
- Die „letzte Patrone“ der Demokratie dürfte nach hinten losgehen
Die künftig Regierenden reden dramatisierend von der angeblich letzten Chance der Demokratie, doch ihr leichtfertiges Handeln passt nicht dazu. Die Enttäuschung dürfte umso gewaltiger werden. Deutschland geht sehr unruhigen Zeiten entgegen.
Seit dem Zerbrechen der unselig gescheiterten Ampelkoalition geht unter Politikern und Meinungsmachern eine Redensart um. Nämlich die von der „letzten Chance“. Sie geht sinngemäß so: Die Parteien der alten Bundesrepublik, die sich selbst gerne die „demokratischen Parteien“ oder „die demokratische Mitte“ nennen, müssten in der nun angebrochenen Legislaturperiode unbedingt die drängenden politischen Probleme anpacken und überzeugend lösen. Andernfalls würde bei der nächsten Bundestagswahl, also spätestens im Frühjahr 2029, die zumindest implizit als undemokratisch oder „in Teilen gesichert rechtsextrem“ bezeichnete AfD eine absolute Mehrheit erringen. Oder zumindest so stark werden, dass ohne sie nicht regiert werden kann. Zuletzt hat etwa CDU-General Carsten Linnemann bei Maybrit Illner diese Erzählung verwendet: „Wir müssen was hinkriegen. … Das ist jetzt die letzte Chance, die wichtigste Epoche, und wir sind zum Erfolg verdammt!“
Die grünen Gralshüter und die brave Union
Die so reden, setzen sich selbst damit unter existentiellen Druck und beschwören in typisch deutschem, brachialem Manichäismus eine Art Endkampfstimmung herbei. Nach dieser Erzählung gibt es zwischen dem Scheitern dieser etablierten Parteien, denen man selbst angehört, und dem Untergang der Demokratie keinen Unterschied. SPD und Grüne und die Unionsparteien (sofern sie brav jenseits der Brandmauer bleiben) und mit Einschränkungen Linke und (womöglich bald nicht mehr) FDP werden implizit mit der Demokratie gleichgesetzt.
Besonders deutlich wird das in der immer öfter verwendeten Formulierung „unsere Demokratie“. Erstaunlich ist dabei, dass sich vor allem die Grünen, also der letzte Neuzugang dieses Clubs, als eigentliche Gralshüter dieser „unserer Demokratie“ berufen sehen. Und die alte, ur-bundesrepublikanische Gründungspartei Union unterwirft sich den Dogmen der Grünen und Linken in den entscheidenden Momenten immer wieder. Dass die Bundesrepublik als demokratisch verfasster Staat auch ohne die eine oder andere – oder vielleicht auch alle diese bisherigen Parteien – weiterbestehen könnte, scheinen sich weder Parteipolitiker noch Politikbeobachter und Meinungsmacher in den Medien auch nur vorstellen zu wollen. Der Gedanke ist ein echtes Tabu.
Das ist eine seltsam unhistorische, kleinkarierte Sichtweise, die für das ausgesprochen geringe Selbstbewusstsein (im Wortsinne) und zugleich die Arroganz der etablierten bundesrepublikanischen Parteien spricht. Denn natürlich gehört es gerade zum Wesen stabiler, dauerhafter Demokratien, dass sich ihre Parteienlandschaft im Lauf ihrer Geschichte grundlegend ändern kann. In Frankreich und Italien etwa existieren kaum noch Parteien aus dem 20. Jahrhundert. In den USA, der klassischen Zweiparteiendemokratie, existieren beide Parteien zwar seit bald zwei Jahrhunderten, aber deren politische Ausrichtung hat sich mehrfach radikal geändert – zuletzt diejenige der Republikaner durch Donald Trump und die MAGA-Bewegung. Die heutigen Republikaner haben kaum noch etwas mit jenen Neocons des zweiten Bush gemeinsam und die woken Kamala-Harris-Demokraten teilen mit den rassistischen Demokraten der Generation Woodrow Wilsons nur noch den Namen.
Zu den großen Segnungen der pluralistischen Demokratie gehört gerade, dass sich die Repräsentanten der Bürger auf deren geschichtlich wandelbare Bedürfnisse einstellen, auch indem sie neue Parteien bilden oder alte radikal verändern. Diese Wandlungsfähigkeit und Offenheit macht plurale Demokratien so beweglich und gerade dadurch stabil angesichts der wechselhaften Zeitläufte – im Gegensatz zu der Vorstellung von „Demokratie“ als festes Fortschrittsverwirklichungsprogramm einer allwissenden Partei (oder mehrerer), wie sie in der DDR und vergleichbaren Regimen herrscht(e).
In der Erzählung von „unserer Demokratie“ scheint bisweilen wieder etwas von dieser Vorstellung durch. Da steckt viel von Jean-Jacques Rousseau und seiner fatalen Idee einer „volonté generale“ drin. Dieser Gemeinwillen sollte nach Rousseaus Ansicht schließlich nicht mit dem Willen aller Bürger („volonté de tous“) identisch sein, sondern einer Art von höherer Vernunft entsprechen. Heutige Verteidiger „unserer Demokratie“ sprechen stattdessen gerne von „demokratischen Werten“. Und über die glauben eben die selbst ernannten „Demokraten“ eher zu verfügen als alle Wähler, geschweige denn die „Populisten“.
Radikale Dramatisierung mit „1933“
In der radikalen Dramatisierung – Markus Söder spricht höchst martialisch von der „letzten Patrone der Demokratie“ – scheint aber auch eine manichäische Vorstellung von Politik durch: Entweder „unsere Demokratie“ wird von den „demokratischen Parteien“ jetzt gerettet, oder alles ist vorbei. Neben diversen SPD-, Grünen- und Linke-Politikern hat auch Merz in bemerkenswerter historischer Unbedarftheit die Gefahr einer neuen Nazi-Machtergreifung heraufbeschworen („Einmal 33 reicht für Deutschland“). Hier wird eine Art Endkampf um die Demokratie inszeniert, der keine Korrekturen, keinen Kompromiss, keinen Verhandlungsfrieden mit dem Feind jenseits der Brandmauer, keinen Ausweg der Versöhnung kennt. Die selbst erklärten Demokraten legen sich darauf fest, keinen anderen Weg als den zum Sieg kennen zu wollen. Und dazu mobilisiert man die äußerste moralische Reserve, nämlich die historischen deutschen Schuldgefühle.
Warum tut man das? Wer sich die Fähigkeit wirklich zutraut, den Gegner ganz und gar niederringen zu können, der kann auch vorher ankündigen, nicht zu verhandeln und nur eine bedingungslose Kapitulation zu akzeptieren. Unter dieser Voraussetzung kann es durchaus klug sein, zur Motivation der eigenen Anhänger den Gegner zum Feind und zum absolut Bösen („gesichert rechtsextrem“) zu stigmatisieren, mit dem nicht verhandelt, sondern nur gekämpft werden darf, bis er ganz und gar besiegt ist.
Das Vertrauen der AfD-Wähler
Aber können diejenigen, die jetzt zu einer Art letztem Gefecht blasen, wirklich davon ausgehen, dieses zu gewinnen? Also konkret: Besteht eine wahrscheinliche Aussicht darauf, die Unzufriedenheit eines wachsenden Teils der Bürger durch Regierungshandeln entscheidend umzukehren und so die Zustimmung zu der „Alternative für Deutschland“ in absehbarer Zeit zu einer Randerscheinung zu minimieren?
Die wichtigste Voraussetzung wäre, das Vertrauen der mehr als 20 Prozent AfD-Wähler in die etablierten Parteien wiederherzustellen und vor allem das Vertrauen der verbliebenen Wähler zu bewahren, dass ihre Interessen (etwa weniger Armutszuwanderung und mehr Währungsstabilität) von diesen, nicht zuletzt von den Unionsparteien effektiv vertreten werden. Alle, die von der „letzten Chance“ sprechen und behaupten, dass eine Regierung unter AfD-Beteiligung das Ende der Demokratie bedeuten würde, müssten also eigentlich alles daran setzen, dass die Bürger ihnen glauben.
Die Glaubwürdigkeit der Union ist dahin
Man muss nicht besonders weise sein, um zu wissen: Institutionen besitzen nur dann Glaubwürdigkeit, wenn ihr Handeln stets dem Reden ihrer Akteure entspricht. Sobald das nicht mehr der Fall ist, zerfällt sie schnell. Und wenn die Glaubwürdigkeit von Institutionen danach überhaupt wiederherzustellen ist, dann nur sehr müh- und langsam. Und nur, wenn die entscheidenden Akteure ausgetauscht wurden. Denn, wie der Volksmund weiß: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.
Wie soll seit diesem denkwürdigen Dienstagnachmittag mit den viel diskutierten Grundgesetzänderungen je wieder ein Wähler glauben, dass eine von Friedrich Merz geführte Regierung und Partei die Bundesrepublik Deutschland vor übermäßiger Staatsverschuldung und der damit einhergehenden Instabilität bewahren werden? Wie soll nach diesem Tag noch ein Bürger glauben, dass (CDU-)Politiker ihr Versprechen und ihr vermeintlich oberstes Ziel, nämlich die Verteidigung der Demokratie, wirklich ernst nehmen?
Wenn nämlich diese mit einem durchsichtigen und sophistischen Trick nicht nur ihre eigenen Wahlversprechen brechen, sondern die Wähler noch ein weiteres Mal betrügen, indem sie die wohl wichtigste und weitreichendste Entscheidung seit Jahren mit den bereits abgewählten Abgeordneten des alten Bundestags treffen, weil sie im neuen nicht so einfach eine hinreichende Mehrheit dafür fänden. Darf man die Demokratie austricksen, um „unsere Demokratie“ zu verteidigen? Die Geschichte der Bundesrepublik kennt vermutlich kein früheres Beispiel dafür, dass Politiker so wirksam ihre eigene und damit auch die Glaubwürdigkeit ihrer Parteien und der staatlichen Institutionen beschädigt haben.
Hoffen auf die kognitive Dissonanz?
Andererseits ist das Volk durchaus vertrauensselig. Viele Menschen wollen gerne trotzdem weiter glauben, auch wenn es eigentlich unübersehbar ist, dass man sie angelogen hat. Das gilt umso mehr, je tiefer der Glaube verwurzelt und damit der Wunsch weiter zu glauben mit der eigenen Persönlichkeit verwoben ist. Der psychologische Fachausdruck dafür ist „kognitive Dissonanz“: Man beachtet möglichst nur noch die Informationen, die die getroffene Richtungsentscheidung als richtig erscheinen lassen, und wehrt die anderen durch Nichtbeachtung ab, weil sie das Selbstbild ins Wanken bringen würden. Die Deutschen als Erfinder der „Nibelungentreue“ sind in dieser Hinsicht womöglich besonders begabt, was sie in besonders furchterregender und (selbst-)zerstörerischer Konsequenz etwa in der Endphase des Zweiten Weltkriegs bewiesen.
Friedrich Merz und seine Union testen diese Begabung bei den 28,6 Prozent der deutschen Wähler nun, die ihnen die Stimme gaben im Glauben, damit gegen übermäßige Staatsverschuldung und für eine Migrationswende einzutreten. Nun ermöglicht Merz stattdessen Megaschulden für unspezifische „Infrastruktur“ (also im Zweifel fast alles) und eine Klimapolitik, die noch die Ziele des Grünen Habeck übertrifft. Und plötzlich scheint sogar die von Merz angekündigte „Migrationswende“ in den Verhandlungen mit der SPD nicht mehr sicher.
Wohlstand und sozialer Frieden
Generell testen aber auch die anderen Parteien der alten Bundesrepublik, die sich in jüngerer Zeit gerne die „demokratischen Parteien“ nennen, um sich von der AfD grundlegend zu distanzieren, die Fähigkeit ihrer Wähler, also der Bürger dieses Landes, den Glauben an sie zu bewahren. Die Glaubenssätze lauten etwa: „Wir schaffen das“, „Wir sind bunt“, „Wir sind mehr“ und „Wer, wenn nicht wir …“ (kann der Welt den Weg in die Klimaneutralität ohne Atomkraft zeigen).
Die jüngst vom alten Bundestag beschlossene Grundgesetzänderung als Basis einer künftigen Bundesregierung soll also nun ganz offenkundig diese „letzte Patrone“ sein, um „unsere Demokratie“ zu retten. Man muss kein Prophet (heutzutage treten die meist als Ökonomen auf) sein, um vorhersagen zu können, dass die Kombination von Megaschulden und „Klimaneutralität bis 2045“, die diesem Land und seinen Steuerzahlern nun ins Grundgesetz geschrieben wird, verheerende Folgen für den Wohlstand und den sozialen Frieden haben wird.
Dass eine überreife Volkswirtschaft wie die deutsche, belastet durch sinkende Leistungsfähigkeit und ein wachsendes Heer an zuwandernden Versorgungsempfängern, derartige Megaschulden jemals durch Wachstum begleichen können wird, ist ohnehin ausgesprochen unwahrscheinlich. Das Klimaziel aber nimmt ihr nun endgültig jede Möglichkeit, das zu schaffen. Die Schulden werden also so gut wie sicher am Ende aus der Substanz des Wohlstands bezahlt werden müssen – auf dem Weg der Inflation. Kurz gesagt: Deutschland wird verarmen. Und Wähler, die verarmen, verlieren meist den Glauben an die Politiker, die ihnen das eingebrockt haben. Selbst wenn der bisherige Glaube und die veröffentlichte Meinungsmacht dahinter sehr stark sind.
Aussicht auf Macht und grundlegende Änderungen
Merz ist kein ökonomischer Laie. Er weiß, dass hohe Staatsschulden stets langfristig destabilisieren. Aber vor allem ist er eben CDU-Spitzenpolitiker. Und als solcher hat für ihn ganz offenkundig der Weg an die Fleischtöpfe der Regierungsmacht absoluten Vorrang vor dem eigenen „Geschwätz von gestern“, also auch der ökonomischen und politischen Vernunft und dem Wohl des Landes. Also werden er und all jene Abgeordneten, die am Dienstag für das Gegenteil von dem stimmten, was Merz noch vor drei Wochen beim Wahlkampfabschluss unter ihrem Jubel versprochen hatte („Links ist vorbei!“) sich mit der künftigen Macht über den Verlust ihrer Würde hinwegtrösten. Auch wenn diese kaum noch eine echte Gestaltungsmacht sein kann, sondern nur die Macht, eine linke und grüne Agenda umzusetzen.
Das letzte Gefecht um die Verteidigung der Demokratie, das dieselben Unionspolitiker inszenieren, wird also voraussichtlich nicht in einem totalen, kompromisslosen Sieg enden. Vor allem darum, weil es gar nicht stattfindet. Der scheinbare Ernst ihrer martialischen Worte über vermeintlich höchste Werte steht schließlich im völligen Widerspruch zu ihrem Handeln, das eher der Devise „Nach uns die Sintflut“ entspricht. Was wiederum den Schluss nahelegt, dass diese Politiker nicht wirklich das Ende der Demokratie fürchten, sondern von kurzfristigen Motiven angetrieben sind. Umso größer ist das Potenzial der Enttäuschung über sie selbst, das sie mit dieser manichäischen Inszenierung ihres vermeintlichen Kampfes um alles oder nichts riskieren.
Im „Dorsch“, einem Lexikon der Psychologie, steht, was vielen Bürgern dieses Landes in den kommenden Jahren womöglich noch bevorsteht, wenn ihre erlittene Wirklichkeit immer weniger zu den Versprechen und Angeboten ihrer Politiker passt: „Sehr starke kognitive Dissonanz (vor allem wenn sie mit einer Gefährdung des positiven Selbstkonzepts einhergeht) kann auch eine dauerhafte Änderung von Einstellungen und Verhalten herbeiführen. Falls nötig, werden hierbei auch grundlegende eigene Überzeugungen und Werte geändert.“ Deutschland geht also sehr unruhigen Zeiten entgegen.
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Die positive Nachricht vorneweg: Bei knapp 50 Millionen abgegebenen Stimmzetteln fehlten dem BSW 9.500 Stimmen. Andernfalls wäre im Bundestag nur eine Dreier-Koalition möglich gewesen.
Der Vertrauensverlust in die etablierten Parteien begann bereits vor 10 Jahren. Ich rechne fest damit, dass Friedrich Merz das unselige Merkel-Erbe hinter sich lassen wird. Dafür musste er aber die Voraussetzungen für einen positiven SPD-Mitgliederentscheid schaffen. Die Art und Weise, wie bei der SPD der bisherige Strippenzieher Mützenich beiseite geschoben wurde, lässt hoffen, dass die Koalition beim Hauptproblem "Missbrauch des Asylrechts" vorankommt. Merkel ging davon aus, dass sich das Thema AfD zuerst durch Ignoranz und dann durch eine "Brandmauer " erledigt. Das hat sich als fataler Irrtum herausgestellt.
So ähnlich habe ich es vorhin bei anderen gelesen
"Aus Olaf wird nun Frix, sonst ändert sich nix"
MfG
Was Friedrich Merz, die CDU, die anderen „demokratischen Parteien“ und das Bundesverfassungsgericht nach der letzten Bundestagswahl getan haben, hat das Vertrauen vieler Bürger, ggf. sogar einer Mehrheit, in die demokratischen Institutionen zerstört.
Die CDU-Abgeordneten haben ohne Voraussicht den GG-Änderungen zugestimmt, die SPD und Grüne dem Parteichef Merz abgepresst haben. Nur wird die SPD so einen schwachen Politiker zum Kanzler wählen?
Mit dem Ziel Klimaneutralität 2045 im GG, gleich an welcher Stelle, hat man den Hebel geschaffen, die „Verfassungsfeindlichkeit“ der AfD nachzuweisen und diese durch das BVerfG. verbieten zu lassen. Damit ist „#unsereDemokratie“ gerettet, SPD, Grüne und Linke haben sich neben der Macht der Straße auch die (all-) Macht im Parlament gesichert. Wie ich zu D. Gräbers „Die unheiml. Macht der Energiewende-Aristokratie“ kommentierte, gibt es kaum einen Weg zurück. Wir gehen auch diesen Weg bis zum Ende. Was danach von diesem Land bleibt, ist offen.
Ihre Frage, ob sie ihn wählen, Herr Wienroth, kann man eher mit "JA"
beantworten. Ein CDU-Kanzler, der Politik für die Roten und die Grünen
macht, ist doch ein eingeübtes Spiel nach Merkel.
Eine andere Frage sehe ich noch (bisher) nur theoretisch. Alle Weichen
sind nun nach links gestellt, man braucht den Merz nicht mehr.
Neu wäre jetzt eine Minderheitsregierung aus Links-Rot-Grün mit
dem Segen vom BK und bergab geht es ja immer leichter als
mühevoll nach oben.
Von den CDU-Wählern darf man wohl nichts mehr erwarten. Ein
kurzes Zeitfenster war offen nach dem Merkel-Desaster und dann
kam der Merz.
Der vereinte Linksblock wird der UNION immer wieder zeigen, wenn ihr
artig mitspielt, zählen wir euch auch zur "demokratischen Mitte". Alles
"Böse" ist hinter der Brandmauer.
Vielleicht kommt dann aus Mangel an Personal, der CSU-Söder doch
in ein paar Jahren noch auf die pole-Position. Dann wird nach dem
nächsten Scheitern wohl die Partei wie fast überall in Europa erledigt sein.
MfG
Noch ist sie nicht verschossen. Die Diskussionen um die Schuldenbremse, die Grundgesetzänderung und die Konsequenzen daraus verfolgen im Detail nur die wirklich politisch Interessierten, und die sind nicht in der Mehrheit. Und der ÖRR samt der MSM werden die Folgen dessen sicher nicht thematisieren.
Lt Umfragen sind 2/3 der Befragten fürs Schuldenmachen, und nur 1/3 dagegen.
Wirklich kritisch wird die Migrationsfrage werden. Erst wenn die Union die Migrationswende nicht gestemmt bekommt, dann war es das wirklich für sie.
Die „No-border-Fraktion“ ist zwar nur eine kleine, aber extrem laute Minderheit. Die hat selbst Habeck zu schaffen gemacht. Den meisten „Normalen“, auch auf der linken Seite des Spektrums, ist klar, dass was getan werden muss. Auch die spüren, dass es so nicht mehr weitergeht.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Koalition es nicht hinkriegen wird. Die SPD hat schon zu viele Ideologen in ihren Reihen, und Union wird sich aus purem Machtwillen unterordnen.
Vertrauensverlust der ihr entgegenschlägt. Und das. Ist erst der Anfang ……
Die Schulden aufnehmen trotz vorherigem Ausschluss gerade v o n. neuen Schulden, war ja der Lügner schnell dabei. Binnen weniger Tage seine Wahlversprechen allesamt zu brechen und den Preis seiner Inthronisierung in Höhe von 1 Billion € an die SPD & die Grüne Sekte zu zahlen.
Das Geld wird wie bei Merkel, Scholz und nun bei Merz im Sande verlaufen und es werden keine Inverstitionen in die Infrastruktur erfolgen weil das Geld in die Taschen der Rechtsanwälte & Gerichte fließt und mit Klageverfahren ausgegeben wird. Am Ende hat sich der Staatsapparat verdoppelt und das war’s. Mit der Aufrüstung der BW geschieht das Gleiche Ausrüstung bestell die nur in einem Bruchteil eingesetzt werden kann.
Strukturreformen, die dem hätten vorangehen müssen, Fehlanzeige Neee die Linken konnten noch nie mit Geld umgehen, die CDU nun auch nicht mehr.
Die letzte Patrone geht nicht nur nach hinten los, das Land ist erledigt.
All die Funktionäre aus der Politik, der "Zivilgesellschaft" und den Medien haben sich so sehr in ihrem Schlaraffenland eingenistet, dass sie längst keinerlei Kritik mehr ertragen können.
Sie fühlen sich als die GUTEN. Jeder, der Kritik an ihnen äußert, ist böse, toxisch, rechts, faschistisch, nazistisch usw. ...
In schwierigen Zeiten wie heute füllt sich die Vorstellungswelt unserer Funktionäre mit unzähligen Teufeln, welche die braven Schlaraffen verschlingen wollen.
Angesichts der Teufel verlieren Ideologische Unterschiede schnell jede Bedeutung. Es geht nur noch gegen die Teufel, gegen die bösen anderen.
Gegen sie scharen sich all die guten Funktionäre um eine mythisch-heldische Führergestalt und bauen neue hohe Mauern gegen all die anderen Bösen in der Welt.
So gerät unsere "Elite" psychologisch immer tiefer in Kriegshysterie - wie 1914.
All die politische Bildung war bei unseren deutschen Funktionären offenbar für die Katz.
Die AfD sehe ich nicht als die Ursache der gesellschaftlichen Probleme sondern als ein Symptom. Jedes Symptom kann natürlich auch zum Monster heranwachsen, aber diese Erkenntnis nützt heute wenig, weil wir nicht wissen, ob und wenn ja, welche der vielen heutigen Strömungen mal zum Monster wird.
Ich sehe das Problem auch nicht so sehr bei den Parteien. Die jetzigen vertreten bei allen Fehlern schon halbwegs korrekt die Strömungen in der Bevölkerung (zumindest der "Altbevölkerung") - auch wenn es schwierig ist, könnte man ja sonst neue Parteien gründen.
Das Problem scheint mir eine überforderte Gesellschaft, die in zuviele Strömungen zerfällt. Diese kommen einzeln und als gesamte Gesellschaft mit den Veränderungen in D, EU und der Welt nicht zurecht. Man ist nicht nur überfordert seine Ziele zu erreichen, es gibt keine Übereinstimmungen mehr, welche Ziele überhaupt zu erreichen sind. Und wo es klare Ziele gibt, kollidieren sie zu sehr mit "der Realität".
Aber sowas von hin.
Das letzte Fünkchen Anstand ist mit dieser Aktion von dem unredlichen Friedrich Merz und dem anderen Klientel seiner CDU den Bach hinunter gegangen.
Die Menschen in Deutschland haben sowas weder gewählt noch verdient.
Den Begriff Kartellpartei verdienen CDU/CSU zurecht.
Was ist von Söders Ankündigung nicht mit den Grünen paktieren zu wollen geblieben ???
NICHTS.
Er selbst mutiert zum Grünen und setzt dafür noch die Freien Wähler unter Druck.
Saskia Esken.
Keiner wollte sie mehr in der Regierung haben.
Da isse wieder.
Friedrich Merz wird vielleicht Kanzler, jedoch regieren tun andere. Parteien die ein desaströses Wahlergebnis eingefahren haben bestimmen den Kurs.
Selbst die Stimmen der Grünen hat er sich gekauft, der Friedrich.
Es besteht weiterhin keine Notwendigkeit solche Schulden aufzunehmen.
Der Staat wird zur Beute von Kartellparteien.
Es gibt nur noch eines für mich, konsequent AfD, was hier läuft ist nämlich rot/grüne Politik mit einer Marionette als Kanzler.
ausgegangen zu sein….
Tja, wer das 700 Millionen für die Standortbewachung an private Sicherheitsdienste bezahlen muss, dem ist nicht zu helfen.
Denken Sie immer an die links-woken Grundregeln Herr Frank:
Geld geht nie aus, Geld kann man drucken. Von anderen nehmen
geht natürlich auch sehr einfach.
Bei dem Problem "Sicherheitsdienst" kann man nur staunen, wie
sich das (für fast alle Bereiche) krakenhaft entwickelt und zu Ihrer
Einschätzung, nicht mehr zu helfen, muss man nur auf ein neues
level gehen.
Mir fällt dabei z. B. Verona Pooth ein: "Da werden Sie geholfen"
MfG
ist so hohl wie seine Lügen real. Gerade Söder, der sich gefiel, über die Sektierer herzuziehen und ihnen nun zusammen mit Fritzel in den Hintern kriecht. Was für ein elender Wendehals, dessen Falschheit der Fritzels sehr nahe kommt.
Das Vertrauen der AfD-Wähler in diesen Altparteien-Stadl ist längst weg. Und es kommen weitere hinzu, die ebenfalls diesen elenden Lügnern kein Wort mehr glauben. Leider läuft dieser Prozess viel zu träge, noch ist das Heer der Wahlschafe, die diese Lügen nicht kapieren oder darüber hinweg sehen, sehr groß.
Leider vergisst der Zipel-Michel sehr schnell.
Die deutsche Demokratie muss nicht vor der AfD gerettet werden, sondern vor den Altparteien. Sie waren es, die sie verraten haben, die einen aufgelösten (nicht nur turnusmäßig abgewählten) Bundestag nutzten, um die Fritzel-Lügen umzusetzen.
Der Weg aus diesem Schlamassel wäre ein Rückzug der Fritzel-Truppe und eine Umsetzung des Wählerwillens. Schwarz-Blau mit neuen Leuten in der CDU/CSU-Führung.
Nach all den unglaublichen Entwicklungen der letzten Tage und Wochen, die geradezu surrealistisch anmuten, sei ein Gedankenspiel erlaubt. Warum sollte die SPD die Koalitionsverhandlungen jetzt nicht scheitern lassen, zum Beispiel an der Migrationspolitik. Die Schuldenbremse ist ja inzwischen aus dem Weg geräumt, eine essentielle Bedingung für eine rot-rot-grüne (Minderheits-)Regierung ist damit gegeben. Dagegen könnte die Union nur mit einer Kooperation mit der AfD antworten - was sie möglicherweise zerreißen würde. Nur mal so eine Idee. Aus manchem Spiel ist schon Ernst geworden.
Hervorragend geschrieben. Ihr Artikel, Herr Knauß, fasst das Desater perfekt zu sammen.
Merz setzt das Zerstörungswerk von Merkel nicht nur nahtlos fort, er setzt auch noch einen drauf. Und zwar in einem noch vor kurzer Zeit ungeahntem Ausmaß.
Es ist mir unbegreiflich, dass bereits abgewählte Abgeordnete so eine Schurkerei (nichts anderes ist es m.E.) mitmachen. Können die sich wirklich noch selbst im Spiegel ansenen?
Die der links-grünen Blöcke, die glauben machen wollen, dass sie allein ein Monopol darauf haben? "Demokratie" als Keule gegen AfD-Wähler? Dabei wäre es leicht, die auszutrocknen, Durch vernünftiges, verständliches Regierungshandeln etwa. Oder eine funktionierende FDP, die als liberale Opposition der Demokratie verloren gegangen ist.
sagt ein Sprichwort unserer Oma, die solche Zeiten 1904 geboren, sowohl 1914-1918 und 1933-45 erlebt hat. Manche orakeln tatsächlich, es wäre fast schon wieder so, wie zu einer dieser Zeiten. Es würden sich Anzeichen zeigen, die ähnliches oder Gleiches prophezeien. Es wird wieder von Krieg gesprochen. Angst geht um. Diejenigen, die unsere Demokratie schleifen und aushöhlen behaupten, die "anderen", namentlich nur ein Partei, die AFD, wolle diese "unsere" Demokratie beseitigen. Doch was ist inzwischen unsere Demokratie? Was sind denn "unsere" Werte "noch". Erst2010 die Eurorettungsangst, dann ab 2015 die Migrationsangst, 2020 die Coronaangst, seit 2022 die angebliche Kriegsangst und jetzt ganz "aktuell" die Angst vor dem Verlust der Demokratie im Sinne der etablierten Parteien. Permanent Angsterzeugungen, ein Volk im Dauerausnahmezustand, Politiker die Lügen und Betrügen, die manipulieren und das Recht schleifen mahnen martialisch vor dem "Untergang", wenn nicht..... Mir graut es.
aber nein, ich bewerte die Situation anders.
Ich bemühte schon einmal das Bild von den Linien, die sich bis ins Unendliche voneinander entfernen für das Verhältnis von Merz und Merkel, weiterhin zog ich einen Vergleich zu Schröder.
Ich wähle jetzt einen 3. Bezug und zwar zu Alexander dem Großen, der den gordischen Knoten zerschlug, ein Knoten, den die CDU/CSU m.E. nicht wenig selbst bastelte.
Von mir aus auch Jupiter, der aus der Synopse auf das drunten herrschende Chaos einen Blitz schickte, hoffentlich einen Geistesblitz.
Herr Knauss, der Osten hat blau gewählt, obwohl hier massiv aufgebaut wurde.
Die CDU und die CSU haben klar den Westen gewonnen, die Überhangmandate hätten das Ergebnis verbessert.
Im Westen könnte die Infrastruktur schlicht am Ende sein?
War schon länger nicht mehr da.
Nach Merz werden schwächere Politiker kommen, vor allem ökonomisch.
Merz hat die eine Chance ergriffen, die nur er hatte und ist durch die Tür gegangen, obwohl ein Wächter davor (s. Kafka) stand.
Nu
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