Die französische Verteidigungsministerin Sylvie Goulard spricht am 01.06.2017 in Berlin während einer Pressekonferenz mit ihrer deutschen Amtskollegin
Sylvie Goulard verkörpert die französische Meritokratie: sozialer Aufstieg einzig und allein aufgrund von Leistung / picture alliance

Sylvie Goulard - Macrons Geheimwaffe

Sylvie Goulard ist Frankreichs neue Verteidigungsministerin. Sie nennt Deutschland einen „idealen Partner“ – und will ein neues Sicherheitsbündnis für Europa schaffen

Autoreninfo

Martina Meister ist Korrespondentin in Frankreich für die Tageszeitung Die Welt.

So erreichen Sie Martina Meister:

Die Szene ereignet sich Anfang Juni in Berlin: Frankreichs Verteidigungsministerin Sylvie Goulard schreitet gemeinsam mit ihrer Amtskollegin Ursula von der Leyen das Musikkorps der Bundeswehr ab. Das Bild ist ungewöhnlich: zwei Frauen als Chefinnen der Armee. Von der Leyen scheint die militärische Körperhaltung von Kind auf eingeübt und den soldatischen Schritt längst verinnerlicht zu haben. Goulard wirkt daneben in ihrem braven Blazer, gemusterten Rock und mit Perlenkette eher so, als würde sie zur nächsten Aufsichtsratssitzung, wenn nicht zur sonntäglichen Messe gehen.

Noch ungewöhnlicher ist allerdings, was die Bilder nicht verraten: Die eine kommt im Deutschen so gut zurecht wie die andere im Französischen. Beide Ministerinnen sprechen die Sprache der jeweils anderen wie die eigene Muttersprache. „Merci, Sylvie“, sagt von der Leyen zum Abschluss der gemeinsamen Pressekonferenz und gibt der französischen Amtskollegin rechts und links einen Wangenkuss à la française. 

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