- Unsere Ersatz-Monarchie
Zum Thronjubiläum der Queen sitzt Deutschland wieder schwärmend vor der Mattscheibe. Wie schaffen es die Inselaristokraten jedes Mal aufs Neue, strahlende Mienen selbst auf die Gesichter der notorischsten Nörgler zu zaubern? Ganz einfach: Weil wir so royal unterversorgt sind.
Corona, Klima, Ukraine-Krieg, Inflation und neue Flüchtlingsströme? Geh her, ach was! Die Queen feiert 70-jähriges Thronjubiläum, das noch bei bestem Wetter, und auf fast allen Kanälen, ob sozial oder unsozial, privat oder öffentlich-rechtlich, lief heute die große Parade „Trooping the Colour“ zu Ehren der 96 Jahre alten Königin quasi in Endlosschleife.
Schier unentwegt marschierten und paradierten die Rotröcke mit ihren riesigen schwarzen Puschelmützen durch die Gegend, an denen schon Mr. Beans Provokationslust gescheitert ist, und die berittenen Goldhelme nahmen vor Buckingham Palace Aufstellung wie einst zu Zeiten, als James Cook die Südsee durchpflügte – im Auftrag Ihrer Majestät.
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die Hohenzollern gar kein Begriff sind, deren Vorgänger eher.
So langsam wird das auch in der Bundesrepublik wiederkommen, aber nicht so politisch wie in England, einer konstitutionellen Monarchie oder den anderen europäischen konstitutionellen Monarchien.
Deutschland hat dafür einen Geistesadel, denke ich mal, der sich sehen lassen kann.
Die Bundesrepublik als Kulturnation eben.
Reicht das nicht?
Ein schöner und witziger Artikel.
liebe Frau Sehrt-Irrek:
Die Bundesrepublik macht "als Kulturnation ... mit Geistes-ADEL" dem äußerlichen Prunk und Pomp von Nationen mit konstitutioneller Monarchie erfolgreich Konkurrenz???
Das ist doch sicher nur ironisch von Ihnen gemeint, oder?
Falls Sie meine Frage allerdings bejahen, dann bitte ich Sie herzlich darum, mir einige Gelegenheiten zu nennen, bei denen sich der exquisite GEISTES-ADEL, der den Deutschen innewohnt, so daß sie keinen eigenen Hochadel mehr brauchen, während der letzten Jahrzehnten gezeigt hat.
M i r fällt dazu nämlich überhaupt nichts ein.
denn die Wilhelminische Ordnung führte nicht direkt zu Adolf Hitler, eher deren Abdankung.
Aber mit Adolf Hitler wurden die noch lebendigen Strukturen geradezu gefährlich, weil Hitler demokratisch gewählt und dann "undemokratisch" zum Führer ernannt werden konnte. Der Ausnahmeparagraf machte es wohl möglich.
Nur, Hitler war m.E. kein Führer, er war nicht der Führer und erst recht nicht der, den Tolkien mit seiner Trilogie "Der Herr der Ringe" evtl. herbeischreiben wollte.
Hitler war mir lange ein Rätsel, bis ich Chaplins Film "Der große Diktator" sah, der ihn m.E. sehr gut charakterisierte.
Unter anderen Umstände hätte Hitler ein durchaus liebenswürdiger Mensch werden können oder er wäre es geblieben, aber nicht als Führer.
Ich weiss nicht, wer diese "Rolle" ohne dieses Verhängnis hätte ausfüllen können, evtl. Göring oder Ribbentrop oder...?
Ganz vieles spielte unglücklich zusammen, damit meine ich auch die Weltwirtschaftskrise, den Faschismus auch als Abwehr des Kommunismus.
Tragödie
Was mir aber besonders auffiel, die Vielzahl der Teilnehmer aus der Friedensreligion. Nirgends war Union Jack Kerchief zu kaufen... ???
Unterversorgt...und auch noch royal, werter Herr Mohr.
Aber ich muss zugeben, die alte Dame hat was.
Vor allem bewundere ich ihre ungeheure Disziplin.
Schließlich ist sie ja in einem Alter, wo frau sich gerne auch mal zurücklehnt.
Und gerade diese Eigenschaft, geht heute vielen Menschen ab.
„Ausdauer und Entschlossenheit sind zwei Eigenschaften, die bei jedem Unternehmen den Erfolg sichern.“ (Leo Tolstoi)
schwierig mit dem Adel. Immerhin kommen die Winsors aus dem Haus Hannover und die zweifelhaften Charaktere stehen meistens nicht in der direkten Erbfolge. Wenn man da an unseren Pöbel- und Prügelprinz denkt, der sich schon mal öffentlich am türkischen Pavilion auf der Weltausstellung in Hannover erleichtert, (er war mal wieder blau) dann könnte man fast neidisch werden. Aber das sind natürlich kleinbürgerliche Maßstäbe. Doch genau darum geht es. Die Akzeptanz der Royals hängt stark vom Bürgertum ab. Wenn Ernst.August sich wenigstens nicht von Caroline von Monaco hätte scheiden lassen, öfter die Frau mit Herz einladen und ansonsten Rosen züchten würde oder Pferde oder so etwas. Aber nein, er lädt die Hells Angels ein. Dann lieber Walter Steinmeier.
Ein herrlicher Artikel. Dankeschön
Ein sehr empathischer, leicht ironischer Artikel. Er spiegelt die sympathische Eigenwilligkeit der Briten wieder, die sich mit ihrer Monarchie identifizieren können. Was natürlich an der Persönlichkeit der Lady liegt. Und den Hang Großbrtanniens, sich weder von Asterix noch von den Krauts erobern zu lassen - mit Erfolg. Und der Stolz, nicht der Hochmut, zu ihrer Identität zu stehen und sich zu identifizieren.
Und wir Teutonen? Sind grenzenlos in der Moralischen Überheblichkeit, im Besserwissen, aber nicht Bessermachen, schämen uns für unser eigenes Dasein wegen unserer Geschichte und können weder grenzenlos feiern noch andren die Freude herzlich gönnen.
Uns fehlt jegliches unbefangenes Selbstbewusstsein und jeder Schweizer verfügt über mehr Stolz über Wilhelm Tell als wir über Martin Luther. Oder auch über Friedrich den Großen.
Das sehe ich genauso Herr Dr. Oltmann. Muss nicht alles Britische mögen, aber ihren Stolz sollte man achten und respektieren. Jedenfalls nötigt mir die Queen mit ihrer Disziplin allen Respekt ab. Nur für uns Deutsche wären Royals nichts. Wir haben leider den Hang, dann immer hinter "einem/r" kopf- und bedingungslos herzurennen. Das haben wir ja in den letzten 16 Jahren unter Merkel erlebt. Lt. deutscher und ausländischer Medien die "mächtigste" Frau der Welt und was nicht alles. Und das nur, weil sie mit unserem Geld politische Zustimmung im Ausland erkaufte und durch ihre Politik des kostenlosen Merkel -THC das Volk in ewige Trance versetzte.
Klein Brittanien ihre Könignnen Show, ausser schlechtes Wetter haben sie ja sonst nix.
Breit, Boris Johnson, usw sind schon Strafe genug.
Wer die Monarchie braucht um sich gut zu fühlen, hat eh schon alles verloren.