Halb Schloss Versailles, halb Las Vegas: Putins geheimer Palast / dpa
Halb Schloss Versailles, halb Las Vegas: Putins geheimer Palast / dpa

Putins geheimer Palast - „Wie das Eigenheim eines Drogenbarons in den Tropen“

Zeige mir Dein Haus, und ich sage Dir, wer Du bist. Der Journalist Alexej Nawalny präsentiert in einem YouTube-Film Bilder eines geheimen Putin-Palastes an der Schwarzmeerküste. Sie zeigen den Präsidenten von einer Seite, die noch keiner kannte. Eine Stilkritik.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Ausgerechnet eine Carrerabahn. Sie steht in einem Zimmer, das aussieht wie ein Set für einen Kinofilm über den Sonnenkönig Ludwig, den XIV. Stuckmarmor, Blattgold an den Wänden, Sessel und Sofas, zu barock, um darauf zu chillen. Aber man kann eben nicht alles haben, Luxus UND Lümmeln. Zwei Welten treffen hier aufeinander. Die Moderne ist mit der Wucht eines Bulldozers in diesen Palazzo Prozzo auf einem Berg an der russischen Schwarzmeerküste geplatzt.

Es kostet nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, wie der Hausherr bei einem italienischen Architekten anrief, der auf barocke Prachtbauten spezialisiert ist. Ein zweites Schloss Versailles sollte es sein, mit Blumenbeeten, Brunnen und Büsten. Gerne mit Anleihen an das Winterpalais in Petersburg. Hier wie dort thront ein goldener doppelköpfiger Adler mit Zarenkrone auf dem schmiedeisernen Eingangstor. Seine Botschaft ist unmissverständlich. „L`état, c'est moi!“

Vom „Sowjetoffizier zum Irren“    

Geld spielte keine Rolle. Es war ja nicht sein eigenes, das verbaut wurde, es stammte, so hat es das Recherche-Netzwerk des russischen Journalisten Alexej Nawalny enthüllt, aus dubiosen Geschäften des Hausherrn mit Oligarchen und von engsten Buddies, die, so der Vorwurf, Steuerknete aus staatlichen Konzernen wie Gazprom abgegriffen haben. Eine Milliarde Euro soll das Anwesen gekostet haben. Putins geheimer Super-Palast.

Einen fast zweistündigen Film darüber hat Nawalnys Netzwerk auf Youtube hochgeladen, kaum wurde der gerade von den Folgen einer Vergiftung genesene Journalist nach seiner Rückkehr nach Moskau wieder verhaftet. Der Film war da schon fertig geschnitten. Eine Kampfansage an den russischen Präsidenten. Ein Instrument, um seine Anhänger gegen Putin zu mobilisieren. Er wolle zeigen, wie „aus einem einfachen Sowjetoffizier ein Irrer wurde, der auf Geld und Luxus fixiert ist“, sagt Nawalny zu Beginn. Gutgelaunt und aufgeräumt wirkt er. Nicht wie einer, der sich einschüchtern lässt. Er steht vor einer Platte in Dresden. Putin hat hier gewohnt, als er 1985 als KGB-Offizier nach Deutschland kam.

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Josef Franken | Do., 21. Januar 2021 - 19:23

Ich denke 2021 wird wird es noch viele Angriffe dieser Art auf Herrn Putin geben. Frau Nuland, die der Ukraine seinerseits eine neue Regierung bescherte, empfahl sich, wie ich aus den Deutschen Wirtschafts Nachrichten entnahm, bereits:
.....„Putin festnageln“: Wie Victoria Nuland Russlands Präsident stürzen will.......
Ich bereiste Russland erstmals Anfang der
1990 er Jahre und war schockiert über die Armut, Kriminalität und Hoffnungslosigkeit. Wer neugierig ist und wissen will wie es heute in weiten Teilen ist, empfehle ich eine Reise dorthin. Wenn`s denn wirklich so ist wie sie Frau Hildebrandt schreiben, denke ich, das die Russen einen Putin mit Märchenschloss einem dem Westen hörigen alkoholkranken Jelzin vorziehen.

Hallo Herr Franken,

ich habe Russland in den letzten 10 Jahren sehr häufig bereist und war/bin ebenfalls betroffen über die nicht geänderte Armut. Zudem wird mir selbst in Moskau von russischen Kollegen sofort gesagt, ja nichts negatives über Putin in einem Restaurant im informellen Talk am Tisch zu sagen, da es das Risiko nicht ohne ist, dass am Nachbartisch jemand mithört und, dann recht schnell jemand mich auffordert mitzukommen. Fahren sie nochmals hin und machen den Test, kritisieren sie offen Putin, mit oder ohne Wauwaus, die neben ihm sitzen.

Ich kann ihnen versichern, dass die meisten Russen selbst mit dem alkoholkranken Jelzin weitergemacht hätten, wenn sie gewusst hätten was da auf sie mit Putin zukommt. Aber bei einer weitere Demokratisierung hätten die Wähler ein Herr Putin auch einfach abwählen können.
Aber solange hier russische Trolle unterwegs sind und Einzelne Diktatoren verharmlosen, ist hier eine vernünftige Diskussion auch nicht möglich.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 22. Januar 2021 - 10:29

Antwort auf von Olli Land

Sofern es sich um hier oft Mitsprechende handelt, scheint mir ein anderes politisches Weltbild als das Ihre, Land, wahrscheinlicher.
Sie schreiben für mich auch erwartbar.
Aber da gerade eine "Aktion" gegen Russland zu starten scheint - vielleicht aus echter Sorge um Herrn Nawalny - werde ich jetzt aufmerksamer "meine" Medien daraufhin überprüfen.
Regierungshandeln war gestern, heute weiss man nach ein paar Wochen aus den Medien, was Regierungshandeln wird?
Bei nicht so hofierten Regierenden hier vor Ort auch schnell, was nicht Regierungshandeln wird?
Gott sei Dank war Laschet wohl auch mal in Sachen Journalismus unterwegs? Es reicht evtl. nicht mehr, Politik voranzutreiben und dafür gewählt zu werden...man braucht keinen Hofastrologen mehr, sondern eine Abteilung, die die Medien durchforstet?
Laschet wird hoffentlich damit umgehen können.

Klaus Funke | Fr., 22. Januar 2021 - 12:15

Antwort auf von Olli Land

Eine durchsichtige Schutzbehauptung. Ich bin ein Deutscher und kein Troll. Verbitte mir solche Klassifizierung. Auch ich bin in den letzten 2 Jahren mehrfach in Russland gewesen. Sie müssen in einem anderen Russland gewesen sein. Meine Wahrnehmung ist eine gänzlich andere. Ich vermute, Ihre Eindrücke haben eine Relotius-Färbung. Ich war nicht nur in Moskau, sondern z.B. häufig in Tambow, Kontakt zur dortigen Universität, Lehrern und Studenten. Man kann Leute auf der Straße fragen (ohne Angst vor Abhörung, so ein Quatsch): Putin bekommt große Zustimmung, besonders auch bei jungen Leuten. Jelzin, ein versoffener KPdSU-Funktionär, auf den man sich besser nicht berufen sollte, ist absolut Out. Putin hat den Russen ihren Stolz wiedergegeben. Natürlich ist Putin ein Machtmensch. Aber anders ist das Riesenland nicht zu regieren. Der Westen weiß, warum er Putin stürzen will, er braucht Typen wie Jelzin, Nawalny, Chodorkowski... und Kommentatoren wie Sie, Herr Land. Es geht um die Rohstoffe!!!

Jürgen Beck | Fr., 22. Januar 2021 - 20:23

Antwort auf von Klaus Funke

Ich war auch öfter zum arbeiten in russland, ich denke das gleiche...
putin ist der beste präsident, den sich die russen vorstellen können, bis jetzt war auch ziemlich alles schlecht...

Wladimir Kapp | Fr., 22. Januar 2021 - 14:57

Antwort auf von Olli Land

Was erzählt du da für Märchen das dich jemand auffordert mitzukommen. Ich bin selbst aus Russland bin berufsbedingt min immer fast eine Woche fast monatlich dort. Ich habe die Jelzinjahre direkt miterlebt. Verarmung, Elend, Raub, Mafia, tote Journalisten während der der Regentschaft schluckspecht Boris. Die Leute hatten teilweise nichts zu fressen und du erzählst mir was über Demokratie. Wir haben die Plünderungen Russlands miterlebt aus westlichen Ländern. Da war der Boris aber ein Demokrat. Beschluss des Weißen Hauses. Krieg in Tschetschenien er brauchte den um an der Macht zu bleiben man wollte dieser Säufer 93schon loswerden. Die Menschen bekamen monatelang kein Geld. Straßenkinder die so alt wie meine Tochter jetzt ist bettelten am Straßenrand. Kinder,Demokratie. Alkohol, Drogen überschwemmte das Land kein Schwein hatte jemals Heroin genommen.

Wilhelm Maier | Fr., 22. Januar 2021 - 17:19

Antwort auf von Olli Land

Können Sie wirklich Armut, der in den 90-er über das Land, nach Raubzug durch Oligarchen (Komsomol-, Partei- und sämtliche Banden- verbreche)r mit Hilfe von Boss B. Jelzin has been triggered? Können Sie wirklich die Leute von den Straßen
die fast bei verhungern damals waren? In einer defekten Demokratie. Nein, das alles können Sie nicht. Sie können vermutlich nur die Leute, die seine zweite Million ehrlich verdient haben? Und die, die den Armut vor 20-30 Jahren eingerichtet haben und immer noch sich benachteiligt sehen, da zu wenig geraubt haben damals und zur Zeit auch manche im Exil leben müssen aus Angst von Strafverfolgung …
Aber solange hier russophoben Trolle...

Andreas Peter | Fr., 22. Januar 2021 - 20:14

Antwort auf von Olli Land

Ich kann ihnen versichern, dass die meisten Russen den alkoholkranken Jelzin und seine Entourage, inklusive seiner US-"Berater", nicht nur wegen seines, jeden Russen verletzenden Auftretens unter offenkundigem Alkoholpegel verabscheut haben, sondern vor allem, weil er das Land in Anarchie und Willkür versinken ließ, monatelang erhielten Millionen Menschen keinen Lohn, keine Rente. Sie haben mit dieser Meschpoche nicht weitermachen wollen. Und sie rechnen Putin hoch an, dass er ihnen ein halbwegs planbares Leben wiedergegeben hat, kein Paradies, keinen Luxus, aber pünktliche Zahlungen und halbwegs normale Versorgung. Genau das ist es, was der Westen wie die Pest hasst, dass mit Putin die Ausplünderung des Landes zugunsten westlicher Konzerne und Oligarchen nicht mehr funktioniert.
Aber solange hier Trolle unterwegs sind, die andere als Trolle diffamieren, ist hier eine vernünftige Diskussion auch nicht möglich.

Fritz Elvers | Do., 21. Januar 2021 - 19:53

die ausfahrbare Pole-Dance-Stange auch mit der Drohne fotographiert oder war sie gerade eingefahren?

"Russen stehen nicht in dem Ruf, dass sie ihren Wohlstand verstecken". Und was macht Putin, er versteckt ein ganzes Schloss.

Gegen die Carrerabahn kann der Seehofer Horst natürlich mit seiner Märklin im Keller nicht anstinken. Tja, Putin der Irre.

Enka Hein | Do., 21. Januar 2021 - 22:56

Antwort auf von Fritz Elvers

Und ich dachte schon, ich hätte die Homestory der Bunten angeklickt.
Nach Seehofer, jetzt Putin.
Quo vadis, Cicero.

Juliana Keppelen | Fr., 22. Januar 2021 - 13:49

Antwort auf von Enka Hein

und das allerschlimmste Herr Navalny ist mit seiner Neuigkeit spät dran (naja wenn man das unter Pipelineverhinderung einordnet dann passt der Zeipunkt) aber über diesen "geheimen Putinpalast" hat schon t-online 2011 berichtet. Dieser "Palast" ist weder geheim noch läßt sich beweisen, dass er Putin gehört und selbst wenn es so wäre was dann?

Bernhard K. Kopp | Fr., 22. Januar 2021 - 07:03

Antwort auf von Fritz Elvers

Nawalny kann wahrscheinlich nicht belegen dass es sich um eine private Wohnanlage handelt, die auch über die Lebenszeit Putins hinaus Privatbesitz sein soll. Vielleicht ist es doch nur eine auf sehr spezielle, russische Weise finanzierte Staatsdatscha. Die Oligarchen bereichern sich an Staatsaufträgen und Putin nimmt ihnen einen Teil der Gewinne wieder ab um einen Winterpalast zu finanzieren ? Beim König von Marokko, Saudi oder Thailand, u.v.a.m. würde sich niemand aufregen. Putin muss der Böse sein.

Christa Wallau | Do., 21. Januar 2021 - 20:40

... non est disputandum.

Außerdem: Was hat einen Ludwig XIV. von Frankreich oder eine Katharina die Große von Rußland mehr dazu berechtigt, auf Kosten ihrer Untertanen in Saus und Braus zu leben als einen Wladimir Putin?
Sie waren Staatslenker wie er und Menschen mit
großen charakterlichen Schwächen.
Also sind sie doch wohl alle ob ihrer Verschwendungssucht und ihres ungezügelten Sinnengenusses gleichermaßen zu beurteilen, oder?

Ludwig und Katharina standen lediglich bessere
Künstler zur Verfügung - Leute, die wirklich
etwas von Kunst und Handwerk verstanden, nicht so, wie heutige Architekten und Kunstschaffende, die es nicht mehr hinbekommen, ein prachtvolles und zugleich stimmiges Wohn-Ambiente zu errichten, das einem Versailles oder einer Eremitage in St. Petersburg das Wasser reichen kann.

Also greifen Leute wie Trump oder Putin (klassische Aufsteiger ohne Geschmacksbildung) lieber auf Versatzstücke aus früheren Zeiten zurück.

Gerhard Lenz | Fr., 22. Januar 2021 - 10:32

Antwort auf von Christa Wallau

denn ich habe gar nicht mitbekommen, dass Ludwig XIV. von Frankreich oder eine Katharina die Große sich zumindest um den Schein demokratischer Legitimität bemüht haben - so wie das Putin mit seinen Witz-Wahlen ständig tut.

Es ging auch glaube ich vordergründig gar nicht um Architektur....sondern wohl eher darum, dass sich Herr Putin, der doch in der AfD so wohlgelitten ist, auf Kosten des russischen Volkes bereichert.

Dabei ist doch der Mann gar nicht, wie früher bei uns der Adel, eine gottgewollte Besetzung des russischen Präsidentenamtes, oder etwa doch?

Eigentlich ist der doch gleichfalls einem Volk gegenüber verantwortlich oder etwa nicht?

Man stelle sich vor, ein Politiker der demokratischen Parteien in der BRD würde sich DERARTIGES leisten. Die Wutbürger würden zum Sturm rufen!

Aber in Russland ist halt alles "besser". Deswegen erschallen auf AfD-, Pegida- und Quer-Nicht-Denker-Demos ja auch immer die hoffnungsvollen Rufe "Putin hilf uns!".

Ähhh...wobei eigentlich ?

Die demokratischen Politiker leisten sich andere luxuriöse Entscheidungen

Der permanente Umzug Straßburg - Brüssel , 180 Millionen........pro Jahr. Vom Co2 Aufkommen, das die Wähler reduzieren sollen, gar nicht zu reden.

Diese Einladung von Merkel, 30 Milliarden (mindestens).......pro Jahr.
Errichtung EZB Gebäude, 565 000/Arbeitsplatz...gängige Kalkulation 50 000/Arbeitsplatz.

Die agieren mindestens so abgehoben und sind immer die Guten.
Da sind die Kosten für ein Schloß ziemlich überschaubar.

Clara Schwarze | Do., 21. Januar 2021 - 23:42

Ohne jetzt hier Putin verteidigen zu wollen, die Autorin ist aus meiner Sicht ein bisschen sehr unkritisch mit diesem Video. Denn da wird schon vieles richtig sein, nur ich würde trotzdem nicht jeden einzelnen O-Ton ernst nehmen, denn solche Videos sollen eben auch bestimmte Narrative erzeugen. Die Mächtigen sind Mafia, korrupt und unfähig und auch schon isoliert auf einmal - damit dann viele Leute die Seiten wechseln.
Was da wirklich Sache ist, ist oft weniger klar.
Auffällig ist eigentlich was ganz anderes und das ist die geballte Professionalität dieser Nawalny-Kampagne und wir werden da bestimmt auch noch mehr von sehen. Das wird jetzt mit Joe Biden richtig losgehen.
Wohin es führt, wissen wir trotzdem nicht. Gefährlch ist, dass man sich nicht vorstellen kann, dass Putin nachgibt.

Wilhelm Maier | Fr., 22. Januar 2021 - 11:42

Antwort auf von Clara Schwarze

Aber „Putins geheimer Super-Palast“- so Frau Hildebrandt, Cicero,
„Nawalny enthüllt Details zu Putins angeblichem «Palast»...“-
so NZZ. Es gibt doch die feinen Unterschiede...Mit Klarheit...
"Das Phantastische:
Die Wahrheit suchen, die Lüge glauben."-und so
© Torsten Marold
(*1962), dt. Spieleautor

René Maçon | Fr., 22. Januar 2021 - 00:26

die Ihr Euch hier so selbstlos echauffiert. Glaubt Ihr wirklich, Opa Größenwahn wird Euch jemals in sein Märchenschloss einladen?

der hier so selbstlos versucht, berechtigte Kritik an dieser Hetzkampagne eines geltungssüchtigen Bloggers zu diskrediteren. Glauben Sie wirklich, Ihr Idol kann mit einer aufgewärmten Geschichte aus dem Jahr 2010 jemals überzeugen?

Detlev Bargatzky | Fr., 22. Januar 2021 - 07:25

... Navalny vor seiner Rückkehr nach Russland vor Zeugen, vielleicht sogar vor dem großen deutschen Presserat hat schwören müssen, dass er nie etwas anderes sagen wird als die Wahrheit, die reine Wahrheit.
Und die Zeugen seines Schwures haben eindeutig feststellen können, dass dieser ehrliche Mann überhaupt nicht lügen kann.

helmut armbruster | Fr., 22. Januar 2021 - 07:41

unter der Voraussetzung, dass das alles stimmt, was uns in diesem Artikel erzählt wird, kann man Putin in die Reihe vieler Vorgänger einreihen, denen große Macht den Verstand vernebelt hat.
Viele von ihnen haben ihren Wirklichkeitsverlust mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Ist es das wert? So viel Luxus nur um unter erhöhter Lebensgefahr leben zu müssen?

Steffen Loos | Fr., 22. Januar 2021 - 08:39

Die Regierung hält trotzdem der der Gaspipeline fest, aber das passt zu deren merkwürdigen Moralvorstellungen. China darf die Demokratie in Hongkong platt machen, Hauptsache es kauft unsere Autos. Erdogan darf seine Diktatur weiter ausbauen, Hautsache er lässt keine Migranten durch. Nur bei Trump hat man sich was getraut, da dessen Haltbarkeit begrenzt war und auch bei Protestparteien im Innenland kehrt man den Obermoralisten raus. Eine unsägliche Doppelmoral und trauriges versagen auf der Internationalen Bühne durch Merkel, Maas, Steinmeier und Co.

Klaus Funke | Fr., 22. Januar 2021 - 09:53

Was wollen all die Putin-Kritiker, Putin-Festnagler, Enthüller? Sie wollen ein anderes Russland mit einem anderen Präsidenten. Welches Russland? Welchen Präsidenten? Wollen sie ein Jelzin-Russland als Selbstbedienungsladen für den Westen und seine Konzerne? Kann Russland wie eine westliche Demokratie regiert werden? Was bekommt das russische Volk? Ob es da mitspielt? Putin hat Russland Selbstbewusstsein, Wachstum und einen relativen Wohlstand beschert, hat Russland zurück auf die internationale Bühne geführt. Was würde Russland mit einer Figur wie Nawalny erwarten? Die Frage beantwortet sich von selbst. Auch Frau Hildebrandt sollte sich fragen, was die Konsequenz aus ihrem Artikels ist. Man rede mir nicht von mehr Demokratie und solchen Märchen. Es geht darum, das die Menschen besser leben können. Ob dies unter Leuten wie Nawalny möglich ist? Wohl kaum. Man sollte die Sache zu Ende denken, ehe man von einer Alternative zu Putin redet. Frau Nuhland tritt jetzt wieder an. Krieg gibts!

Reinhard Oldemeier | Fr., 22. Januar 2021 - 18:02

Frau Hildebrandt was für ein schöner Artikel um alle Klischees zu bedienen.
Herr Putin, Herr Seehofer und viele Andere sind auch begeisterte Modellbaufreunde. Ich denke das ist mal was Verbindendes und nach einem Modellbahnrennen mit Putin gegen Biden oder anderen Politikern, wird die Politik doch fast eine lockere Veranstaltung.
Ob man nun Herr Putin mag oder nicht. Er ist nun mal da. Die Politik ist oft kein Wunschkonzert. Denn die Herausforderungen der nächsten Jahre werden uns noch eine Menge abverlangen. Wie sagt es Herr Platzeck so schön "Man kann immer nur mit den Mädchen tanzen, die im Saal sind." Das hat er wahrlich recht.

Andreas Peter | Fr., 22. Januar 2021 - 20:32

...dieses Märchen ist schon zehn(!) Jahre alt, aber weil der gute Herr Nawalny langsam ins Schwimmen kommt, wärmt er eben solche alten Märchen wieder auf. Noch eine Story vom märchenhaften Vermögen Putins. Ich frage mich immer, warum er eigentlich nicht mal enthüllt, woher Michail Chodorkowsky eigentlich sein Vermögen her hat, wie Piotr Poroschenko zu seinem Vermögen gelangt ist, denn das sind echte Oligarchen, während die permanenten Beschuldigungen gegen Putin inzwischen sogar schon die Summe von 200 Mrd. USD erreicht haben. Ohne jegliche Beweise. Selbst mit den exquisiten Geheimdienstkontakten des guten Herr Nawalny konnte keine der angeblichen Verschleierungen entschleiert werden, sondern es blieben Behauptungen gegen Putin. Was aber nach wie vor offen und klar für jeden sichtbar ist, das sind die kleinen Filmchen des Herrn Nawalny, in denen er Nicht-Russen als Kakerlaken und schlimmeres beschimpft. Dass westliche Medien einen solchen Helden nötig haben...

Ein Freund von mir , Dozent in Hamburg , fuhr von seiner UNI aus als Gastprofessor nach Schanghai . Von Hamburg nach Schanghai flog er nicht , er fuhr die 16 000 km lange Fahrt , in sechs Wochen mit dem Motorrad . Im Internet konnten seine Freunde und Studenten die Reise mit erleben . Hilfsbereite Russen und freundliche Gastgeber traf er bei der Fahrt , die natürlich auch über eine lange Strecke durch Russland führte . Russland ist ein Land , dass der Westen nicht abschreiben sollte .
Sein Auftraggeber sagte zum Abschied : Du schaffst nicht mal Moskau !

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Natürlich hat sich das Land inzwischen auch geändert , aber unter Putin war es damals ein sicheres Land , wie der Reisebericht beschreibt , was man von der hochgelobten Ukraine nicht behaupten kann . Über das Internet lernte ich viele Russen kennen , die auch in der Ukraine leben und vom Land berichten , sie sehen sich alle schon immer als Europäer .