Historiker Rödder zur Neuaufstellung der Union : Ist das „C“ in CDU noch zeitgemäß? Der scheidende CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hinterlässt seiner Partei auf 64 Seiten eine schonungslose Analyse des gescheiterten Wahlkampfs. Unter den Vorschlägen zur Erneuerung ragt der des Historikers Andreas Rödder heraus: eine Debatte über das „christliche Menschenbild“ der Union. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Personalrochade bei der CDU : Jünger, weiblicher und bunter als unter Angela Merkel Nach dem Parteitag der CDU zeigt sich: Nie zuvor gab es bei den Christdemokraten so viele Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte in den Führungsgremien, die obendrein im Schnitt nun fünf Jahre jünger besetzt sind als unter Angela Merkel. Und das alles ganz ohne Quote. Bei der großen Personalrochade fiel allerdings auf, dass ausgesprochene „Merkelianer“ schlechte Karten hatten. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Good bye, Merkel : Die CDU vereint sich hinter Friedrich Merz Auf dem Parteitag der CDU wurde Friedrich Merz mit fast 95 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Das zeigt: Die Christdemokraten legen zum Neustart nach der Ära Merkel größtmögliche Geschlossenheit an den Tag. Für den gescheiterten Kanzlerkandidaten Armin Laschet war es dagegen der wohl bitterste Parteitag seiner politischen Karriere – und zwei „Merkelianerinnen“ wurden klar abgestraft. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Vor dem CDU-Parteitag am Samstag : Merz braucht ein sehr gutes Ergebnis, Laschet einen starken Abgang Zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren wählt die CDU am Samstag einen neuen Bundesvorsitzenden. Nach dem eindeutigen Erfolg von Friedrich Merz bei der Mitgliederbefragung im Dezember steht dieser bereits als neuer Parteichef fest. Gleichwohl verspricht der digital abgehaltene Parteitag, nicht langweilig zu werden. Schließlich muss die CDU zeigen, dass sie wieder da ist – wenn auch nur als Opposition. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Rechter Rand der CDU : „WerteUnion“ hält Merz nicht für einen richtigen Konservativen Die „WerteUnion“ will die CDU wieder zurück auf den aus ihrer Sicht richtigen, eher rechten Pfad bringen. Doch dem designierten CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, für SPD und Grüne ein rückwärtsgewandter Konservativer, traut die „WerteUnion“ offenbar nur bedingt den notwendigen Kurswechsel zu. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Interview mit Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt : „Das ist eine schizophrene Situation!“ Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, über seine Zuversicht in Sachen Pandemie, die Haltung der CDU zum Thema Impfpflicht – und warum seine Parteienfamilie jetzt den Bundeskanzler stellen würde, wenn man in der Kandidatenfrage auf ihn gehört hätte. INTERVIEW MIT REINER HASELOFF
Die CDU unter Friedrich Merz : Zum Ausgangspunkt zurück Nach dem Abgang von Angela Merkel liegt die CDU am Boden. Seine triumphale Wahl durch die Parteimitglieder zeigt: Der neue Parteichef Friedrich Merz ist keineswegs ein Mann des Gestern, sondern könnte mit seinem modernen Konservatismus die Christdemokraten in die Zukunft führen. Das würde auch die Parteiendemokratie wieder stärken. VON MARKUS KARP
Zukunft der CDU : Konservativ ist, was funktioniert – also wenig Es braucht ein Godesberger Programm für die Union. Klare Kante ist jetzt unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederbelebung der deutschen Konservativen. Erst dann kann die Opposition zu einer echten Regierung im Wartestand werden. VON JENS PETER PAUL
CDU-Vorsitz : Vieles spricht für eine Doppelspitze Merz–Brinkhaus Zwar spricht einiges dafür, Partei- und Fraktionsvorsitz in eine Hand zu legen. Doch um die zerstrittene Partei zu einigen, den zeitaufwendigen Kontakt zur Basis zu pflegen und innerparteiliche Machtkämpfe zu vermeiden, täte der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz gut daran, den Fraktionsvorsitz weiterhin Ralph Brinkhaus zu überlassen. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Friedrich Merz soll neuer CDU-Chef werden : Ein sehr steiniger Weg Die Basis hat klar entschieden: Friedrich Merz soll neuer Vorsitzender der CDU werden. Er übernimmt dann die Führung einer zutiefst verunsicherten Partei. Und es dürfte alles andere als einfach für den 66-Jährigen werden, die Christdemokraten aus ihrer existentiellen Krise zu führen. Denn es gibt sehr viele Bruchstellen. VON ALEXANDER MARGUIER
Mitgliedervotum : Der neue CDU-Vorsitzende heißt Friedrich Merz Friedrich Merz hat die Mitgliederabstimmung über den CDU-Vorsitz mit mehr als 60 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Seine Anhänger erhoffen sich von ihm nun eine Rückbesinnung auf ein klares konservatives Profil. VON CICERO-REDAKTION
Neue Sitzordnung im Bundestag : „Neben diesen blasierten Typen wollen wir nicht sitzen“ Mitten in der Coronakrise nahm sich der Bundestag 40 Minuten Zeit, um über ein Thema zu streiten, das der der FDP schon seit Jahren auf den Nägeln brennt: die Sitzordnung im Parlament. Als „Partei der Mitte“ zieht jetzt auch räumlich dorthin, weit weg von der AfD. Nicht nur dieser Sitznachbar reagierte mit völligem Unverständnis. VON ANTJE HILDEBRANDT
Streit bei CDU/CSU : „Soziale Themen sind ein Dauerbrenner“ In der Unionsfraktion knirscht es derzeit, ein Streitpunkt bei der Neuausrichtung ist der Bereich Sozialpolitik. Der Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich (CSU) kritisiert im Interview die falsche Prioritätensetzung der Vergangenheit und rät seiner Partei eindringlich, künftig stärker auf soziale Themen zu setzen. INTERVIEW MIT VOLKER ULLRICH
Meine erste Begegnung mit Angela Merkel : Als „Kohls Mädchen“ die Ehrenformation abschritt Unser Autor begegnete der späteren Bundeskanzlerin zum ersten Mal 1991 auf einer USA-Reise mit Kanzler Helmut Kohl. In San Francisco trug Merkel Schlabberrock und Sandalen. Auf dem Rückflug versprach Kohl ihr, sie als stellvertretende Bundesvorsitzende vorzuschlagen. Danach war ihre Karriere nicht mehr aufzuhalten. VON HUGO MÜLLER-VOGG
CDU-Vorsitz : Merz, Röttgen oder Braun: Wahlkampfendspurt im Bällebad Im „Triell“ der Kandidaten für den CDU-Vorsitz ging es zwischen Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Helge Braun ungewohnt harmonisch zu. Die drei Politiker scheinen sich eher im Stil als in den Inhalten zu unterscheiden. VON HUGO MÜLLER-VOGG