch in die Ukraine mit der Erweiterung der Nato begründet. Die Ukraine habe sich mit Waffen der Nato aufgerüstet und habe dadurch eine Gefahr für Russland dargestellt. Putin warf dem Westen auch vor, Neonazis in der Ukraine bewaffnet zu haben. VON CICERO-REDAKTION
Putins Plan Teil 1 : Der erste globale Wirtschaftskrieg Mit dem Ukrainekrieg folgt Moskau einer seit Jahren ausgeklügelten Strategie, um Europa zu schwächen und zu dominieren. Die Energieversorgung spielt darin eine tragende Rolle. Und Deutschland war das Einfallstor. Lesen Sie im ersten Teil unserer Serie „Putins Plan“, warum Russland gerade jetzt die Ukraine angreift. VON ANTONIA COLIBASANU
Drohender Stellvertreterkrieg in der Ukraine : Aus der Geschichte nichts gelernt? Die amerikanische Regierung scheint dazu bereit, in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen. Doch dieser Plan birgt enorme Risiken. Denn wie lange würde Moskau eine solche Strategie akzeptieren, bevor es sich zu einer Eskalation entschließt, um vor allem die Europäer in Angst und Schrecken zu versetzen? Frühere US-Präsidenten waren sich der drohenden Vernichtung der Menschheit noch bewusst. EIN GASTBEITRAG VON ANATOL LIEVEN
Katyn, Grozny, Butscha : Russland und seine Kriegsverbrechen Unter dem Deckmantel der „Entnazifizierung“ ist es im Kiewer Vorort Butscha zu einem Massaker an Zivilisten gekommen. Satellitenbilder belegen, dass russische Soldaten die Täter sind. Der Fall steht in einer Chronologie von Verbrechen, die Moskau seit dem frühen 20. Jahrhundert zum Erreichen seiner Kriegsziele begangen hat. VON CHRISTIAN OSTHOLD
Krieg in der Ukraine : Ist eine Verhandlungslösung überhaupt noch denkbar? Derzeit gibt es keine konkreten Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges. Putins bisheriges Verhalten legt jedenfalls nahe, dass für ihn eine Niederlage keine Option ist. Es besteht die Gefahr einer weiteren Eskalation bis hin zum Einsatz von Nuklearwaffen. Umso dringender ist es jetzt geboten, einen kühlen Kopf zu bewahren und nüchterne Realpolitik zu betreiben. EIN GASTBEITRAG VON RÜDIGER LÜDEKING
Machtpoker zwischen Russland und den USA : And the Winner is … Wer meint, im Ukraine-Konflikt ginge es um die Ukraine, macht den ersten analytischen Fehler. Tatsächlich geht es um eine geopolitische Neuordnung des eurasischen Raumes, also um ein Machtpoker zwischen den USA und Russland. Und der hat eine lange Vorgeschichte. Derzeit sieht es so aus, als ob die Amerikaner als Sieger aus diesem Spiel hervorgehen. KOLUMNE: GRAUZONE
Zukunft der Ukraine : Das Problem mit der Neutralität Russland erlebt in der Ukraine zwar ein militärisches Fiasko – was aber noch lange nicht bedeutet, dass es den Krieg auch verliert. Bei den Verhandlungen in Istanbul wird sich jetzt zeigen, zu welchen Zugeständnissen Kiew und Moskau bereit sind. Eine echte Neutralität der Ukraine ist aber faktisch kaum noch möglich. VON GEORGE FRIEDMAN
Führungsversagen in Moskau : Regime Change in Russland? Folgt auf Putins strategischen Fehlschlag in der Ukraine ein Machtkampf um den Kreml? Präsident Bidens Warschauer Grundsatzrede lässt erkennen, dass über Szenarien nachgedacht wird, in denen es nicht nur um das Schicksal der Ukraine, sondern um die Zukunft Russlands geht. VON HANS-ULRICH SEIDT
Nato-Gipfel zur Ukraine : Vereint gegen Putin Der Nato-Gipfel in Brüssel hat heute zweierlei gezeigt: Die Länder des westlichen Verteidigungsbündnisses sind in der Frage der Sanktionen gegen Russland geeint. Und das Bündnis setzt nun verstärkt auf Aufrüstung und Abschreckung. VON THOMAS JÄGER
Der Westen und Russland : Was, wenn Putin den Krieg gewinnt? Die ukrainische Armee und die Bürger der Ukraine leisten weiterhin tapferen Widerstand. Das hält zwar die Hoffnung auf einen günstigen Ausgang am Leben, aber die militärischen Chancen stehen nach wie vor sehr schlecht für das Land. Das wahrscheinlichste Ergebnis ist immer noch, dass Russland diesen Krieg gewinnt. Dann aber steht die Zukunft der liberalen Demokratie auf dem Spiel. VON RUUD KOOPMANS
Russland, Ukraine und die Nato : „Putin bewertet Nuklearwaffen anders als wir“ Der Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) warnt vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekonflikts. Er traue Putin zu, taktische Nuklearwaffen einzusetzen, so der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Als deutliches Signal plädiert er für einen zeitweiligen Stopp der Erdgasimporte. INTERVIEW MIT RODERICH KIESEWETTER
Russlands Invasion in die Ukraine : Warum Putin nicht wankt Wladimir Putin kann es sich nicht leisten, den Ukrainekrieg zu verlieren. Deswegen lautet sein Befehl an die russischen Truppen jetzt offenkundig, den kollektiven Willen der Ukrainer zu brechen. Denn er weiß, dass in totalen Trümmerwüsten und unter Belagerung irgendwann jeder Widerstand bricht. Der Westen muss darauf reagieren mit härtestmöglichen Sanktionen und maximaler Abschreckung an der Frontlinie. EIN GASTBEITRAG VON JULIAN REICHELT