Eine iranische Frau demonstriert in Frankfurt am Main mit dem Bildnis der verstorben Mahsa Amini. / picture alliance

Zweiter Todestag von Mahsa Amini - „Redet mit uns endlich über Freiheit und nicht über Islamophobie“

Der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im Iran jährt sich zum zweiten Mal. In dieser Zeit der Trauer und der Wut gaben wir vier in Deutschland lebenden Iranerinnen eine Stimme gegen den Terror der islamistischen Diktatur, die Doppelmoral des westlichen Feminismus und für ihren Kampf um Freiheit.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

So erreichen Sie Clemens Traub:

Im Iran gingen im Herbst 2022 Tausende Menschen nach dem Tod einer jungen Frau in Polizeigewahrsam auf die Straßen. Immer wieder kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Gleichzeitig wurde das Internet massiv eingeschränkt und insbesondere mobile Netzwerke weitgehend abgeschaltet. Während der Proteste sind nach Schätzungen insgesamt 300 iranische Bürger ums Leben gekommen.

Auch iranische Frauen in Deutschland durchlebten in dieser Zeit eine tiefe Trauer und große Wut nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie haben Verwandte, Freunde und Bekannte im Iran und das unterdrückerische Regime oft selbst erlebt. Menschen werden noch immer verhaftet, gefoltert oder ins Gefängnis gesperrt. Manche verschwinden für immer. Vier Iranerinnen, die in Deutschland leben, ließen wir vor zwei Jahren in einem Beitrag zu Wort kommen. Ihre Namen wurden von der Redaktion geändert, da sie sich vor Verfolgungen durch den iranischen Geheimdienst fürchteten.  

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Romuald Veselic | Do., 22. September 2022 - 15:17

klerikal o ideologisch, beginnt dort, wo die Bekleidungsregeln, mehr Wert haben, als das menschliche Leben.

Der westliche Feminismus ist Kompagnon islamischen Klerikalfaschismus. Eigentlich ist es kein Feminismus, sondern hässliche Fratze einer faschistoiden Hysterie, die unterscheidet zw. islamischen u nicht islamischen Männern. Indem nur pauschal, alle männliche Nichtmoslems (bevorzugt Weiße) werden wie die Kriegsgeisel, für alles Vergangene haftbar gemacht.

Der Unterschied sieht man darin, dass über die Kreuzzüge ins Hl. Land wird tagein, tagaus bis zum Erbrochen gequasselt, aber die 700 Jahre der verbrecherischen, osmanischen Eroberungen in Europa mit keinem Wort erwähnt bleiben.

Nicht die Westfrauen sind emanzipiert, sondern die iranischen Frauen sind die wahren Heldinnen.
Mein absoluter Respekt! ?✌?

Super Kommentar.
"Den Unterschied sieht man darin, dass über die Kreuzzüge ins Hl. Land wird tagein, tagaus bis zum Erbrochen gequasselt, aber die 700 Jahre der verbrecherischen, osmanischen Eroberungen in Europa mit keinem Wort erwähnt bleiben." Genau so ist es. Und ja, die iranischen Frauen sind mutiger als unsere angeblich so freiheitsliebenden Feministinnen, die sich mit dem Islam und dem Kopftuch identifizieren. Sie tun das auch, weil sie (noch) nicht unter islamischer Herrschaft leben müssen. Man könnte noch viel mehr dazu schreiben, aber das würde den Rahmen eines Kommentars sprengen. Auf Achgut steht übrigens auch ein sehr guter Kommentar, den eine Iranerin an das ZDF geschrieben hat.

Markus Michaelis | Do., 22. September 2022 - 15:38

Gesellschaftlich mittig wäre es jetzt glaube ich seine Anteilnahme kundzutun - für mich passt das nicht. Zwei Gründe, warum in D nicht mehr Unterstützung zu finden ist (die ich selber anders sehe): (a) wir sind für alle Menschen dieser Welt da und es gibt sehr viele Menschen, denen das Kopftuch sehr wichtig ist, aber weniger, die keine Kopftücher sehen wollen. Das Kopftuch steht in D daher für "Eine Menschheit" und "Freiheit" und man muss Ausnahmen erst begründen. (b) wir orientieren uns an den Nazis. Da die gegen Kopftücher sind, sind wir erstmal dafür.

Ich würde es so sehen, dass sich hier jeder frei äußern kann, aber es überspannt den Bogen, wenn diese Gesellschaft globale Verantwortung trägt. Vieles in der Renaissance des strikteren Islams ist ja eine Gegenreaktion auf den global "verantwortlichen" Westen vor 100 Jahren.

Dass ein strikterer Islam auch bei uns mehr Regeln setzt, sollte allerdings mehr gesellschaftlich diskutiert werden, wer da genau was will.

Urban Will | Do., 22. September 2022 - 16:01

schon islamische Frauen offen ihre rechtsradikalen Thesen verbreiten dürfen...

Jetzt also auch noch gegen den Islam.

Diese weltoffenste aller Religionen.
Ich bin entsetzt.

Frau Faeser, Herr Haldenwang, werden Sie endlich aktiv!

Es braucht endlich den entschlossenen Kampf gegen Rechts!!

der Witz ist Ihnen aber gründlich mißlungen. Humor ist nicht so Ihr Ding, gell? Sie lieben es lieber deftig, weiß man ja.

Es wäre mir wirklich neu, dass Leute aus dem AfD-Umfeld plötzlich für Unterdrückte in außereuropäischen Ländern so etwas mit Mitleid empfänden. Achtung: Auch eine Frau ohne Kopftuch kann noch eine Muslimin sein! Womit sie sich natürlich augenblicklich disqualifizieren würde, ist ja klar.

Bislang stehen Sie und Ihre Partei doch eher für Tradition, je älter, desto besser, da wird selbst ein Bismarck zum modernen Staatsmann. Und was die Rolle der Frauen angeht, hat doch die (kinderlose) Beatrix von Storch einen in der AfD bejubelten Vorschlag gemacht: Jede deutsche Frau schenke dem Führ...pardon dem Volke mindestens drei Kinder!

Und weg mit Teufelszeug wie Krippe, von Quote und Frauenförderung ganz zu schweigen! Der Herr im Haus wird auch wieder Herr am Küchentisch!

Sie sehen: Sie und Ihre blau-braunen Parteifreunde haben mit den Mullahs durchaus Gemeinsamkeiten!

Gerhard Lenz | Do., 22. September 2022 - 17:39

Es ist bequem, Heldinnen zu ehren, solange sie weit weg sind und uns "nichts kosten". Da preisen wir ihren mutigen Kampf gegen Steinzeitdiktaturen und einen Glauben, der den dortigen alten, weißen Männern die Rechte und Privilegien einräumt, derer sich unsere Dauernörgler beraubt fühlen.

Verlassen die von Verfolgung Bedrohten jedoch das Land und klopfen an unsere Tür, werden sie zu Störenfrieden. Da wissen die ganz "Hellen" unter uns dann plötzlich, dass die, die sie gestern priesen, heute doch nur in unseren Sozialsystemen schmarotzen wollen. Denn "wir können ja nicht jeden aufnehmen", so die lahme Ausrede.

Nun könnte man totalitäre Staaten, die ganz besonders Frauen, aber auch andere Minderheiten unterdrücken, mit Sanktionen belegen. Wir könnten dann aufhören, Öl aus den arabischen Staaten zu kaufen. Ergebnis?

Sonntags wäre dann wegen fehlender Autos wieder Ruhe auf den Straßen, Montags wegen der Krawallos jede Menge Lärm. Denn soweit geht unsere Solidarität dann doch nicht...

... ob's passt oder nicht! Kommentare wie der Ihre wollen gar nicht, dass die rückständige islamische Denkungsart einer fundamentalen Kritik unterzogen wird.
Da wird der Spieß rasch umgedreht und man kann in guter alt-linker Manier schön gegen die rassistische Gesellschaft hierzulande polemisieren. Und als Feigenblättchen nennt man die Teheraner Religionsdiktatur eingangs "Steinzeitdiktatur". Aber Ihre eigentliche Stoßrichtung richtet sich immer gegen das Ewiggleiche: den "pösen" Westen. Können Sie nicht lesen? Die vier Frauen im Artikel sind alle froh in Deutschland leben zu können. Denen geht's nicht um die deutschen AfD-Hanseln, sondern um das Terrorregime im Land ihrer Herkunft. Die vier Frauen erklären doch, gerne hier zu leben, sie loben die Freiheiten, die sie hier haben ... aber Ihnen fällt nichts ein als die ewige öde alte Leier vom furchtbaren Abgrund, der sich hierzulande stets auftut. Gar so schröcklich kann es hier ja nicht sein, bei 25% Migrationshintergrund bei uns.

das ist genau die richtige Bezeichnung, was Ihren Kommentar angeht. Gut, Sie möchten lieber ordentliches Islam-Bashing.

Offensichtlich behagt es Ihnen nicht, was ich geschrieben habe: Dass Heldinnen tolle Heldinnen abgeben, solange sie nicht an deutsche Grenzen klopfen. Dann wollen sie angeblich nur noch vom deutschen Sozialsystem profitieren.

Was das mit Kritik am Westen zu tun hat, dürfen Sie mir gerne erklären. Denn wenn Sie Augen und Ohren ein wenig öffneten wüssten Sie, dass jene, die gegen Migranten Stimmung machen, in der Regel auch mit unserer ganzen liberalen - westlichen - Lebensart ihre Schwierigkeit haben.

Angesichts Ihrer kurvenreichen Argumentation zähle ich Sie übrigens zu genau dieser Gruppe : Immerhin können Sie sich nicht verkneifen, den angeblichen Anteil der Migranten an der Bevölkerung Ihrem Kommentar hinterherzuwerfen. Und was Sie schreiben, ist natürlich grundfalsch: 27% haben laut StaBU einen Migrationshintergrund, viele davon sind aber längst Deutsche.

Tomas Poth | Mo., 16. September 2024 - 16:09

Das Wort Freiheit verstehen alle Menschen, kein Mensch möchte kujoniert werden.
Die angebliche Islamophobie ist nichts weiter als ein Freiheitskampf gegen den islamischen Imperialismus, der versucht Europa durch Unterwanderung zu islamisieren.
Die Religionsfreiheit wird durch den Islam in Europa mißbraucht, um hier die Macht zu übernehmen.
Ganz davon abgesehen ist der Islam ein dogmatisches Gesellschaftssystem zur Unterdrückung des Menschen, verziert mit ein paar poetischen Versen im Koran.

Sabine Lehmann | Mo., 16. September 2024 - 16:14

Die deutsche Politik, Medien und ihre Haltung sind mitschuldig am Tod dieser armen und tapferen Frauen. Hört man diesen gestörten Sozialromantikern zu, könnte man meinen, dass Folter, Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Andersdenkende Teil einer folkloristischen Kultur sind. Diese Struktur des Totschweigens und der Verharmlosung ist Teil des deutschen Systems. Eine spezielle Form der Menschenverachtung im Gewand bunter infantiler Fähnchen, hinter dessen Vorhängen ein jeder dieser Verantwortlichen sowohl sein Hirn, als auch seinen moralischen Kompass ausgeschaltet hat. Ganz vorne in erster Reihe unsere Regierung, unsere Kanzler und unser Bundespräsident. Chefs eines Landes, dass den menschenverachtenden Steinzeit-Islam zu einem wertvollen Kulturgut erklärt hat und offenbar bestrebt ist, unsere Demokratie durch ein islamisches Kalifat zu ersetzen. Die deutsche Kartoffel: Ein Opfer von Allahs Gnaden! Und Frauen? Kollateralschäden einer friedlichen Religion.
Sieben Acht, Gute Nacht.

Lisa werle | Mo., 16. September 2024 - 16:54

Einfach nur DANKE, Cicero, für diesen Beitrag. Jedes Wort dieser Frauen straft die links-grünen Vorfeldorganisationen Lügen. Und zeigt das die sog. Feministische Politik nur wohlfeiles und feiges Geplapper ist.

So ist es. Eine vorgeblich feministische Außenministerin hat - auch unter Umgehung bürokratischer Hürden - in Größenordnungen afghanische Männer und mit diesen ein Weltbild importiert, in dem Frauen massiv unterdrückt werden.

Markus Michaelis | Mo., 16. September 2024 - 17:02

Ich persönlich finde den Appell gut.

Aber alle verteten Millionen Menschen. FeministInnen in D vertreten Millionen (je nach Frage, etwas andere, aber immer tief). Auch die Mullahs vertreten je nach Frage Millionen - weltweit und je nach Frage (zB wenn es mehr gegen Israel und den Westen geht) auch VIEL mehr Menschen als westliche (gar deutsche) FeministInnen. Natürlich sind wir gegen Gewalt durch Revolutionsgarden - auch fast alle Migranten. Aber doch gehen viele allgemeine Sitten in D durch Migration und (vielleicht auch Weltoffenheit für globale Mehrheiten) mehr Richtung traditioneller Gesellschaftsmodelle mit festen Plätzen für Menschen.

Deutsche FeministInnen sind erstmal für ALLE Menschen, außer sie sind Rechts oder patriarchalisch. In der Praxis sagt das alles und nichts, man versucht einzuteilen in die Guten und die gruppenbez. Menschenfeindlichen. Ich glaube nicht, dass man für ALLE sein kann. Ich glaube, dass unsere Gesellschaft in solchen Fragen überfordert ist.

Walter Bühler | Mo., 16. September 2024 - 17:41

... beantwortet werden, und zwar ehrlicherweise mit einem klaren NEIN.

Deutschland wird für die Frauen IM Iran, die von den Autorinnen als Heldinnen geschildert werden, niemals einen erfolgreichen Befreiungskrieg führen können.

Das hat Afghanistan in aller denkbaren Deutlichkeit gezeigt.

Änderungen im Iran müssen aus dem Iran kommen. Deutschland jedenfalls ist NICHT in der Lage, diese Änderung von außen zu erzwingen.

Wenn Menschen diese Tatsache nicht akzeptieren können, aber trotzdem in Deutschland den iranischen Bürger- oder Religionskrieg real weiterführen wollen, dann sind sie hier falsch.

Sie müssen sich ein mächtigeres Land suchen, das ihnen eventuell helfen könnte.

Völlig absurd und undankbar finde ich die dunklen Drohungen gegen die deutsche Gesellschaft, die unterschwellig durch die Texte wabern. Sie werden für den Fall ausgesprochen, wenn sich deutsche Politik nicht mit dem feministisch-antislamischen Befreiungskampf identifiziert.

Man muss auch einmal NEIN sagen können.

Ihrem NEIN stimme ich zu.

Es ist ja auch eine! Folge der unsinnigen Migrationspolitik, dass
wir uns unkritisch die Gegner ethnischer Konflikte ins Land holen.
Z. B. Eritrea, Kurden-Türken, die ganze Balkanproblematik.

Irgendwo habe ich das mal gelesen:
Meine uROMA sagte immer, SIN TI den alle verrückt geworden?

MfG

Bettina Jung | Mo., 16. September 2024 - 18:37

Weltfeministinnen besser. Verschleierung ist Emanzipation, Unterdrückung ist Freiheit.