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Erst das Land, dann die Partei, dann die Person? / dpa

Entscheidung über CDU-Vorsitz erst 2021 - Ein Segen für die Union

Hat die CDU ihren für Dezember geplanten Parteitag aus taktischem Kalkül verschoben? Über diese Behauptung von Friedrich Merz ist ein Streit in der Partei entbrannt. Hier schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel, warum er die Verschiebung für richtig hält.

nikolas löbel

Autoreninfo

Nikolas Löbel sitzt seit 2017 für die CDU im Bundestag. Der studierte Betriebswirtschaftler gewann im Wahlkreis Mannheim das Direktmandat. Seine politischen Schwerpunkte sind Generationengerechtigkeit, Digitalisierung, Bildung und Sicherheit.  

So erreichen Sie Nikolas Löbel:

Egal wann der nächste Bundesparteitag der CDU Deutschlands stattfinden wird, es wird der vermutlich wichtigste unserer jüngeren Parteigeschichte. Es geht um die Frage, wer neuer Bundesvorsitzender wird, und es geht um die Frage, wer ein mögliches Erstzugriffsrecht auf eine Kanzlerkandidatur der Union erhält. Es geht nicht mehr um die Frage: Wer kommt nach AKK? Es geht vielmehr um die alles entscheidende Frage: Wer folgt auf Angela Merkel?

Das aktuelle Infektionsgeschehen ringt uns als Partei ein Bekenntnis zu unserer eigenen Corona-Politik ab. Wir können nicht als CDU von den Bürgern unseres Landes verlangen, auf alles Mögliche zu verzichten, ihre Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, nur um dann selbst ein Mega-Event mit 1.001 Teilnehmern abzuhalten. Das würde die aktuelle Corona-Politik völlig ad absurdum führen. Deshalb ist es das richtige Zeichen, diesen Parteitag zu verschieben.

Die Bürger haben andere Sorgen 

Es ist auch deshalb das richtige Zeichen, weil es gerade kaum jemanden in diesem Land interessiert, wer jetzt neuer CDU-Vorsitzender wird. Die Menschen interessiert gerade, wie es Deutschland in Zeiten von Corona weitergehen soll. Sie machen sich Sorgen. Sorgen um ihre Gesundheit, ihre Wohnung, ihr Studium, ihren Arbeitsplatz, ihre Kinder. Sorgen um den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Viele Menschen vertrauen dabei auf unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel. In solch unsicheren Zeiten ist Führung gefragt – und Angela Merkel führt. Unser aller Aufgabe ist es, dies nach Kräften zu unterstützen. Deshalb ist es auch aus Sicht unserer Partei klug, jetzt nicht den potenziellen Nachfolger ins Amt zu wählen, der sich in Zeiten akuter Krisenpolitik nur schwer profilieren könnte oder dies gar gegen die amtierende Bundeskanzlerin und Krisenmanagerin tun müsste.

Die Welt befindet sich in Schockstarre

Deutschland und die Welt befinden sich in Schockstarre. Corona hat alles und jeden fest im Griff. Uns steht ein harter Winter bevor. Nicht auszudenken, wenn genau jetzt der Kampf um die Deutungshoheit in der Union losbricht. Deshalb ist die Verschiebung des Bundesparteitages ein Segen für uns als Union, auch wenn der Grund dafür ein Fluch ist. Erst das Land. Dann die Partei. Dann die Person.

Getreu diesem Motto müssen wir jetzt unserer Verantwortung für unser Land gerecht werden. Ein Bundesparteitag sollte nach den Landtagswahlen im März 2021 stattfinden. Denn es macht wenig Sinn, in den ersten Wochen des neuen Jahres eine parteiinterne Diskussion zu entfachen und die beiden so wichtigen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg damit zu überschatten.

Gute und unaufgeregte Regierungsarbeit 

Ein Bundesparteitag kurz vor Ostern birgt dabei die größte Chance für unsere CDU. Die unionsgeführte Bundesregierung kann bis dahin im Sinne der Menschen in unserem Land gute und unaufgeregte Regierungsarbeit leisten, um Deutschland sicher durch diese Krise zu führen.

Ein Bundesparteitag im Frühjahr kann dann der Auftakt für einen kurzen und intensiven Bundestagswahlkampf sein. Und noch eine weitere große Chance liegt in dieser Verschiebung: Kommt Zeit, kommt Rat – kommt neuer Kandidat.

Dieser Beitrag ist Teil eines Pro & Contras. Lesen Sie hier die Gegenmeinung des stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jungen Union Pascal Reddig.

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Hubert Sieweke | Di., 27. Oktober 2020 - 11:58

Môgen Sie haben. Viele CDU Mitglieder aber schon lange nicht mehr. Nur die, die schon immer Mitstromschwimmer waren.
Wenn die Bundesliga 10.000 Zuschauer verkraftet, wollen Sie es der Partei nicht zumuten? Zu durchsichtig, leider. Nicht einspannen lassen.

Er ist ein Mitläufer.Er entwickelt selbst in seiner Syntax keine originelle Wendung.Er will 2040 Kanzler werden,wenn sein Idol nach 35 Jahren Kanzlerschaft in den Olymp einzieht.Er ist eine nur sehr milde begabte Person.Er ist ein Mitläufer.

Stefan Bauer | Di., 27. Oktober 2020 - 12:09

... von jemandem, der ganz offensichtlich Fanboy der aktuellen Parteirichtlinie ist.
Argumente sind da keine enthalten, was letztlich dennoch eine deutliche Aussage ist.
Niemand hätte etwas gegen einen Parteitag unter höchst geordneten Verhältnissen in bspw. einem großen Fußballstadion oder eine riesigen Halle, wo mehr als ausreichend Abstand eingehalten werden könnte.
Und dass der nächste Bundeskanzler (denn der kommt dabei ja heraus, voraussichtlich) wichtiger ist als irgendeine Feier, so viel Verständnis darf man "vom Volk" schon erwarten.
Wenngleich ... hier wird ja auch unterschätzt, wieviel Unverständnis "das Volk" für diese Veräppelung hat.
Weiß doch jeder, dass es ginge, wenn man nur wollte. Herr Löbel - die Parteiführung will nicht, das ist alles, und es ist klar.

Noch eine Meinung, noch ein Kommentar. Man kann endlos weiterdiskutieren: War es richtig, den Parteitag zu verschieben? Stecken dahinter finstere Absichten? Will man Merz um die Eroberung der Parteispitze bringen? Oder zeigt sich jetzt, dass Merz doch besser da bleiben sollte, wo nicht mal der Pfeffer wächst - kann er doch mit persönlichem Frust ganz offensichtlich nicht umgehen.

Laschet kann in der Diskussion (hier) keine Sympathien erwarten, er gilt als Merkels Kandidat, und ein geräuschvolles Anti-Merkel-Grundrauschen gehört nun mal zum Forenalltag.
Die Coronaverharmloser und -leugner wittern natürlich Verrat; schliesslich stehen sie Merz näher. Irgendwie "konservativ" soll er sein, der Friedrich, und das reicht wohl schon, die Menschheit zu beglücken. Allerdings dürfte nach den hier üblichen Kriterien selbst ein Pups von Björn Hoecke als "konservativ" gelten...

Im Grunde müsste es egal sein: Der beste Kandidat ist auch im Frühjahr 2021 noch der beste. Oder etwa nicht (mehr)?

Thomas Hechinger | Di., 27. Oktober 2020 - 12:14

Herr Löbel, Sie haben ja so recht: Sie können nicht die Bürger einsperren und selber ein „Mega-Event mit 1001 Teilnehmern“ abhalten. Haben Sie auch schon einmal umgekehrt gedacht? Wenn Sie die Bürger nicht einsperren würden, könnten Sie auch bedenkenlos Ihren CDU-Parteitag abhalten. Vermutlich befindet sich dieser Gedanke außerhalb Ihres Horizonts. Immerhin reicht der bis Aserbaidschan. Ihre Freunde dort vollenden das Werk ihres Brudervolks, der Türken, aus dem Ersten Weltkrieg und schlachten gerade das alte christliche Volk der Armenier ab. Grüßen Sie sie von mir.

Dirk Jäckel | Di., 27. Oktober 2020 - 12:28

"weil es gerade kaum jemanden in diesem Land interessiert, wer jetzt neuer CDU-Vorsitzender wird."

Eine kühne Behauptung. Mich und viele meiner Bekannten interessiert durchaus, ob auf eine (seit DDR-Zeiten) gnadenlose Opportunisten (das AKK-Interregnum können wir hier getrost ignorieren) ein ebenso gnadenloser Opportunist folgt. Dazu ist inzwischen, obwohl bisher kein Merkelbückling, Merz leider auch zu zählen: Völlig naiv zu meinen, man könne sich durch Heranschleimen an Merkel und Grün Liebkind machen bei SpiegelZeitSZ und wie auch immer diese ehemaligen kritischen Presseorgane heißen. Ob sich Spahn noch traut? Intelligent, zuweilen durchaus merkelkritsch (daher zwischenzeitlich runtergeschrieben) und - was der ehemaligen FDJ-Sekretärin völlig abgeht - fähig zur Selbstkritik.

Walter Bühler | Di., 27. Oktober 2020 - 12:28

Toll! Wenn alle Abgeordneten aller Parteien so denken würden! Ach, wäre das schön!

(Aber na ja, der Mannheimer Abgeordnete wird auch ein ganz klein wenig an die Wahl in Baden-Württemberg gedacht habe, wo ja Schwarz-Grün in trauter Eintracht regiert. Ein charakterstarker Kandidat wie Merz passt wohl nicht zu diesem Schmusekurs.)

Ein charakterstarker Kandidat wie Friedrich Merz passt den Linken nicht, die längst unser Land dominieren. Auch in der CDU! Natürlich hat die CDU ihren für Dezember geplanten Parteitag aus taktischem Kalkül verschoben. Gegenwärtig hätte mit den jetzigen Parteitag-Delegierten Merz eine Mehrheit. Das muss unbedingt verhindert werden … Die Linke Einheitsfront - mit der früheren FDJ-Sekretärin an der Spitze - sieht ansonsten ihre Felle davonschwimmen! Nur mit Merz als Kanzlerkandidat 2021 wir die CDU noch die Mehrheit holen. Wen aber sollten wird sonst wählen? Rot-Rot-Grün wäre Deutschlands Untergang. Oder will sich uns Merkel nochmal aufdrängen, weil sie ihr "Werk" noch nicht ganz vollendet hat … ?

Hermann Kolb | Di., 27. Oktober 2020 - 12:30

Nein, die Welt ist nicht "im Coronaschock". Sie ist im Coronaeindämmungsmassnahmen-Schock. Man kann nicht oft genug daraufhinweisen, dass dieser Schock von der Politik selbst herbeigeführt wurde, und dass eine Überprüfung und Gewichtung der Massnahmen sowie die Abwägung hinsichtlich Schaden/Nutzen nach wie vor aussteht.

Yvonne Stange | Di., 27. Oktober 2020 - 12:32

Ich glaub ich komm aus dem Lachen nicht mehr raus. Danke für den Witz an diesem trüben Tag. So kann man natürlich krampfhaften Machterhalt, despotische Einzelentscheidungen und Fahren auf Sicht auch nennen. Wir leben in einer Kakistokratie, der Herrschaft der Schlechtesten. Aber wenigstens die haben für sich selber vorgesorgt, daß sie auch in Saus und Braus leben können. Im Gegensatz zum gemeinen Volk.

Jedoch kann man auch in den Abgrund führen.
Mit Führern kennen WIR uns ja bestens aus, bekommen dies auch regelmäßig unter die maskengeschützte Nase gerieben.
(Meine Nase ist frei, sonst hyperventiliere ich - massiv vorbelastet)

"In solch unsicheren Zeiten ist Führung gefragt – und Angela Merkel führt. Unser aller Aufgabe ist es, dies nach Kräften zu unterstützen. Deshalb ist es auch aus Sicht unserer Partei klug, jetzt nicht den potenziellen Nachfolger ins Amt zu wählen, der sich in Zeiten akuter Krisenpolitik nur schwer profilieren könnte oder dies gar gegen die amtierende Bundeskanzlerin und Krisenmanagerin tun müsste."

Also in Krisenzeiten kann man sich nur schwer profilieren!
Was ist das denn für ein Unsinn!
Gerade in solchen Zeiten ist Charakter, Stärke gezeigt - Schön Wetter kann jeder!

Es gibt Home Office, teilweise gar Home Schooling, aber ein digitaler Parteitag ist unmöglich?!
Es gibt doch in Nürnberg dieses riesige Parteitagsgelände!
Zelte und Dixies reichen aus!

Wolfgang Jäger | Di., 27. Oktober 2020 - 12:32

Nikolas Löbels Argumentation finde ich nach dem Interview der Geschäftsführerin des Hotels "Estrel" in Berlin (vgl. WELT) einfach lächerlich. Der Parteitag könnte ohne Problem durchgeführt werden. Merz hat also völlig recht und sein Verdacht ist hiermit quasi bestätigt. Die Gründe sind vorgeschoben. Die Seilschaften von Merkel gilt es erst einmal zu sprengen. Eine große Zahl von Merz' Sympathisanten sitzt längst in den Reihen der WerteUnion, dem offenbar "neurechten" "Krebsgeschwür" der Partei. Nach Merkels Abgang, der hoffentlich kommt, müssen diese Leute wieder mehr Gewicht in der Partei bekommen, sie müssen regelrecht rück-integriert werden. Merz traue ich das zu. Sonst keinem. Aber das wird nicht ohne den Kampf gegen die abgehen, die jetzt in der Schleimspur von Merkel kriechen. Auch bestimmte Medien müssen dabei endlich mal aufs Korn genommen werden. Und was wir gerade sehen, ist der Beginn dieses Kampfes, der notwendiger ist denn je.

Heidemarie Heim | Di., 27. Oktober 2020 - 13:24

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Danke lieber Herr Jäger für Ihren Hinweis! Ein Kommentar unter dem Artikel hat es sehr effektiv und kurz auf den Punkt gebracht. Nämlich, es ginge hierbei nicht um Infektionsschutz, sondern um Schutz vor nicht gewünschten Wahlergebnissen!
Ansonsten stimme ich auch Ihnen zu was den "Rückeroberungskampf" um das frühere
"Rückgrat" = konservatives Wertegerüst dieser Partei betrifft! Alles Gute! MfG

Roland Völkel | Di., 27. Oktober 2020 - 19:50

Antwort auf von Heidemarie Heim

ist doch kein Problem Frau Heim, wenn das gewünschte Wahlergebnis (Abnicker Latchet) nicht stimmt!
Dann wird nach Merkellianischer Marnier gehandelt: „Das Ergebnis muss rückgängig gemacht werden“ (Befehl von Merkel nach Thüringen-WQahl)!
So geht Demokratie. Noch Fragen?

Wolfgang Tröbner | Di., 27. Oktober 2020 - 12:34

Man hat sich die letzten Jahre immer wieder gefragt, wie so ein CDU-Abgeordneter tickt und was er denkt. Jetzt weiß man es: Jemand ohne eigenständiges Denken, jemand, der zu allem Ja und Amen sagt, was von der großen Vorsitzenden kommt. "In solch unsicheren Zeiten ist Führung gefragt – und Angela Merkel führt" - und die Lemminge folgen. "Das aktuelle Infektionsgeschehen ringt uns als Partei ein Bekenntnis zu unserer eigenen Corona-Politik ab" - was hat er denn selber konkret dazu beigetragen? Darf ich raten? Vermutlich nichts. " .. weil es gerade kaum jemanden in diesem Land interessiert, wer jetzt neuer CDU-Vorsitzender wird" - eine steile These, behaupte ich mal. Unterm Strich also ein typischer Karrierist, der zufrieden ist, dass er im Bundestag sitzt und ohne große Anstrengung sein Leben abgesichert und unangestrengt verbringen darf. Von solchen Leuten ist nichts zu erwarten. Der macht überall mit, Hauptsache, er behält seinen Posten. Was sonst so im Lande passiert, ist egal

Holger Jürges | Di., 27. Oktober 2020 - 12:40

Klarer Widerspruch: Die Sorge der Bürger müsste sein, dass gewisse Mechaniken dazu führen könnten, dass Friedrich Merz bis Ostern "demontiert" wird. -

Es gibt übrigens schon schlüssig ausgearbeitete Konzepte für einen zeitnah stattfindenden Parteiltag. - Warum wohl wird so etwas nicht in Erwägung gezogen ??

Vielen Bürgern ist kaum bewusst, was für entscheidene Wochen vor uns liegen, deren Verlauf für das Weh und Ach unserer Zukunft zielführend ist.

Helmut Bachmann | Di., 27. Oktober 2020 - 12:51

Ein schönes Beispiel für die Abkoppelung der Politik vom Leben der "Untertanen". Da wird zwar angedeutet, dass es um eine wichtige Wahl geht, dann wird sie aber doch wieder als unwichtig dargestellt. Schließlich haben "wir" ja eine Kanzlerin? Als ob ein Neuer die Pandemie nicht mindestens genauso, oder gar besser steuern könnte. Als nächstes frage ich mich, wo der gute Mann eine Schockstarre feststellt? In der Bundesliga? In der Bevölkerung? Nö, gibts nicht. Wir würden gerne sehen, dass die Themen von heute angegangen werden, dass es Debatten zu den wirklich wichtigen Themen gibt, Migration, Kriminalität, Europa, Gesundheitssystem, Wirtschaft, Bildung etc.. Stattdessen wird das Volk mit angeblichem "Pandemieschock" abgelenkt, nächstes Jahr dann wieder "Klimaschock", und dann mal wieder eine Migrationswelle? Ok, vielleicht ist nicht nur das Volk abgelenkt, sondern auch die meisten Abgeordneten.

gerhard hellriegel | Di., 27. Oktober 2020 - 12:54

1. Warum kein digital-mega-event mit Briefwahl?
2. Die bürger haben also jetzt andere sorgen als "im Frühjahr"? Glaskugel? Was ist im frühjahr anders? Propagandistisch günstigerer zeitpunkt? Warum?
3. Wieso bricht ein "Kampf um die Deutungshoheit" aus, wenn jetzt - womöglich herr laschet - als vorsitzender gewählt wird? Warum, wenn es herr merz wird? Ist einer covidleugner? Wo doch fast alle "unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel vertrauen"? Er redet in rätseln.
4. Und wenn die abhaltung im frühjahr die chance für einen weiteren - vermutlich besseren - kandidaten birgt, warum hat man dann das event überhaupt im november angesetzt? Seit wann gibt sich die cdu mit zweitbestem zufrieden?
6. Selten einen solch selbstentlarvenden artikel gelesen. Wer kennt solche rede nicht?

Heidemarie Heim | Di., 27. Oktober 2020 - 12:55

Eben hab` ichs noch unter dem Beitrag von unserem;) Herrn Marguier geschrieben und noch nicht freigeschaltet, bestätigt mir Herr Löbel höchstpersönlich meine Ü-Eier-Theorie;)!Herz was will man mehr als Wähler? Ja, vertreiben wir uns die schwere Zeit bis dahin mit der Frage was zuerst da war. Ei oder Huhn? Und welche kindgerechte Politspiele-Überraschung enthält unser Schoko-Ei?
Au ja! Da haben das Christkind und unsere Umfrageinstitute auch mehr Zeit die Wunschlisten
all der braven 2021-Wähler noch mal ganz genau durchzugehen, um Unerwünschtes auszusortieren und den so Beschenkten hinterher einen lästigen Umtausch zu ersparen. Wie spannend! Hoffentlich halte ich das aus;-)! MfG

Aber Überraschung? Ich sehe Frau Merkel mit schwarzem Satin-Zylinder, wie sie auf dem - nicht mehr ganz so - glänzenden politischen Parkett das nächste weiße Kaninchen aus dem Hut zaubert. Es sieht genauso aus wie die anderen und benimmt sich auch gleich. Dem Wähler kann's egal sein, sind doch die Entscheidungen der großen Zauberin generell alternativlos. Interessant wäre für mich nur die Frage, ob Herr Löbel
das selber glaubt, was er hier schreibt. Irrtum oder .....?
"Ich kann fliegen, sagte der Wurm, als er mit dem Apfel vom Baum fiel."

Johan Odeson | Di., 27. Oktober 2020 - 12:58

Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch. Man hätte diesen Parteitag unter Beachtung von Corona Regeln abhalten können. Entweder dezentral oder ganz online. Vorschläge lagen auf dem Tisch. Willkommen im digitalen Jahrhundert. Hier geht es allerdings vorrangig darum, einen von der saturierten Machtbasis um Fr. Merkel nicht gewünschten Kandidaten aus dem Rennen zu kicken. Merz steht für Politikwechsel und der ist dringend nötig. Das zeigt sich immer mehr. Aber das gefährdet die so schön eingerichteten Machtstrukturen. Herr Löbel, es geht nicht um die CDU, es geht um dieses Land welches sehenden Auges vor die Wand fährt. Verschieben wir die Bundestagswahl dann doch auch gleich, Fr.Merkel ist eh alternativlos. Man kann der Realität ja Vieles vorwerfen, nur nicht, dass sie wirkt.

Margaretha Graf | Di., 27. Oktober 2020 - 13:02

Ich kann gar nicht beschreiben, wie satt ich diese hohlen Politikerphrasen habe. Erst das Land, dann die Partei, dann die Person, genau umgekehrt wird inzwischen ein Schuh draus. „Geschlossenheit“ wird gefordert, statt konstruktive Diskussion zu fördern. Und gegen die amtierende Kanzlerin sich zu profilieren ist sakrosankt, selbst wenn man die besseren Lösungen hätte. Das ist Kadavergehorsam eines Heeres von Abgeordneten, die von Merkel zu Statisten verzwergt wurden und mangels eigener Kompetenz, Mutes und Durchsetzungskraft auch zu nichts anderem taugen. Unseren Bundestag kann man wahrlich mit „Masse statt Klasse“ beschreiben. Herr Löbel, ein würdiger Vertreter der Masse, sagt einerseits, es sei der wichtigste Parteitag, da es um Nachfolge Merkels gehe, ist sich aber sicher, dass das die Menschen in Deutschland nicht interessiere. Das ist das was mich eigentlich am meisten aufregt, dieses arrogante Verständnis von „Wir“ und die Bürger.

Also nach dem Interview von Merz gestern Abend ist es eigentlich ziemlich egal, wer Vorsitzender wird und wann ein Parteitag abgehalten wird. Hat die CDU derzeit noch eine Führung? Merz hat es fantastisch gut hin bekommen, sich selber maximal zu beschädigen und die anderen beiden Kandidaten gleich mit. Somit bleibt ja doch nur Söder übrig. Damit gewinnen die Grünen, und vielleicht auch die SPD, wahrscheinlich deutlich mehr Wähler in der Mitte. Vielleicht reicht es am Ende sogar für eine Regierung mit grüner Kanzlerin und/oder einem unerwarteten Regierungswechsel?

Olli Land: die Logik hinter Ihrer Schlußfolgerung erschließt sich mir nicht. Das Bubenstück mit seinen Implikationen, mutmaßlich im Kanzleramt orchestriert, haben Sie schon auf dem Schirm?! Soll der Kandidat ob dieser plumpen, fadenscheinigen Intrige freundlich lächelnd, womöglich noch zustimmend nickend an der Bühnenkante dieses Bubenstückes, frei nach Schiller, stehen? Seine vorgetragene Begründung ist doch schlüssig und bisher durch nichts widerlegt. Der Schaden, der jetzt von Ihnen beklagt wird, hat doch der Parteivorstand mit der heimlichen Vorsitzenden zu vertreten. Die Partei zielgerichtet in diese absehbare Situation zu bringen, zeugt, gelinde gesagt, von einem ausgeprägten Ego!

Wolfgang Henning | Di., 27. Oktober 2020 - 13:26

Das Parteimitglied Löbel schreibt ein Loblied auf eine Kanzlerin, die nicht führt, sondern sich "durchwurstelt". Man spürt die Tendenz, dass er sich weitere vier Jahre mit Merkel wünscht; mit einem Lakaien als Parteivorsitzenden. Die Gründe der Verschiebung des Parteitags sind so vorgeschoben, dass es schon dem Gutwilligsten auffällt, dass lediglich Machtspielchen des Ausschlag gegeben haben.
Die von Merz vorgeschlagene digitale Abstimmung könnte durchaus Anfang Dezember durchgeführt werden. Was soll zu diesem Zeitpunkt anders sein als am 16. Januar?
Mit dem Rückzug auf die Corona-Politik könnte jede politische Entscheidung in der Deutschland-, Europa- und übrigen Außenpolitik ausgesetzt werden. Das aber geschieht nicht; es werden klammheimlich Fakten geschaffen (z.B. bei der Migration), die später unumkehrbar sein sollen.
Die Pandemie ist auch dabei nur ein Vorwand.

Markus Michaelis | Di., 27. Oktober 2020 - 14:02

Alles im Artikel Gesagte ist richtig, nur ist auch vieles richtig, was im Artikel nicht gesagt wurde.

Die Merkel-CDU steht dafür, dass man nicht für seine Politik wirbt, die die eigenen Interessen vertritt, gegen Gruppne, die andere Interessen vertreten. Die Merkel-CDU steht für ein (in D, besonders im Bildungsbürgertum breit verankertes) Weltbild, dass man gemeinsam "das Richtige" macht, für alle Menschen. Das ist sehr schön - solange das auch alle Menschen so sehen.

Wenn es nicht alle Menschen so sehen, wird es irgendwann unschön. Dann erklärt man wort- und moralgewaltig, warum man alternativlos die Fakten und die Wahrheit vertritt, aber ist erschrocken, wenn man - nicht auszudenken - über Deutungshoheiten diskutieren soll.

Ja, Merkel trifft die Wünsche vieler Bürger - und den vieler Bürger nicht. Demokratie lebt davon, dass der andere gewinnen kann.

Wenn man sich mit Corona so in eine argumentative Sackgasse gebracht hat, dass Diskussionen gefährlich werden ...

Maria Fischer | Di., 27. Oktober 2020 - 14:10

Vielen Dank, Herr Löbel, dass Sie die Sorgen benennen über die „wir“ „uns“ Sorgen machen dürfen.

Auch, dass Sie sich Sorgen um den zukünftigen Parteivorsitzenden machen „der sich in Zeiten akuter Krisenpolitik nur schwer profilieren könnte“ ist vom „Allerfeinsten“.

„Deutschland und die Welt befinden sich in Schockstarre.“
Nicht ganz, ich habe heute schon 5 Stunden gearbeitet, gleich werde ich noch 4 weitere Stunden arbeiten, wie die meisten Menschen in Deutschland.
Kleiner Tipp: Vielleicht sollten Sie nicht nur Frau Merkel bei der "Arbeit" zuschauen.

„Deutschland und die Welt befinden sich in Schockstarre.“
"Nicht ganz, ich habe heute schon 5 Stunden gearbeitet, gleich werde ich noch 4 weitere Stunden arbeiten, wie die meisten Menschen in Deutschland." Klasse Humor, Frau Fischer. Vielleicht meint ja Herr Löbel sich und seine Kollegen aus dem Bundestag, die ja seit dem "Durchregieren" von Merkel zu Parlamentsschauspielern degradiert wurden - zum Glück bei voller Bezahlung. Da kann man es auch schon mal aushalten. Wie wäre es denn, wenn Herr Löbel den Vorschlag der AFD aufgreift, dass alle BT-Abgeordneten aus Solidarität auf 1 Monatsgehalt verzichten? Ach ich vergaß - das geht ja gar nicht. War doch ne Idee von den blauen Teufeln! Das gäbe dann Diskussionsorgien, die Mutti nun gar nicht mag. Und wir als CDU-Fraktion tun immer nur das, was Mutti mag - dann ist sie glücklich und wir sind auch glücklich!

Und wunderbar auf den Punkt gebracht, Frau Fischer!!! Herr Löbel sollte doch mal beschreiben, wie aus seiner Sicht ein Arbeitsalltag inklusive der Kalkulation unserer verfügbaren Geldmittel aus Lohn und Gehalt für einen Monat aussieht. Ich denke, es wäre entlarvend und erschreckend, wie weit man sich vom Souverän "da draußen" schon entfernt hat.

Ernst-Günther Konrad | Di., 27. Oktober 2020 - 15:02

Ich musste kurz nachdenken und gebe Ihnen recht Herr Löbel. Sie führt das Land..... ins Unglück. Sie hat das Land gespalten. Sie hat mit vielen ihrer Einzelentscheidung ohne eine Legitimation durch Parlamente und Gremien, dieses Land in Aufruhr versetzt. Sie führt uns alle ... an der Nase herum. Ja, es gibt sie noch die Merke Verehrer. Sie sind es ja auch. Aber es gibt immer mehr Menschen, die das Ganze durchschauen, hinterfragen und auf ihre Art Widerstand leisten. Ihr wollt diesen Parteitag nicht, weil ihr die Wahl von Merz fürchtet. Ihr habt Angst, dass der nach seiner Inthronisierung in der Nach-Merkel-Ära Ross und Reiter benennt. Ihr habt Angst um eigene Pfründe, wenn es eine Aufarbeitung dieser Pandemielüge gibt. Merz würde genau das tun, was jeder in seiner Situation machen würde, Loyalität von den Klatschhasen einfordern und die Merkel-Fan-Gruppe auflösen. Kein Parteitag wegen Corona? Aber keine Quarantäne für das Kabinett nach Spahns positivem Test. Ich glaube Ihnen kein Wort.

Hubert Sieweke | Di., 27. Oktober 2020 - 15:22

Parteisoldaten wurde die cdu nahezu kaputt geredet. Ich hoffe, die Basis der Aufsteller zu Listen und Wahlkreisen jagt solche Phrasendrescher demnächst vom Hof oder empfiehlt ihnen, zu den Grünen oder Denton Merkel hofierten Linken zu wechseln.

Günter Johannsen | Di., 27. Oktober 2020 - 17:58

"Die unionsgeführte Bundesregierung kann bis dahin im Sinne der Menschen in unserem Land gute und unaufgeregte Regierungsarbeit leisten, um Deutschland sicher durch diese Krise zu führen."
Peinlicher kann man sich nicht selbst vorführen!
Geschmeidig … geschmeidig ... !