- Die Schwarzwurzel, der Spargel für die Wintersaison
Die früher als „Arme-Leute-Spargel“ bespöttelten Schwarzwurzeln sind eigentlich ein klassisches Wintergemüse. Doch in Deutschland bewegen sie sich für die meisten Menschen außerhalb des kulinarischen Radars. Höchste Zeit, das zu ändern, findet Rainer Balcerowiak
Als ich vor einigen Tagen einem Cicero-Redakteur erzählte, dass ich in meiner nächsten Kolumne über Schwarzwurzeln schreiben werde, konnte er ein gewissen Erstaunen nicht verbergen. Schwarzwurzeln? Nie gehört. Damit steht er ganz bestimmt nicht alleine da, denn die früher als „Arme-Leute-Spargel“ bespöttelte Gemüsepflanze aus der Familie der Korbblütler fristet eine karge Nischenexistenz. Der hier gerne zitierte Ernährungsoziologe Daniel Kofahl spricht auf Nachfrage von einem „typischen Kommunikationsproblem“.
Schwarzwurzel, eine „graue Maus“
Vor allem aufgrund des Hypes und der Ausbreitung des Spargels sei die Schwarzwurzel „am gesamtgesellschaftlichen Speisenbuffet in eine ungünstig einzusehende Ecke verschoben worden, wo sie wie eine graue Partymaus kaum beachtet wird, obwohl sie anwesend ist“. Denn Schwarzwurzeln würden – vor allem in Kantinen – durchaus als Beilage verzehrt, aber „allzu viele bemerken es gar nicht und reden dann auch nicht über sie“.
Cicero Plus weiterlesen
-
Monatsabo0,00 €Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQsAlle Artikel und das E-Paper lesen
- 4 Wochen gratis
- danach 9,80 €
- E-Paper, App
- alle Plus-Inhalte
- mtl. kündbar
-
Ohne Abo lesenMit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
mit Artikeln UND den Rezepten?
Es gibt ja schon von ihm "Das demokratische Weinbuch".
Wer noch Geschenkideen braucht...
Aber wie Herr Balcerowiak schon erwähnt, es ist eine einzige Sauerei, bis die Dinger auf dem Tisch stehen.
Wissen Sie Herr Kolb, das sagt einer meiner besten Kumpels auch immer, er ist Chirurg.
Man sollte an dieses Erdgemüse minimalinvasiv herangehen.
Wie so oft zitiere ich hier meine Oma Miechen.
Sie war kein Freund des Spargels (dat schmeckt wie engeschlofene Föß), sondern der Schwarzwurzel.
Ein erdiger Geschmack und bissfest - es sei denn, man kocht sie zu Tode, erreicht fast den Zustand eines Pürrees.
Dazu gab es immer Bratkartoffeln und grobe Bratwurst ...
Im Frühsommer am Wasserturm in Mannheim - "Du, dieser Spargel, dieser Schinken und der Chablis - mmhhh köstlich!"
37, 50 € (pro Portion)
"Machen Sie 37,80 €"
Obwohl sehr gesund und auch in meinem Garten und Speiseplan heimisch. Ist das Putzen der Wurzeln (der austretende Milchsaft verfärbt die Hände und hinterlässt klebrige Spuren). Nicht meine Lieblingsaufgabe.
Aber heute gilt mehr denn je: Wenn alle Künste untergeh'n,/ die edle Kochkunst bleibt besteh'n. (Spoerri)
Hallo Herr Kolb, das (s. oben) stimmt überhaupt nicht!.
Abgesehen davon, daß Schwarzwurzeln hervorragend gut schmecken - besser "als"(nicht "wie"!!) Spargel.
Die Schwarzwurzeln müssen nur mit kochendem Wasser übergossen werden.
Danach weitet sich deren Schale und kann leicht abgezogen werden, ohne schmutzige Hände zu bekommen.
So haben wir das in der DDR mit diesen aus dem Garten geernteten Schwarzwurzeln erledigt. Das ist "E" wie einfach.
Lassen Sie es sich schmecken!
Gekochter Schinken schmeckt auch dazu, wer Fleisch braucht.