Ukrainischer Soldat
Ein ukrainischer Soldat an der Trennlinie zu pro-russischen Rebellen in der Region Donezk / picture alliance

Konflikt um die Ukraine - Alles nur ein Bluff?

Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen hält die Welt weiter in Atem. Der Kreml hat gegenüber den USA und der Nato Maximalforderungen aufgestellt, deren Erfüllung wie erwartet nicht zugesagt wurde. Dennoch hat keine Seite wirkliches Interesse an einer militärischen Eskalation. Worum geht es Putin also tatsächlich?

Autoreninfo

Ekaterina Zolotova ist Analystin für Russland und Zentralasien beim amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures.

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Die Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland in der vergangenen Woche sind aussagekräftig, ohne viel auszusagen. Die ersten Gespräche fanden am 9. Januar statt, bevor am nächsten Tag weitere offizielle Gespräche in Genf abgehalten wurden. Einige Tage später sprachen Russland und die Nato in Brüssel über die Ukraine und, damit zusammenhängend, über die Nicht-Erweiterung der Nato nach Osten.

Es gab nie viel Hoffnung für diese Verhandlungen, bei denen Russlands Vorschläge für Sicherheitsgarantien, insbesondere gegenüber der Nato, ganz oben auf der Tagesordnung standen. Die drei Parteien beendeten ihre Gespräche mit der Einsicht, dass weiterhin Meinungsverschiedenheiten existieren. Nach den Gesprächen war in den Medien natürlich die Rede von Eskalation und von Vorbereitungen für eine Invasion in der Ukraine. Diese „Eskalation“ scheint jedoch eher eine Taktik als eine reale Option zu sein: ein Versuch Russlands, seine Gegner zur Teilnahme an weiteren Treffen zu drängen und so die Sicherheit seiner wertvollen Pufferzonen zu gewährleisten.

Psychologischer Druck auf die USA

Noch während der Verhandlungen begann Russland, seinen psychologischen Druck auf die USA und die Nato zu erhöhen. So initiierte es beispielsweise Militärübungen in den westlichen Regionen Woronesch, Belgorod, Brjansk und Smolensk – allesamt nahe der ukrainischen Grenze gelegen (etwa 3.000 Soldaten nahmen daran teil). Der Zweck der Übungen war klar: die Demonstration der eigenen Fähigkeiten und des Willens, die eigenen Interessen zu schützen. Psychologische Operationen wie diese sind besonders wichtig für Moskau, das glaubt, sich behaupten zu müssen, ohne einen Krieg führen oder zusätzliche Sanktionen verhängen zu müssen.
 
Der Zweck der Forderungen Moskaus ist ebenfalls ziemlich klar: Es will von der Nato und von Washington eine Garantie dafür, dass diese keine Nachbarländer zur Vorbereitung eines bewaffneten Angriffs auf Russland nutzen. Zudem fordert Moskau, dass Washington die Osterweiterung der Nato stoppt und eine weitere Aufnahme ehemaliger sowjetischer Satellitenstaaten verweigert. Und es will die Zusicherung, dass die USA in diesen Staaten keine Militärstützpunkte errichten und dass die Nato ihre militärischen Aktivitäten in der Ukraine sowie in anderen Teilen Osteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens einstellt. Ohne diese Garantien wird sich Russland in seinen westlichen Grenzgebieten unweigerlich verwundbar fühlen. Eines der wichtigsten geopolitischen Ziele Russlands ist es, eine Pufferzone zwischen seinem Kernland und externen Bedrohungen aus Europa zu erhalten.

Natürlich hat der Kreml nie erwartet, dass die USA in der vergangenen Woche vor seinen Forderungen kapitulieren würden. Aber er hatte gehofft, dass der Westen zumindest einige seiner Standpunkte in diesen Fragen aufweicht. Und da die Verhandlungen zu keinem Ergebnis geführt haben, kann man davon ausgehen, dass Russland in nächster Zeit etwas aggressiver auftreten wird, wenn auch nur rhetorisch. Schließlich ist das Grenzgebiet nach wie vor ungesichert: Der Konflikt im Donbass ist eingefroren, die Kaukasusregion wird ständig von der Türkei herausgefordert, und Zentralasien ist immer noch instabil.

Eine rote Linie

So erklärte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow kürzlich in einem Interview mit CNN, dass sich die Beziehungen Russlands zur Nato aufgrund der militärischen Unterstützung der Ukraine durch das Bündnis einer roten Linie nähern würden. Er fuhr fort, dass die Nato ein Instrument der Konfrontation sei, dass Russland eine schrittweise Invasion des westlichen Militärbündnisses in der Ukraine sehe, und dass die vorgeschlagenen US-Sanktionen gegen die russische Führung zum Abbruch der bilateralen Beziehungen führen könnten. 

Darüber hinaus verkündete der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow, der direkt an den Verhandlungen beteiligt ist, in einem Interview mit dem Fernsehsender RTVI, er könne nicht ausschließen, dass im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen mit dem Westen militärische Mittel nach Kuba und Venezuela entsandt würden. Auch hier mag es sich um rhetorische Äußerungen handeln, aber sie bringen die USA in die Defensive – und zwar in aller Öffentlichkeit.

Abgesehen von der verschärften Rhetorik hat Russland offen seine militärischen Bewegungen verstärkt. In der vergangenen Woche zeigten mehrere Dutzend Videos auf TikTok und Instagram die Verlegung von Militärpersonal und Ausrüstung aus Sibirien und dem Fernen Osten in die westlichen Regionen Russlands. Kurz darauf begann die Panzerarmee des westlichen Militärbezirks mit Übungen in fünf Regionen, an denen mehr als 800 Soldaten und mehr als 300 schwere Waffen beteiligt waren. Zudem begannen russische Truppen mit Übungen im Süden und Westen Weißrusslands. Mit diesen Schritten will Russland die Botschaft vermitteln, dass seine Streitkräfte bereit sind.

Trotz dieses performativen Manövers und trotz der Berichte über mögliche Einsätze gibt es jedoch viele Hinweise darauf, dass weder Russland noch die Vereinigten Staaten an einer ernsthaften militärischen Konfrontation interessiert sind.

Ohne Überraschungsmoment

Erstens: Wenn Russland eine Konfrontation gewollt hätte, dann hätte es dies im Stillen getan. Gut angekündigte militärische Bewegungen, insbesondere solche, an denen Soldaten aus dem anderen Ende des Landes beteiligt sind, machen jedes Überraschungsmoment zunichte, das sich Russland hätte erhoffen können. Und obwohl die Zahl der Truppen und Panzer im Westen Russlands groß zu sein scheint, reicht sie nicht annähernd aus, um in den weiten Gebieten der Ukraine einen erfolgversprechenden Krieg zu führen. (Bemerkenswert ist, dass die Verlegung von russischem Material bereits seit fast einem Jahr im Gange ist und nicht erst letzte Woche begonnen hat.)

Zweitens ist die Entsendung von Waffen oder Truppen nach Kuba und Venezuela keine leichte Aufgabe. Schon in den besten Zeiten wäre dies schwierig, aber aktuell sind es eben nicht die besten Zeiten. Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und Russland ist derzeit viel schwächer als in den zurückliegenden Jahren. Außerdem erfordert die Arbeit in einer so abgelegenen Region aktive Bewegung und eine zuverlässige Logistik, um die Sicherheit der militärischen Einrichtungen zu gewährleisten. Zudem würden die Projekte erheblichen Kapitaleinsatz erfordern, für den die instabile russische Wirtschaft nicht bereit ist.

Keine amerikanische Ausstiegsstrategie 

Schließlich kann der Kreml sein Ziel, eine Pufferzone zu sichern, auch ohne einen Krieg erreichen. Für Moskau ist eine friedliche Stabilisierung im Donbass ein suboptimales, aber durchaus akzeptables Ergebnis. Jeder Waffenstillstand würde den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Friedensvermittler darstellen, der dem festgefahrenen Konflikt ein Ende gesetzt hat – was seine Zustimmungswerte und sein Ansehen in der Welt erhöhen dürfte. Kurzum: Putin kann nicht in eine Krise hineingehen und mit nichts Vorzeigbarem aus ihr herauskommen. Die USA haben noch weniger Grund, sich in einen Konflikt einzumischen, der weit von ihren Grenzen entfernt ist und für den es keine Ausstiegsstrategie gibt.

Russland möchte den Anschein erwecken, dass es bereit ist, einen Krieg zu führen, ohne am Verhandlungstisch ein Druckmittel zu verlieren. Die USA ihrerseits vermuten, dass Russland wahrscheinlich blufft. Sie wissen um die Grenzen Russlands und haben diesen Film schon einmal gesehen. Russland wird weiterhin Operationen durchführen, um die Kontrolle über die Pufferzone zu erlangen, und die USA werden mit diesen Aktionen nicht glücklich sein. Aber beide Seiten sind sich darüber im Klaren, dass sie zum Abbau der Spannungen keinen Dialog mit der EU, der Nato oder der Ukraine führen müssen. Sondern miteinander.

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Manfred Bühring | Do., 20. Januar 2022 - 08:58

Endlich einmal ein realistischer Kommentar aus diesem US-Think-Tank. Und man darf nicht vergessen, dass Russland über Hyperschall-Raketen auf Kriegsschiffen verfügt. Ein solchen vor die US-Küste in internationalen Gewässern zu wissen, ist für die USA nicht angenehm. Denn bisher lagen potenzielle oder tatsächliche Kriegsgebiete immer außerhalb der USA. Diese neue Bedrohung hat eine ganz andere Qualität und zwingt die USA an den Gesprächstisch. Letztlich ist die Ukraine ein bilaterales, allenfalls europäisches Problem.

Wer nur knapp 8 Jahre nach dem realen Einmarsch Russlands i.d. Ukraine, der offenen milit. Intervention im Donbass, der Annexion der Krim (& dem Bruch e. Hand voll völkerrechtl. Verträge) jetzt den massierten Aufmarsch einer Angriffsarmee (in sechsstelliger Stärke) an einer Landesgrenze als Kartenspiel (Poker) verharmlost, und - statt der realen Eskalationsgefahr - uns hier das abwegige Szenario 'verkaufen' will, die Nato/Washington könne o. wolle womögl. die Ukraine "zur Vorbereitung eines bewaffneten Angriffs auf Russland nutzen", steckt mitten in einer Paranoia. Putin selbst glaubt an dies Szenario keinen Moment, er braucht es nur als taktischen Vorwand. Und hier lecken ihm alle (metaphorisch) die Stiefel. Das ist so widerw.-unsachlich!
Die BRD war schon unter Merkel nicht für eine NATO-Mitgliedschaft d. Ukraine, aber Putin zerstört d. Argumente f.d. Position grade. (& d. Stationierung v. Atomw. auf Kuba mit d. Lieferung von Panzerabwehrwaffen zu vergleichen ist so krass unsachl.!)

Norbert Heyer | Do., 20. Januar 2022 - 09:01

Wir erleben hier eine spannende Pokerrunde, wo bis zum Anschlag ausgereizt wird. Der Russe kann auf seinem Staatsgebiet Manöver ohne Ende durchführen. Es geht darum, dass die Russen nicht wollen, dass die NATO praktisch auf der Fußmatte zu ihrem Territorium steht. Ähnlich würde die USA handeln, wenn russische Truppen in Mexiko stationiert wären. Leider hängen wir wieder einmal mittendrin…die neue Gaspipeline ist fertiggestellt, aber sie wird wohl nicht aktiviert werden. Baerbock hat ja schon damit gedroht, sie pokert auch - hat aber ein ganz miserables Blatt. Wenn das Projekt tatsächlich beerdigt wird, stehen wir
energiepolitisch total auf den Schlauch. Der Russe verkauft sein Gas zu guten Konditionen an China, die USA freuen sich, uns nun ihr Gas zu liefern und wir haben die A..Karte. Milliarden verpulvert, Energiesicherheit noch wackeliger als jetzt schon und der ganzen Welt wieder einmal gezeigt, wie Sonderwege ins Nichts führen. Aber wir haben bei der Migration
was anzubieten.

Enka Hein | Do., 20. Januar 2022 - 15:08

Antwort auf von Norbert Heyer

....Karten auf der Hand, will aber Pokern. Typisch Grüne.
Zum einen hat Scholz erklärt das die Pipeline eine private Sache ist.
Damit hat er Anna-Lena schon mal gesagt wo es lang geht.
Amerikanisches Gas ? Wie?
D hat 2020 über 80Mrd. m3 Gas verbraucht. Das heißt stündlich im Schnitt über 9 Mio. m3 Gasverbrauch.
Der größte Gastanker schafft 266 000 m3 Flüssiggas. 1 Liter entspricht 0,254 m3 Gas. Das heißt alle 8 Stunden ein Tanker. Bis das mal alles eingespielt ist braucht es Jahre Vorlauf. Zusätzlich der Einwände der Grünen Klientel.
Also insgesamt richtig schlechte Karten. Und ein Pokerface hat AB sowieso nicht.
Und wie sie schreiben, sind andere Staaten schon weiter und haben Lieferverträge.
Migration. Die Ars..karte ist weltweit nichts wert und verursacht nur Kosten.

Urban Will | Do., 20. Januar 2022 - 09:21

Kernland als „Aggression“ ansieht, sollte eben gerade an Kuba, Kennedy und Chruschtschow denken. Kennedy hätte einen Dritten Weltkrieg angefangen, um für Amerika diese „Pufferzone“ zu erhalten.
Dass Putin dies nun andeutet, zeigt doch genau, wie man in Russland denkt. Aber der Westen, v.a. seine braven, mit einseitigen Nachrichten „versorgten“ Untertanen, gefällt sich darin, seine moralische „Überlegenheit“ dahingehend zu demonstrieren, jedem Land die freie Entscheidung über seine Bündnisse zuzugestehen.
Sollte Putin tatsächlich Atomwaffen über den Atlantik transportieren und bspw. Kuba sein „souveränes Recht“, Bündnisse einzugehen, in Anspruch nehmen, dann wird schnell klar, wie „universell“ diese Rechte sind, denn die USA werden dies niemals zulassen.
Putin wird keinen Krieg anfangen, er wird seine Mittel und Wege finden, die Ukraine und v.a. die verspielte EU, spüren zu lassen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Den USA kann dies dann egal sein.

das ist ein sehr guter Punkt, auch Deutschland hatte einst die Rolle einer "Pufferzone" inne. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben die VSA dem Bestreben Frankreichs Deutschland nach WWII zum Agrarstaat umzuwandeln widersprochen. Man wußte damals, daß Armut der beste Nährboden für den Kommunismus ist, Deutschland wurde aber als Puffer zwischen dem Westen und der kommunistischen Welt benötigt, darum auch der Marshallplan etc. Das der Wohlstand dann über die Jahre doch dazu führen würde, daß der Kommunismus sich in Deutschland breit machen würde, damit hat man offensichtlich nicht gerechnet. Egal, einen Puffer brauchen die VSA nicht mehr.

Dazu kommt natürlich, daß die Alliierten, allen voran die VSA, Basen für ihr Militär brauchten. Im Falle eines Krieges gegen den Ostblock wäre Deutschland von den angeblichen „Freunden“ ohne Bedenken geopfert worden.

Die VSA haben ein handfestes Interesse an dem Ukrainekonflikt, nicht zuletzt wegen North Stream II und sie schüren ihn nach Kräften.

Albert Schultheis | Do., 20. Januar 2022 - 10:21

Wenn man die FAZ liest, insbesondere den Profi-Hetzer Veser, kriegt man den Eindruck, der dritte Weltkrieg stünde unmittelbar vor der Tür. Danke für das Quäntchen Realismus in der Debatte!

Klaus Funke | Do., 20. Januar 2022 - 10:27

Im Mittelalter, das reich an Sprüchen war, gab es den Folgenden: "Es ist nicht alles Spuk, was in Euer Tochter Kammer geht!" Russland muss sich des schwelenden Eiterherdes in seiner Nachbarschaft, nämlich des latenten Bürgerkrieges Ukraine, entledigen. Besonders prekär würde es, wenn russische Bürger, weil die Ukraine die Separatisten mit Gewalt zurückholen will, in der Ukraine getötet würden, Dann trifft das Fall ein, wie ihn ihn Hitler im Falle des Sudetenlandes begründet hatte. Es gibt Andeutungen hoher russischer Politiker, dass sie dann in der Ukraine aktiv würden. Freilich, allen ist alles bekannt. Dennoch hat Putin noch mehrere Trümpfe im Ärmel. Die USA und der Westen riskieren wegen der Ukraine keinen "großen" Krieg mit Russland, auch wegen China nicht, dass dann nicht neutral bliebe. Es steht jetzt alles auf der Kippe. Der Westen muss nachgeben. Russland auch. Manöver in Grenznähe? 300 km entfernt? So ein Quatsch. Putin wird gewinnen, auch ohne Krieg. Ein Antimaidan in Kiew!!

Ernst-Günther Konrad | Do., 20. Januar 2022 - 10:37

Endlich mal ein realistischer Artikel, der auch die Sichtweise Russlands darstellt und nicht immer nur die von Herr Jäger gerne geschürte Kriegslust der Russen zum Inhalt hat. Was wollte Russland denn mit dem verarmten Land Ukraine? Da würde man sich nur mehr Ballast aufhalsen. Die Krim hat man als Zugang zum Meer und das reicht. Ja, ich sehe es wie Sie Frau Zolotova. Das ist Säbelrasseln auf höchsten Niveau. Und die Drohungen mit Stationierungen von Truppen in Kuba und Venezuela sollen der USA doch nur klar machen, wie es ist, wenn man den vermeintlichen "Feind" vor der eigenen Haustür hat. Die USA kennen das Gefühl eben nicht mehr, wie es ist, wenn ein militärisches starkes Land so ganz plötzlich vor der eigenen Haustür steht und mal laut hustet. Ich bin fest davon überzeugt, dass es sich hier nur um Säbelrasseln handelt und der Versuch Russlands, den Westen und gerade die USA aufzuknacken. Putin hat Zeit und militärisch geübt werden muss immer, egal an welcher Grenze.

Romuald Veselic | Do., 20. Januar 2022 - 10:42

wichtig: Bewunderung von Napoleon I., als Staatsmann, Stratege und Gesetzgeber - Code Civil, eine bahnbrechende Kodifizierung damaliger bürgerlicher Gesellschaft in Europa.

2 Die Schwäche v. Nato ist so schlimm, dass diese Org nicht fähig ist größere Landbewegungen zustande zu bringen. Ein Glück, dass einige Nato-Marinen & Luftwaffen, gut aufgestellt sind. Und der Rückzug aus AFG, ist der Beweis dafür, dass Nato ohne USA, ein Haha-Bündnis ist.

3 USA sind schon müde von den ewigen, jahrzehntelangen Konflikten rund um Globus. Die USA müssen sich militärisch konsolidieren u. neu aufstellen, denn China ist noch stärker/gefährlicher als RUS.

4 Wenn Mali einer Bundeswehrmaschine Überflug/Versorgungsflug über ihr Staatsgebiet untersagt, dann ist damit alles gesagt.

Qin Shihuangdis Ton-Armee kann einen mehr beeindrucken, als BW.

D ist zu einem Lachnummer verkommen, wo man es nicht schafft, dass der Nahverkehr (U/S-Bahn/München) einen Tag störungsfrei durchhält.

Juliana Keppelen | Do., 20. Januar 2022 - 10:44

der Wahrheit am nähesten kommenden Artikel.
Was will Putin? Ganz einfach, keine Natostützpunke vor der Haustür und das hat Herr Putin immer wieder gesagt es wurde nur aus Arroganz, Überheblichkeit oder aus purer Dummheit (wir sind wieder wer, die können uns mal uff, uff, uff) überhört.
Dieses Ukraine-Desaster können wir maßgeblich Herrn Obama (wir sind die Größten Russland nur Regionalmacht), Herrn Kerry (damaliger Aussenminister), Frau Merkel (willfährige Kaltmamsell, weil sie so brav war durfte sie den Gemüsegarten der First Lady Michele besichtigen und wurde mit allerlei netten Titeln bedacht) und dem US Lakai Barroso (nur mal schauen was dieser ehemalige EU Kommisär heute so treibt). Ich hoffe inständig, dass bei allen Beteilgten Vernunft einkehrt allen voran der Kiewer Regierung die unbedingt Minsk2 umsetzen muss und endlich erkennen, dass ihr Land und das Volk vieles sehr vieles braucht aber ganz bestimmt nicht noch mehr Waffen.

Andre Möller | Do., 20. Januar 2022 - 11:07

So ganz im Groben sehe ich es genauso wie die Autorin. NATO, EU und das ukrainische Establishment (wobei: ist es etabliert?) agieren wie ein aufgeregter Hühnerhaufen mitsamt der ihnen angeschlossenen Medien. Rationalität ist völlige Fehlanzeige. Die bescheuerte Kriegsrhetorik ist langsam nervtötend. Aber sie bezeichnet die Hilflosigkeit und den weitgehenden Verlust der Selbstkontrolle der westlichen "Wertekrieger", die das echte Kriegshandwerk eh nicht mehr beherrschen. Das nutzt Russland aus. Es ist wie beim Pokern - die Karten müssen neu gemischt werden. Ein ausufernder militärischer Konflikt ist in niemandes Interesse. Aber Russland ist auf ihn vorbereitet, wenn er nicht zu verhindern ist und die ukr. Regierung Dinge tut, die daran zweifeln lassen, dass sie noch alle Tassen im Schrank hat. Es muss Schluss sein mit den doppelten Standards, mit denen es sich der Westen bisher so bequem gemacht hat. Erkennt er sein Spiegelbild?

Maria Arenz | Do., 20. Januar 2022 - 11:24

mach jetzt mal den außenpolitischen Lauterbach und warne entschieden davor, jetzt den Mund wieder mal gar zu voll zu nehmen, um so zu tun, asl obman ernsthaft vorhabe, "Freiheit, Menschenrechte und was weiß ich" auch in der UKraine zu erzwingen. Niemand im Westen hat Lust auf "Mourir pour Kiew". Wenn man aber von vornherein keine Lust auf die Mühen der Ebene samt absehbar häßlicher Schlußkapitel hat , sollte man die Backen gleich von vornherein nicht so dick aufblasen. Weiß doch eh jeder, daß nur heiße Luft drin ist- siehe Vietnam, Afghanistan, Somali, Irak, und nicht zu vergessen Sankt Obamas rote Linien in Syrien.

Alexander Brand | Do., 20. Januar 2022 - 12:07

Putin mag vieles sein, dumm gehört dazu aber nicht und ein Krieg wäre dumm. Bei den Damen und Herren Politiker der EU/Deutschlands gilt wohl das Gegenteil.

Folgende Überlegung: Die VSA sind massiv gegen North Stream II, geriatric Joe will es aber nach Außen nicht mit seinen „Freunden“ in Europa verscherzen. Was käme denn da besser gelegen, als ein kleiner Konflikt mit Moskau der indirekt dazu führt das die Europäer aus falschverstandener „Solidarität“ und oder „Bündnispflicht“ auf das verhaßte Projekt verzichten.

So könnten die VSA ihre Hände in blutiger Unschuld waschen und die Schuld dem Rußen in die Schuhe schieben.

Und weil das so ist, hetzen und drohen sie und gießen galonenweise Öl ins Feuer das die EU angezündet hat, statt sich einfach aus europäischen Angelegenheiten rauszuhalten. Für mich stellte sich von Anfang an die Frage, welches Interesse haben die VSA an der Ukraine außer das sie damit den Rußen ärgern bzw. NSII verhindern wollen.

Bernhard Marquardt | Do., 20. Januar 2022 - 12:13

Er kennt alle Finessen, eine geschickte Eröffnung, Offensivstrategien, Fallen und Bauernopfer.
Am liebsten spielt er Räuberschach mit getarnten Läufern (Donbas) oder mit weltweit höchst beweglichen Springern (der Schattenarmee „Wagner“).
Dagegen sind die außenpolitischen „Strategen“ der EU, insbesondere Deutschlands (England ist ja nicht mehr dabei), diesbezüglich überwiegend blanke Anfänger. Dilettanten, die das Spiel nicht im Mindesten verstehen, geschweige denn beherrschen.
Und dann gibt es noch Leute wie Herrn Stegner, Mützenich, Trittin und weitere Gesinnungsgenossen bei rotgrün, die es eigentlich besser wissen müssten. Angesichts deren Äußerungen fragt man sich manchmal, ob sie einem unverbesserlichen Amerikahass entspringen oder ob dem tieferliegende Sympathien für die kommunistisch/sozialistische Ideologie zugrunde liegen wie etwa bei einigen prominenten ehemaligen Mitgliedern des KBW, des KB oder der KPD/AO.