impfstoff-mangel-jens-spahn-impfgipfel-corona-mpk
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht sich für Impfgipfel aus / dpa

Immer noch zu wenig Impfdosen - Jens Spahn spricht sich für Impfgipfel aus

Die deutsche Impfkampagne stockt. Vor allem die Lieferengpässe des Herstellers AstraZeneca dürften die Bereitstellung weiterer Impfdosen erschweren. Gesundheitsminister Spahn spricht sich daher für einen Impfgipfel aus. Er ist für den nächsten Montag angesetzt.

Cicero Cover 11-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Mit einem Impfgipfel am nächsten Montag zwischen Bund und Ländern will die Bundesregierung auf die zunehmende Kritik an der deutschen Impfkampagne eingehen. Neben den Länderchefs sollen hierbei auch Vertreter der EU-Kommission teilnehmen. Zu große Hoffnungen auf die rasche Bereitstellung weiterer Impfdosen sollten jedoch laut Bundesgesundheitsminister Spahn nicht aufkommen.

Es sei nicht zu schaffen, etwas so Komplexes und Aufwändiges wie die Produktion von Impfstoffen auf einmal in zwei Wochen „zu hunderten oder zig Millionen stattfinden zu lassen“. Auch ein Impfgipfel würde daran grundsätzlich nichts ändern.

Schlechte Nachrichten beim AstraZeneca-Vakzin

Der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca soll am Freitag in der EU zugelassen werden. Die Ständige Impfkommission teilte mit, dass er voraussichtlich nur für Personen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen wird. Außerdem gibt es Streit zwischen der EU und dem Hersteller. Der Konzern hatte den Mitgliedern der EU versprochen, 80 Millionen Dosen im ersten Quartal des Jahres zu liefern. Dieses Ziel werde man jedoch längst nicht erreichen. Nach EU-Angaben wird das Unternehmen lediglich 31 Millionen Präparate liefern können. Das ist weniger als die Hälfte der erwarteten Menge.

Auf Twitter teilte Spahn mit, dass der Impfgipfel, der ähnlich wie die bisherigen Ministerpräsidentenkonferenzen ablaufen solle, darauf abziele, sich unter den Bundesländern abzustimmen. Spahn hofft nach dem Gipfel auf eine Übersicht, wo der Bund bei Kooperationen in der Industrie noch nachhelfen könne. Er betonte jedoch, dass wegen des Mangels an Impfstoff noch „mindestens zehn harte Wochen bevor stünden“.

Auf einen speziellen Impfgipfel drängte der Koalitionspartner SPD bereits länger. Deren Generalsekretär Lars Klingbeil warf Spahn vor, mit unerfüllten Impfversprechen das Vertrauen in der Bevölkerung zu verspielen.

Pharma-Industrie will kooperieren

Der Impfstoffhersteller Biontech hat bereits eine zusätzliche Produktionsstätte für seinen Impfstoff in Marburg fertiggestellt. Im ersten Halbjahr sollen hier 250 Millionen Dosen hergestellt werden. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums plane Biontech darüber hinaus auch die Kooperation mit anderen Pharma-Unternehmen, um etwa durch die Auslagerung von Teilschritten die Produktion noch weiter zu erhöhen.

FDP-Chef Christian Lindner hatte in diesem Zusammenhang auch vorgeschlagen, Biontech und Pfizer anzuhalten, die Lizenz für ihren Impfstoff auch an andere Produzenten weiterzugeben. Dieser Vorstoß wurde von der Industrie als realitätsfern kritisiert, da die Herstellung von Impfstoffen zu komplex sei, als dass das einfach andere Unternehmen übernehmen könnten.

arn / dpa.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christa Wallau | Do., 28. Januar 2021 - 18:40

Die eingesessenen und steuerzahlenden deutschen Bürger durch Steuern/Abgaben schröpfen und in aller möglichen Form belasten bis zum Geht-nicht-mehr. Gerade erleben wir, wie Zig-Tausenden Geschätsleuten, Hoteliers, Friseuren usw. die Existenz und Tausenden verzweifelter Kunstschaffender der Lebensmut genommen wird - dank der entsprechenden, angeblich "alternativlosen" Regierungsverordnungen.

Was unsere Regierung eindeutig nicht kann, das
ist
1. zwischen Wichtigem (Vordringlichem) und
weniger Wichtigem unterscheiden,
2. nicht überteuerte, belastbare Verträge mit
Industrie- u. Beraterfirmen zum Nutzen
des Volkes schließen,
3. sich den Lobbyisten mutig entgegenstellen und
4. v o r d r i n g l ic h für die eigene Bevölkerung
sorgen, was ihre ureigenste Aufgabe ist.

Da können sie noch so viele Gipfel abhalten: Wenn sich das nicht ändert, werden wir Deutschen weiterhin verraten u. verkauft - was diese Corona-Pandemie anbetrifft und in anderen Bereichen.

Antonio Luci | Do., 28. Januar 2021 - 19:12

unfähige Person und das ist sehr milde ausgedrückt kann sich wohl alles erlauben? Seine Hühnerhaftes Kopf drehen nach jedem Halbsatz und diese Preudointelligenzbrille wirken Hochstaplerhaft auf mich. Wer stellt so was ein, wer glaubt nur ein Wort dieses schlechten Politildarstellers? Weg damit und zwar bald bervor sich jemand anders der Sache an nimmt! Schickt ihn in die EU zu VDL, da passt er hin!

Christa Wallau | Fr., 29. Januar 2021 - 11:26

Antwort auf von Antonio Luci

meine Antipathie gegen jemand nicht ins Kraut schießen zu lassen und sein unvernünftiges, falsches Reden und Handeln nicht mit seiner Person (als solcher) zu vermischen.

Aber mitunter gelingt mir das auch nicht. Dann ergeht es mir, wie Ihnen hier ergangen ist: Der Widerwille bricht sich Bahn!
Ich darf Ihnen daher versichern: Das, was Sie da über Herrn Spahn schreiben,
entspricht auch meiner Wahrnehmung und meinem Urteil über ihn. Ich sähe ihn lieber heute als morgen nach Brüssel abreisen.

Bleiben wir dennoch gelassen, sonst schaden wir unserem Immunsystem, und das ist das Wirkungsvollste und Beste, was wir allen Viren der Welt entgegen zu setzen haben.
Herzliche Grüße!

bruno leutze | Fr., 29. Januar 2021 - 14:37

Antwort auf von Antonio Luci

ich gehe jetzt nicht auf den immer gleichen Kommentarinhalt ihrer Vorkommentarin ein, der sich weder um Fakten noch Inhalte kümmert, und zunehmend in der Klage erschöpft: die Koalition chauffiert Deutschland in den Abgrund, und damit auch sein Volk - und die AfD darf nicht dabei sein.
Doch nun zu Ihnen. Sie setzen diesem Inhaltslosen und argumentsfreien Polemisieren die Krone auf, wenn ihnen nichts anderes einfällt als die ggw. Politik zu personalisieren und zum Teufel zu wünschen. Dabei schert es sie einen Dreck, warum die Politik gegen die Pandemie so agiert wie sie es tut.
Es ist eben schwer u. widersprüchlich ein Arbeitsvolk für den ökonomischen Gebrauch nutzbar zu halten, um die Wirtschaft nicht an die Wand zu fahren, also die Volksgesundheit zu bewahren, ohne die Krankenversorgung kollabieren zu lassen, wo doch ein absoluter - wie lang auch immer dauernder - Lockdown zur Pandemiebekämpfung nötig wäre.
Ist doch eine Erklärung, über den gestritten werden könnte - oder?!

Ingo Frank | Do., 28. Januar 2021 - 20:16

wie schon beschrieben.
Pleiten, Pech und Pannen und keine aber auch gar keine Einsicht ,die politische Verantwortung dafür zu übernehmen.
Nur eine Kommission da, ein Impfgipfel dort, ein Expertengremium hier usw.usw. Und was kommt außer heißer Luft nichts !!!
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber H.P. Friedrich war meiner Meinung nach der letzte Bundesminister der 2014 pol. Verantwortung übernahm und zurücktrat. (Edathy- Affäre) Es scheint mal wieder Zeit zu werden ....
Gleiches täte der EU auch gut.
Doch, die Hoffnung ist vergebens.

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Fritz Elvers | Do., 28. Januar 2021 - 21:37

brauchen wir eigentlich keinen Impfstoff, sondern für > 64. Dachte ich als Laie jedenfalls immer.

Aber wenn Klingbeil und Spahn jetzt dicke Backen machen, können wir ja alle beruhigt sein. Das wäre ja jetzt endlich mal eine (T)ask Force.

Berthold Gross | Do., 28. Januar 2021 - 21:59

Der AstraZeneca-Impfstoff ist von der EU immer noch nicht zugelassen und die Zulassungsbehörde hat dem Hersteller keinen Termin für die Zulassung garantiert.
Deshalb kann der Hersteller doch überhaupt keine Lieferverpflichtung für eine bestimmte Menge zu einem bestimmten Zeitung haben.
So einer Forderung der EU geht doch kein einziger Unternehmensführer ein.

vom Paul-Ehrlich-institut wohl, der uns in der Pressekonferenz mit Minister Spahn und Herr Wiehler, fehlerlos erklärte, dass der Impststoff von AstraZeneca zugelassen werden wird für alle Altersstufen und wie gewohnt sorgfältig, nur in der Zeit gedrängt, dabei vorgegangen wird, wo wir überhaupt stehen.
Wir stehen gut da und ich füge an, wenn Prof.Dr. Kekulé schon ins Chinesische übersetzt wird, dass dieses Know How allen zugute kommen wird, dann eben als schon länger erprobte Impfungen.
Um ein Bild des Artikels des Drosten Vorgängers im Amt vorwegzunehmen, ja, ganz sicher wären wir mit einem "Kondom", wie ja auch bei Aids empfohlen, auf der sicheren Seite, aber wie lange das übergestülpt werden müßte...
TOLLE LEISTUNG also von allen Mitarbeitenden und Zulieferern für die Impfstoffe und Steuergelder flossen doch auch?
Insgesamt eine gute Leistung von allen.
Wenn jetzt noch Jugendliche moderater auf Einschränkungen reagieren würden?
Aids war für meine Generation des freien Sexes HORROR

Nach meiner Kenntnis hat Astrazeneca von der EU Geld bekommen für die Entwicklung des Impfstoffes.
Damit wurde Astrazeneca verpflichtet, Impfstoff der EU anzubieten. Aber die Menge und der Zeitpunkt konnte natürlich nicht definiert werden, weil die Zulassung Voraussetzung war. Aber die wurde Astrazeneca nicht garantiert.

Pfizer-Biontech hat eine Garantie für die Zulassung bekommen, denn sonst hätten die Amerikaner von Pfizer keine weiteren Verhandlungen mit der EU geführt.

Norbert Heyer | Fr., 29. Januar 2021 - 04:59

Eines muss man unserer Regierung lassen: Im produzieren von heißer Luft hat sie die Deutungshoheit. Jetzt soll ein Gipfel solange an einem Ergebnis arbeiten, bis die völlige Unschuld der Verantwortlichen an diesem Desaster nachgewiesen ist: Es wurde zu spät bestellt, man
wollte wohl wegen des Preises noch etwas
feilschen, es wurde nicht im Sinne eines gesunden Eigeninteresses bestellt, sondern beauftragte die bekannt ineffektiv agierende EU mit der Aufgabe
der Beschaffung. Alles ist jetzt bereit, eigentlich fehlt nur noch das Wichtigste: Serum im ausreichenden Umfang. Andere Länder haben da ganz anders agiert: Sie haben frühzeitig bestellt, vielleicht weniger gefeilscht, ihre Bevölkerung in den Mittelpunkt des Handelns gestellt und nicht alle und alles als wichtiger angesehen, als den Schutz und die Gesundheit der eigenen Bürger. Darüber muss man reden, dazu muss sich Frau Merkel äußern, ansonsten ist ihr abgelegter Eid nichts anderes als ein Ritual ohne jegliche Verpflichtung.

Yvonne Stange | Fr., 29. Januar 2021 - 13:31

Antwort auf von Norbert Heyer

.... jemand überprüft, inwieweit unsere ReGIERung den Klimawandel mitverschuldet, bei der vielen heißen Luft, die da abgelassen wird? Das dürfte der Erderwärmung gehörig einheizen. Wie gut, daß unseren Rentnern 43 Mrd. an Steuern abgepreßt werden, sonst könnten Spahn und Konsorten ihre Berater gar nicht bezahlen.....

Reinhard Oldemeier | Fr., 29. Januar 2021 - 06:30

Eine Anmeldung für einen Impftermin ist weder telefonisch noch per Portal möglich. Die Termine sind in Nordrhein-Westfalen bis in den April komplett vergeben. Auf Nachfrage bei beim Gesundheitsministerium und kassenärztlichen Vereinigung wird der schwarze Peter munter herumgereicht. Hotline Nummern sind im Internet falsch oder besetzt. Der Knaller ist die anstelle der Kassenärztliche Vereinigung Hotline für Patienten erreicht man ein Kinderkrankenhaus. Impfstoffe sind nicht lieferbar, weil Kühlketten nicht eingehalten werden können. Produktionskapazitäten nicht vorbereitet sind, weil man die Investition gescheut hat, weil die Produktionskosten in Deutschland zu teuer sind. Selbst eine Grippeimpfung wird da zu Geduldsprobe.Da kann man nur sagen Hätte Hätte Fahrradkette. Oder besser, Erfolg ist plantar,das Versagen aber auch.

Herr Oldemeier, habe versucht für meine hochbetagte Mutter (95 Jahre alt) einen Termin zu machen (lebt in NRW). Nicht möglich! Da ist auch technisch (online „kv-digital“) die geballte Kompetenz am Werke.

Eine „Maßnahme zur zeitnahen Abhilfe" wäre auf Buchungssysteme (Ticketing-Service) von „Eventim“ (Life Entertainment) umzustellen. Die können das!

Grüße

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. Januar 2021 - 08:01

Wieder die gleichen Corona Versager dürfen jetzt über das Impfen diskutieren. Legt einfach mal die Verträge offen. Stimmt es, dass nur Vorverträge abgeschlossen wurden und keine konkreten Bestellverträge gemacht wurden? Oder gibt es konkrete Bestellungen durch die EU und die Impfstoffhersteller haben zu viel versprochen?
Will Spahn jetzt seine und Angelas Verantwortung auf mehr Schultern verteilen? Ein wacher Bürger hat das alles doch längst durchschaut.
Übrigens: Das EU-freie GB will AstraZeneca verbieten, an andere zu liefern, bevor sie selbst nicht ausreichend versorgt sind, liest man im Mainstream. Erst erzeugt Ihr Panik und Angst, dann erzeugt Ihr Hoffnung bei den Impfgläubigen, sie würden von ihren Ängsten mit der Impfung erlöst. Dann habt ihr nicht genügend Impfstoff und schiebt Euch gegenseitig die Schuld zu. Bekommt Ihr eigentlich die investierten Forschungsgelder von Biontech und anderen zurück? Wer haftet eigentlich für mögliche Impfschäden? Die Pharma jedenfalls nicht.

Annette Seliger | Fr., 29. Januar 2021 - 10:29

.. hat die "Krisenkanzlerin" einst gesagt. Das Regierungshandeln beschränkt sich ausschließlich auf das Wegsperren und Verbieten anstatt eigenverantwortliches Handeln, wissend dass es sich bei Corona um keine Erkrankung von einer gesamtgesellschaftlichen Gesundheitsrelevanz handelt. Wir wissen nicht wo die Menschen sich anstecken, aber wir wissen wer von dieser Krankheit betroffen ist und danach muss sich das Handeln ausrichten. Das Leben ist nun mal tödlich und mit zunehmenden Alter lassen auch die individuellen Abwehrkräfte nach. Diese Gruppe gilt es zu schützen. Cov19 ist keine Erkrankung wie Ebola oder die Pest, die Alt und Jung gleichermaßen dahinraffen. Wir haben es mit einem Panik verbreitenden Regierungshandeln zu tun das zudem unfähig ist eine Impfung für die vulnerablen Gruppen vorzubereiten. Eine Katastrophe scheint es nicht zu sein, wenn man für Montag einen Gipfel einberuft. Die Medien werden schöne Bilder liefern und Frau Merkel wird danach als "Krisenkanzlerin" gefeiert.

.... und gegen 23.30h wid Merkel mit Söder vor die Presse treten und sie werden mit Ringen unter den Augen verkünden dass sie geschafft haben den Inzidenzwert von 50 au 48 zu reduzieren und die Sperrzone von 15 auf 12 Kilometer.

Johan Odeson | Fr., 29. Januar 2021 - 13:47

Habe gerade mal einen der Rechner bemüht, wann ich denn mit einer Impfung rechnen könnte. Trotz meines durchaus fortgeschrittenen Alters, so etwa im März 2022. Jetzt fällt der Regierung eine, dass man einen Impfgipfel abhalten könne. Ein Jahr nach Beginn der Pandemie !! Während man letztes Jahr noch damit Zeit verschwendete auf Mr.Trump zu schimpfen und vermutlich hoffte, dass es ihn erwischen würde, setzte dieser ziemlich unerträgliche Präsident aber Fakten und ging die Herausforderung professionell und erfolgreich an. Bei uns politisches Geschwätz, Kompetenzgerangel, Aktionismus und ein unglaubliches Unvermögen großer teile der Politik wie der öffentlichen Verwaltung .Verzeihung Coronahelden. Man stelle sich einmal vor, Helmut Schmidt hätte die Hamburger Flut der EU überlassen. Die EU ist mittlerweile ein aufgeblähtes riesiges politisches Versorgungswerk die anderen gerne Forderungen stellt, aber selber kaum was in die Reihe bekommt. Aber vielleicht hilft diese Krise ja.