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In Deutschland werden derzeit bis zu 1 Million Impfdosen pro Tag verimpft / dpa

Wie funktioniert eine global einheitliche Impfstoffverteilung? - „Manche Länder haben bis heute keine einzige Dosis erhalten“

Eine gerechte Impfstoff-Verteilung wird gefordert – doch einige Länder machen da nicht mit. Der Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann sowie der Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für globale Gesundheit, Jens Beeck, beschreiben im Interview einige der größten Probleme.

Autoreninfo

Sina Schiffer studiert an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Politik und Gesellschaft und English Studies. Derzeit hospitiert sie bei Cicero. 

So erreichen Sie Sina Schiffer:

Andrew Ullmann ist Professor für Infektiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, internistische Onkologie und Infektiologie. Seit 2017 vertritt er die FDP im Bundestag. Zudem ist er Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss und stellvertretender Vorsitzender des Unterausschusses Globale Gesundheit. 

Jens Beeck ist Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für globale Gesundheit im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Mittelamerikanischen Parlamentariergruppe.

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Gerhard Hellriegel | Di., 11. Mai 2021 - 08:35

Eine schöne, plausible Idee, die ganze Welt mit Stoff zu versorgen. Nur bedeutet das, dass die Nachfrage gewaltig steigt. Und was passiert dann -systemkonform? Daraus folgt, dass eine Globalversorgung nur mit systemwidrigen Maßnahmen erreicht werden kann. Und da ist nun die FDP nicht gerade der Vorreiter. Außerdem denke ich, dass der zur Verfügung gestellte Stoff vorrangig den privilegierten Globalisierungsteilnehmern innerhalb der "Entwicklungsländer" zukommen wird, mit dem Argument, dass sie ja die Hauptüberträger seien. Das ändert dann zwar nichts an der Mutanten-Wahrscheinlichkeit, ist aber ein hervorragendes Alibi. Ich vermute also, dass neben den üblichen Großmachtrivalitäten der nationale Eigennutz durch einen zwar übernationalen, aber auf Weltregionen beschränkten Eigennutz ergänzt wird .

Ernst-Günther Konrad | Di., 11. Mai 2021 - 08:40

wenn es nicht mal in DE klappt? Ich höre immer nur, was Deutschland machen soll. Wir müssen dies, wir müssen das, wir müssen vor allem alles eines - bezahlen!! Bei allem soll DE den Vorreiter spielen. Brauchen und wollen alle Länder überhaupt Impfstoff? Gibt es denn Impfstrukturen dort? Muss bis zum letzten Ureinwohner im Busch jeder geimpft werden?
Aha. Es geht nur um Profit, sonst hat die Pharma kein Interesse mehr an der Entwicklung von Impfstoffen. Ich dachte immer, der Impfstoff soll schwere Verläufe oder gar den frühzeitigen Tod verhindern. Ich lese überall fehlt ausreichend Impfstoff, dann gibt es aber "Überschüsse"? Wenn kein westlicher Impfstoff, dann aber auf keinen Fall der aus Russland und China? Warum? Wieso dürfen keine bilateralen Impfverträge zwischen den Staaten bestehen, die billig anbieten und vor allem auch liefern können. Muss das nicht jeder Staat selbst bestimmen dürfen oder soll hier den westlichen Pharmazeuten und ihren Geldgebern der Markt gesichert werden?

Ich nehme mal stark an lieber Herr Kopic, dass es kein Trost für Sie ist wenn ich Ihnen hiermit versichere, dass bei uns in RLP das gleiche Debakel stattfindet;)! Das Zauberwort lautet HAUSARZT! Habe vor einigen Minuten bei der online-Registrierung unsere beiden seit 07.04. laufende Terminanfrage storniert nachdem der erlösende Anruf von unserem Hausarzt kam, bei dem ich völlig fertig mit den Nerven auf die Warteliste mit aufgenommen wurde. Ich konnte ihn und seine fleißigen Gehilfinnen zwar nicht umarmen zwecks AHA, aber das Kaffeeschwein nahm meine
Zuneigung dankend an;). Und ich werde in Zukunft nicht müde werden zu schreiben, was momentan in den HA-Praxen für quasi "Mindestlohn", besser "MINDERlohn" geleistet wird! 20€ für den Arzt, all seine Helferinnen, Bestelllogistik, Bürokratie, zigfache Ausdrucke, Unterschriften, Terminvergabe mithilfe Excel-Tabellen, 7 Portionen (anstatt 6) aus einem Fläschchen aufziehen, herrichten, Aufklärung, Nachbeobachtung, Impfen pro Patient! MfG

Bernd Muhlack | Mi., 12. Mai 2021 - 16:59

Antwort auf von Heidemarie Heim

Wissen Sie was die "Krönung" ist?
Nein, ich meine nicht das koffeinhaltige Getränk welches auch Dank Ihres Obolus ins Kaffeeschweinchen mitfinanziert wird.
Selbst bei den inzw. meist altruistischen Hausärzten (m/w/d) tauchen vermehrt Kunden/Patienten auf, welche weiterhin randalieren, motzen!
Es ist schlicht nicht zu fassen, nicht wahr?

Letzte Woche wurde Muttern (86) bei ihrem Hausarzt geimpft; Pfizer-biontech.
Der Arzt impft täglich (auch am SA! nicht am SO) zwölf Patienten; ab 16:00.
Es gibt insoweit sehr viel zu tun sowie Ruhezeiten, Überwachung!
Der restliche Praxisbetrieb - außer Telefon - ruht natürlich!
Wer das nicht begreift, dem ist auch mit der "gesegneten Kerze" nicht mehr zu helfen, oder?
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mir sowohl Impfstoff als auch Termin frei aussuchen kann!
[Gute Leute muss man haben, gute Leute - Jawoll Herr Kaleu!]

Frau Heim: Alles Gute nach RLP u bleiben Sie uns "rechtsradikalen Ciceronen" bitte noch ne Weile erhalten!

et Schängelsche

Stefan Bauer | Di., 11. Mai 2021 - 10:53

... müssen natürlich zuerst durchgeimpft werden. Danach können und müssen die "Sackgassen" in den internationalen Reisewegen drankommen.

Es ergibt doch aber keinen Sinn, wenn die Länder, die sowohl die Entwicklung wie auch die Finanzierung stemmen, weiter nicht durchgeimpft im Lockdown verharren.
Schließlich kommt von diesen Ländern dann auch die Anstrengung, den Ländern zu helfen, die es alleine nicht hinbekommen (was keine Wertung sein soll).
Es nützt niemandem etwas, wenn die Welt zu 10% geimpft ist, anstatt dass die Leistungsträger bei der Bekämpfung dies auch gesellschaftlich wie wirtschaftlich stemmen können.

Tobias S. | Di., 11. Mai 2021 - 11:25

Diese Bahnhofswinkermentalität ist etwas für Menschen, die die Welt nicht verstehen. Als Kind lernt man ja im Märchen, dass Egoismus etwas für Verlierer ist und der Held mit den Schwachen teilt. Dafür wird er dann am Ende belohnt. So ungefähr stellen sich manche Menschen die Welt vor. So funktioniert sie aber nicht, es gibt keine universelle Gerechtigkeit.

Nach dem Impfstoffbeschaffungsdebakel, das noch nicht lange zurück liegt und ja auch so eine Heldengeschichte gegen Impfnationalismus hätte sein sollen, dann aber verheerend für Deutschland war (wieviele Leben und Existenzen das wohl gekostet hat), versucht man es nun wieder.

Die großen Philosophen unserer Zeit, getarnt als einfache Bürger, erzählen uns das Drama um die globale Impfverteilung. Und Deutschland stellt mal wieder den Helden. Die Utopisten träumen wieder.

Es wird Zeit, dass wir diese Chose beenden unsere eigenen Interessen vorne anstellen. Die Märchenstunde ist vorbei.

Margit E. Buchholz | Di., 11. Mai 2021 - 15:29

Antwort auf von Tobias S.

Eine sehr gute Idee!!! Doch die Generation der Berufspolitiker, die sich gerne von den Deutschen ihr monatliches Ein- und Auskommen in die Taschen spülen zu lassen, sind grünlinks dabei, Deutschland und das Volk abzuschaffen. Das wird also wohl nichts werden, die eigenen Interessen wieder selber zu vertreten. Und nebenbei gesagt, ich habe den Eindruck, dass sehr viele Deutsche dabei sind, sich selbst abzuschaffen.

Rob Schuberth | Di., 11. Mai 2021 - 12:38

Man könnte auch sagen, sie (die Verteilung) funktioniert gleich schlecht, besser genauso ungerecht, wie die Globalisierung.

Wer etwas anderes erwartet hat, der verkennt die Realitäten.

Nat. beklage ich das, nur wird das auch nichts ändern,

Ellen Wolff | Di., 11. Mai 2021 - 12:58

Wer hortet zur Zeit Impfstoff? Bestellter Impfstoff ist nicht gleich gelieferter Impfstoff.
Möglicherweise eignet sich auch nicht jeder Impfstoff für die ärmeren Länder mangels Infrastruktur. In Afrika wurden tausende Impfdosen vernichtet, weil sie nicht verimpft werden konnten. Die Probleme sind also vielfältig, Deutschland und Europa zeigt sich schon jetzt sehr großzügig. Und Biontech ist dabei seine Produktionskapatzitäten auszuweiten und wird dafür noch von vielen angefeindet, wegen der Gewinne die die einfahren. Das mit der Gerechtigkeit ist eben nicht so einfach. Und es wäre bisher kaum ein Mensch mehr geimpft, auch wenn die Imfstoffdosen gerecht über den Erdball verteilt würden. Und wer sorgt in den einzelnen Ländern für eine gerechte Verteilung? Und wer sollte zuerst geimpft werden? Die Alten? Die ganz Jungen? Die Arbeitende Bevölkerung? Was ist gerecht? Bei uns geht ja gerade das Hauen und Stechen und das Schwingen mit der Moralkeule darum los, wer jetzt mal drann sei.

Dieter Schimanek | Di., 11. Mai 2021 - 13:41

Wieviel Impfstoff gibt es nach so kurzer Produktionszeit zu verteilen, 16 Milliarden bei zwei Impfungen? Dazu die entsprechenden Tests, ca 300 Milliarden? Von der dafür notwendigen Logistik in Drittwelt Ländern und der dortigen Infrastuktur gar nicht erst zu reden. Ein erkenntnisreicher Beitrag von Leuten die in ihrer Blase leben.

Annette Seliger | Di., 11. Mai 2021 - 16:45

Heute haben wir Post von unserem Erstwohnsitz in Baden Württemberg erhalten. Mein jüngster Sohn (14 Jahre alt) hat ein "Impfangebot" bekommen. Ich habe mir daraufhin einmal wieder die "Corona Sterbefälle" für Baden Württemberg seit Beginn der Pandemie vor über 15 Monaten angeschaut und gesehen, daß in der Altersgruppe 0-19 Jahre drei Menschen an/mit Corona während dieser 15 Monate verstorben sind.
Wir leben in einem Irrenhaus! Warum um alles in er Welt soll sich der Junge impfen lassen? Weil er womöglich vulnerable Menschen mit einem Virus infiziert? Wir sehen ja jetzt wo dieser Irrsinn anfängt, aber wo hört er auf??
Wir werden jetzt die nächsten Monate weiter hier in Schweden bleiben wo es nie einen Lockdown gab und die Menschen so behandelt werden wie es sich in einer freien selbstbestimmten Demokratie gehört. Wäre es ein Virus, das Alt und Jung gleichermaßen dahinrafft, dann sähe die Sache anders aus, aber nach der ersten Welle sollte auch das schlichteste Gemüt kritischer denken!

ist krachend gescheitert. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 341, seit Tagen über 340. Das ist, deutlich gesagt, hundsmiserabel.
Sicher, wenn man den Erfolg einer Pandemie (die es in Ihren Augen ja gar nicht gibt) daran misst, ob man beim Friseur eine Maske tragen muss, ist der schwedische Weg ein voller Erfolg.
In Indien sterben die Menschen fast im Minutentakt. Weltweit gibt es mit oder durch Corona 3.3 Millionen Tote, in Deutschland mehr als 85.000. Und noch immer sterben bei uns täglich Hunderte.
Ab wann ist für Sie Covid eigentlich bedrohlich? Bei 100.000 Toten, die schaffen wir vielleicht noch? Bei einer Million? Oder reicht das immer noch nicht?
Sie allerdings argumentieren noch immer wie zu Zeiten, in denen Sie eine hundsgewöhnliche Grippe für gefährlicher hielten.
Gut, Sie werden es nicht mehr verstehen. Es ist schlicht sinnlos.
Aber mit ein paar Corona-Leugnern und -Verharmlosern haben wir ja zu leben gelernt. Da muss man nicht mehr hinhören. Oder sich noch wundern.

Achim Koester | Mi., 12. Mai 2021 - 09:52

dann ist daran nicht zwangsläufig Deutschland schuld. Das Argument, man habe kein Geld, lasse ich nicht gelten, da in vielen Staaten, vor allem der Dritten Welt, offenbar kein Geldmangel herrscht, wenn es um Waffen geht.