- Der Berg, der nichts vergisst
Im Barbarastollen im Hochschwarzwald lagert auf Mikrofilme gebannt und in bislang 1550 Stahlfässer verpackt das kulturelle Gedächtnis der Deutschen. Ein Ortstermin in Zeiten der Identitätssuche
Von Freiburg nach Oberried. Von dort die schmale Straße Richtung Notschrei. Nach einem Kilometer rechts den Hörnegrundweg hoch. Hinter einer Kurve zwischen zwei betagten Gehöften hindurch, dahinter in den Wald hinein. Noch mal 200 Meter, und schließlich der vergitterte Eingang, mit einem kleinen, fast schäbigen Regendach, das an alte DDR-Lauben erinnert.
Das Objekt war ein geheimes bis 1989. Manchmal, das bemerkte man in Oberried und erst recht natürlich auf den beiden Gehöften, lieferten Lastkraftwagen Stahlfässer an, ein Gabelstapler fuhr sie in den dunklen Berg. Mit irgendwelchen Giften? Mit Atommüll gar? Entsprechende Gerüchte kursierten. Nie wurde ja auch nur eine dieser Tonnen wieder heraustransportiert. Andererseits muss sich die Aufregung beim Volk in Grenzen gehalten haben, sonst hätte es sich schon zu Protestzügen formiert. Vielleicht war, außer den Gerüchten, die Wahrheit im Umlauf? Man hätte sie wissen können. Das geheime Objekt war – und ist – zugleich ein hochoffizielles, eingetragen in der Unesco-Liste der unter Sonderschutz stehenden Kulturgüter, und zwar als einziges in Deutschland.
Cicero Plus weiterlesen
-
Monatsabo0,00 €Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQsAlle Artikel und das E-Paper lesen
- 4 Wochen gratis
- danach 9,80 €
- E-Paper, App
- alle Plus-Inhalte
- mtl. kündbar
-
Ohne Abo lesenMit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.