Eine Gruppe Menschen betrachtet die Kondolenzblumen nach mehreren islamistischen Attacken in London
Wer kann nach den Attacken noch von „Keep calm and carry on“ reden? / picture alliance

Nach dem Terror, vor der Wahl - Groß- oder gebrochenes Britannien?

Noch sind die Opfer des Anschlags in Manchester nicht bestattet, da gibt es in London die nächste Attacke. Der Terror zermürbt Großbritannien. Kurz vor der Wahl mehren sich die Zweifel an Premierministerin Theresa May. Aber auch ihr Kontrahent hat ein Kompetenzproblem

Tessa Szyszkowitz

Autoreninfo

Tessa Szyszkowitz ist Londoner Korrespondentin des österreichischen Wochenmagazins Profil. Im September 2018 erschien „Echte Engländer – Britannien und der Brexit“. Foto: Alex Schlacher

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Am Montag wurde das erste Opfer von Manchester auf der schottischen Insel Barra begraben. Auf Dudelsackpfeifen spielten Trauernde jene Stücke, die Eilidh MacLeoad gerade geübt hatte, bevor die 14-Jährige mit 21 anderen am 22. Mai bei einem Popkonzert der US-Sängerin Ariana Grande von einem islamistischen Selbstmordbomber ermordet worden war. 

Noch sind die Opfer des Terroranschlages von Manchester nicht bestattet, da sind die Briten bereits mit der nächsten Attacke konfrontiert. Sieben Tote und 48 Verletzte sind die tragische Bilanz einer terroristischen Operation vom späten Samstag Abend an der Londoner Tower-Bridge und dem Borough-Markt. Der Islamische Staat hat die Verantwortung übernommen, das Netzwerk der Dschihadisten wird gerade ausgeforscht, Sondereinheiten durchsuchen Häuser in Ostlondon, elf Menschen sind in Haft.

Harte Probe für britische Gelassenheit

Wer kann da noch von „Keep calm and carry on“ reden? Die britische Gelassenheit ist mit diesem dritten Terroranschlag innerhalb von drei Monaten schwer auf die Probe gestellt worden. Wie bei dem Anschlag auf der Westminster-Brücke am 22. März wurde ein gemietetes Auto zur mörderischen Waffe. Damals war es ein Einzeltäter, an diesem Samstagabend sprangen gleich drei Attentäter nach der Todesfahrt aus dem Lieferwagen und stachen mit Messern auf Pub-Besucher im Borough-Markt ein. Der Wahlkampf für die vorgezogenen Parlamentswahlen am 8. Juni wird jetzt natürlich von der Frage dominiert, wie man diesen Terrorismus der Automörder und Messerstecher in den Griff bekommen kann. „Vergiss Großbritannien”, sagt eine verzweifelte Londonerin „wir sind doch nur noch das Gebrochene Britannien.”

Erfahrung wird May zum Verhängnis 

Kann Theresa May als Regierungschefin ihren Landsleuten glaubhaft versprechen, nach ihrer Wiederwahl für Sicherheit und Stabilität sorgen zu können? Ihre größten Handicaps sind plötzlich ihre Erfahrung und ihre bisherige politische Laufbahn. Sie war von 2010 bis 2016 Innenministerin und hat sämtliche Kürzungen der Sparregierung von David Cameron mitgetragen. Es gibt heute 19.000 Polizisten weniger als 2010. Und nicht allein die Beamtenzahl wurden gekürzt. Obwohl die Terrorgefahr durch den Krieg des sogenannten Islamischen Staates in Syrien sich seit 2011 erhöht hatte, wurde das Budget für Polizei- und Sicherheitsdienste über Jahre zusammengestrichen. „Wir haben davor gewarnt”, sagt Steve White von der englischen Polizeiföderation, „dass ständige Kürzungen dazu führen werden, dass wir jene, die wir beschützen wollen, nicht mehr beschützen können – die Bürgerinnen und Bürger.”

Sind acht Minuten schnell genug? 

Die drei Attentäter waren innerhalb von acht Minuten von bewaffneten Polizisten im Borough-Markt erschossen worden. Ist das schnell genug? Sollte man mehr Soldaten zum Schutz der Zivilbevölkerung einsetzen? Wird man von der britischen Tradition abgehen, den Londoner Bobbies statt einem Gummiknüppel doch Schusswaffen zu gewähren? Wie kann man die Deradikalisierung junger Muslime effektiver gestalten? „Wir müssen ganz unten anfangen und Vertrauen aufbauen” sagt Extremismus-Expertin Zubeda Limbada von „Connect Futures” aus Birmingham. Wer aber hat jetzt dafür Zeit und Geld?

Corbyn: May soll zurücktreten 

In diesen letzten Tagen vor den Wahlen am 8. Juni wird Trauer und Wut über die Terrorwelle zum Politikum: „Theresa May sollte zurücktreten. Polizei und Sicherheitsdienste brauchen nicht weniger, sondern mehr Mittel”, rief Labour-Chef Jeremy Corbyn am Montag unter einem roten Regenschirm hervor, auf den der Regen prasselte. Als klassischer Linker tritt der 68-Jährige für größere Ausgaben im öffentlichen Bereich ein, bezahlt werden soll dies mit höheren Steuern auf Reiche. Bei den Stahlarbeitern in Marlborough hat er da gute Karten. Dass der Pazifist über Jahrzehnte im Parlament stets gegen Antiterror-Gesetze gestimmt hat, lässt er in diesen Tagen des Terrors lieber unerwähnt.

Theresa May hat es angesichts blutiger Terroropfer auf Englands Straßen nicht leicht, Kürzungen zu verteidigen. In einer Pressekonferenz am Montagmittag versuchte sie aber, den Terror zumindest rhetorisch zurückzudrängen und den Brexit wieder zum zentralen Wahlkampfthema zu machen: „Corbyn ist für die Brexit-Verhandlungen in Brüssel nicht geeignet”, las die Regierungschefin von ihrem Redetext ab. „Wir dagegen haben uns die Zeit genommen, unsere Positionen und jene von denen, die auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen, zu studieren.”

Auch Zweifel an Kompetenz von Corbyn

Es ist zwar keineswegs klar, welchen Brexit Theresa May selbst anstreben wird und wie die Verhandlungen verlaufen werden. Die Aussicht, dass Jeremy Corbyn die Brexitgespräche leiten muss, sollte Labour die Wahlen gewinnen, schreckt allerdings nicht nur Konservative. Auch im moderaten Labour-Lager gibt es Bedenken, wie Corbyns Team dies schaffen sollte. Zwar hat er in Keir Starmer einen bedachten und respektierten Brexit-Schattenminister. Doch die Labour-Position zum Brexit ist recht schwammig und vom Prinzip her jener der Tories ähnlich: Man will den Willen des Volkes und das Ergebnis des EU-Referendums respektieren und den Austritt Großbritanniens aus der EU möglichst gut aushandeln.

Theresa May empfahl sich vor der Kulisse der Bibliothek in Downing-Street noch einmal eindringlich als einzige Politikerin, die den Deal mit der EU schaffen kann: „Ich trinke nicht in Parlaments-Bars, ich beteilige mich nicht an Klatsch.” Nichts sei jetzt so wichtig wie „starke und stabile Führung”. Ob ihr die Briten dies nach den vergangenen Monaten noch glauben, werden die Wahlen am Donnerstag zeigen.

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Gisela Müller | Mo., 5. Juni 2017 - 19:20

Nur mal eine Frage dazu: WIE sollte denn verhindert werden, dass sich irgendjemand - selbst in einer kleineren Stadt - ins Auto setzt und auf Menschen zurast? Kann mir das bitte mal jemand erklären? Bekommt demnächst also jeder Bürger einen persönlichen Bodyguard?

Michaela Diederichs | Mo., 5. Juni 2017 - 23:18

Antwort auf von Gisela Müller

Terror können wir nicht verhindern. Es handelt sich um eine neue Art der Realität, an die wir uns gewöhnen müssen. Passt schon! Frau May meint: genug ist genug. Na, da haut aber jemand mal auf den Tisch. Nur leider hat niemand einen Plan, wie dem Terror zu begegnen ist. Wir müssen uns daran gewöhnen. Soviel Zynismus war nie.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-06/london-terroransc…

Albert Schabert | Di., 6. Juni 2017 - 08:59

Antwort auf von Michaela Diederichs

indem man den Tätern die Ideologie entzieht.Leider kommt die direkt aus dem Koran.An den traut sich noch keiner so richtig ran.Das Wissen über den Islam ist in Deutschland gering.Die Meisten meinen es sei eine "normale Religion".

… das wird wohl am Ende der einzige Weg sein.

Betrachten wir die Geschichte, dann hat der faschistische Wahnsinn vor 80 Jahren auch erst sein Ende gefunden, nachdem man der faschistischen Ideologie in allen Ländern Europas massiv entgegengetreten ist, und sie schlicht und ergreifend geächtet und verboten hat.

Wenn die Muslime Europas die Umgestaltung ihrer Religion, hin zu einer mit der freiheitlichen Grundordnung kompatiblen Form nicht selbst durchführen, dann wird es unausweichlich sein, dass am Ende die Wurzel des Übels eben durch ausreißen der gesamten Pflanze stattfinden wird.

Natürlich gehört auch dazu, die Heuchelei „des Westens“ schnellstens zu beenden und beispielsweise Saudi Arabien massiv entgegenzutreten, denn dort sitzen derzeit die größten Förderer der extremen Islamauslegung auf der ganzen Welt. Dagegen ist das „Bauernopfer“ Katar ein Waisenknabe.

Es wäre schön, wenn unsere angeblich so unabhängigen Medien das einmal transparent machen würden.

Don Gerardo | Di., 6. Juni 2017 - 01:01

Antwort auf von Gisela Müller

Liebe Frau Müller,
soviel mir bekannt ist, waren die meisten Terroristen bisher
allesamt bekannte Gefährder.
Hätten die betroffenen Staten Ihre Verantwortung den dort lebenden
Bürgern pflichtgemäß übernommen, gäbe es es wohl sehr viel weniger Tote
zu beklagen.
Die Wahrscheinlichkeit auf dem Lande oder in der Provinz von einem Anschlag
betroffen oder neudeutsch "erleben" zu dürfen, ist mangels Publicity eher gering.
Absolute Sicherheit gibt es auf diesem Planeten natürlich nicht, aber absolute
Fahrlässigkeit sollte auch nicht zum Standard werden, in anderen Bereichen wie
Straßenverkehr, Steuerrecht, Umweltschutz, Gendersprache, Hatespeech-Zensur
etc. funktioniert der Staat überraschenderweise doch auch.
Schönen Abend noch.

Joachim Walter | Di., 6. Juni 2017 - 12:45

Antwort auf von Don Gerardo

Lieber Herr Don Gerardo,

Ich teile leider nicht ihren Optimismus, dass es in der Provinz ruhig bleiben wird.

Die „Publicity“ dürfte gewaltig sein, wenn diesen islamistischen Verbrechern erst einmal einfällt, ein ganzes Dorf irgendwo auf dem Lande, weit weg von der nächsten Polizeistation, auszuradieren.

Da dauert es nämlich nicht 8 Minuten, bis die Polizei da ist, sondern vielleicht eine halbe Stunde, und in dieser Zeit gehen die einfach ungehindert von Haus zu Haus, und bringen jeden um, der ihnen begegnet.

100 Tote werden dann jedem deutlich machen, daß der Krieg der Islamisten gegen unsere Lebensweise jeden treffen kann.

Nachfolgende Eskalation - sehr wahrscheinlich.

Mfg.
J. Walter

Herr Walter, dass von Ihnen beschriebene Szenario ist nur eines. Ich denke, dass sowohl die USA, als auch Europa vor einem finalen Anschlag Angst haben. Material für den Bau einer schmutzigen Bombe ist relativ leicht zu beschaffen. Alles was ich an Informationen zu diesem Thema sammeln konnte ist vorsichtig ausgedrückt, ernüchternd. Alles eine Frage der Zeit... Die Demokratie schafft sich selbst ab, indem wir denen welche diese bekämpfen, dessen Vorzüge zukommen lassen, sagt Hamed Abdel Samad. Die Fehler der Vergangenheit sind die Fehler der Zukunft. Bevor ich die Dinge in aller Deutlichkeit beim Namen nenne, komme ich lieber zum Ende. Bitte lesen Sie folgenden Artikel...

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-12/hamed-abdel-sama-islam-kriti…

Robert Müller | Di., 6. Juni 2017 - 06:24

Antwort auf von Gisela Müller

Nach dem was ich gelesen habe, war mindestens einer der Täter ein Fall wie bei uns der Amri. Also die Polizei kannte den und die Polizei wurde von mehreren Personen gewarnt. Aber nichts ist passiert. Natürlich kann man sagen, dass es zu viele Gefährder gibt, gerade in GB dürfte das stimmen, aber das muss man ja nicht einfach so hinnehmen. Bei uns werden jetzt die Gefährder und Kriminelle (potentielle Gefährder) abgeschoben. Statt sich diesem Problem zuzuwenden, hat man in GB lieber Europäer loswerden wollen, die nun auch gehen, wie man lesen kann. Imho, hat man das falsche Problem angegangen.

Volker Brückmann | Mi., 7. Juni 2017 - 01:19

Antwort auf von Robert Müller

bei uns werden die Gefährder und Kriminellen abgeschoben?
Ist mir da etwas entgangen?
Ich glaube nicht.
"Abschiebung" von Gefährdern und Kriminellen wird hierzulande zwar im Hinblick auf die Bundestags-"Wahl" vollmundig verkündet, in praxi ist das allerdings ein "Griff ins Klo".
Ich lasse mich jedoch von Ihnen durch Fakten und Zahlen gerne eines Besseren belehren.

Herr Brückmann, gibts fast gar nicht. Viel Gequatsche, übersetzt Volksverdummung gibts aber. Es gibt halt immer noch sehr viel Dumme, welche
der Politik vertrauen. Wie sagte Frau May, die Menschenrechte müssen eingeschränkt werden. Richtig wäre gewesen zu sagen, dass die Rechte von Gefährdern erheblich eingeschränkt werden müssen. Wer nicht abgeschoben werden kann, sollte umgehend in Haft genommen werden. Am besten in speziellen dafür geeigneten Gefängnissen. Ich zittiere mal wieder Abdel- Samad
der sagte´´ Aber Europa lässt – und das ist seine Schwäche – auch Menschen von den Vorzügen des Rechtsstaates profitieren, die diesen vernichten wollen.

http://www.n-tv.de/politik/Uber-hundert-Gefaehrder-ausreisepflichtig-ar…
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-12/hamed-abdel-sama-islam-kriti…

Karin Zeitz | Mo., 5. Juni 2017 - 19:41

wärebei der Bundespolizei und der Polizei verschiedener wäre eigentlich auch zu fordern von vielen deutschen Politikern wegen des Personalabbaus bei der Bundespolizei und der Polizei verschiedener Bundesländer. Noch nie zuvor waren die Deutschen verunsichert bei der Frage, ob sie sich an Orte mit Menschenansammlungen begeben können. Noch nie wurde von ihnen gefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu Festungen auszubauen, weil die Polizei wegen Personalmangels eine viel zu niedrige Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen aufweist. Kein Einbrecher wird sich von den neuen Strafen durch die Änderung des Strafgesetzbuches von seinen Taten abhalten lassen,wenn die Aussicht, geschnappt zu werden, gegen Null geht. Es ist ein Staatsversagen aller westlichen EU-Länder. Die Freiheit der Einen (Verbrecher) führt zur Unfreiheit der Allgemeinheit.

Das Sicherheitsempfinden in D vor 2014 war der damaligen Sicherheitslage angepasst. Seitdem ist viel geschehen. Es ist erschütternd mit welcher Naivität, oder Zynismus, die Grenzen zu den Armutsstaaten Europas geöffnet wurden, ohne das Armutsgefälle zu bedenken. Und was noch erstaunlicher ist, ist dass der vorherige inländische Grenzschutz im Innern der EU durch nichts an den Außengrenzen der EU ersetzt wurde. Ich kann mich noch gut an die Kommentare erinnern in denen vor Anwachsen der Kriminalität gewarnt wurde. Derartige Kommentare wurden als "rechts etc" diffamiert. Und jetzt haben wir den Salat, und die Politik ist komplett hilflos und weiss nicht wie man das Sicherheitsgefühl in der neuen Situation - nach 2014 und 2015 - wieder herstellen kann. Und die Menschen können sich noch gut erinnern, nicht alle finden die Armutseinwanderung aus allen Teilen der Welt wunderbar oder romantisch, wie offensichtlich ein Teil der sog. Elite.

Mathias Trostdorf | Mo., 5. Juni 2017 - 21:30

„Theresa May sollte zurücktreten. Polizei und Sicherheitsdienste brauchen nicht weniger, sondern mehr Mittel”, rief Labour-Chef Jeremy Corbyn am Montag unter einem roten Regenschirm hervor, auf den der Regen prasselte. Als klassischer Linker tritt der 68-Jährige für größere Ausgaben im öffentlichen Bereich ein, bezahlt werden soll dies mit höheren Steuern auf Reiche.

Corbyn hat die gleichen unrealistischen Umverteilungsfantasien, die alle "Genossen" (sowie Linke und Grüne) haben. Andere sollen das Geld verdienen, das sie ausgeben wollen. Das durchschauen immer mehr Leute. Weshalb die "Sozial"-Demokraten auch Europaweit so stark im Abwind sind. Man kann nur die Daumen drücken, daß die Konservativen die anstehenden Wahlen gewinnen, denn Labour ist durch jahrelanges Appeasement mitschuld an den derzeitigen Verhältnissen in Großbritannien.

Jens Richter | Di., 6. Juni 2017 - 11:01

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Sie haben schon ganz recht, Herr Trostdorf. Die Damen und Herren Genossen geben gerne das Geld hart arbeitender Menschen für oft ideologisch motivierten Unsinn aus (Beispiele aus jüngster Zeit füllen Bibliotheken...). Andererseits zahlen Menschen, ich auch u.a., gerne Steuern, wenn, ja wenn ihr Geld vernunftgeleitet verwendet wird. Ich wünsche mir intakte Straßen, gute Schulen/Universitäten uswusf., und ich wünsche mir eine schlagkräftige Polizei und eine wehrhafte Armee. Ich wünsche mir einen Rechtsstaat, der sich im Ernstfall (und der ist m.E. eingetroffen)wehren kann und will. Und (Rechts-)Sicherheit wünschen sich auch Investoren. Das alles kostet nun einmal Geld. Woher soll's kommen, wenn nicht von den Steuerzahlern?

Jonathan Odeon | Di., 6. Juni 2017 - 10:28

Ich finde es bemerkenswert, dass die politische Linke in GB wie auch in Deutschland, die in den letzten Jahrzehnten alles getan hat um die Polizeiarbeit und die Arbeit der Geheimdienste zu schwächen und zu verunglimpfen, jetzt "Haltet den Dieb"ruft und mehr Polizisten fordert. Solchen Leuten wollen wir unsere Sicherheit anvertrauen?

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 6. Juni 2017 - 10:40

gehen mir noch andere Gedanken durch den Kopf, als dieser sehr informative Artikel anspricht. Er ist aber sehr hilfreich dafür.
Soso, May war Innenministerin und verantwortlich für das Zusammenstreichen von Polizistenstellen?
Auf den ersten Blick sicher eine Sparmassnahme, gepaart jedoch mit einem gewissen Vertrauen in die engl. Zivilgesellschaft oder privaten Wachschutz.
Dieser Weg war falsch angesichts des wachsenden Terrors.
Offensichtlich kann man May über diese Schiene in Bedrängnis bringen.
Nun, dann würde ich diese Attentate genau mit der jetzt anstehenden Wahl in Verbindung bringen und last but not least mit dem Kandidaten von Labour, ohne deren Zutun selbstverständlich.
Warum?
Corbyn ist kein besonders populärer Kandidat, keiner der gehobenen Schichten des Mittelstandes.
Von alleine kann er m.E. nicht gewinnen, obwohl die engl. Zustände dies nahelegten. Das liegt auch am Wahlsystem.
Also betreibt eine Gruppe von aussen (nicht der IS) die Destabilisierung von May?

Wolfgang Tröbner | Di., 6. Juni 2017 - 10:42

"Kann Theresa May als Regierungschefin ihren Landsleuten glaubhaft versprechen, nach ihrer Wiederwahl für Sicherheit und Stabilität sorgen zu können?" Gegenfrage: Kann Merkel (oder Schulz) versprechen, nach der BT-Wahl für Sicherheit zu sorgen? Man sollte nicht so tun, als ob Großbritannien ein Sonderfall mit besonders unfähigen Politikern sei. In DE sieht es auch nicht anders aus. Aus meiner Sicht gibt es allerdings einen Unterschied. Wenn May verkündet, dass sie den Kampf gegen den islamistischen Terror aufnimmt, glaube ich es ihr. Bei unseren Politikern bin ich mir nicht so sicher.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 6. Juni 2017 - 11:04

Dem steht entgegen, dass Corbyn, wenn ich nicht irre, auch "für" das IntegrationsChaos in England "eingetreten" ist, dass mehr Polizei erfordert?
Ich würde Labour vor allem nicht wegen Corbyn wählen.
Sein Rufen nach Rücktritt von May disqualifiziert ihn m.E. endgültig.
Und dies angesichts dieses Terrors, der England zusammenstehen lassen sollte.
Die nötigen Konsolidierungsmassnahmen traue ich May/Blair zu, denn diese Art von Terror lässt sich ganz leicht jederzeit generieren.
Es steckt nebenbei der IS dahinter, wie ich vermute, aber vor allem Geld bzw. Druck über Internetwissen über diese Leute.
Kurz, England wird mal wieder, jetzt über Terror angegriffen?
Das finde ich interessant.
Konsolidierung würde besser laufen, wenn England, Europa, wie China zwar know how aus den USA nimmt, aber selbst für die Sicherheit steht.
Ich traue den allermeisten Amis, aber diesen Terror halte ich wie 9/11 für von priv. ProfitGruppen aus den USA gesteuert.
Make britain safe again Mrs. May

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 6. Juni 2017 - 18:45

Merkel schwadroniert im Stile Gaucks, daß D. in Sicherheit an BG's Seite steht, wie äußert sich das im Praktischen, im Konkreten? Will sie die zahlreichen deutschen Gutmenschen zum Toleranzpraktikum nach England schicken? Will sie den Briten Polizeiarbeit und Sicherheit beibringen? Will sie May den Brexit erleichtern? Fazit: brevi manu; nur Phrasendrescherei, hohles Geschwätz. Merkel kann und interessiert sich für die Sicherheit Deutschlands und der Hierlebenden in Wirklichkeit gar nicht. Das ist nämlich ein Thema, bei dem man konkret werden muß und wo man liefern muß. Und Nichts, bei dem man nur rumeiern kann, wie Klima, bei dem man sich festlegen muß. Das überläßt sie anderen. Mein Gott, ist diese Frau ein Skandal als Kanzlerin...sie ist die GRÖKAZ...

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 7. Juni 2017 - 17:41

Hoffentlich führen all die diversen Attentate dazu, daß man allmählich darüber nachdenkt, die Grenzen komplett dicht zu machen und niemanden mehr reinzulassen. Das ist das Einzige, was hilft. Was D. und die Sicherheit anlangt, so gibt es Notstandsgesetze, die im September 2015 hätten angewendet werden müssen. Im Übrigen kann man wohl konstatieren, daß wir mit Merkels Machtergreifung 2005 quasi unter Notstand geraten sind. Mich würde interessieren in welchen atomsicheren Bunker sie geht, um zu lachen? Madame la Tristesse!

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 8. Juni 2017 - 18:08

May we get annother chancellor in september 2017. I may wish me a new politics in Germany. I hope, May will do it.