Ein Display mit dem Schriftzug der Landtagsfraktion der AfD in Sachsen steht in einem Saal auf der Bühne / dpa

Die AfD verbieten? - Ein Parteienverbot ist kein Ersatz für gute Politik

Auf Initiative von Marco Wanderwitz (CDU) wollen Abgeordnete mehrerer Parteien im Bundestag über ein Verbot der AfD diskutieren. Sollte es zu einem Verbotsantrag in Karlsruhe kommen, dürfte sich die Partei als „Retter der Demokratie“ inszenieren.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

So erreichen Sie Hugo Müller-Vogg:

Alle Versuche, die AfD durch Ausgrenzung kleinzukriegen, sind bekanntlich gescheitert. Verfahrenstricks im Bundestag und in mehreren Landesparlamenten haben die Attraktivität der in Teilen rechtsextremistischen Partei für einen beachtlichen Teil der Wählerschaft ebenso wenig geschmälert. Die Einstufung der gesamten AfD als „rechtsextremen Verdachtsfall“ oder von Landesverbänden wie Sachsen und Thüringen als „gesichert rechtsextremistisch“ durch den Verfassungsschutz hat ebenfalls nichts bewirkt. Im Gegenteil: Dies alles hat dazu beigetragen, dass die AfD sich als Opfer der „Altparteien“ darstellen kann und auf diese Weise ihre Attraktivität für die Wähler sogar gesteigert hat.

Jetzt will eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten der Konkurrenz am ganz rechten Rand mit der Bazooka zu Leibe rücken – einem Verbot. Initiator ist der sächsische CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz, der sich seit Langem für ein AfD-Verbot einsetzt. Für einen entsprechenden Antrag, im Bundestag darüber zu debattieren, benötigt er die Unterstützung von 37 Bundestagsabgeordneten. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns über eine konstruktive Debatte. Bitte achten Sie auf eine sachliche Diskussion. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare mit unsachlichen Inhalten zu löschen. Kommentare, die Links zu externen Webseiten enthalten, veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Um die Freischaltung kümmert sich die Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Wir bitten um Geduld, sollte die Freischaltung etwas dauern. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.