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Menschen stehen Schlange, um die letzte Apple-Daily-Ausgabe zu kaufen Foto: Vincent Yu/dpa

Medien in Hongkong - Zu bedeutend, zu unbequem

Über Jahrzehnte hat das „Apple Daily“ die Debatten in Hongkong mitgeprägt. Doch seit im einst autonomen Stadtstaat ein neues Sicherheitsgesetz gilt, ist die Arbeit schwierig geworden. Am Donnerstag hatte die Zeitung ihren letzten Tag. Mit ihr verschwindet in Hongkong die Freiheit.

Autoreninfo

Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Die Bilder aus Hongkong sind bewegend. Vor einzelnen Verkaufsständen an den Straßenecken stellten sich Hunderte Menschen an und warteten stundenlang, um noch ein letztes Exemplar zu kaufen. Vor dem Redaktionsgebäude versammelten sich Leser, um den Journalisten für ihre Arbeit zu applaudieren, woraufhin diese vom Fenster aus per Smartphone-Blitzlicht zurückgewinkt haben. Es schien, als wäre ganz Hongkong wehmütig. Denn das Apple Daily ist nun Geschichte.

Am Mittwochabend wurden nach Redaktionsschluss die Lichter ausgeknipst, endgültig. Über die 26 Jahre, während derer die auf Chinesisch publizierte Tageszeitung in Hongkong erschienen ist, hat sie Debatten mitgeprägt und angeeckt. Sie hat die Hongkonger Stadtregierung genauso kritisiert wie die Regierung in Peking. Und dies ist der Grund, warum das Apple Daily wohl keinen Platz in den offiziellen Geschichtsbüchern erhalten wird.

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Christa Wallau | Fr., 25. Juni 2021 - 12:53

ist ein Paradebeispiel für kühle und berechenbare Machtausübung vom Feinsten.
China kann sich dieses Verhalten erlauben, also handelt es entsprechend.
Es war nur eine Frage der Zeit, wann in Hongkong
eindeutig klargestellt wurde, wer hier zu bestimmen hat. Was interessiert es Peking, wie in Europa oder in den USA darüber geredet und geschrieben wird?

Auf ein derartiges Machtverhalten kann man nur mit Realismus und entsprechender Gegenmacht antworten, falls man sie besitzt. Alles andere ist sinnlose Zeitverschwendung.
Entweder hat ein Staat Mittel in der Hand, mit denen er China unter Druck setzen kann, oder er hat sie nicht.
Im letzteren Falle sollte man versuchen, den für sich selber günstigsten Modus Vivendi mit dieser Weltmacht zu finden, d. h. vor allem: Handeln im eigenen Interesse und schärfste Abwehr aller
Versuche Chinas, seine Macht mit heimlichen,
gut kaschierten Mitteln auszuweiten.
Das ist kein Job für Ideologen - welcher Couleur auch immer.

Klaus Funke | Fr., 25. Juni 2021 - 13:20

Hongkong gehört zu China und zwar jeden Tag ein Stückchen mehr. Also passiert das, was passiert. Der Westen kann sich aufregen - tut er aber schon nicht mehr so sehr - das ist egal. China wird Hongkong fressen mit Stumpf und Stiel. Hätte man wissen müssen... und man wusste es auch. Aber man hat den Hongkong-Chinesen nicht die Wahrheit gesagt. Alles nur Krokodilstränen!!

Ronald Lehmann | Sa., 26. Juni 2021 - 12:56

Antwort auf von Klaus Funke

JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR

Jeden Tag ein Kettenglied enger
jeden Tag ein Hinterfragender weniger
Jeden Tag ein neuer Pionier geformt
Jeden Tag ein "Abzuschwörender" erfolgreich erzogen
Jeder Tag die Untertanen ein bisschen mehr in Angst & Schrecken versetzt
Jeden Tag ein bisschen mehr Sand in die Augen & in das Getriebe der Wirtschaft geschüttet
Jeden Tag ein bisschen mehr Flüchtlinge als Neufacharbeiter-Zuwachs (Sichtbarer Zuwachs in allen so schlecht bezahlten Staatlichen Stellen wie Müll, Straßen - & Tiefbauamt)
Jeden Tag ein bisschen mehr Hass schüren ( Falsche Angaben im Asylverfahren nicht strafbar - 1000 € Carona-Bußgeld [Strafe] bei Falschangaben in Restaurants )
Jeden Tag ein bisschen mehr Kasperle-Theater im BT
Jeden Tag ein bisschen Verblödung mehr in den....
Jeden Tag ein Orden/ Auszeichnung für die Guten Bubis mehr
Jeden Tag die Beweihräucherung ein bisschen mehr

Ja, ihr schaffen das ???, denn eure Sklaven wollen nichts
???, nur Bananen ???

Gunther Freiherr von Künsberg | Fr., 25. Juni 2021 - 15:11

Wer geglaubt hat die Pekinger Kommunisten würden sich an Verträge halten, die die Freiheitsrechte der Hongkonger garantieren würden, ist ein politischer ignorant. Kommunismus ist eine Lehre, nach der der Zweck alle Mittel heiligt. Kommunisten sind per Definition ihrer eigenen politischen Orientierung Imperialisten, die ihrer Heilslehre Anderen aufzwingen müssen, wenn diese sich nicht freiwillig unterordnen. Imperialismus ist nun mal das Bestreben einer Großmacht ihren politischen, militärischen und wirtschaftlichen Macht-und Einflussbereich immer weiter auszudehnen. Ein Kommunist wird sich daher nur so lange an nationale oder internationale Verpflichtungen halten, solange dies ihm nützlich erscheint. Menschen- oder Freiheitsrechte haben sich der kommunistischen Sozialordnung unterzuordnen. Kommunismus hat immer das Ziel auch gewaltsam bisherige Gesellschaftsordnungen zu stürzen und das eigene System zu etablieren. (Anmerkung: die Partei Linke wird von 2 Kommunisten geführt.)

Leider muss ich Ihrem Komm. zustimmen, werter Herr Künzberg.

Zu Ihrem letzten Satz " (Anmerkung: die Partei Linke wird von 2 Kommunisten geführt.)" folgende Anmerkung:

Stimmt und unsere Presse beklatscht das auch noch.

Wie blind kann man durch Ideologien eigtl. sein?!

Rob Schuberth | Fr., 25. Juni 2021 - 19:38

Wie China mit Hongkong umsprint sollte uns anderen Ländern eine eindringliche Warung sein.

Den Kotau, den unsere Regierungen immer wieder vor China machen ist ein falsches u. fatales Signal.

Denn darin sehen die Chinesen nur unsere Schwäche. Was ja leider auch zutreffend ist.

Wo wir können boykottieren wir Waren aus China.

Walter Bühler | Sa., 26. Juni 2021 - 09:10

Man sollte nicht vergessen, dass Hongkong auch unter britischer Kolonialherrschaft alles andere als demokratisch verfasst war.

Man sollte sich auch fragen, ob ein Milliardär sein Vermögen durch ein Oppositiosnblättchen mit 80000-er Auflagen hat erwerben können. In Europa könnte er damit nicht reich werden.

Außerdem ist weder Hongkong noch Macao von der Volksrepublik China militärisch erobert worden. Vielmehr haben die europäischen Kolonialmächte nach dem Sieg über Japan ihre Besitzungen in Asien zunächst wieder mit alten Ambitionen übernommen, aber dann bald eine Last abgestoßen, die ihnen zu schwer geworden war.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Reporter ohne Grenzen zu beträchtlichem Teil von Herrn Maas finanziert wird. Von einer unabhängigen "NGO" kann kaum die Rede sein.

Und ich finde es nicht toll, wenn man aus der Ferne "Aktivisten" rhetorisch anfeuert, aber nicht im Traume daran denkt, sie im Katastrophenfall auch durch eigenen Einsatz zu unterstützen.