- Wildsuppe
Unser Genusskolumnist fürchtet sich in diesem November nicht nur vor Kriegs- und Krisenfolgen, sondern auch vor zwei saisonalen Seuchen: Glühwein und Beaujolais Primeur. Er setzt dem Irrsinn saisonale Genüsse entgegen, zum Beispiel eine einfache Wildsuppe.
Nun haben wir also November. So allmählich könnte ja die Vorfreude beginnen. Diesmal vielleicht weniger auf die nahende Adventszeit und das Weihnachtsfest, sondern auf die erste Stufe der „Gaspreisbremse“, mit der im Dezember die komplette monatliche Abschlagszahlung für Gas nicht aus der eigenen Geldbörse, sondern mit dem von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten „Doppelwumms“ bezahlt werden soll. Und Rentner können sich auf eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 300 Euro freuen.
Aber der November hat – ganz unabhängig von Krieg, Inflation und Krise – auch stets erhebliche Schattenseiten, vor allem aus kulinarästhetischer Sicht. Trotz mehrerer, regelmäßig bekräftigter Fatwas der Geschmackspolizei ist dieser Monat stets von zwei saisonalen Epidemien geprägt, die nicht auszurotten sind und gegen die auch keine Impfung hilft. Denn in diesem Monat sind Millionen Deutsche nicht davon abzuhalten, zwei der schrecklichsten Getränke zu sich zu nehmen, die die Evolution auf einem ihrer zahlreichen Irrwege hervorgebracht hat.
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Auch ich habe in diesem Herbst die Suppe wieder für mich entdeckt. Allerdings wähle ich bei der Zubereitung oft lieber die schnelle Variante. Dazu nehme man einfach ein Gemüse seiner Wahl und koche es in etwas Brühe. Danach wird püriert, meist ist die Konsistenz dann zu dick. Zum verdünnen etwas Wasser bzw. Brühe dazu, etwas Sahne, ein Stückchen Butter, Gewürze(gerne auch etwas Schärfe mit Pfeffer oder Chili) und frische Kräuter hinein, etwas ziehen lassen, fertig.
Heiß genießen, und es breitet sich eine innere Wärme im ganzen Körper aus. Selbst unsere Katze fühlte sich vom Duft angezogen, hat dann aber völlig empört und leicht angewidert das Haus verlassen, wie konnten wir es nur wagen ihr so etwas anzubieten;-))