Facebook : Himmel und Hölle Manche frohlocken angesichts der Drohung von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, den europäischen Markt zu verlassen. Doch das Netzwerk ist inzwischen ein wichtiger Teil des hochumstritten Debattenraums geworden. VON JENS PETER PAUL
Meinungsfreiheit : Stammesdenken statt Rationalität Die deutsche Gesellschaft lebt in dem Selbstverständnis, eine freie Öffentlichkeit zu haben. In der Praxis werden die Grenzen des Sagbaren jedoch immer enger gezogen - durch eine Rhetorik des Ausnahmezustands, Aggression gegen abweichende Meinungen und die Unlogik der Identitätspolitik. VON BERND STEGEMANN
Sperrung von #allesaufdentisch : Gesellschaftlicher Konsens ist Illusion YouTube hat den Kanal von #allesaufdentisch gesperrt. Das Videoportal bleibt damit seinem gesetzlich verordneten Kurs treu. Doch diese Praxis wird der Realität heterogener Gesellschaften nicht gerecht. Die Zeiten des gesellschaftlichen Konsenses sind vorbei. Und sie lassen sich auch nicht mit Hilfe von Gesetzen wiederherstellen. KOLUMNE: GRAUZONE
Rauswurf von Alexander Kekulé : Märtyrer wider Willen Der Rauswurf von Alexander Kekulé bei der Uni Halle wird von manchen als Beweis gewertet, dass es in Deutschland keine Meinungsfreiheit mehr gebe. Dabei steht der renommierte Virologe gar nicht wegen seiner Kritik an der Bundesregierung am Pranger. Wie kam es zu diesem verhängnisvollen Missverständnis? VON ANTJE HILDEBRANDT
Parteiausschlussverfahren gegen Boris Palmer : Grüner Wahrheitsbegriff Der Grüne Boris Palmer soll wegen seiner Ansichten aus der Partei geworfen werden. Dabei wird ihm in der Antragsschrift nicht einmal vorgeworfen, die Unwahrheit gesagt zu haben. Er habe lediglich gegen die „grundlegende Programmatik“ der Grünen verstoßen. Das bedeutet letztlich, dass die eigene Überzeugung, selbst wenn sie wahr ist, parteipolitischen Interessen geopfert werden soll. VON MATHIAS BRODKORB
Corona-Diskurs : Woher kommt die Impfskepsis? Ein etwas anderer Erklärungsversuch Viele Argumente derjenigen, die sich nicht mit den neuartigen Covid-Vakzinen impfen lassen wollen, mögen irrational sein – jedoch bei Weitem nicht alle. In jedem Falle stehen Ängste und Bedenken dahinter, über die in einer demokratischen Gesellschaft offen geredet werden müsste. Doch das scheint im gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima unmöglich. VON WOLFGANG MÜLLER
Debattenkultur : Phobie: Die Psychofalle im Politzirkus Mit Begriffen wie Xeno-, Homo- oder Islamophobie werden Andersdenkende praktisch zu Psychiatriepatienten gemacht, mit denen eine Diskussion nicht lohnt. Aus Fachkreisen gibt es kaum Kritik an diesem Missbrauch des Krankheitsbegriffs. VON BURKHARD VOSS
Wissenschaftsfreiheit : Liberale gründen erste anti-woke Universität in den USA Immer mehr amerikanische Intellektuelle beklagen eine Aushöhlung der akademischen Freiheit an den Universitäten im „Land of the Free“. Eine Gruppe Liberaler hat nun angekündigt, eine eigene Universität zu gründen. Die „University of Austin“ soll die erste dezidiert anti-woke Hochschule des Landes werden. Bereits im Frühjahr 2022 könnten sich die ersten Studenten einschreiben. VON BEN KRISCHKE
Freiheit der Wissenschaften : Rückkehr ins Mittelalter Das jüngste Beispiel der Philosophin Kathleen Stock von der Universität Sussex macht deutlich: Die Freiheit der Wissenschaft ist nicht nur von außen bedroht, sondern zunehmend auch von innen – aus dem Wissenschaftsbetrieb selbst. Auch an deutschen Universitäten droht das Klima zu kippen. KOLUMNE: GRAUZONE
Debatte an britischen Hochschulen um das biologische Geschlecht : Krieg der Worte An britischen Universitäten kippt die Vision einer neuen Selbstbestimmtheit für alle LGBTQ+-Personen in eine autoritäre Dystopie. Feministische Professorinnen beschreiben ein Klima der Angst und fürchten um ihre Lehrstühle. Auf der Strecke bleibt der akademische Diskurs. VON TESSA SZYSZKOWITZ
Diskussion um „AllesaufdenTisch“ : Schlimmes suchen und nichts finden Aus dem „Allesdichtmachen“-Umfeld ist der Welt mit „AllesaufdenTisch“ jüngst ein neuer rechtsradikaler Schwurbel-Gottseibeiuns erschienen – zumindest könnte zu dem Schluss kommen, wer sich bei der Bewertung der Aktion nur aufs Hörensagen verlässt. Dabei ist sie nicht nur legitim, sondern auch deutlich harmloser. VON BEN KRISCHKE
Allensbach-Studie zur Meinungsfreiheit : „Intoleranz im Namen der Toleranz bleibt Intoleranz“ Bloß 45 Prozent der Befragten einer Umfrage geben an, sie haben das Gefühl, ihre politische Meinung frei äußern zu können. Der Wissenschaftler Thomas Petersen sagt, auch in Deutschland verstärkt sich zunehmend der Druck der Anpassung, der von einer kleinen Minderheit ausgeübt wird. INTERVIEW MIT THOMAS PETERSEN
Allensbach-Umfrage : Das Volk, der große Lümmel Abermals dokumentiert eine Meinungsumfrage: Viele haben den Eindruck, ihre Meinung nicht mehr frei äußern zu können. Wer die täglichen Kämpfe um Gendersprache, Cancel Culture und Political Correctness verfolgt, wird das nicht verwundern. Doch die Ursachen für diese Entwicklung liegen tiefer. KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
Woche der Meinungsfreiheit : Toleranz unter Gleichgesinnten Am Montag startet die „Woche für Meinungsfreiheit“, initiiert vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Ein wichtiges Thema. Doch leider hat man eine Chance vertan. Statt sich für Strittiges einzusetzen, wirbt man für Debatten im Rahmen des Gängigen und Bequemen. KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
#allesdichtmachen : Auf abschüssigem Grund Die teilweise hysterischen Reaktionen auf die satirischen Corona-Videos deutscher Schauspieler machen deutlich: Wir werden erst dann wieder offene Debatten führen können, wenn die Anklage, man würde irgendwem oder irgendwas nahestehen, ins Leere läuft. VON ALEXANDER GRAU