Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach dem Wahlsieg der Sozialdemokraten im Jahr 2022 / dpa

Migrationskrise: Vorbild Dänemark - Erfolgreiche Realpolitik bis an die Schmerzgrenze

Beim Asyl betreiben die dänischen Sozialdemokraten eine rigide Regierungspolitik. Doch das Konzept funktioniert – und taugt mindestens teilweise auch als Vorbild für Deutschland. Das sagt Joachim Gauck, und das zeigen auch die Zahlen.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Sie [die Politik] muss vielleicht neue Möglichkeiten wagen, auch entdecken, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausgereicht haben, um den Kontrollverlust, der offensichtlich eingetreten ist, zu beheben“, sagte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck am Sonntag im Gespräch mit „Berlin direkt“ (ZDF). 

Es ist nicht das erste Mal in jüngerer Zeit, dass Gauck angesichts diverser politischer Entwicklungen, die aus seiner Sicht Fehlentwicklungen sind, Klartext redet. Im Mai dieses Jahres etwa veröffentlichte er gemeinsam mit der deutschen Publizistin Helga Hirsch das Buch „Erschütterungen – Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht“ im Siedler-Verlag.

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Jens Böhme | Do., 21. September 2023 - 13:45

Früher waren Politiker noch bemüht, mit nichtssagenden Floskeln schlau zu wirken. Heutzutage sind Politiker entweder offenherzig dumm oder unbeabsichtigt geistig zurückgeblieben, dass diese ungeniert Unfug von sich geben. Jedes Land habe seine eigene Geschichte, na sowas. Ähnliches kam schon bei ukrainischen AKWs, weil diese nun mal da wären. Ich glaube, die können offen Blödsinn von sich geben, weil es die Wähler nicht juckt. Es werden vom Souverän keine Konsequenzen gezogen, weil diese anscheinend ebenso dumm oder dumm geworden sind.

Helmut Bachmann | Do., 21. September 2023 - 13:46

sieht man, was passiert, nimmt diese Realität wahr, gleitet nicht in Träume ab, handelt entsprechend. Bei uns faselt selbst der angebliche Konservative Merz von 200.000 die wir jedes Jahr (!) integrieren könnten. Lächerlich.

Stefan Jarzombek | Do., 21. September 2023 - 15:35

Antwort auf von Helmut Bachmann

Davon müßte laut Merz, bei einer Zuwanderung von 200 000 quasi die Hälfte für Menschen gebaut werden, die weder die Mittel, noch das Geld dafür haben.
Wer finanziert das eigentlich und wie lautet das Konzept ?
Wie gehen die Sozialdemokraten in Dänemark mit der Problematik um und sind die Dänen etwa beeinflusst von Sozialdemokraten wie beispielsweise einem Thilo Sarrazin? 🤔 Hier gibt es keine allgemein gültige Antworten, jedoch die einfachste Lösung scheint mir die Beste.
Zuwanderung erstmal aussetzen.

Konzept!
Sie trauen sich was.

Wer es finanzieren soll!
Fragen Sie G. L.,Seine Anrwrt: Die zu Tausende aus nah und fern ins Land gekommenen Facharbeiter.
Die plündern nicht unsere Haushaltskassen, wie die AfD behauptet, sie füllen sie.

Henri Lassalle | Do., 21. September 2023 - 14:17

ein ethnisch homogenes und geografisch gesehen kleines Land, da klappt vieles in der Druchsetzung von Gemeinsinn-Massnahmen leichter als im schwerfälligen, komplexen deutschen System. Die Dänen beweisen eben gesunden Menschenverstand, hierzulande herrscht unterschwellig religiös beeinflusstes, unrealistisches Denken. Ich habe mir 2015 die Ankunft der arabischen Migranten am Münchner Bahnhof angesehen, sowie die larmoyante Reaktion der deutschen Anwesenden. Das wäre in keinem ! anderem europäischen Land denkbar. Dabei stellt sich mit der massiven Aufnahme illegal Eingereister ein soziales und materielles Problem: Die eingewanderte Misere gesellt sich zur Armut von Inländern, das Heer der Bedüftigen wird grösser. Illegale, die noch nie etwas für D. geleistet haben werden um Wohnungen, Sozialleistungen, prekären Jobs etc. konkurrieren. Ich frage: Wie weit soll das deutsche Helfersydrom noch gehen? Kein Wunder, dass rechtsnationale Parteien in der Wählergunst steigen und steigen.

Georg Chiste | Do., 21. September 2023 - 14:36

Wenn es um den Erhalt des Lebensstandards geht, dann können auch Sozialdemokraten (außer in D.) die Missstände benennen. Sie wissen, dass jeder Euro, den man an Migranten überweist, erst einmal erarbeitet werden muss.
Welche Partei könnte man in D. wählen, damit man so eine dänische Realpolitik erhält?

Albert Schultheis | Do., 21. September 2023 - 15:03

"dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausgereicht haben, um den Kontrollverlust, der offensichtlich eingetreten ist, zu beheben“, sagte ... Gauck"- Hallo? Der redet von Kontrollverlust! So als hätten die - Merkel und Scholz/Faeser - jemals auch nur einmal versucht Kontrolle, überhaupt einen Überblick zu gewinnen - nicht 1mal in 8 Jahren!
"dann wird es zu einem weiteren Rechtsruck kommen“, sagte Gauck" - Genau! Hier lässt er dir Hose runter, der Ehrenmann! Es geht ihm nicht um Deutschland, nicht darum den Untergang zu verhindern - es geht ihm um die AfD! Die will er weiterhin kaputtmachen! Hinter der Schandmauerr verklappen und mit ihr 25% der Wähler!
"aber im ersten Schritt würde es vielleicht schon reichen, dass auch die Ampelkoalition – vor allem Grüne und SPD – verstehen" - Nein! Vor allem Grüne und SPD - bis die es verstehen? Wollt ihr die zurück auf die Haptschule schicken, damit die verstehen? Brauchen wir weitere Beweise für deren destruktive Absichten, dieses Land zu zerstören?

Ernst-Günther Konrad | Do., 21. September 2023 - 16:42

Nein. Ich höre aus Dänemark keine Bezeichnungen wie Rechtspopulismus, ausländerfeindlich oder gar "Nazi". Das ist nur bei uns so. Ja, ich weiß, wegen unserer Geschichte. Deshalb darf Dänemark das ja auch so machen und wir nicht, wenn man der Versagerin Barley folgt, weil die ja eine andere Historie haben und so. Schon klar.
Mal sehen wann Gauck aus der SPD geworfen wird oder gar unterstellt bekommt, allein weil er das Problem anspricht ein verkappter AFD-Sprecher zu sein. Die Msm und ÖRR, der Großteil der etablierten Politiker, sie alle können inzwischen bei diesem Thema sagen was sie wollen. Man glaubt ihnen kein Wort mehr. Warum? Das Volk hat inzwischen Angst davor, überall und zu jederzeit überfalle, vergewaltigt und ermordet zu werden. Nein nicht nur in Berlin, auch auf dem sog. flachen Land, was etliche Beispiele inzwischen zeigen. In bin mir inzwischen sicher, das auch wir dänische Verhältnisse einführen werden. Die Frage ist wer und wann. Mal sehen was die Wahlen hergeben.

CDU Merkel und jetzigem Ampel Chaos überhaupt NICHTS beigetragen.
Die Schuldigen sind die Blockparteien. Seit fast 20 Jahren.
Was ich nicht verstehe sind die nach wie vor hohen Werte um die 15% für Grüne.
Anscheinend wählen 15% Dumm-Michel noch dümmere Politschranzen.
Oder werden die Umfragen hier gefakt?

Frank Klaus | Do., 21. September 2023 - 17:09

Was unterscheidet diese Vorschläge von Gauck noch von den Forderungen der AfD? Eigentlich nichts. Warum verteufelt Gauck dann die AfD so sehr? Nur weil die AfD Gaucks offensichtlich biographisch bedingten, meines Erachtens pathologischen Russenhass nicht teilt?
Hätte man schon 2015 auf "Dunkeldeutschland" gehört, gäbe es diese Probleme, für die Gauck jetzt nach Lösungen sucht, gar nicht.

Gisela Hachenberg | Do., 21. September 2023 - 18:48

Ich bin derselben Meinung, wie Herr Schultheis. Denen, auch dem lieben Herrn Gauck, der so väterlich daherkommt, geht es nicht wirklich um uns, um das Land. Die wollen dänische Verhältnisse, weil sie hoffen, dass dann die böse AfD Stimmen verliert, am besten ganz verschwindet. Darum immer wieder dieses dumme „das spielt der AfD in die Hände“, oder „stärkt den rechten Rand“… Diese Regierung, die ja nur noch rumeiert, muss erstmal realisieren, dass die meisten Menschen in diesem Land diese massive Einwanderung, hauptsächlich in unsere Sozialsysteme, nicht will! Sie wollen es aber nicht wahrhaben. Deswegen wird es auch nicht zu einer Umsteuerung à la Dänemark kommen. Es ist außerdem viel zu spät. Man braucht sich nur auf den Straßen, in Bus oder Bahn umzusehen. Die Leute haben die Schnauze voll. Am WE wurde in Offenbach mit einem Migrantenanteil von fast 67 % der Bürgermeister gewählt. Gerade mal 26 % betrug die Wahlbeteiligung. Und Faeser strahlte neben dem (alten) Bürgermeister von SPD!

Ingofrank | Do., 21. September 2023 - 20:27

Auch unter der Fahne der deutschen Kirchen findet Seenotrettung im Mittelmeer statt. Und so lange sich die Schlepper, ihr hoch honoriertes Geschäftsmodell mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von denen, die das Risiko das gelobte Land zu erreichen, weiter betreiben können, und die Hoffnung auf Seenotrettung zum großen Teil erfüllt werden, sind rigidere Maßnahmen von der Politik von Nöten. Eine Umwandlung von Geld in Sachleistungen, wie vor vielen Jahren schon in NRW angewendet, würde die materiellen Ansprüche der Wirtschaftsflüchtlinge erheblich nach unten schrauben.
Aber letztlich, ist es Wurst- egal wer welche Vorschläge von welcher Partei macht, es wird an dem linken Flügel der SPD wie Faeser und an Großteilen der Grünen Sekte scheitern. Die Politik der Einladungskultur und der offenen Grenzen wird Deutschland bis zur Abwahl dieser Koalition erhalten bleiben. Also noch zwei lange Jahre.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Fritz Elvers | Do., 21. September 2023 - 20:52

den Sozialstaat zu schützen und auszubauen. So habe ich sie jedenfalls immer verstanden und mich auch dafür eingesetzt, bis zur letzten BT-Wahl.

Nun hat Schröder durch eine richtige Sozialreform die SPD ungewollt geopfert. Das hat dazu geführt, dass unbedarfte Traumtänzer die Rest-SPD übernommen haben. Als Koalitionsparter der Merkel-CDU bzw. Opposition hatte sie nicht mehr die Kraft und den poitischen Willen, gegen die Bedrohung unserer Sozialsysteme durch uferlose Zuwanderung Widerstand zu leisten. Inzwischen hat sie auch überhaupt kein Konzept dagegen, ebensowenig wie die CDU, der es immer nur um Machterhalt ging.

Dies wird früher oder später zu einer Machtübernahme der AfD mit unkalkulierbaren Folgen (Notstandsgesetze) für die Demokratie führen. Meine Prognose: In 10 Jahren besteht die EU nicht mehr, stattdessen außerhalb Skandinaviens fast nur noch kleptokratische, autoritäre Staatsformen.

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Bernd Windisch | Do., 21. September 2023 - 22:45

Während die Ampel in der Migrationspolitik für jede Lösung ein Problem hat handeln die dänischen Sozialdemoraten im Interesse ihres Landes und der angestammten Bevölkerung.

Im deutschen Interesse zu handeln ist den progressiven Politikern in der Ampel völlig fremd.