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Rafael Laguna de la Vera: Weiß, wie man die Geeks lockt / Felix Adler

Bundesagentur für Sprunginnovationen - Sprung ins Ungewisse

Rafael Laguna de la Vera leitet die Bundesagentur für Sprunginnovation (SprinD) in Leipzig. Von dort aus soll er Deutschlands Elon Musk finden, um langfristig den deutschen Wohlstand zu sichern. Die letzte große Innovation aus diesem Land war immerhin das Auto.

Autoreninfo

Yves Bellinghausen ist freier Journalist, lebt und arbeitet in Berlin und schreibt für den Cicero.

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Rafael Laguna de la Vera macht die Tür zu dem Büro auf, wo Deutschlands innovativste Agentur sitzen soll und zu sehen gibt es: rein gar nichts. Ein kahler Raum, an die zwölf Quadratmeter groß, in der Mitte ein Tisch und ein paar Stühle. Das war’s. Laguna kratzt sich an seiner Glatze, lächelt und sagt dann: „Ja, wir sind ein bisschen wie eine Briefkastenfirma.“

Tatsächlich ist Laguna der Gründungsdirektor der Agentur für Sprung­innovation (Sprind), die der Bund Ende 2019 in Leipzig gegründet hat. Noch immer haben sie keine richtigen Büroräume, die meisten Mitarbeiter arbeiten aus einem Coworking-Space. Im Auftrag des Forschungs- und des Wirtschaftsministeriums sucht die Agentur nach revolutionären Technologien zwischen Rügen und Lörrach, um sie zu fördern und ihnen zum Durchbruch zu verhelfen. Ideen, die unser Leben schlagartig verändern sollen, wie das Internet oder das Smartphone.

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Walter Bühler | Fr., 1. Januar 2021 - 17:45

Keine Frage- die Subventionen werden von routinierten Projektemachern aus vielen Briefkastenfirmen abgeräumt werden. Darüber braucht man sich keine Sorgen zu machen.

Aber ob das Geld zu solchen technologischen Neuerungen führt, die unsere wirtschaftliche Zukunft absichern können?

Die Exzellenz-Initiativen an den deutschen Universitäten hätten doch schon längst hervorragende Ergebnisse bringen müssen. Aber auf welchem Forschungsgebiet (außer der Gender-Forschung) haben wir Exzellenz erreicht?

Es wird sich an der technologischen Unfruchtbarkeit in Deutschland nichts ändern, solange bei uns der Sinn für eigenständige Leistung, für Fleiß und Hartnäckigkeit nicht mehr gepflegt wird. Die von der staatlichen Bildungspolitik kultivierte Leistungsfeindlichkeit in den Schulen führt nicht nur zum Mangel an Handwerkern und zu einem Überschuss an akademisch gebildeten Taxifahrern. Sie erschwert auch ein niveauvolles Studium der "harten" Wissenschaften, in denen nicht nur gequatscht wird.

Bernd Muhlack | Fr., 1. Januar 2021 - 18:59

Sorry, jedoch fiel bei diesem Wort spontan Jürgen Möllemann ein - sein finaler Fallschirmsprung in 2003.

Konrad Zuse fiel mir auch ein:
Konrad Ernst Otto Zuse (* 22. Juni 1910 in Deutsch-Wilmersdorf; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld) war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer (Zuse KG). Mit seiner Entwicklung der Z3 im Jahre 1941 baute Zuse den ersten funktionstüchtigen, vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierbaren, in binärer Gleitkommarechnung arbeitenden Rechner und somit den ersten funktionsfähigen Computer der Welt.
WIKIPEDIA

Einstein, Heisenberg, Schrödinger usw. usf.

WIR waren genial!
Mir fällt jetzt sehr vieles zum Standort D ein, sehr, sehr vieles!

Wir haben etwa 200 (!!!) "Lehrstühle zur Genderforschung" - also eher Leerstühle!
Ist das etwa eine Sprunginnovation?
Oder unsere "babylonische Sprachverwirrung"?

Die Quote der Neuakademiker welche zum "Staat" wollen, nimmt zu.
Die GUTEN wandern aus, q.e.d.
Sie sind "absprunginnovativ"!

Reinhard Benditte | Fr., 1. Januar 2021 - 19:05

Zitat: „Deutschlands innovativste Agentur “ ist schon ein Widerspruch in sich selbst. Behörden, auch wenn sie die besten Intentionen haben, sind noch nie innovativ gewesen. Innovationen entstehen durch kreative Menschen, die eine Vision haben und diese Vision umsetzen und am Markt bestehen.
Und das Auto war nicht die letzte große Innovation. Man denke an die Düsenjäger und Raketentechnologie, die in Deutschland ihren Start hatten und nach dem 2. Weltkrieg von Amerikanern und Russen zur Vollendung gebracht wurde. Man denke an den MP3-Player, den Karlheinz Brandenburg zusammen mit seinen Kollegen vom Frauenhofer Institute entwickelt hat, deren Kommerzialisierung dann u.a. in den USA und Japan zum Erfolg geführt wurde. Zu der Liste lassen sich u.a. auch der erste Computer von Konrad Zuse und die Chipkarte von Jürgen Dethloff und Helmut Gröttrup hinzufügen, deren kommerzielle Erfolge eben nicht in Deutschland stattgefunden haben.

Reinhard Benditte | Fr., 1. Januar 2021 - 19:06

Ja, der deutsche Mittelstand behauptet sich auf dem Weltmarkt, aber nicht, weil es diese Institution gibt, sondern weil die entsprechenden Unternehmer innovativ sind und Risiken eingehen.
Ich wage deshalb zu bezweifeln, dass eine bürokratische Organisation in irgendeiner Weise einen Beitrag zu Innovationen treffen könnte, sie wird nur Steuergelder verbrennen. Und wenn es um Zuschüsse geht, die nimmt jeder Unternehmer sicher gern an, vorausgesetzt die üblichen bürokratischen Hürden werden niedergerissen, aber das, sehr geehrter Herr Bellinghausen, wird in Deutschland über das nächste Jahrzehnt wohl keiner mehr erleben.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 1. Januar 2021 - 21:58

Es macht wenig Sinn, wenn der Staat in Start-Up’s investiert. Das sollen Banken und Geldgeber machen. Nils Heisterhagen beschreibt in seinem Artikel „Das Umverteilungsthema ist zurück“ die Misere unseres Landes: Es fehlt an MINT-Nachwuchs. Dafür braucht es eine gute schulische Basis von der Grundschule an, Begabtenförderung, ein „durchlässiges Bildungssystem“ (gute Schüler können bei Leistungsbereitschaft aufsteigen) und Hochschulen, die das wissenschaftliche Arbeiten fördern.
Was hat unser Land gemacht? Das beispielhafte, fein abgestufte Bildungssystem wird der Gleichmacherei und einer EU-Vereinheitlichung geopfert. Die Begabten helfen ab Schuleinstieg den Lernschwachen und bleiben dabei selbst hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das Abi-Niveau wird gesenkt, damit immer mehr Schüler die Reife erhalten. Die Hochschulen wurden verschult, wissenschaftliches Arbeiten abgeschafft. Selbst die Promotion ist mehr Fleiß denn fundierte Wissenschaft. Wo soll SprinD da Zukunftsideen finden?

Fritz Elvers | Sa., 2. Januar 2021 - 02:26

hat eigentlich nichts völlig neu erfunden. Er ist ein hochintelligenter Manager ohne Denkverbote und in der Lage brilliante Teams zusammen zu führen. Wie einst William Shockley, der u.a. den Transistor tatsächlich erfunden hat und später mit den Besten, die die USA zu bieten hatte, eine Firma gründete.

Elon Musk hätte in Deutschland wohl nie eine Anstellung gefunden und auch nicht gewollt. Nicht umsonst taufte er seine E-Autos nach Nikola Tesla, auch so ein genial Verrückter.

Aber er schaffte mit seinem Team bekanntlich nebenbei auch noch Raketen und Raumfahrzeuge etc. pp., wobei die erste Stufe wieder senkrecht auf einer Insel landet, es ist unfaßbar! Dies alles ist nur mit einem extrem hochbegabten Anführer und ebensolchem Team möglich. Es ist ein Zusammenwirken der allerneusten Technologien und deren Kenntnis notwendig, nicht die einzelne Erfindung.

Dies alles geht nicht mit Work-Life-Balance Leuten, die für nix brennen, aber ständig unter burn-out leiden.

gabriele bondzio | Sa., 2. Januar 2021 - 11:06

Geniale Ideen, und von denen Besessene sind rar in DE.
Wie sollen solche Ideen auch zum Blühen kommen, in einer Gesellschaft, die von Angst (in keiner Form anzuecken) beseelt ist und wird.

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer." ( A.Saint-Exupery)

ein so rohstoffarmes Land wie unseres,seinen wichtigsten Rohstoff nicht pflegt.Wir machen uns vom Ausland abhängig, in jeder Beziehung.Einfachste Inovationen,wie z.B. ein D 3 -Drucker in Kliniken, damit diese ihr Infektionsschutz -Material selbst herstellen könnten,werden nicht in die Tat umgesetzt.Naja,dann halt doch wieder Lagerhaltung oder warten auf chinesische Lieferungen.Beim Aufräumen meines Schreibtisches ist mir kürzlich eine Zuammenstellung der vielen deutschen Nobelpreisträger in die Hände gekommen,darunter überproportional viele jüdische Deutsche.Bei dieser Lektüre könnte man depressiv werden wenn man an die Zukunft denkt.Mit Genderstudies wird man wohl keine Nobelpreisträgerin.