Peter Tschentscher Bürgermeister Hamburg
Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, im Bürgermeisteramtszimmer / dpa

2G-Regel in Hamburg - Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann

Die 2G-Regel in Hamburg verspricht Erleichterungen für Geimpfte und Genesene. Unser Autor jedoch sieht in ihr eine gezielte Ausgrenzung von Staatsbürgern, die sich auf das vom Grundgesetz garantierte Freiheitsrecht der körperlichen Unversehrtheit berufen.

Gerhard Strate

Autoreninfo

Gerhard Strate ist seit bald 40 Jahren als Rechtsanwalt tätig und gilt als einer der bekanntesten deutschen Strafverteidiger. Er vertrat unter anderem Monika Böttcher, resp. Monika Weimar und Gustel Mollath vor Gericht. Er publiziert in juristischen Fachmedien und ist seit 2007 Mitglied des Verfassungsrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer. Für sein wissenschaftliches und didaktisches Engagement wurde er 2003 von der Juristischen Fakultät der Universität Rostock mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Foto: picture alliance

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Die Impfkampagne gegen das Coronavirus ist ein voller Erfolg. Dies meint jedenfalls der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der in der Hamburger Landespressekonferenz am 24. August verkündete: „Wir haben eine Inzidenz von insgesamt knapp unter 80. Die Geimpften haben aber eine Inzidenz von unter 5.“ Wer aufgrund der langen Dauer des zermürbenden Corona-Gefechts schon längst nicht mehr so genau auf dem Schirm hat, was der Begriff Inzidenz eigentlich besagt, muss zunächst von diesen Zahlen beeindruckt sein.

Es lohnt sich deshalb, sich in Erinnerung zu rufen, was mit Inzidenz gemeint ist: Der Wert besagt, wie viele von 100.000 Personen im Laufe einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet werden (7-Tage-Inzidenz). Doch längst nicht alle Menschen lassen sich jede Woche testen. So wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) in der Kalenderwoche 32 nur insgesamt 559.194 Corona-Tests in Deutschland registriert. Das bedeutet: Bezogen auf die aktuelle Einwohnerzahl von 83,02 Millionen ließ sich nur eine von 148 Personen überhaupt testen, wobei mögliche Mehrfachtestungen noch gar nicht berücksichtigt sind.

Testzwang für Ungeimpfte

In Hamburg gelten bereits seit dem 22. Juni erhebliche Erleichterungen für Geimpfte und Genesene. Auf dem Portal hamburg.de heißt es hierzu: „Müssen geimpfte und genesene Personen einen Test machen, wenn sie beispielsweise zum Friseur gehen wollen? Nein. Geimpfte und Genesene sind von der Erbringung von allen Testnachweisen stets befreit. Dies ist in §7 der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung und auch in §10h Absatz 2 und Absatz 3 der Hamburgischen Sars-CoV-2-Eindämmungsverordnung vorgesehen.“

Da der Inzidenzwert maßgeblich von der Anzahl der durchgeführten Tests abhängig ist, wird leicht verständlich, wie die stark unterschiedlichen Werte von Ungeimpften und Geimpften entstehen: Ungeimpfte unterliegen noch immer in zahlreichen Situationen dem Testzwang, während Testergebnisse von Geimpften kaum vorliegen.

Spaltung der Gesellschaft

Dass Bürgermeister Tschentscher sich demzufolge auf Zahlen bezieht, die nur deshalb extrem niedrig sind, weil sie schlicht nicht erhoben werden, ist ein unglaublicher Vorgang. Auf die Frage nach der Validität dieser Daten erklärt er in der Pressekonferenz seelenruhig: „Wir können ja nur die Zahlen und Fakten nehmen, die wir haben.“ Und überhaupt: „Das, was wir hier an Zahlen haben, passt ja zu den medizinischen Einschätzungen.“

Na dann. Wenn es nur darum ginge, im Wahljahr mögliche Erfolge großzureden, könnte man diese Methode einfach als einen der üblichen politischen Taschenspielertricks verbuchen. Doch der Senat bastelt sich aus diesem angeblichen Erfolg auch eine Legitimation für die nun eingeführte 2G-Regel, welche unweigerlich zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte führen wird.

Hohe Bußgelder

Ungeimpfte sind damit künftig unerwünscht. Nur wer geimpft oder genesen ist, soll Restaurants besuchen oder Konzerte genießen dürfen. Betreibern und Veranstaltern steht es zwar frei, an der 2G-Regel teilzunehmen oder nicht, doch winken ihnen erhebliche Vorteile, wenn sie sich für die neue Variante entscheiden. So sollen Masken- und Testpflicht sowie das Abstandsgebot und das Tanzverbot im Fall von 2G entfallen.

Auch wenn das Risiko hoher Bußgelder wie ein Damoklesschwert über Wirten und Veranstaltern schwebt, falls sich lückenlose Zugangskontrollen als in der Praxis undurchführbar erweisen sollten: Wie könnte sich ein wirtschaftlich Gepeinigter der Aussicht auf ein volles Haus entziehen? Und so ist abzusehen, dass die meisten sich dem Druck gezwungenermaßen beugen werden.

Historischer Tiefpunkt

Die 2G-Regel ist eines Rechtsstaats unwürdig. Es handelt sich um eine gezielte Ausgrenzung von Staatsbürgern, die sich auf ein vom Grundgesetz garantiertes Freiheitsrecht, das der körperlichen Unversehrtheit, berufen. Dass ausgerechnet in der Freien und Hansestadt Hamburg die Wahrnehmung dieses Freiheitsrechts dem Bürger zum Vorwurf gemacht wird und der Senat dieser Stadt sich als Pionier einer solchen Entwicklung präsentiert, markiert einen historischen Tiefpunkt.

Selbst Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) vermeldet verfassungsrechtliche Zweifel: „Ich sehe nicht, wie man eine derart schwerwiegende Beschränkung mit dem Infektionsschutz rechtfertigen könnte.“ Das interessiert die rot-grüne Stadtregierung offenbar nicht.

Ein Anreiz?

Doch verfassungsrechtliche Bedenken liegen aktuell leider nicht hoch im Kurs. Spätestens mit der 2G-Regel ist der indirekte Impfzwang da. Was euphemistisch so gerne als „Impfangebot“ betitelt wird (von Bürgermeister Tschentscher auf der Pressekonferenz auch als „Anreiz“ bezeichnet), wird durch die systematische Ausgrenzung Ungeimpfter zu einem Angebot, das man nicht ablehnen kann. Wer nun die heisere Stimme Marlon Brandos zu hören vermeint, untermalt mit der schwerblütigen Filmmusik aus „Der Pate“, liegt leider nicht falsch.

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Bernd Windisch | Fr., 27. August 2021 - 14:19

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

Aus freien Bürgern werden in Windeseile "Impfverweigerer" Nur noch ein kleiner Schritt zur Kennzeichnungspflicht mit einem kleinen Schild an der Kleidung.

Dies alles geschieht selbstverständlich nur zum Schutze der Gemeinschaft und der Volksgesundheit.

Liebe Regierungsverantwortliche, der Ton macht die Musik ?

Ein ANGEBOT kann man annehmen oder ablehnen

für den einen kann ein Angebot ein Schnäppele sein,
für den anderen ist das Angebot einfach nur Müll

Ob man ein Angebot annimmt oder auch nicht,
kann klug sein oder auch nicht.

Wo möglich verpasst einer unabsichtluch eine riesige Chance seines Lebens.

Wenn man aber für eine Ablehnung eine Angebotes

SANTIONIERT WIRD,

war es kein Angebot vom Staat,

sondern ERPRESSUNG DURCH DEN STAAT

Ohne Wenn & Aber ??

.........und war der erste Staatsratsvorsitzender des Landes, in dem Frau Merkel aufwuchs und gedieh um das zu werden, was sie Jahrre wr und immer noch ist - die (beorderte) Zerstörerin der Bundesrepublik Deutschland in der, von ihr 1989/90 angetroffenen Form und Fassung. Damals gab es noch die Sorge um eine 'Volks'gesundheit unter den waltenden Politikern, heute hat diese sich verflüchtigt, taucht in der aktuellen Umgangssprache hierzulande höchstens noch unter der Benennung Gesundheit der Bevölkerung auf.
Der bestehenden Struktur der Einwohnerschaft dieses mitteleuropäischen, sehr dicht besiedelten, Landstrichs entspricht selbige Bezeichnung auch ganz richtig. Sage einer nur, die sich selbstversorgende Politikerkaste wäre nicht flexibel und realitätsbezogen in ihrem denken und handeln.

Tomas Poth | Fr., 27. August 2021 - 14:46

Da ist jedes argumentieren nutzlos, man hat sich auf einen "Corona-Faschismus" festgelegt.
Das einzige was helfen könnte wäre diesen "Laden" von der Straße aus zu räumen.
Nutzt eure Wahlstimme für die Freiheit und nicht für das Kujonieren.

Yvonne Stange | Fr., 27. August 2021 - 15:06

Wie gehirngewaschen muß man sein, um so zu handeln? Aber die Roten standen der Diktatur schon immer sehr nahe. Ohne Worte. Aber ich werde Hamburg eh nicht mehr betreten in meinem Leben. Mir fehlt da nix. Ich fürchte nur, das wird Schule machen....

Carola Schommer | Fr., 27. August 2021 - 15:12

ereignen sich. Israel als Vorreiter von BioNTech-Impfungen ist jetzt auch hier der ganz weit vorn.
https://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/311554

Mal schauen wie es sich auswirkt, wenn sich Genesene und Geimpfte ohne Maske zusammen in Räumlichkeiten längere Zeit aufhalten. Genesene sind dabei besser geschützt.
Und die Zeit arbeitet für die Kontrollgruppe.

Peter Sommerhalder | Fr., 27. August 2021 - 15:43

bald natürlich nur noch 1 G

Wie durchsichtig ist das denn...?

Stimmt, eine kleine Markierung würde das Ganze sehr vereinfachen...

Hans Willi Wergen | Sa., 28. August 2021 - 15:19

Antwort auf von Peter Sommerhalder

vielleicht kann man ja einen kleinen Chip einsetzen wie bei Tieren.
Ginge auch schneller bei der Kontrolle.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 27. August 2021 - 15:46

Sagt ein Reichsbürger, das Grundgesetz gilt nicht, es gilt die Weimarer Verfassung, weil ........, dann ist das ein Verschwörungstheoretiker und Staatsfeind. Sagen rechtstreue Bürger und Juristen, die Corona Maßnahmen sind grundgesetzwidrig, wir wollen unsere Grundrechte wieder, sind das Verschwörer, Leugner oder Nazis. Sagt die Regierung, man wolle die Gesundheit der Bürger schützen, schränkt eine Reihe von Grundrechten mit kruden und völlig sinnfreien Maßnahmen ein und führt indirekt die Impfpflicht ein, nennen die sie sich Demokraten.
Klagen Bürger gegen die Maßnahmen beim Bundesverfassungsgericht, werden solche tief in die Grundrechte eingreifenden Maßnahmen entweder als Klage gleich abgelehnt oder die Entscheidung so lange hinaus gezögert, bis die Verantwortlichen sicher aus dem Amt sind und vielleicht im Ausland gut versorgt ihr Dasein fristen und niemals zur Verantwortung gezogen. Existiert das GG nicht für die Regierung? Dann sind das ja alle irgendwie Reichsbürger, oder?

Dass man Grundrechte, wenn angebracht vorübergehend einschränken kann, davon hat der Herr Rechtsgelehrte wohl noch nichts gehört?

Dass Gerichte, und nicht das Cicero-Forum, in diesem unseren Land Recht sprechen, ist wohl auch noch nicht zu ihm durchgedrungen.

Dass Gerichtsurteile eigentlich verbindlich sind, von Covidioten aber permanent mißachtet werden, findet er wahrscheinlich in Ordnung - jedenfalls verliert er kein Wort darüber.

Im Gegenteil: Gerichte sind, so suggeriert er, nicht mehr unabhängig, sondern gehören längst zum Mainstream - das muss so sein, denn sie fällen doch tatsächlich Urteile, die dem Foristen gegen den Strich gehen.

Da fehlt nur noch der Vorwurf der Gesinnungsjustiz - denn das Recht, das dort gesprochen wird, steht seiner "Gesinnung" diametral gegenüber.

Würden die Gericht anders entscheiden, wäre selbstverständlich alles in Butter.

Das wäre dann keine Gesinnungsjustiz.

Denn Recht ist nur das, was man persönlich für richtig hält.

Offensichtlich...

Herr Lenz, wenn ich Ihren Text lese dann muss ich schmunzeln. Es erinnert mich an Schwatzwutz. Und bitte werden Sie nicht ärgerlich. Sie drücken das Wort "Idioten" täglich zig-Mal in die Foristentastatur. Und wie sich vieles heutzutage gleicht, zu der Fabel „Farm der Tiere“. Mittels Propaganda und Terror (z.B.: Berlin) werden alle Errungenschaften der Demokratie systematisch zerstört und das bekannte System der Diktaturen wiederhergestellt. Die gemeinsam formulierten Gebote des Grundgesetzes für eine gerechtere Gesellschaft werden dabei gleich ganz vernichtet. Und der Schlusssatz in dem Buch "Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher" trifft mittels Adaption auch heute zu. Damit wird die heutige Apartheid auf den Punkt gebracht.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
MfG Manfred Sonntag

Bis heute habe ich leider keine Antwort auf die Frage bekommen können, wieso ich meine Mitmenschen gefährde, wenn ich mich selbst nicht impfen lasse. Wenn die anderen alle geimpft sind, wo ist ihr Problem mit mir? Außerdem wissen wir, dass Geimpfte und Ungeimpfte gleichermaßen nach wie vor das Virus übertragen können, die Wissenschaft ist noch am Beginn der Forschung. Gleichzeitig wissen wir auch, dass man trotz Corona-Impfung immer noch erkranken kann an einer Variante des Virus, wie etwa Delta.

Das Einzige was die Impfung derzeit also bewirken kann, ist eine Verringerung des Risikos eines schweren Verlaufs. Es bleibt schlicht festzuhalten, dass kein Mensch, der sich nicht impfen lässt, andere mehr gefährdet als ein Geimpfter. Ein Ungeimpfter behält bloß sein Risiko auf schwere Erkrankung. Mein „unsolidarisch“ besteht also einzig und allein darin, dass ich dann möglicherweise einen Platz auf der Intensivstation benötigen werde. Möglicherweise. Vielleicht auch niemals.

Manfred Sonntag | Fr., 27. August 2021 - 15:57

Ich habe im Sozialismus gelebt und konnte 1989 hoffen, nie wieder in einer Diktatur leben zu müssen. Diese Hoffnung ist 2021 wie eine Seifenblase zerplatzt. Und in Teilen ist es jetzt schon schlimmer als damals. Es ist ein Kampf gegen die Ausgeschlossenen mithilfe einer im Kern biologistisch begründeten Ideologie unter Zuhilfenahme der manipulierten "Gemeinschaft". Hier zeigt sich sehr deutlich, dass die Identitätspolitik von RRG&Schwarz nur ein Täuschungsmanöver ist. Wer Minderheit ist und einen Opferstatus verdient, bestimmen nur die politischen Führer. Und im Kern wird an ein Gemeinschaftsgefühl appelliert, wie wir es nur aus den 2 Diktaturen kennen. Das ist nicht mehr das Land in dem ich gut und gerne lebe, nein, das ist ein von Politikern errichteter Polizeistaat wo bevorzugt friedliche demonstrierende Bürger, also auch Frauen und Kinder brutal traktiert werden. Bürgerrechte waren in beiden deutschen Diktaturen verpönt. Heute ist es wieder soweit.

Rainer Mrochen | Fr., 27. August 2021 - 16:08

liegen auf der Skala der Unfreiheit ganz weit vorne. Deutschland folgt Schritt auf Schritt. Wer glaubt noch an irgendwas? Sinnlos. Vernunft am Ende.

Maria Arenz | Fr., 27. August 2021 - 16:10

Gilt letzlich wahrscheinlich auch für 2 G. Im Prinzip hat Herr Strate Recht aber ich frage mich, wer denn in der Praxis kontrollieren soll, ob nur Geimpfte und Genesene im Lokal sitzen oder auf der Tanzfläche hüpfen. Ich habe in meiner für ihre Gesetzestreue bis in's Kleinste (Kehrwoche!) berüchtigten Heimatstadt in zwei Wochen drei Lokale betreten und wurde nur gefragt "Sie sind doch geimpft ?" Klar, hab ich gesagt und bin es auch tatsächlich. Bekannten ging es genauso. Keiner will den Impfpass sehen. Die mangels systematischer Tests offene Frage, wie ansteckend eigentlich all die zwar Geimpften und trotzdem Neuinfizierten,aber eben nicht spürbar Erkrankten und deshalb nicht Getesteten sind, harrt ja ihrer juristischen Klärung. Hätten wir noch ein BundesverfG, das seine ursprüngliche Funktion der Kontrolle des Gesetzgebers zwecks Schutzes unserer Grundrechte ernst nimmt, würde all den Träumen von Impf-Apartheid spätestens deshalb das Totenglöcklein läuten.

Klaus Funke | Fr., 27. August 2021 - 16:38

Tatsächlich, wer hätte das gedacht. Deutschland, schon immer anfällig für faschistoide Ideologien, steht wieder in vorderster Front der Verächter der Demokratie. Alles natürlich zum Schutz der Gemeinschaft. Die Polizei in Berlin prügelt Demonstranten für die Gesundheit. Alles für die Gesundheit. Die Volksschädlinge gilt es auszugrenzen. Was ist aus dem Land geworden, dem wir friedlich beigetreten sind? Der Gedanke des Totalitären ist nie ausgerottet gewesen. Ehrlich wäre, eine Impfpflicht zu beschließen. Geht aber nicht, dann müsste man zugeben, dass das Corona-Virus eine solche Pflicht nicht rechtfertigt. Es zeigt sich, was gewollt ist - Diktatur! Da regiert es sich natürlich viel komfortabler. Und Frau Merkel, die das alles zu verantworten hat, ist wieder ganz bei sich. Aber am Beispiel Afghanistan zeigt sich, was dieser Staat zu leisten imstande ist - er ist zu nichts imstande. An der Spitze Versager, Nieten, Unfähige und Lügner! Und sowas sind wir Idioten beigetreten.

Maja Schneider | Fr., 27. August 2021 - 16:44

Ein längst überfälliger Beitrag, der deutlich macht, wie sehr unser Rechtsstaat inzwischen mit Füßen getreten wird, und in dem der Bürger dank der Besetzung an der Spitze des Bundesverfassungsgerichts mit einem Merkeltreuen (der nicht einmal die Voraussetzungen erfüllt) und der entsprechend beschlossenen Gesetze, keinerlei Möglichkeit mehr hat, für seine grundgesetzlich verankerten Rechte zu klagen. Was hier bei uns an gesellschaftlicher Spaltung durch Regierung und treue Medien bereits vollzogen wurde, sucht seinesgleichen, und die Bürger sind ausgeliefert, was allerdings sehr viele offensichtlich, so zumindest der Eindruck, nicht merken oder gar noch gut heißen,

Gisela Fimiani | Fr., 27. August 2021 - 17:27

Zermürbung ist das Schlüsselwort. Die Zermürbung, angewandt durch kalte Machtpolitiker, die es tun, weil sie es können. Sie können es, weil die Gewaltenteilung im All-Parteien-Staat erodiert, denn der Staat ist inzwischen zur Parteien-Beute verkommen. Mit Entsetzen und verzweifelt wird man zum hilflosen Zeugen der Entfaltung eines totalitären Systems, das sich durch die Durchdringung aller Lebensbereiche den Anspruch auf allumfassende Geltung verschafft. Durch politische Durchsetzung entsteht eine Massenbewegung die in freiwillige Unterwerfung mündet. Die Demokratie bietet keinen Schutz gegen das Dogma einer Massen-Mehrheit, (denken wir an: wir sind mehr!) es kann auch totalitäre Demokratien geben. Wenn politisiertes BVerf.G die individuelle Freiheit nicht mehr schützt, wenn den dogmatisch herrschenden Demokraten keine Fesseln angelegt werden, wird die totalitäre Demokratie unsere neue Staatsform. Corona ist nur der erste Schritt.

Gerhard Lenz | Fr., 27. August 2021 - 17:39

Der trat doch schon in der Vergangenheit vehement für das schwedische Modell ein. Obwohl DAS ja nun eindeutig gescheitert ist.

Masken- und Testpflicht entfallen also im Fall von 2G. Andersherum: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen Test vorweisen - oder sich impfen lassen.

Letzteres bedeutet für dogmatische Impfgegner natürlich Verrat am Vaterland. Bleibt also nur der Test.
Und der ist nur eine Minutensache.

Aber nein, darf nicht sein, aus Prinzip. Da wehrt er sich, der Verharmloser oder Leugner, trotzig-infantil. Das bedeutet Diktatur, ja sogar Faschismus, wie man hier lesen kann.

Zur Erinnerung: Es geht um die Verbreitung eines potentiell todbringenden Virus.

Da darf man etwa Gemeinschaftssinn erwarten.
Wie gehabt: Der Wutbürger leidet auf hohem Niveau.
Aber vielleicht geht es ihm ja gar nicht ums Testen oder Impfen. Sondern schlicht darum, diese Regierung des Versagens zu überführen.

Damit der Michel endlich aufwacht...

Satire Ende.

... ist ein potentiell todbringender Virus, Herr Lenz. Den haben wir aber seit Jahr und Tag munter wüten lassen.

Aber Sie stellen ihre Thesen ja ohnehin freischwebend in die Luft. Nach welchen Kriterien Schweden gescheitert sein soll, woran genau Sie »Verharmlosung« erkennen anstatt Panikmache, woran einen »Leugner« anstelle eines Lügners, das geben Sie wohlweislich nicht an. Es könnte ja eine anstrengende sachliche Diskussion daraus entspringen anstelle einer Psychologisierung und Pathologisierung des Andersdenkenden.

"...für das schwedische Modell ein. Obwohl DAS ja nun eindeutig gescheitert ist..."

Hartnäckig hält sich die Ente, das schwedische Corona-Management sei gescheitert. Dabei ist das Land mit seinem entspannten Kurs sogar besser durch die Krise gekommen als wir.

Wenn der schwedische Weg (nie Maskenpflicht, keine Schulschließungen bis zur 9. Klasse, größtenteils freiwillige Einschränkungen und Appelle etc.) zu einer Übersterblichkeit vergleichbar mit der von 2015 geführt hat, kann niemand mit gesundem Menschenverstand behaupten, der schwedische Weg sei gescheitert.

Wenn dies doch jemand tut, muss man davon ausgehen, dass die entsprechende Person nicht an einer sachlich-wissenschaftlichen Auswertung interessiert ist, sondern andere Absichten hat. Der dabei üblicherweise angewandte „Trick“ besteht darin, nur „Coronatote“ zu zählen, aber nicht die Übersterblichkeit, die alle Todesfälle berücksichtigt.

Maria Fischer | Fr., 27. August 2021 - 17:53

Tschentscher und die Grünen appellieren an ganz niedere Instinkte.
Der kleingeistige Spießbürger wird sich wohlfühlen und zu Gast sein.
Alle Lokale, Museen, Restaurants, Clubs.....
müssen damit rechnen, dass dieses Vorgehen dokumentarisch festgehalten wird.
Am Anfang stehen Bilder.
Mal schauen, wann die "PseudoVergangenheitsbewältigung" diesmal anfängt.

Rob Schuberth | Fr., 27. August 2021 - 18:39

ich verstehe die Aufregung nicht.
Schon als diese Debatte zögerlich aufkam, wurde (nicht nur von mir) auf das Hausrecht verwiesen.

Ökonomie zieht eben vor Ideologie.

Die Gastronomie kann, oder will es sich nicht leisten, für ein paar Verweigerer auf dringend nötige Umsätze zu verzichten.

Mittlerweile sind nämlich diejenigen die sich nicht impfen lassen wollen deutlich in der Minderheit.
Da können sie noch so laut krakeelen.

Für mich hat Tschentscher damit einen guten Anfang gemacht. Bald schon werden andere B-Länder nachziehen.

Diejenigen die hier im Forum, aber nur hier, (und nur i. S. Impfung) die Mehrheit abbilden mögen mich bitte mit Ihren Kommentaren verschonen.
Danke

Karla Vetter | Fr., 27. August 2021 - 18:45

2G bedeutet, dass man sich eben n i c h t "freitesten" kann. Nur Geimpfte oder Genesene dürfen hinein. Ungeimpfte und nur Getestete müssen wie die Hunde draußen bleiben. Antikörper und T-Zellenbeweis gelten n i c h t .Wir müssen uns unsere Grundrechte wohl bald "erimpfen". Dies hatte vor Monaten schonHerr Prandel von der "SZ" befürchtet.

... die Bescheinigung soll nur noch ein halbes Jahr gültig sein und die Bestimmung des Titers ist noch nicht geklärt, dann stehen die auch da wie Ungeimpfte. Es wird noch interessant werden. Wir bleiben ruhig und ungeimpft und lassen es auf uns zukommen. :-) Ich lasse mich nicht krank impfen. Meine Tochter, schwerbehindert mit unheilbarer Autoimmunkrankheit (von einer Impfung), ist bei 2 Stellen zur Impfung angemeldet, seit vielen Monaten. Sie will sich impfen lassen, da sie ihre Freunde besuchen möchte. Sie hat bislang noch keine Aufforderung zur Impfung bekommen.... ein Schelm, wer Böses dabei denkt. ;-) Aber welcher Mediziner traut sich schon, diesen Risikofall zu impfen?? Na???

Urban Will | Fr., 27. August 2021 - 20:09

Der stets nett, korrekt, unaufgeregt daher kommende Tschentscher, wer möchte zweifeln, dass dieser Herr sich irren kann?
Aber beim zweiten Blick wird er einem dann doch unheimlich, wie er da sitzt mit diesem Blick, der genau das ausdrückt, was dieser Herr schon seit Beginn der Pandemie vertritt.
Gnadenlose Aushebelung der Grundrechte zum Zwecke des „Bevölkerungsschutzes“. Ein sich für selbst so definierte „höhere Zwecke“ über die wesentlichen Grundrechte hinwegsetzender Scheindemokrat.
Ich erinnere mich noch gut an eine Diskussionsrunde, wo er die „Bundesnotbremse“ auch für Helgoland befürwortete, obwohl dort die Inzidenz bei Null war.
Wer so denkt, zeigt, dass er nicht mehr denken möchte, dass er nicht mehr differenzieren möchte, dass er unbeirrt und stur sein Ding durchzieht... weil er es kann...
Ja, ich höre in der Tat die heiße Stimme von Don Vito Corleone... zumal wenn ich mir dieses Grinsen von Herrn Tschentscher auf dem Titelfoto erneut anschaue.

Robert Hans Stein | Sa., 28. August 2021 - 10:12

Der Erfolg einer Vorgehensweise ist am Ergebnis zu messen. Erfolg heißt in dem Fall die stärkstmögliche Eindämmung der Infektionen. Das ist in Dänemark sehr gut gelungen, auch dank einer hohen Impfquote. Dass Schwedens liberale Coronapolitik katastrophale Ergebnisse gezeitigt hat, dürfte weitgehend bekannt sein. Und was das Freiheitsverständnis einiger des Autors sowie vieler Foristen hier betrifft - keiner hat mit einem straf- oder zivilrechtlichen Verfahren zu rechnen, weil er sich nicht impfen lässt. Er entscheidet sich lediglich frei AUCH für die Konsequenzen aus seiner Ablehnung. "Angebot" halte ich allerdings für die falsche Wortwahl für etwas eindeutig Erwünschtes. Man sollte ehrlicherweise von "Empfehlung" sprechen.

Benno Pluder | Sa., 28. August 2021 - 12:45

In jedem öffentlichen Bad gibt es Bereiche für Schwimmer und Nichtschwimmer. Letzteren ist es verboten, den Schwimmerbereich zu nutzen. Sinnvoll und lebenserhaltend. Es entbindet auch die Schwimmer von Rettungsversuchen, sowie beim Misslingen vom schlechten Gewissen.
Für des Schwimmens Unkundige beinhaltet diese Regelung keineswegs die Pflicht, das Schwimmen zu erlernen. Doch müssen sie mit den Einschränkungen leben. Isso.

Maik Schuster | So., 29. August 2021 - 16:59

Auf die „G“-Regeln angewendet finde ich bei H.D. Thoreau und W.v. Humboldt dies, HDT: „Die beste Regierung ist die, welche am wenigsten regiert.“ meiner Interpretation nach hat sich der Staat mit seinen Interessen weitgehend aus den Angelegenheiten der Bürger rauszuhalten, um deren gesellschaftliche Kreativität bei der Bewältigung gesellschaftlicher Problemlagen nicht zu stören. Bei WvH dazu in den „Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen.“ etwa :“Die Sorgfalt des Staates für das positive Wohl der Bürger ist schädlich. Denn sie bringt Einförmigkeit hervor; (…)“ und mit ihr vieles mehr. Ruhig mal lesen bevor man ungewollt zum Regierungshandlanger wird! Und bei HDT dann: „Es gibt ungerechte Gesetze(…)Aber wenn sie (die Ungerechtigkeit) so beschaffen ist, dass sie von dir verlangt, dass du die Ursache der Ungerechtigkeit gegenüber einem anderen wirst, dann sage ich, brich das Gesetz.“ MMn nicht die schlechteste Haltung gegenüber Tschentschers Politik.