Junge Trump-Unterstützer in Pennsylvania / picture alliance

Trump und die Generation Z - Die ewige Wiederkehr

Auch viele Vertreter der Generation Z haben in den USA für einen Präsidenten Trump gestimmt, der bisher als Gegenpol zu den Idealen der Jungen galt. Ein Grund dürfte sein, dass die Generation Z gar nicht so viel anders ist als die Generationen vor ihr.

Autoreninfo

Anders Indset ist mehrfacher Spiegel-Bestsellerautor und Deep-Tech-Investor. Der gebürtige Norweger blickt auf zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Zusammenarbeit mit multinationalen Unternehmen zurück und ist Inhaber der Njordis Group, des Global Institute of Leadership & Technology (GILT) und Initiator der Quantum Economy Alliance. Zuletzt von ihm erschienen: „Wikinger Kodex – Warum Norweger so erfolgreich sind“ / Foto: Alex Kraus
 

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Kürzlich war ich zu einer Führungskräftetagung eingeladen. Auf der Bühne stand eine selbsternannte Repräsentantin der Gen Z. Wortgewandt und selbstsicher erklärte sie der Generation, die sie großgezogen hat, wie grundlegend anders ihre Generation im Vergleich zu den Alterskohorten davor sei. Sie ist Anfang zwanzig und hat gerade auf Instagram ein Foto ihres neuesten Matcha-Latte-Checks aus einem ihrer Lieblingscafés gepostet, neben einem unberührten Avocado-Toast. In einer Welt, in der die Wahl zwischen Hafer-, Mandel- oder Sojamilch zu einer Identitätsbekundung geworden ist, wirkt ihre Präsentation für die Zuhörer sowohl vertraut als auch faszinierend neu.

Zwischen Klimaaktivismus und dem neuesten Wellness-Retreat auf Bali erscheint Gen Z als Enigma – eine Generation, die sich radikal von den vorherigen unterscheidet, geprägt als Digitale Natives und mit einem leidenschaftlichen Fokus auf persönliches Wohlbefinden. Aber ist diese wahrgenommene Kluft zwischen den Generationen wirklich so groß, wie sie scheint? Oder sind die heutigen Jugendlichen einfach der neueste Ausdruck einer zeitlosen Erzählung, ihre Verhaltensweisen geformt nicht durch eine intrinsische Andersartigkeit, sondern durch die sich ständig wandelnden Konturen ihrer Umgebung?

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Stefan Jarzombek | Mo., 25. November 2024 - 07:58

Man kann nie zweimal im selben Fluss baden.
Das sagte schon Heraklit.
Oft scheint es dasselbe zu sein, ist es aber nicht.
Im Falle der Jugend für Trump ist Trump eben ein Garant ihrer Sicherheit im Staat.
Das kann von dem derzeit ruderlosen Schiff Deutschland nicht behauptet werden und so kommt es, daß auch viele junge Leute eben den konservativen Wandel wollen.
Trump steht für Stärke und Machbarkeit und genau so eine Politik wäre daher auch für Deutschland wünschenswert.
Gerade auf die Generation Z kommt es bei der nächsten Bundestagswahl an die Weichen für ihre eigene Zukunft richtig zu stellen.
Und somit ist das Neue in Gestalt von neuen Parteien und frischem Denken eigentlich ihre einzigste Option.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 25. November 2024 - 09:02

Als Wiederholung würde ich neuere Generationen nicht bezeichnen , ich bin mehrfache Großtante, also wird auch "meine" Urenkelgeneration schon "aufkeimen".
Aber ebensowenig ist Gott eine Konstante, was uns Nietzsche m.E. nahebringen wollte.
Wie auch immer, mögen sie gedeihen...
Die geschilderte Toughness ist mir sehr viel lieber als das "Handwerk" von Kindersoldaten.
Aber wenn sie nicht mitkämpfen, werden sie auch umgebracht?
Weihnachten und Spenden an Unicef sind doch Synonyme:)

Christoph Kuhlmann | Mo., 25. November 2024 - 10:28

Sie hat zwangsläufig das Aussterben zur Folge. Der Versuch zur Globalisierung westlicher Werte erzeugt zahlreiche Dysfunktionen. Insofern ist der Versuch die Ideologie der 70er und 80er über Schulen, Universitäten und die öffentlichen Medien das 21. Jahrhundert determinieren zu lassen bereits gescheitert. Jede Generation hat ihre Rebellen, die sich im Widerstand zur herrschenden Ideologie befinden. Sie tragen den Kampf um die Selbstbeschreibung der Gesellschaft und die Verluste. Viele zahlen hohe persönliche Kosten, doch sie sind unheimlich wertvoll. Nur sie sind echt. Keine falschen Kompromisse, keine Opportunität und keine blinden Flecken. Es wird eine neue Ideologie entstehen. Auch sie wird wieder übersteuern, wenn die Mitläufer die Opportunität der Semantik positiv bewerten. Doch damit beschäftigen wir uns in 50 Jahren. Falls es uns noch gibt. Es hat mich sehr gefreut zu lesen, das auch Nietzsche Ähnliches dachte. Ein sehr gelungener Artikel, zu einem schwierigen Thema.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 25. November 2024 - 10:48

Ich lese ständig irgendwo von dieser GenZ und frage mich nur. Wieviel sind das denn und wo sind die? Ich bin ehrlich. Mir ist noch keiner vor die "Flinte" gelaufen. Ja, es mag diese Jugendlichen ja geben. Und das jede Generation auch unzufriedene, aufmüpfige, gerne für sich auch in Anspruch nehmend, die Welt verbessernde Alleskönner sind, ist ja nun mal nichts unübliches. Jede Generation hatte auch einen Anteil als Kinder/Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen gegen die "Alten" wetterten, aufbegehrten und ihre Themen fanden, mit denen sie glaubten, ales und jeden zu überzeugen. Wird genau dieses immer wiederkehrende Jugendproblem, das eben auch Teil deren Entwicklung ist und von denen am Ende nur einige wenige Unbelehrbare übrig bleiben, wird das nicht völlig übertrieben? Jugendliche haben sich schon immer im Rahmen ihres Erwachsenenwerdens von irgendwelchen "Ideen" leiten lassen. Wo leben denn diese "vielen" GenZ Menschen denn? Würde gerne mal einen in "echt" sehen.

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