Kriegsende am 8. Mai „Die Opferrolle nicht aus dem historischen Kontext herauslösen“ Als „Opfernationalismus“ deutet der Historiker Jie-Hyun Lim geschichtspolitische Narrative, die sich in den vergangenen Jahrzehnten sowohl in Europa als auch in Asien etabliert haben. Im Interview ordnet er die deutsche Erinnerung an das Kriegsende am 8. Mai ein. INTERVIEW MIT JIE-HYUN LIM
Erinnerungskultur : Keimfreie Geschichte Ein destruktiver Umgang mit unserer Geschichte und der Erinnerung an selbige greift immer stärker und radikaler um sich. Doch Umbenennen, Abhängen und Verstecken ist nicht Erinnern und Aufarbeiten, es ist Tilgen und Zerstören. VON BEN KRISCHKE
80 Jahre Schlacht von Stalingrad : Verdrängung eines Traumas Am 10. Januar 1943 begann der Schlussakt des Dramas von Stalingrad. Zunächst galten die Soldaten der 6. Armee als Opfer verbrecherischer Dilettanten, später dann selbst als Täter. Inzwischen jedoch regiert betretene Ignoranz. Dabei wäre Erinnern aktuell wichtiger denn je. KOLUMNE: GRAUZONE
Julia Franck : Schichten der Erinnerung Ostberliner Kindheit, Flucht in den Westen, mit 13 Jahren allein in Berlin: Julia Franck hat ein Buch über ihr Leben geschrieben, das gleichzeitig autobiografisch und Fiktion ist. VON ANDREA HANNA HÜNNIGER
Schließung des Bundesarchivs für Stasi-Unterlagen : „Ein hochsymbolischer Akt“ Im Jahr 2020 gab es noch über 30.000 Anträge auf Einsicht in die Stasi-Akten. Trotzdem wird das Bundesarchiv für Stasi-Unterlagen in Berlin-Lichtenberg geschlossen. Geht mit der Übernahme der Akten durch das Bundesarchiv nun ein Teil unserer Erinnerungskultur verloren? INTERVIEW MIT HUBERTUS KNABE
Erinnern mit der Digitalisierung : „ Was nicht umkopiert wird, geht verloren “ Alles wird gespeichert, aber nichts wird mehr erinnert. Die Friedenspreisträgerin Aleida Assmann über das Dilemma des Hinfortspeicherns im digitalen Zeitalter und die Frage nach der Zukunft der Erinnerungskultur. VON SELMAR SCHÜLEIN
Kulturelles Gedächtnis : Der Berg, der nichts vergisst Im Barbarastollen im Hochschwarzwald lagert auf Mikrofilme gebannt und in bislang 1550 Stahlfässer verpackt das kulturelle Gedächtnis der Deutschen. Ein Ortstermin in Zeiten der Identitätssuche VON BIRK MEINHARDT
Meyers Blick auf... : ...was Heimat ausmacht Der Begriff Heimat führt derzeit zu allerlei Kontroversen, vor allem zwischen linken und rechten Positionen. Dabei ist für Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer die Sache eigentlich ganz einfach VON ALEXANDER KISSLER
Erinnerungskultur : Geschichte kann man nicht ausradieren Kolumne Grauzone: In Freiburg berät eine Kommission darüber, welche Straßennamen akzeptabel sind oder nicht. Heraus kommen bizarre Verrenkungen VON ALEXANDER GRAU