Genießt den Applaus: Parteichef Markus Söder beim Politischen Aschermittwoch der CSU in Passau / dpa

Reaktionen auf Aschermittwochsrede - Markus Söder und die Pubertätsblocker

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef zieht in den Kulturkampf gegen die Grünen. Beim Politischen Aschermittwoch wetterte er gegen deren angebliche Pläne, Kindern Hormone zu verabreichen. Das rief den Queer-Beauftragten der Bundesregierung auf den Plan.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Beim Politischen Aschermittwoch der CSU geht es traditionell robust und zünftig zu. Oder wie der Hauptredner und CSU-Vorsitzende Markus Söder das in diesem Jahr nannte: Es werde „rhetorisch deftige Hausmannskost“ serviert. Und genau deshalb kann man diesem Volksfest besser als jedem Parteitag ablesen, was die Gemüter eigentlich bewegt.

In diesem Jahr hat Söder dabei für eine Überraschung gesorgt. Im Vorfeld der bayerischen Landtagswahlen vom 8. Oktober inszenierte er sich nicht, wie es für amtierende Ministerpräsidenten üblich ist, als Landesvater, sondern als Mister Haudrauf. Mit zahlreichen rhetorischen Salven erklärte er den Grünen den Kulturkampf und machte sie als die eigentlichen „politischen Feinde“ aus. Sogar eine Koalition mit ihnen schloss er kategorisch aus.

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Christa Wallau | So., 26. Februar 2023 - 16:40

was in Deutschland passiert.
Jeden Tag ein Stückchen mehr.

"Die Gedanken sind frei" - Von wegen!
Eine selbsternannte Elite will dir vorschreiben, was und wie zu denken hast, wenn du d a z u gehören willst zu den Guten und Anerkannten im Lande.
Sonst fliegst du raus aus den Kreisen der Anständigen!

Selbst dein Gefühle und intimsten Bereiche mußt du der vorgeschriebenen Korrektheit unterstellen, sonst bist du ein Feind des Fortschritts, ein Frauenhasser, ein Rassist oder zumindest ein blöder Hinterwäldler.

Wenn das kein Vormarsch des Totalitären ist, dann weiß ich nicht, was dieses Wort sonst bedeuten soll.
Totalitarismus beginnt mitunter ganz sanft und leise, aber man täusche sicht nicht:
Er endet immer im Über-Leichen-Gehen für die "gute Sache" (= die herrschende Ideologie)!

Urban Will | So., 26. Februar 2023 - 17:30

Auch wenn ich gewiss kein Fan von Söder bin und mir diese Rede auch nicht angehört habe, in diesem Punkt (Pubertätsblocker) stimme ich ihm voll und ganz zu.

Wer immer dieser Lehmann genau ist, Ihre brillante, wenn auch wohl nicht allzu schwierige Recherche hat gezeigt, was da so hockt an dieser wichtigen Schaltstellen dieser links – grün durchsetzten Republik.

Es wird ihn nicht jucken, kann er sich doch weiterhin seiner Unantastbarkeit sicher sein.

Was mir zu Beginn Ihres Artikels sofort ins Auge fiel: Wenn er es denn tatsächlich wörtlich so gesagt hat: Söder nennt die Grünen die „eigentlichen politischen Feinde“.

Diese Position wurde doch eigentlich bisher immer unbestritten den Blauen zugewiesen.

Und nur die AfD kann bisher als der einzig wirklich überzeugte und unbestrittene Gegner der Grünen angesehen werden. Alle anderen krochen denen doch in den Allerwertesten.
Hat Söder sich verplappert oder tut sich da was am Horizont?
Mal gespannt.

Bettina Jung | So., 26. Februar 2023 - 17:46

Finde ich, dass Herr Lehmann und Konsorten der Muslimischen Bevölkerung nicht den Segen der Geschlechterwahl in deren Sprache erklärt. Man will doch sonst alle mitnehmen. Oder haben die Grünen Sozialingenieure etwa Schixxx? Klar, es geht nicht um Trans, Queer etc. sondern darum, dass sich die „Weissbrote“ nicht vermehren. Auf eine derartige idiotische Idee würden Muslime nie kommen und sich selbst abschaffen.

Norbert Heyer | So., 26. Februar 2023 - 18:31

Habe mir die komplette Rede von Söder angehört. Alles was er gesagt hat, kann ich unterstreichen. Seine Angriffe auf die Roten und Grünen waren hart und auf den Punkt. Aber - trotzdem habe ich meine Zweifel an die Umfaller-Mentalität des Bayers. Wer mal Bäume umarmt hat, sich bei Jugendlichen einschleichen wollte und im Grunde den Bundestags-Wahlkampf der CDU mit ständigen Sticheleien begleitet hat, dem glaube ich nicht mehr bedingungslos. Er würde aus Machtgründen mit den Grünen eine Koalition eingehen und eines ist dann ganz klar: Die Grünen würden nur mit ihm koalieren, wenn sie alle ihre Maximalforderungen erfüllt bekommen. Jetzt müsste auch Söder erkannt haben: Wer ganz normale und reale Aussagen zu Wirtschaft, Finanzen, Migration und Energie macht, gehört für links-grün bereits zum äußersten rechten Rand. Konservativ und Rechts - dass sind die gültigen Kampfbegriffe für die Steuerleute des Narrenschiffes, dessen Kurs in den Untergang unter allen Umständen gestoppt werden muss.

Ingo frank | So., 26. Februar 2023 - 18:50

mit den akademischen Städten versöhnen“
Das meinen Sie Herr Brodkorb doch wohl nicht im Ernst.
Eine, mit Verlaub, noch dümmere Ausrede der Rechtfertigung einer Schwarz Links Grünen „Ehe“ ist mir nun wirklich noch nicht unter gekommen. Es gibt nicht nur in den Städten Akademiker…. Wenn Sie die vom Staat, Land oder Stadt im Dienst stehenden Beamten Apparat meinen, die keinerlei produktive Arbeit zu leisten in der Lage sind, da gebe ich ihnen Recht.
Und die Avancen die die CDU den links grünen macht, ist doch im Mangel an potentiellen Koalitionspartnern geschuldet, wie gerade in Berlin gesehen.
Es geht um Macht, und um keine Aussöhnung zwischen Stadt & Land.
In unserem Dorf 1200 EW gibt es mit Sicherheit genügend Akademiker 3 Ärzte, 4 Dipl. Lehrer, 3 Dipl Ing. allein in meiner Altersklasse….. von den Jüngeren und zugezogenen ganz zu schweigen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hans-Hasso Stamer | So., 26. Februar 2023 - 21:23

... allerdings kann ich das mit dem Totalitarismus nicht so locker samtig sehen wie der Herr Brodkorb. Die Coronadiktatur hat mich nicht mal Schuhe kaufen lassen. Die Polizei hat mich bei Spaziergängen persönlich belästigt.

Grundrechte? Abgeschafft auf Zuruf. Und da soll ich dem Staat noch demokratische Gesinnung zutrauen? Nur bei schönem Wetter, wenn keine Viren fliegen. Die lassen sich aber nach Bedarf "ausrufen".

Die Attacke auf die Grünen haben sich diese redlich verdient. Da macht Bayern meiner Meinung nach den Vorreiter, andere (CDU) werden hoffentlich folgen. Denn die Grünen haben sich erst jetzt, in der praktischen Politik an der Macht, erst so richtig bloßgestellt. Jetzt wird so langsam dem letzten klar, dass wir in eine Phase der staatichen Dysfunktionalität und Deindustrialisierung schlittern, falls sie nicht so schnell wie möglich von der Macht verschwinden.

Wolfgang Tröbner | Mo., 27. Februar 2023 - 07:21

Ich bin begeistert von Söder und der CSU. Endlich benennen sie den eigentlichen politischen Feind im Lande: Die Grünen. Die durften schon viel zu lange die Fundamente unseres Staates und die demokratische Grundordnung attackieren, ohne dass es bisher nennenswerten Widerstand seitens des bürgerlichen Lagers gab. Widerstand gegen sämtliche Pläne der Grüne zur Abschaffung der Demokratie ist auch bitter nötig, wenn der von den Grünen bisher schon angerichtete Schaden nicht noch größer werden soll. Die Grünen müssen deshalb daran gehindert werden, noch mehr Macht an sich zu reißen. Ein erster Schritt ist die Absage von Söder an eine schwarz-grüne Landesregierung in Bayern. Es wäre äußerst begrüßenswert, wenn sich Merz und die CDU dem Vorstoss von Söder anschließen würden.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 27. Februar 2023 - 09:51

Ja der Maggus, vom Leder ziehen kann er in bester bayrischer Tradition, selbst als Franke. Natürlich kann er jetzt erstmal "befreit" aufgrund der Umfrageergebnisse mit den FW weiter kuscheln und muss nicht den Bäumeumarmer und Luisa Versteher geben. Und ja, von allen Möglichkeiten ist die jetzige Koalition für Bayern ohne Frage die beste Variante. Er hat auch einiges gut zumachen bei seinen Wählern. Der zeitweise Kuschelkurs mit den GRÜNEN, sein völlig überzogenes Corona Management, aber auch sein Umgang mit der UNION muss erstmal bei den konservativen Wählern blau/weiß übermalt werden. Aber wir alle wissen, das Wählergedächtnis ist häufig kurz und wer wirtschaftlich und sozial in Bayern gut im Sattel sitzt, vergisst gerne Söders Fähigkeiten, sich jedes Geruches und jeder politischen Haltung so anzupassen, wie es gerade Vorteile bringt.
Und ja, ich habe seine Rede mir angehört und muss sagen, da hat er durchaus in alter bayrischer Tradition mit dem bajuwarischen Bierhumpen "gedroht".

Achim Koester | Mo., 27. Februar 2023 - 10:06

War ich bisher der Meinung, das man Transmenschen und andere Randgruppen mit Toleranz begegnen solle, so überzeugt mich dieser Lehmann mit seiner permanenten Aggressivität und seiner Diskriminierungsrolle immer mehr vom Gegenteil. Welch eine Gefahr von solchen Menschen ausgeht, wird sich erst in einigen Jahren zeigen, wenn seine perversen Ansichten qua Gesetz durchgesetzt worden sind, und damit irreversiblen Schaden angerichtet haben. Toleranz gegen Intolerante ist grundsätzlich falsch. Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist.

Heidemarie Heim | Mo., 27. Februar 2023 - 12:52

Ja, aber nicht guerillamäßig ausgetragen seitens des jeweils an der Macht ideologisierten Gesetzgebers und Beauftragten wie der wenn es selbst ums austeilen geht wenig sensiblen Herr Lehmann mit einem offensichtlichen Auftrag in Sachen "trans". Denn sind wir mal ehrlich lieber Herr Brodkorb! Welche normale, politisch eher weniger interessierte, mit anderen Sorgen lebende Mehrheit der Bürger bekommt denn noch vollends mit, was Politiker wie dieser Herr im Untergrund/Hintergrund unter einer offenen und vor allen Dingen "bunten" Gesellschaft verstehen und implementieren wollen indem sie den in erster Linie Erziehungsberechtigten das Heft sogar per Gesetz aus der Hand nehmen möchten? Ohne den Cicero hätte ich bis heute keine Ahnung von solchen Dingen oder abstrusen Ansinnen der Politik/Parteien. Meine Mutter mit ihrem " Treib es ja nicht zu bunt,... sonst!" gilt m.E. auch im Kampf der Kulturen. Erst recht wenn es um unsere Verfassung (GG) im doppelten Sinn (Empfinden der Bürger) geht. MfG

Jens Böhme | Mo., 27. Februar 2023 - 12:57

Der politische Aschermittwoch ist ein Karnevalskehraus der Politik. Dass neuerdings Karnevalsreden politischer Sprengstoff sind, ist im völlig desorientierten Deutschland normal geworden. Die Allüren der "Demokratieverteidigung" gehen im strammen Stechschritt in Richtung Autokratie, in der man mit kommunistischer Grundordnung alles mundtot macht.