Blick auf den bayerischen Landtag / dpa

Landtagswahl in Bayern - Wohin was rutscht und wer ausrutschen könnte im Freistaat

In Bayern werden CSU und Freie Wähler nach der Landtagswahl am Sonntag weiterregieren. Da nutzt es auch nichts, dass die Grünen im Wahlkampf-Finale einen drohenden „Rechtsrutsch“ beschwören. Die FDP wiederum bangt um den Wiedereinzug in den Landtag. 

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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In München wird nochmal mobil gemacht. Am Mittwoch vor der Landtagswahl trifft sich, gemessen an der bayerischen Bevölkerungszahl, ein Promillepoutpourri aus Künstlern und Prominenten zu einer Demonstration mit dem Titel „Zammreißen – Bayern gegen Rechts“ in der Innenstadt. Laut Polizeiangaben kommen 35.000 Menschen. Und auf großen Wahlkampfplakaten sind die bayerischen Grünen-Chefs Katharina Schulze und Florian Hartmann zu sehen, die mit ihren Händen ein Herzchen formen. „Wähl Herz statt Hetze“ steht darauf und „Stopp den Rechtsrutsch“. 

Gegen welches „Rechts“ in München demonstriert wird und vor welchem „Rechtsrutsch“ die Grünen warnen, liegt auf der Hand: Alles rechts des linksgrünen Milieus ist eben „rechts“, wozu die CSU, mit denen die Grünen eigentlich gerne regieren würden, genauso gehören soll wie die Freien Wähler und selbstverständlich auch die AfD. Insbesondere die Wahlkampfplakate der Grünen setzen dabei auf Gefühl statt Argumente und beschwören etwas herauf, was genau genommen gar nicht droht; jedenfalls nicht derart, dass man gleich großplakatig davor warnen müsste. 

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Urban Will | Fr., 6. Oktober 2023 - 08:06

letzte Aufbäumen der „Gegen Rechtsruck – Schwätzer“, das allenthalben nicht mal mehr Kindergarten – Niveau hat. Bedauerliche Schreihälse.
Wer weder Intelligenz noch ansatzweise Bildung hat, muss auf Emotionen setzen. Grün welkt.

Schlau ist das alles gewiss nicht, denn ähnlich wie bei der kolossal gescheiterten Aiwanger – Vernichtungs – Aktion läuft man Gefahr, noch mehr Wähler aus dem nicht – linken Lager zu aktivieren.
Grün steht für Sekte, plumpe Ideologie und für Gefahr für alles, was uns lieb sein sollte, inklusive Umwelt. Tausende, Flora und Fauna killende, meist stillstehende Windräder in jedem noch so schönen Winkel, nur weil diese hirnlosen Sektierer glauben, dass das sein muss... wer möchte das schon?
CSU, FW und AfD bei rund 70% (mit einer Umgewichtung zu den letzten beiden) und die Gelben hochverdient raus, das wäre ein Signal, an dem keiner vorbei kommt.
In Bayern (und Hessen) werden die ersten Hammer u Meißel an die „Brandmauer“ gesetzt. Nächstes Jahr dann richtig.

Frank Klaus | Fr., 6. Oktober 2023 - 08:23

Ich war bei dieser Hass- und Hetzorgie zugegen. Es war gruselig und erinnerte mich an die dunkelsten Zeiten Deutschlands, für die gerade dieser Ort - die Münchner Feldherrnhalle - eine wichtige Rolle spielte. Die Dummheit oder Verlogenheit der Leute, die an diesem Ort auf der Bühne standen und nicht zu merken schienen, wie sehr das, was sie sagten, an Faschismus erinnerte, machte mich fassungslos. Namentlich möchte ich Claus von Wagner und Max Uthoff nennen. Diese einst klugen Kabarettisten, die viel Erhellendes zu den Verfilzungen der deutschen Politik und der Medien beitrugen, z.B. zu den transatlantischen Netzwerken und zu der Kriegspolitik der Nato, haben vergangenen Mittwoch derart geschmacklos gegen die Demokratie gehetzt, dass man sie von der Liste der klugen und kritischen Köpfe in Deutschland getrost streichen kann. Herr von Wagner, Herr Uthoff, was sie da auf dem Odeonsplatz abzogen, war auf Böhmermann-Niveau, also auf dem allerniedrigsten. Sie sollten sich schämen!

Ingofrank | Fr., 6. Oktober 2023 - 08:53

wenn ich vom „schlechten“ prognostizierten Wahlergebnis der CSU lese ….. Der Sauerläner würde vor Freude bis auf den Rand der Brandmauer springen, hätte er und seine CDU in den Umfragen zwischen 36 und 38 % ! stattdessen dümpelt die Merkel CDU, von Friedrich‘ s CDU kann ja wohl gar keine Rede sein …., zwischen 25 und 29 % herum … also rund 10% weniger.
Und wenn man dann bei den Zahlen der CDU auf Bundesebene noch den Anteil von sagen wir mal wohlwollend 5% der CSU abzieht sieht’s auch bitter für die Pool Position der CDU aus.

Aber wir waren ja in Bayern….. und da stimme ich dem Autor voll umfänglich zu sind die spannendsten Fragen: verlieren die Grünen an Boden auch wegen der Aiwanger- Affäre? Rutscht die SPD noch weiter unter 10% in Richtung 5% ? Und fliegt die FDP auf Grund ihrer Anbiederung an Rot & Grün im Bund aus dem nächsten Landtag ?

Das einzige was gewiss ist, sind die rd. 70 % des bürgerlichen Lagers und eine Koalition von CSU & FW. Gut so!
M f G aus d Erfurter Republik

Norbert Heyer | Fr., 6. Oktober 2023 - 09:22

Ich wünsche mir eine Wahl, bei der (fast) alle Parteien einen gehörigen Tritt vom Souverän erhalten. Söder sollte um die 30% erhalten, damit hätte er die CSU gegenüber früheren Zeiten halbiert, Aiwanger sollte 20% bekommen, dann kann diese Partei die wichtigsten Ministerposten beanspruchen. Den Grünen wünsche ich einen Zuspruch unter 10%, aber ich glaube, den Klimagläubigen geht es noch zu gut. Die SPD hat sich eigentlich überlebt, die können weg und keiner wird sie vermissen. Jetzt zur AfD: Sie sollte um die 20% holen, dann könnte der konservative Flügel mit einer satten Mehrheit wieder vernunftgesteuerte Politik den Vorrang geben. Leider wird es so nicht kommen, der sprunghafte Baum-Umarmer Markus wird weiter MP bleiben, aber ein schwaches Ergebnis wird die Zahl seiner Widersacher in der eigenen Partei nicht verringern. Der alte Ausspruch von Strauß: „Rechts von uns darf es keine Partei geben“, war richtig und wurde von seinen Nachfolgern sträflich vernachlässigt. Die CSU ist schwach

Christa Wallau | Fr., 6. Oktober 2023 - 12:03

Antwort auf von Norbert Heyer

Es fehlen ihr - wie allen Parteien - die Persönlichkeiten vom Schlage eines Franz-Josef Strauß oder auch noch eines Edmund Stoiber, die sich n i e m a l s von grünen Ideologen und links-woken Idioten am Nasenring durch die Arena hätten führen lassen.
D e s h a l b nehmen die "Freien Wähler" unter Aiwanger jetzt so zu!

Viele Bayern sagen sich: Wir lassen uns von niemand vorschreiben, was und wie wir zu denken haben, erst recht nicht von Presse-Fritzen!

Der Opportunist Söder hat in erster Linie lediglich die eingefleischten Parteimitglieder und deren Anhang hinter sich, die alle jahrzehntelang von der CSU profitiert haben und weiter profitieren wollen. Das allerdings sind immer noch eine ganze Menge!

Nach menschlichem Ermessen wird also alles so bleiben wie bisher im Freistaat:
CSU und Freie Wähler stellen die Regierung. Langweilig.

Ich würde mich nur dann freuen, wenn die Grünen schlechter abschnitten als in den Prognosen und die FDP aus dem Parlament in München rausflöge!

Wolfram Fischer | Fr., 6. Oktober 2023 - 14:01

Antwort auf von Norbert Heyer

Werter Herr Heyer.
Da kann ich zustimmen und habe gleichzeitig noch eine kleine Anmerkung:
"Rechts von der Union darf es KEINE DEMOKRATISCH LEGITIMIERTE Partei geben" sagte Strauss.
Das ist ein sehr entscheidender Zusatz, zeigt dieser Zusatz doch die sehr wichtige Abgrenzung zu "Ganz rechts" auf!
Wo diese Grenze dann GENAU liegt oder liegen soll, ist natürlich Streitpotenzial, aber die grundsätzliche klare Abgrenzung zum Extrem war Strauss eben doch wichtig.
Und hätte die CSU dieses markante Strauss-Credo berücksichtigt, stünde sie heute wesentlich besser da, als sie es nun mal tut.
Wie viel besser, das ist natürlich Spekulation, sicher ist: viel besser, nicht nur homöopatisch oder graduell, sondern substanziell:
Teile der AFD-Wöhler.
Wesentliche Teile der Freien.
Viele konservativ denkende Nichtwähler, die es in immer größeren Teilen aufgegeben haben, in der CSU noch etwas wählbares zu sehen.
Große Wählerpotenziale hat die CSU liegen gelassen... um nicht zu sagen: mit Füßen getreten.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 6. Oktober 2023 - 09:54

Es geht eh nur darum, ob einer weiterhin die Chance hat, nach Berlin zu rutschen. Die Stammburg der Berliner Hohenzollern liegt in Nürnberg, und der überehrgeizige Franke Söder hat ausschließlich die Metropole im Blick. Am Obertaktiker Schäuble ist er einst gescheitert; Friedrich Merz ist allenfalls Sparringpartner.

roswitha lasser | Fr., 6. Oktober 2023 - 12:26

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

die Stammburg der Hohenzollern liegt nicht in Bayern, sondern in BW und dort im Zollernalbkreis in der Gemeinde Bisingen, Ortsteil Zimmern.
Ganz unschuldig sind die Bayern allerdings nicht, verdanken wir 1871 doch den Schulden des "Kini" und Linderhof und Neuschwanstein mögen für japanische und chinesische Touristen interessant sein, für Süddeutsche mit Geschichtskenntnissen sind sie Symbol des schwersten Fehlers der Süddeutschen. Markus Söder soll bitte schön in München bleiben und unsere süddeutsche Freitheit zurückholen.

Ronald Lehmann | Fr., 6. Oktober 2023 - 13:35

außer das die Masse der einfachen Menschen als einzige Erdenaufgabe damit beschäftigt ist, in diesem Kolosseums-Akt um die Runden kommen, statt über den Weg & die Möglichkeiten nachzusinnen, weil sie es nie anders gelernt oder gesehen haben
Der 3.Oktober war fmp. das allerbeste Beispiel dafür, dass die Masse gar keine Veränderung will, weil die Illusions-Mechanisme auf Hochtouren laufen.
Wenn gerade mal 600 am Stand der AFD stehen & der Rest der Dresdner (wie anderer Großstädte) Bevölkerung wartet im Energiesparmodus darauf, dass andere IHRE Aufgaben, die Verteidigung der Demokratie übernehmen.
Anmerkung: Schon zu DDR-Zeiten waren Großstädte Brutkästen des linken Geistes, wo Denunzianten, Stasi & Sündenbehaftete sich mehr als Wohl fühlten
Eifrige Lakaien der Macht wie Anno 1933-1949-1956-1961-1989 sterben NIE aus & wie 2015 in Dresden (Pegida) kamen die meisten Demonstranten aus der Umgebung & nicht aus der Stadt selber, egal ob Berlin, Leipzig oder Dresen

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