Boeselager
Damian Boeselager sitzt für die Partei Volt im Europäischen Parlament und tritt bei den Wahlen im Juni wieder an. /dpa

Volt-Gründer im Gespräch - „Ich glaube nicht, dass Deutschland derzeit überfordert ist“

Bekannt ist Volt durch die lila Plakate. Doch was will die Europapartei? Im Interview verteidigt Volt-Gründer Damian Boeselager das Asylrecht und argumentiert, warum Einwanderung notwendig ist. Außerdem träumt er von einem europäischen Bundesstaat.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Damian Boeselager ist seit 2019 für die Partei Volt Mitglied im Europäischen Parlament. Boeselager hat in Bayreuth, New York und Berlin unter anderem Philosophie und Wirtschaft studiert.  

Herr Boeselager, die Partei Volt ist für viele eine Black Box. Wofür braucht es Volt? Und was unterscheidet Volt von Linken und Grünen?

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Gerhard Lenz | Di., 23. April 2024 - 09:16

In Zeiten, in denen selbst demokratische Parteien bei Asylsuchenden nur noch Zahlen sehen und nicht mehr von Menschen reden. In denen selbst Kommunalpolitiker, die gar nicht betroffen sind, über angeblich nicht mehr zu stemmende Lasten jammern. Denn im Hintergrund droht die rechtsextreme AfD, die sehr erfolgreich darin war, Migranten das Mäntelchen des schmarotzenden, z.T. kriminellen Eindringlings umzuhängen, dem es sich mit aller Macht zu erwehren gilt.
Ob der ganze Mut allerdings dienlich ist, das Hauptanliegen von Volt, die Weiterentwicklung des politischen Europas zu einem demokratischen, föderalen Bundesstaates voranzutreiben, darf bezweifelt werden. Überall legen Rechtspopulisten und -extremisten wie z.B. die AfD die Axt an Europa. Zwar wird immer wieder geklagt, Europäer müssten in Zeiten von Trump, Xi oder Putin zusammenrücken. Geht es aber um praktische Schritte, fehlt selbst glühendsten EU-Befürworter plötzlich die Courage. Der Wähler könnte ja damit "überfordert sein".

Heidrun Schuppan | Di., 23. April 2024 - 13:06

Antwort auf von Gerhard Lenz

und keine Menschen, sind einfach keine bezahlbaren Wohnungen zu bekommen, weil die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot mehr als übersteigt – was die Mieten weiter steigen lässt. Wollen wir wirklich mehrere hundert Tausend Wohnungen an die Städträndern in Schnellbauweise aufstellen?

Markus Michaelis | Di., 23. April 2024 - 13:20

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ist das von Ihnen, Herr Lenz, angesprochene Problem nicht ein grundlegend-tieferes? Soll Europa als verschieden vom Rest der Welt definiert werden, also Europa gerade als Nicht-USA, Nicht-China? Oder soll Europa nur als Metapher für "Die Menschheit" (oder nur der ärmere Teil?) stehen, also letztlich als der Beginn der Weltgesellschaft. "Europäer" stünde dann synonym für "Mensch". Falls man es so auffasst: ist das dann ein Angebot an die Menschheit? Innerhalb Europas sind wir uns glaube ich einig, dass wir europäische Werte auch versuchen robust zu unterstützen (wehrhafte Demokratie), wozu auch gerade Weltoffenheit gehört. Innerhalb der passenden Kreise ist das auch stimmig. Aber zum Rest der Welt: würden wir da in "echte Europäer" unterscheiden, gegenüber denen wir europäische Werte (also Menschheitswerte) auch robust durchsetzen, und "Andere", denen wir nur ein Angebot machen? Was ist mit den vielen, die das so nicht wollen?

Das scheinen mit alles sehr tiefliegende Fragen.

Elfriede Puhvogel | Di., 23. April 2024 - 13:39

Antwort auf von Gerhard Lenz

Erstaunlich das aus Ihrem Munde zu hören, Hr. Lenz.
Wollen Sie die Soldaten, ob ukrainische oder russische, auf dem ukrainischen Schlachtfeld nicht mit einbeziehen, oder sollen diese weiter für ihre Vorstellungen sterben müssen?

Bernd Windisch | Di., 23. April 2024 - 14:27

Antwort auf von Gerhard Lenz

gelungene Rede für eine Bewerbung auf den Juso - Vorsitz. Allerdings liegt die Altersgrenze für diese Veranstaltung bei 35 Lenzen. Darüber hält man das nämlich im Kopf nicht aus.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Gerhard Lenz | Di., 23. April 2024 - 19:30

Antwort auf von Bernd Windisch

Tja dann...habe ich wohl Pech gehabt!

Frau Puhvogel: Dass dort Menschen infolge des Überfalls durch die Truppen eines gewissen Herrn Putin sterben, haben Sie noch nicht gehört? Oder stört es Sie nur nicht?
Oder sind Tote durch Putins Waffen entweder nicht erwähnenswert, oder irgendwie "gute Tote"?

Ach, stimmt ja. Die blöden Ukrainer hätten ja kapitulieren und sich Putin bedingungslos unterwerfen können. Selbst schuld.

Wenn eine Zuwanderung reibungsarm von statten geht ist dies in Ordnung. Wenn aber damit einer Kulturellen Umgestaltung eines Landes wie DE bevorsteht, kann eine Zuwanderung nicht konfliktfrei ablaufen.
Wenn zugelassen wird, wie ersichtlich in einigen Groß- und mittelgroßen Städten in DE zu sehen, dass die Scharia nicht nur in den Schulen durchgesetzt werden soll, als Ersatz für unsere zz. geltenden Regeln (Gesetze), ist es höchste Eisenbahn sich dagegen zu stemmen.
Es gibt bereits Stadtteile in denen ein Mittelsmann (Scharia) bereits die Aufgaben von Gerichten bzw. Polizei übernimmt.
Meine Meinung.

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. April 2024 - 09:20

Meine Stimme bekommt er schon mal nicht. Aus meiner Sicht braucht diese Partei kein Mensch. Aber jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung.
Man muss sie ja nicht teilen.

Heidrun Schuppan | Di., 23. April 2024 - 09:40

eine "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen/Migranten redet, hat jeden Sinn für Realität verloren bzw. noch nie sein eigen nennen können. Mehr muss man dazu nicht sagen, wenn sogar Ukrainer aus F nachträglich nach D kommen. Sie wissen selbst am besten, warum sie dies tun.

Bernd Windisch | Di., 23. April 2024 - 10:00

Gruppierungen wie Volt sind Nägel zum Scheitern der EU. An den Grenzen werden auch zukünftig keine Menschen eingesperrt, sondern im besten Fall an einer illegalen Einreise gehindert. In jedem Fall dürfen die betroffenen Menschen weiterreisen, wenn sie das europäische Asylverfahren nicht durchlaufen wollen. Jemand der politisch verfolgt wird hat sicher kein Problem mit diesem Verfahren.

Von den vereinigten Staaten von Europa sind wir so weit entfernt wie vom Mond. Außer den Deutschen möchte nämlich niemand seinen Nationalstaat aufgeben. SPD-ler, Linke und Grüne haben dies erkannt und fluten wahrscheinlich deshalb das Land mit Zuwanderern aus aller Herren Ländern damit „Eine spezifisch deutsche Kultur, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“ (Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz SPD) wird oder bleibt.

Stellt sich noch die Frage weshalb gerade die EU – Politik, neben eingeparkten Versorgungsfällen, auch so viele Naivlinge anzieht.

Bernd Windisch | Di., 23. April 2024 - 10:12

Also höchste Zeit das zu ändern?

"Es gibt einzelne Kommunen, die an ihre Grenzen kommen, denen müsste man mit einem sinnvollen Politikangebot helfen."

Glückwunsch an den Autor! Die unwidersprochene Worthülsendichte von Damian Boeselager sucht ihres Gleichen. Das sollte sich mal ein AFD - Vertreter trauen. Aber die werden gar nicht erst interviewt.

Ja klar! Zum Beispiel fallen mir da viele idyllische Dorfgemeinschaften und Landkreise bei uns im Hunsrück ein;) werter Herr Windisch! Wie im Uralt-Witz, wo der mit vorgeschriebenen 120 kmh über die Autobahn brausende Geisterfahrer die Warnmeldung hörend moniert: "Wie bitte? Nur Einer? Da sind Hunderte!"
Erwähnte ich schon, dass ich meiner Reiselust im Alter frönend schon einige Bekanntschaften mit anderen europäischen sowie außereuropäischen Mitbürgern unseres Planeten machen durfte? Welchen ein uns aberzogenes bzw. abholdes Nationalbewusstsein oder ein Sinn für die Erhaltung ihrer eigenen Kultur inne wohnt, EU all in hin oder her? Scheinbar sind Leute wie Herr Boeselager denen und deren Meinung noch nicht so oft begegnet. Genau wie unsere Gewählten, die in der Hauptstadtblase sitzend, von gelegentlichen Abstechern in ihre Wahlkreise abgesehen, scheinbar keinen Schimmer mehr haben oder haben möchten was und wie es in der Provinz und auf deutschen Autobahnen mittlerweile abgeht. MfG

Tomas Poth | Di., 23. April 2024 - 11:15

Das ist so typisch für Träumer, sie glauben irgendetwas und machen dies zu ihrer Handlungsprämisse. Das faktische wird dabei ausgeblendet und gebiert dann Gebilde wie
den Europäische Bundesstaat als EUdSSR.
Das Brüssel-Monster ist ja das abschreckende Beispiel dieses Zentralismus. Als Präsidentin der EU-Kommision spielt sie uns schon jetzt vor wie unkontrolliert die Macht mißbraucht wird. Man kann nur hoffen, daß das gegen sie angestrengte Verfahren im Pfizer-Deal ihr politisches Ende bedeutet und sie mit einer Strafe wegen Untreue im Amt hinter die Gitter bringt.

Jens Böhme | Di., 23. April 2024 - 11:27

"Beim Selbstbestimmungsgesetz geht es zunächst ja nur um einen Eintrag im Personenstandsregister" sagt der Europaabgeordnete. Das ist ein guter Versuch der vermeintlichen Harmlosigkeit.

Ronald Lehmann | Di., 23. April 2024 - 11:35

sondern wir Europäer sollen unseren Allerwertesten hinhalten

weil Verbrecher, Saboteure & Rotgrün-Totalitär die Europäer ideologisch vergewaltigen

für eine LinXe Politik des Genozid der christlichen Kultur in Europa

Ich Frage nochmals Herrn Boeselager oder die linken Medien wie den unverschämten Herrn von ARD, der Frau Dr. Weidel Interviewt hat

Warum schafft JAPAN trotz noch schlechterer Alterspyramide & null Einwanderung in jeder (!!!) wirtschaftlichen Position

BESSER zu sein?

Weil in meiner Wahrnehmung
wir von Idioten, Saboteuren, Möchtegerne & Links-Faschisten
gekapert & ausgeweidet werden & wo die 5 Tugenden einer Regierung in das Land Nirvana verbannt wurde

& wo Rechtsstaatlichkeit, Verantwortungsübernahme, die christliche Kultur mit ihren Werten & der Familie mit deren Mittelpunkt Kinder zu bekommen
in den

CLEANER KAMEN

wir werden in meiner Wahrnehmung von Verbrechern regiert👹

PS >> ich schwöre nicht ab, sondern bleibe bei dieser Aussage

Möge Gott uns beschützen & segnen 🙏

Markus Michaelis | Di., 23. April 2024 - 12:48

das ist auch ok. Idealismus ist aber nicht nur positiv - Politik zielt auf Ideale ab, aber Menschen haben verschiedene Ideale, dazu kommt viel Unbekanntes. Das echte menschliche Leben spielt sich in den realen Widersprüchen ab, nicht in den verschiedenen Idealen.

Ein großer Punkt ist für mich die Einstellung von Herrn Boeselager zu Asyl und Migration: er relativiert in diesem Interview auch viel, was erstmal gut ist, aber was ist dann sein Ziel? Ich nehme Volt als Teil der "Koalition" wahr, die von letztlich immer gleichen Menschen ausgeht und letztlich seien alle intergrierbar in eine Gesellschaft, die Idealen von Volt folgen würde.

Das ist mir zu fremd, ich habe das Gefühl man hört den Milliarden Menschen in der Welt gar nicht zu, wie verschieden sie denken. Es wird hier und oft erzählt als: "Ideale und Menschheit gegen Rechte Abschottung", aber das hat für mich wenig mit den realen Menschen zu tun. Da müsste man über vieles andere reden.

A.W.Mann | Di., 23. April 2024 - 12:59

Ist es das Niveau des Cicero, den Vorsitzenden dieser „NGO Graswurzelbewegung“ namens Volt zu schwerwiegenden politischen und gesellschaftlichen Themen, mit einem Interview die passende Bühne zu geben ? Man könnte darüber nachdenken, wie man die Artikel füllt. Antworten der anderen politischen Protagonisten, die zumindest ein Bundestagsmandat errungen haben, oder dort sogar in der Verantwortung sitzen, kritisch zu hinterfragen, wäre die interessante Lektüre. Für Propaganda gibt es doch andere Journale.

Zumindest aus meiner Sicht. Das Ziel sollte dabei auch nicht sein, den Politiker im Interview möglichst zu "überführen". Es soll einfach informieren, wie der Politiker denkt. Fragen, die Themen wirklich abklopfen, sind von alleine auch kritisch, aber als Leser interessiert mich erstmal wie Herr Boeselager denkt, nicht wie Herr Rensing denkt und ob Herr Rensing Herrn Boeselager argumentativ gewachsen ist oder nicht. Das kann man auch machen, als inhaltiliches Streitgespräch - aber Interviews in denen die Sichtweise des Politikers ausgedrückt wird, sind auch wichtig. Ich kann als Leser dann selber darüber nachdenken, wo ich folgen will und wo nicht.

Brigitte Simon | Di., 23. April 2024 - 13:05

Ein völlig , allerdings leider nur ideaslistisch gedacht. Ihm fehlt der Realismus. In welcher Welt lebt Her Boeselag? Mit Sicherheit nicht in Deutschland. Seine Klugwisserlei stammt aus Europa. "Wasch mir den Pelz, aber mach mich
nicht naß". Das einzige was an ihm steckt, ist sein patentes Gesicht. Zu wenig für Deutschlands Dilemma.

Wilhelm Keyser | Di., 23. April 2024 - 13:45

Tja, überfordert mögen nicht die Volt-Protagonisten sein. Aber vielleicht fragen sie mal die Opfer und die Eltern vergewaltigter junger Frauen und/oder erstochener bzw. mit Messern u.ä. Waffen verletzter Männer, bzw., wenn da die Gefahr für einen Realitätsschock zu hoch erschiene, die ein oder andere Schwimmbad-Security und/oder Bahnhofswache? Mir scheint, der Bildungsverfall hat schon größere Ausmaße angenommen als bislang berichtet...

Walter Gustav | Di., 23. April 2024 - 13:56

„Ich glaube nicht, dass Deutschland derzeit überfordert ist“

Exemplarisch fuer das was in Deutschland verbrochen wird. ER GLAUBT..!! Dann geh in die Kirche, aber dort ist es ja mit dem Glauben nicht mehr.so..OMG!!

Walter Gustav | Di., 23. April 2024 - 14:36

..muss ich sofort an Voll Idiot denken. Weiß auch nicht warum...

Ihre und meine Träumereien mögen von den Kosten her nicht besonders relevant sein geehrter Monsieur Lassalle;)! Bringen tun sie vielleicht noch weniger als die des Europa-Abgeordneten Boeselager. Aber mit einiger Sicherheit träumt es sich mit einem "Traumgehalt" seiner Preisklasse besser und leichter😉? Alles Gute! LG