- Von Ferndiagnosen und dem „Werther-Effekt“
Der Suizid einer österreichischen Ärztin, die wegen ihrer politischen Ansichten zu Corona über Monate hinweg bedroht wurde, erhitzt die Gemüter. Der Vorwurf lautet, sie sei von Kritikern der Corona-Maßnahmen in den Tod getrieben worden. Allerdings sind die Gründe für suizidales Verhalten komplex – und je emotionaler die Debatte geführt wird, desto größer auch die Gefahr, dass es zu Nachahmungen kommt.
Hinweis: Sollten Sie suizidale Gedanken haben oder Angehöriger sein, können Sie sich an die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention wenden, die auf ihrer Internetseite verschiedene Telefonnummern und Kontaktadressen für Betroffene wie Angehörige listet.
In Goethes Schlüsselroman „Die Leiden des jungen Werthers“ nimmt sich der junge Werther das Leben, weil er unglücklich in die verheiratete Lotte verliebt ist. Und obwohl dieser Roman eine fiktionale Geschichte erzählt, die lediglich Parallelen zu Goethes Leben aufweist, könnte er Auslöser gewesen sein für eine „Selbstmordwelle“ in der realen Welt, die nach Veröffentlichung folgte. Damals, ab dem Jahr 1774, als die Erstausgabe des Buches zur Leipziger Buchmesse erschienen ist.
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Guter Artikel. Mehr möchte ich nicht sagen. Mehr muss man auch nicht sagen.
Ich schließe mich an, werter Herr Franke. Ein guter Artikel, gefühlvoll und ohne Schnörkel! Man muss nicht mehr viel sagen. Gut gemacht Herr Krischke!
Wenn im Kindergarten unter wohlwollenden Blicken der Erzieher ein Streit ausbricht, die Erzieher diesen immer weiter anheizen, und dann ein Kind in seiner Not und weil niemand ihm hilft, aus dem Fenster springt - wer ist dann wohl einzig allein verantwortlich? Richtig, jeder wird hier zu Recht sofort auf die Erzieher zeigen, und diese ihrer verdienten Bestrafung zuführen wollen.
Nun, was ist unser Land anderes, also ein großer Kindergarten? Es gibt die, die Bescheid wissen und Katastrophen wie diese verhindern könnten - tun sie aber nicht, weil es zu ihrem Vorteil ist. Die dumm gehaltenen Bürger werden gegeneinander aufgehetzt und haben so natürlich keine Zeit sich die großen Schweinereien der Politik näher anzuschauen. Frau Kellermayr ist ursächlich und ausschließlich durch Handlungen und Unterlassungen der Politik zu Tode gekommen. Wer im Geschichtsunterricht nicht ständig Kreide holen war, weiß, dass es so ist und nie anders war. Sind halt nur alle zu feige, etwas dagegen zu tun …
Mit anderen Worten: es liegen Ihnen zwar keine Erkenntnisse über Lebensgeschichte, das soziale Umfeld oder die Krankheitshistorie der Verstorbenen vor, aber da Selbsttötungen häufig mit psychischen Erkrankungen einhergehen, ist auch in diesem Fall davon auszugehen, dass Frau Kellermayr schon suizidal veranlagt war, bevor Sie zur Zielscheibe von radikalen Impfgegnern wurde, die sie mit Hasspost überzogen und ihre berufliche Existenz zerstörten? Möglich wäre das, aber ohne Recherche argumentativ natürlich sehr dünn.
Ich weiß nicht, wie viele körperliche Übergriffe es in den letzten zwei Jahren in dieser Szene auf Polizisten, Journalisten und medizinisches Personal gab. Aber angesichts der regelmäßigen verbalen Entgleisungen in diesem Forum möchte ich Ihren Appell nochmal hervorheben, im Rahmen der "Corona-Debatte auch mental wieder in die Zivilisation zurückzukehren."
Und vielleicht sollten sich auch Journalisten mal fragen, inwiefern sie zu dieser Problematik beigetragen haben.
Und flugs fühlen sich die im Beitrag Benannten berufen, den tragischen Tod der Ärztin zu mißbrauchen, um sich in der eigenen Selbstgerechtigkeit zu suhlen und den erklärten „Feind“ höchstrichterlich zu verurteilen. Das ist das wirklich Abstoßende, Widerliche. Wir ALLE sollten uns fragen, wie es dazu kommen konnte, dass wir nicht mehr imstande zu sein scheinen, den Standpunkt des Anderen zu respektieren - vor allem dann, wenn wir ihn nicht teilen. Was veranlasst uns zum persönlichen Angriff, zum Hass auf denjenigen, den wir als vermeintlich Abtrünnigen empfinden? Der Schuldigen gibt es etliche - uns eingeschlossen, Herr Hügle. Kämpfen wir in Zukunft als Foristen ruhig mit harten Bandagen um den besten Weg mit anderen Foristen - auf Augenhöhe, nicht in herrenreiterlicher Manier.
Bemerkenswerte Worte von einer Dame, die kaum einen Beitrag verfassen kann, in dem nicht von einer "classe politique" die Rede ist, welche das "Volk verachtet". Nehmen wir andere Ciceronen hinzu, die Lauterbach als "psychisch gestört", Polizisten als "Büttel", eine demokratisch gewählte Regierung als "diktatorisches Regime" bezeichnen und ein "Tribunal ähnlich den Nürnberger Prozessen" fordern, so hat man eben jenen Boden, auf dem Hass und Gewalt gedeihen.
Ich vergaß: Wenn in Österreich Morddrohungen verschickt werden und sich die Adressatin das Leben nimmt, so ist natürlich auch das die Schuld des "Pandemie-Regimes (...) unter Merkel, Spahn u. dem dazugehörigen Kleinst-Experten-Tross" (siehe den Beitrag von Frau Wallau weiter unten).
Ob das alles nur "strunz-dumm" ist oder "widerlich und abstoßend" - oder beides, darüber mag sich jeder sein eigenes Urteil bilden:
https://www.derstandard.de/story/2000131828278/wie-sich-der-corona-wide…
klingenden Kommentar los und widerlegen sich darin de facto selbst.
Herr Krischke kann ebenso wenig wie Sie wissen, was im Kopf dieser Frau vorgegangen ist, aber im Ggs zu Ihnen mutmaßt er eben nicht, dass die Anfeindungen der Maßnahmenkritiker daran hätten Schuld sein können. Die von Ihnen hier angemahnten, nicht erfolgten Recherchen werden in Bezug auf den Hang, Suizid zu begehen, wenig bringen. Und zu recherchieren, was in jemandes Kopf vorgegangen ist, wird kaum möglich sein.
Was Sie im ersten Absatz aber machen, ist eine eindeutige Stellungnahme, die natürlich gut kaschiert ist (dass die Frau zur „Zielscheibe wurde“), aber klar Ihre Position wiedergibt, dass nämlich die Anfeindungen durchaus zu dem Suizid geführt haben können.
Und somit sind Sie genau im Lager derjenigen, die auf die von Ihnen selbst ja geforderte „Rückkehr zur Zivilisation“ pfeifen.
Alles ganz schön scheinheilig, was Sie hier betreiben.
Und jetzt kommt als Erwiderung wieder ein "offensichtlich"?
Zunächst einmal würde ich Ihnen nahelegen, den vorliegenden Artikel zu lesen oder sich anderweitig über den Fall Kellermayr zu informieren. Dann dürfte Ihnen klar werden, dass die Verstorbene sehr wohl "Zielscheibe" von Leuten war, die es eben nicht bei der "Kritik an Maßnahmen" (nettes Framing von Ihnen) belassen haben.
Was ich kritisiere ist, dass hier ohne Kenntnis weiterer Umstände allgemeine Überlegungen angestellt werden. Dabei hätte man sich als Journalist zumindest über das soziale Umfeld und den Lebenslauf Kellermayrs informieren und überprüfen können, ob es Hinweise gibt, die die These des Autors stützen.
Dies ist m. E. deshalb besonders pikant, da z. B. im Falle der Amoktat von Berlin kürzlich über einen islamistischen Hintergrund spekuliert wurde, obwohl es keinerlei Hinweise auf ein solches Motiv gab. Da kann schon der Eindruck entstehen, dass man Täter be- und entlastet, wie es gerade passt.
Ein paar verbale Entgleisungen habe ich oben zitiert. Getroffene Hunde bellen...
Wir haben es verlernt (ob dies Österreich genau extrem trifft, weiß ich nicht) offen, ideologiefrei, nach der besten Lösung suchend in Buntland Deutschland zu diskutierend. Abweichende Meinungen werden niedergebügelt ….noch; ……wann beginnt das Niederprügeln? Und eine nicht bedeutungslose Ursache sehe ich in der Gleichschaltung und dem gesunkenen Bildungsniveau. Was sind das für Menschen die im Internet mit einer Schrotflinte drohen? Deren Schulabschluss möchte ich nicht wissen……
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik
Ich pflichte Ihnen bei, lieber Herr Frank.
Dies sind entscheidende Gründe für die desolate Lage der Diskussionskultur in Deutschland. Was bei uns seit vielen Jahren mantraartig von Regierungen u. Medien verkündet wird, ist die Botschaft:
"Es gibt nur e i n e richtige Meinung in allen wichtigen Fragen. Und die haben wir."
Dadurch gerät jeder, der andere oder sogar völlig gegensätzliche Ansichten vertritt, in eine dunkle, schmutzige Ecke mit Verteidigungszwang.
Die meisten haben gar nicht mehr gelernt, kontrovers zu diskutieren und dabei sachlich und freundlich zu bleiben, weil ihnen schon auf den Schulen die "einzig richtige Haltung" vermittelt wurde. Also schweigen sie im Zweifelsfalle lieber und passen sich an.
Die wenigen Bürger, welche dennoch opponieren, werden dadurch fast zwangsläufig radikaler, weil sie sich ja permanent übelster Diffamierung ausgesetzt sehen und auch entsprechend heftig emotional reagieren.
Es ist ein Teufelskreis aus Ignoranz und Rechthaberei.
Schlimm.
wenn es darum geht über von Menschen verursachten Katastrophen zu berichten.
Berichte über den Terroristen, der mit dem Lkw oder Pkw vorsätzlich in die Menschenmenge fährt, über den Schüler, der mittels einer Waffe wahllos auf Menschen schießt oder die Verfasser von Internet- Tweets, die Hass formulieren und damit Aufmerksamkeit erringen, alle Berichte über diese Umstände/Maßnahmen sind dafür geeignet das Nachahmer mit Gleichem auftreten. Der Journalismus steckt somit in der Klemme, dass seine Berichte Nachahmer mit kriminellen Handlungen versuchen Aufmerksamkeit zu erringen.
Was Hass im Netz betrifft ließe sich dies dadurch weitgehend erfolgreich bekämpfen indem man die Anonymität der Nutzer des Netz beendet. Das hat nichts mit der Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun.
Alle anderen Nachahmer haben aus den Pressemitteilungen gelernt das man psychisch krank sein muss um strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden zu können, und trotzdem Aufmerksamkeit errungen zu haben.
Anonymität zugesichert und gewährt wird ?
Die Gegenfrage: "Wem und Wer nützt das "?
Der bedauerliche Selbstmord einer Ärztin ist auf eine völlig aus dem Ruder gelaufene Debatte(nkultur) zurückzuführen. Da wird von beiden Seiten instrumentalisiert, da wird die jeweils andere Seite beschimpft und für schuldig befunden. Wo bleibt in dieser Diskussion die Zivilisation, das Bemühen um einen Kompromiss, wie er in einer Demokratie üblich sein sollte?
In was für einer Gesellschaft leben wir, wenn die Nächsten nicht mitbekommen, dass ein Angehöriger, ein nahestehender wie der Arbeitgeber z. B. einer Arztpraxis suizidgefährdet ist? Das wird nicht in jedem Fall gelingen. Es gelingt der Gesellschaft auf der anderen Seite nicht, psychisch gestörte Menschen, die für andere eine Gefahr darstellen, zu identifizieren und zu behandeln.
Es wird viel von sozialem Miteinander gesprochen, aber wo bleibt das Miteinander in diesen Fällen. Sind das alles nur leere Worte, populistische Reden von einer Gemeinschaft, die es so nicht mehr gibt? Wurde sie auf dem Altar des „Liberalen“ geopfert?
Ja, lieber Herr Krischke, man kann es auch so sagen: Debatten müssen ruhig und sachlich geführt werden - nicht emotional.
In der Pandemie haben leider Angstgefühle die entscheidende Rolle gespielt, u. zwar v. a. deshalb, weil sie von der Regierung und den von ihnen herangezogen "Experten" laufend geschürt wurden.
Statt Besonnenheit und Offenheit für andere Meinungen (Von "Experten"!) zu zeigen, gebärdete sich das Pandemie-Regime bereits unter Merkel, Spahn u. dem dazugehörigen Kleinst-Experten-Tross wie eine gottähnliche Institution. Wenn man ihre Aussagen anzweifelte, gehörte man automatisch zu den Leugnern, Ketzern u. Teufeln. Das war sachlich völlig unberechtigt u. konnte nicht gut gehen!
Die Selbstmorde, welche auf beiden Seiten leider in diesem Zusammenhang zu verzeichnen sind
(Man denke an den Familienvater, der seine ganze Familie wegen des gefälschten Impfzeugnisses seiner Frau umgebracht hat), gehen auf das Konto dieser - teils mit Falschaussagen - geschürten Hysterie
nicht von jenen solcher Leute, die vermutlich auch der jungen Ärztin zunehmen zugesetzt haben. Empathie?
Das - Zitat - Pandemie-Regime trägt also mindestens eine Mitschuld, hat es doch unbegründete Ängste geschürt, Hysterie verbreitert.
Und das behauptet ausgerechnet eine Foristin, die ständig für eine Partei wirbt, deren Haupttagesgeschäft das Schüren von Ängsten und Panik ist. Die ständig Untergangszenarien und den täglichen Zusammenbruch dieses unseres Landes voraussagt!
Wie passend.
Klar doch: Gerade als die Opferzahlen der Pandemie am höchsten waren, bilanzierte der heimliche Chef der rechtsextemen AfD, ein Mann namens Björn Hoecke, die Pandemie wäre vorbei, sie wäre im übrigen gar keine, sondern basiere ausschliesslich auf fehlerhaften Tests!
Es ist auch ein starkes Stück, das traurige Schicksal einer jungen Ärztin, die nichts als ihre Pflicht getan hat, mit dem eines Impfverweigerers zu vergleichen, der in seiner Verbohrtheit den Freitod einer Impfung vorzog...
sind in dieser Debatte längst an der Tagesordnung,..."
Kenne ich aus meiner Umgebung eher nicht, wo
Leute pro und andere contra sind.
Der Umgang und Respekt voreinander, hat sich nicht geändert.
Ein mir ganz lieber Mensch war jedoch 100% überzeugt das alles richtig gelaufen und die Impfung der einzige Schutz ist.
Beide hatten wir eine feste Meinung und viele Argumente, aber die Bande der Liebe waren letztlich stärker.
Wir reden nicht mehr über Corona und es geht uns gut dabei.
Die Ärztin tut mir sehr leid...das sie es mit fanatischen(bzw. fanatisierten) Menschen zu tun hatte. Und keinen Ausweg fand.
Ein so sinnloser Tod.
Aber sie wissen ja selbst, werter Herr Krischke, wie sehr das Gewalt-und Wutpotential überall angestiegen ist.
Wie sich Ärzte, Schwestern, Feuerwehrleute beklagen. Ihre Arbeit nicht mehr in Ruhe ausführen zu können.
"Die Menschen sind oft unfähig,
sich in den Zustand eines anderen zu versetzen".
Simone Weil
Die Frau, die sich in ihrem panic room das Leben nahm, für politische Zwecke zu instrumentalisieren (sie propagierte hysterisch für die Impfpflicht und griff die österreichische Regierung heftig an und war letztlich nicht mehr gut auf die Polizei zu sprechen), ist kein Hohelied auf das unsägliche Gesellschaftsproblem mit Corona. Ebensowenig die Schreiberlinge, die Hass und Angst verbreiten. Das Thema Corona hat von allen Seiten Terror, Angst, Hysterie und Panik verbreitet.
@Herr Böhme, Sie setzen am richtigen Punkt an. Durch die hysterisch geführten Verbalkriege entsteht ein Klima, in dem für manche eine Parallelwelt entsteht , aus der sie nur schwer oder gar nicht herausfinden.
Soll das nun wenigstens ein teilweiser Freispruch jener sein, die die junge Ärztin bedroht haben? Suizidales Verhalten mag auch auf Persönlichkeitsfaktoren zurückzuführen sein; nicht jede(r) ist robust genug, ständingen Drohungen einer aufgeheizten Chaotengruppe standzuhalten.
In solchen Situationen enthüllt sich die ganze Verlogenheit vieler "Maßnahmen-Kritiker". Man demonstriert doch auf Marktplätzen für unsere Freiheit (also gegen Einschränkungen), gegen Masken (den Maulkorb), für körperliche Unversehrtheit (gegen Impfungen) - und bedroht gleichzeitig Journalisten, Mediziner, Politiker, Impfbefürworter. Man kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft in diesem Forum nach einer Bestrafung der "Verantwortlichen" gerufen wurde. Jüngst wurde eine Terrorgruppe bekannt, die unter dem Codenamen "Klabautermann" eine Entführung des Gesundheitsministers plante. Was einen Foristen, der noch dazu einst dem Justizapparat angehörte, nicht davon abhält, im gleichen Ton hier Stimmung zu machen...
veröffentlicht ausschliesslich offentlich bekannte Äusserungen von bekannten Persönlichkeiten.
So zum Beispiel Nikolaus Blome: "Ich hingegen möchte an dieser
Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen." Und diese Aussage ist noch bei Weitem nicht die Schlimmste.
Wo immer Steine gereicht werden, um straflos zu steinigen, finden sich in der Menschheit allemal genug Hände.
Was die "Steine-Reicher" betrifft" so sind die "bedeutendsten" in Bericht und Forum beschrieben worden.
Und jeder Treffer wird bejubelt.
Ob nun klammheimlich aus dem Dunkel oder im Lichte "besonnter Öffentlichket."
Opfer und Werfer zu finden fiel und fällt dem Menschen seit jeher und noch immer nicht schwer.
Eines bedarf des Anderen.
Die verabscheungswürdigsten sind jene die dies legitimieren.
Und sich die Hände in Unschuld waschen.
Da gabs doch schon mal Einen ?
Seitdem absolut jeder im Internet, vor allem auf Social Media, seine Meinung - egal ob fundiert oder nicht - kundgeben kann, ist der Grundsatz, dass Argumente und nicht die Meinungsgegner geschlagen werden sollen, vollkommen irrelevant geworden. Im Gegenteil - es gewinnt (Punkte sind hier likes und follower) wer am weitesten unter der Gürtellinie gelandet ist und wessen Lautstärke die anderen Meinungen übertönt. Dabei ist jedes noch so billige "Argument" für die Bestätigung der eigenen Seite, wie der erwähnte Fall der Ärztin, gerade recht. Und wenn auch dieser Fall tragisch ist, so kann man diese Mechanik bei eigentlich jedem Trendthema in den Medien beobachten.
Ich schätze unser Primatenhirn ist noch nicht reif genug für die neuen Technologien - wie in der Steinzeit geht es um Dominanz und nicht um Meinungsaustausch.
Ich kann mich Ihrem Resüme im Artikel nur anschließen Herr Krischke. Gut geschrieben. Danke.
Sie hatte doch die Polizei um Hilfe gebeten. Wieso hat der Staat hier die Hilfe verwehrt? Wenn es Morddrohungen gegeben hat, ist es doch relevant. Oder habe ich bei den Informationen nicht aufgepasst? Jede Seite macht hier die andere Seite verantwortlich und wer am lautesten ruft wird die Geschichtsschreibung gewinnen.
Der Artikel hebt sich wohltuend ab, dass paßt aber nicht allen hier. Sie wittern den üblichen Gegner. Was unterscheidet sie vom angegriffenen Gehenüber?