Vereinigtes Königreich : Liz Truss auf dem Schleudersitz Die britische Premierministerin Liz Truss kämpft nach ihrem ersten Monat im Amt bereits um ihren Job. Ihr Versuch, die Inflation zu bremsen, ging nach hinten los. In Umfragen sinken ihre Beliebtheitswerte und die ihrer Tory-Partei rasant in den Keller. Ihre Reise nach Prag zum ersten Treffen der „Europäischen Politischen Gemeinschaft“ ist für Truss deshalb auch eine Chance, sich ihrem Volk als Staatschefin zu zeigen. VON TESSA SZYSZKOWITZ
Kanzler und Minister reisen nach Spanien : Energiekrise: Rückendeckung von Pedro Bei ihrer Reise nach A Coruña können Olaf Scholz, Christian Lindner und Robert Habeck ihre Berliner Konflikte kaum vergessen machen. Aber bei den deutsch-spanischen Regierungskonsultationen an der Atlantikküste gibt es immerhin Unterstützung für Gaspreisbremse und neue Energie-Lieferwege vom spanischen Regierungschef Pedro Sánchez. „Ein deutsch-spanisches Jahr“, ruft da gar der Kanzler aus. VON VOLKER RESING
Der Winter der Krise : Die drohende Götterdämmerung für die Parteienlandschaft Deutschland steht vor einem Winter der massiven Krisen. Astronomische Energiepreise, galoppierende Inflation und eine erneute Massenmigration könnten in der Ampel-Koalition zu einem Zustand der Handlungsunfähigkeit führen und die bestehende Parteienlandschaft dadurch sogar sprengen. GASTBEITRAG VON MARKUS KARP
Klopapier aus Stroh : „In Deutschland fallen jedes Jahr 15 Millionen Tonnen an Strohresten an“ Für Papier braucht es Bäume? Nicht im neuen Werk des schwedischen Unternehmens Essity am Standort Mannheim. Dort entsteht Toilettenpapier und bald auch Küchenpapier aus Stroh. Im Interview erklärt Manager Martin Wiens, wie die Gewinnung von Zellstoff aus Stroh funktioniert und was die drastisch steigenden Energiepreise für sein Unternehmen bedeuten. INTERVIEW MIT MARTIN WIENS
Vorsitzende der Gas-Expertenkommission der Bundesregierung : „Preisdeckel darf den Anreiz zum Gassparen nicht konterkarieren“ Das Kippen der Gasumlage und die Schaffung eines Sondervermögens zur Deckelung der Energiepreise stoßen auf allgemeine Zustimmung. Doch die Gefahr eines Gasmangels ist damit nicht gebannt, warnt die Ökonomin Veronika Grimm. INTERVIEW MIT VERONIKA GRIMM
Parlamentswahl in Bulgarien : Schon wieder in der demokratischen Sackgasse Zum vierten Mal in nur eineinhalb Jahren wurde am Sonntag in Bulgarien ein neues Parlament gewählt. Stärkste Kraft wurde der ehemalige Ministerpräsident Boiko Borissow, dem seit Jahren Korruption vorgeworfen wird. Ob er ein Regierungsbündnis schmieden kann, ist zweifelhaft. Im Land tobt ein Streit um Inflation, unsichere Gasversorgung – und über die Positionierung gegenüber Putins Russland. VON FRANK STIER
Proteste : Heißer, kalter Herbst Durch Deutschland laufen die Schockwellen des Ukrainekriegs. Rechts- und Linksaußen mobilisieren gegen die Ampel. Und immer mehr Menschen sorgen sich um ihren Wohlstand. Gerät das Land aus dem Takt? VON MORITZ GATHMANN
Gaspreisdeckel der Bundesregierung : Zu spät und unzureichend: Ist das Geld weg, platzt die Illusion Die am Donnerstag angekündigten Maßnahmen zur Eindämmung der Strom- und Gaskrise machen deutlich, dass die Ampel-Regierung den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt hat. Denn ein Energiepreisdeckel ist nur sinnvoll, wenn er mit einer massiven Ausweitung des Angebots einhergeht. Vier Kardinalfehler zeigen die Unzulänglichkeit des Konzepts auf. VON DANIEL STELTER
„Doppelwumms“ gegen steigende Gas-Preise : Die Einschläge rücken näher Mit einem 200 Milliarden Euro umfassenden Abwehrschirm will die Bundesregierung gegen die massiv steigenden Energiepreise vorgehen. Das mag in der aktuellen Misere zwar halbwegs vernünftig sein, setzt letztlich aber völlig falsche Signale. Zumal am eigentlichen Problem nicht gerührt wird. Die Wirtschaftsinstitute stellen sich derweil ein auf „Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust“. VON ALEXANDER MARGUIER
AKW-Laufzeitverlängerung : Habecks Atomkraft-Kehrtwende reicht nicht aus Jetzt also doch. Wirtschaftsminister Robert Habeck will zumindest zwei Atomkraftwerke bis zum Frühjahr laufen lassen. Doch das wird nicht reichen. Deutschland braucht eine echte Kehrtwende in der Atompolitik und eine richtige Laufzeitverlängerung für mehrere Jahre. Für parteipolitische Taschenspielertricks ist die Lage zu ernst. VON DANIEL GRÄBER
Tiefkühlindustrie warnt vor Versorgungsengpässen : „Einer schiebt es auf den anderen, und am Ende macht keiner was" Die Tiefkühlbranche sieht die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln angesichts der stark gestiegenen Energiekosten stark gefährdet. Sabine Eichner, Präsidentin des Deutschen Tiefkühlinstituts, fordert von der Bundesregierung schnelle Maßnahmen, um einen Kollaps der Branche zu verhindern. INTERVIEW MIT SABINE EICHNER
Dänische Behörde : Insgesamt drei Lecks an Nord-Stream-Leitungen Nach dem Druckabfall in den Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee scheinen die dänischen Behörden die Ursache entdeckt zu haben: Drei Lecks wurden identifiziert. In der Nacht zum Montag war zunächst in einer der beiden Röhren der nicht genutzten Pipeline Nord Stream 2 ein starker Druckabfall festgestellt worden. VON CICERO-REDAKTION
Energiekrise bei Anne Will : „Die Gaspreisbremse ist grundfalsch“ Christian Lindner erklärt bei Anne Will seinen Bruch mit Robert Habecks Gasumlage und plant stattdessen eine Gaspreisbremse – und stößt in der Runde auf scharfe Kritik. Ökonom Clemens Fuest plädiert stattdessen für eine Energiepauschale, was wiederum Lindner ablehnt. VON ULRICH THIELE
Fridays for Future ruft wieder zum “globalen Klimastreik“ auf : „Als Klimabewegung haben wir nicht zu jedem Thema eine Position“ Angesichts von Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation hat der Klimawandel im Ranking der größten Sorgen und Probleme einige Plätze eingebüßt. Fridays for Future will das jetzt ändern. Clara Duvigneau, Sprecherin der Bewegung, über die Forderung der Klimaaktivisten nach einem 100-Milliarden-Euro-Paket für den Ausstieg aus fossilen Energien, Klimademos ohne Dreadlocks und mögliche Stilllegungen von Industriebetrieben. INTERVIEW MIT CLARA DUVIGNEAU
Energiekrise : Das Chaos um die Gasumlage versteht kein Mensch mehr Ab 1. Oktober sollen Gaskunden einen Aufschlag von 2,4 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Diese Umlage ist umstritten. Die Opposition will sie abschaffen, die Ampelkoalition ist sich uneinig und Wirtschaftsminister Habeck werkelt weiter daran herum. Verbraucher und Unternehmen werden verunsichert. VON DANIEL GRÄBER