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Vom Museum zur Moschee: Die Hagia Sophia wird zum Symbol für die Islamisierung / dpa

Hagia Sophia - Machtfantasien eines Wahnsinnigen

Lange galt sie als Symbol der Harmonie zwischen Christen und Muslimen. Jetzt verwandelt der türkische Präsident Erdogan die Hagia Sophia wieder vom Museum in eine Moschee zurück. Seyran Ates über seinen neuesten Schachzug und die innen- und außenpolitischen Folgen.

Seyran Ates, Mitbegründerin und Ideengeberin der liberalen Moschee

Autoreninfo

Seyran Ateş arbeitet als Anwältin und Publizistin. Sie ist Gründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin.

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Die Hagia Sophia ist gefallen. Wie zu Zeiten Mehmeds II., besser bekannt als Fatih, der Eroberer und seiner Einnahme Konstantinopels im Jahre 1453 hat jetzt der Beschluss des Türkischen Obersten Verwaltungsgerichtshofs, den Status der Hagia Sophia als Museum aufzuheben und in eine Moschee umzuwandeln, eine Schockwelle rund um die Welt ausgelöst. Die Hagia Sophia, ein religiöser Brennpunkt sowohl für orthodoxe Christen als auch für Muslime war seit Langem ein Ziel auf Recep Tayyip Erdogan neo-osmanischer Agenda. Beispielsweise zeigte er im Jahre 2018 in der Hagia Sophia den Handgruß der Muslimbrüder und entfachte auch damals eine heftige Debatte in der Bevölkerung.

Ein Follower Erdogans schrieb 2018, man solle die Hagia Sophia den ursprünglichen Eigentümern zurückgeben, um zum einen für die religiöse Vielfalt der Stadt ein Zeichen zu setzen und zum anderen könnte man damit beweisen, gute Muslime zu sein. Manche mögen argumentieren, dass diese Tat ein Resultat der sich entwickelnden innenpolitischen Landschaft der Türkei ist. Ein politischer Stunt sozusagen, um die Unterstützung unter seinen konservativen islamischen Anhängern zu stärken und von verheerenden Wirtschaftsdaten abzulenken.

Kriegserklärung an liberale Religionsausübung

Aber ich glaube, das ist nur die halbe Wahrheit. Die Symbolik dieses skandalösen politischen Manövers ist weitaus gravierender als das. Es beseitigt nicht nur eines der letzten noch verbliebenen säkularen Dekrete Kemal Atatürks, sondern dient auch als Warnung, ja sogar als Drohung, die sich sowohl gegen den Osten als auch gegen den Westen richtet. In meinen Augen ist dies die skrupellose Geiselnahme eines Welterbes und eine Kriegserklärung an liberale Religionsausübung.

Sämtliche Reden Erdogans in den letzten Tagen sprechen die Sprache eines Diktators, der dem Rest der Welt den Krieg erklärt hat. Es würde die deutschsprachige Medienlandschaft bereichern, wenn die eine oder andere Rede von Erdogan und türkische Medienberichte übersetzt würden. Dann müssten viele Menschen im Westen nicht mehr so viel interpretieren und vermuten. Erdogan spricht klare Worte. So auch über die Vereinnahmung der Hagia Sophia. Für ihn war es eine Schande und ein Vergehen, die Moschee zu einem Museum zu machen. Er korrigiert den großen Fehler Atatürks.

Absolute Kontrolle

Die Hagia Sophia hat bereits alles miterlebt, die Salbung Römischer Kaiser, den Untergang des Byzantinischen Reiches und den Aufstieg der Osmanen. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches und Kemal Atatürks Dekret von 1934 dieses herrliche Gotteshaus zu einem Museum zu machen wurde der Weg geebnet, die Hagia Sophia zu einem Ort der Heilung und Geschwisterlichkeit zwischen zwei Weltreligionen zu machen.

Ein Ort, an dem Ost und West aufeinandertreffen, an dem Muslime und Christen sich über ihr gemeinsames Erbe freuen und zu einer Einheit zusammenfinden. So wie dies die Stadt Istanbul auch über Jahrhunderte verkörperte. Dies war gelungen. Ich war unzählige Male in der Hagia Sophia und war jedes Mal aufs Neue beeindruckt von dem Weltwunder und der Harmonie zwischen dem Islam und dem Christentum. In diesem Gebäude war der Frieden zwischen den Religionen körperlich spürbar. Es war nicht ein Museum, wie man es kennt. Es war ein spiritueller Ort für alle Menschen.

Erdogan
Sieg über das Christentum: Recep Tayyip Erdogan / dpa 

Machtfantasien eines Wahnsinnigen 

Doch dies sollte nicht sein. Das Gebäude ist zum Eponym von Erdogans Politik, seiner Ambitionen und seines ideologischen Glaubens geworden. Erdogan besitzt nicht ansatzweise die Absicht, Frieden mit den anderen Religionen zu schließen. In seinen Reden werden seine Machtfantasien mehr als deutlich. Gestern erinnerte er beispielsweise daran, dass das großartige Osmanische Reich von Indien bis Wien alles beherrschten. 

Die Bevölkerung hat keine Chance mehr, gegen diesen Wahnsinnigen und seinen blinden gewaltbereiten Anhängern Widerstand zu leisten. Noch nicht. Ihnen bleiben zurzeit nur noch die sozialen Medien, um ihrem Unmut Luft zu machen. Millionen von Menschen trauern in der Türkei, um dieses Gebäude und weinen und manche machen sich lustig über Erdogan, weil es genug innenpolitische Probleme gibt.

Das Timing ist kein Zufall 

Vordergründung scheint die von Erdogan angestrebte nationalistische Islamisierung des Landes ein Stück weit gelungen zu sein. Es ist nicht richtig, zu behaupten, dass die Bevölkerung sich in Bezug auf die Hagia Sophia nicht gekümmert oder sich jubelnd gefreut habe. Die Menschen in der Türkei sind, mit nicht enden wollenden existenziellen Problemen beschäftigt. Daher war es für den Strategen Erdogan ein guter Zeitpunkt. Er wusste, dass der Widerstand im Sommermonat Juli nicht groß sein wird, zumal jede Gegendemonstration gegen seine Politik erfolgreich niedergeknüppelt wird.

Die wenigen, die sich dennoch dagegen gewehrt haben, werden sicherlich in den nächsten Tagen zum Schweigen gebracht werden, wie wir das von derartigen Regimen mittlerweile gewohnt sind. Von dem Gericht konnte man auch keine andere Entscheidung erwarten. Die Türkei war ohnehin bisher kein Rechtsstaat. Momentan lenkt Erdogan die Justiz. In den Worten von Omer Faruk Eminagagolu, einem ehemaligen Richter und Berufungsstaatsanwalt: „Als die Justiz ihre Unabhängigkeit völlig verlor, wurde sie zu einer Kraft, zu einer Waffe der politischen Regierung“. 

Die muslimische Welt ist in Jubellaune

Ein Beweis dafür sind die Detailtreue  und der Zeitaufwand, den die Justiz bei der Anhörung, die das UNESCO-Kulturerbe betrafen, an den Tag legte. Nach nur 17 Minuten wurde entschieden, dass es innerhalb von 15 Tagen eine Entscheidung über das endgültige Schicksal der Hagia Sophia geben würde. Das Ergebnis dieses Urteils kennen wir ja bereits, und mit ihm eine Bestätigung der absoluten Kontrolle die Erdogan in der Türkei innehat.

Die internationalen Reaktionen auf dieses grandios organisierte Spektakel, egal ob aus Ost oder West, beantworteten eine weitere Reihe an Fragen zur Türkei Erdogans. Die konservative muslimische Welt war in Jubellaune, und es bewies der arabischen Welt, dass Erdogan der „einzige Mann ist, der es momentan bringt!  Die unwissende konvertierte Hagia Sophia wurde zu einem erneuten Schauspiel der Macht für die Anhänger des türkischen Mannes.

Beifall von der Hamas

Sie symbolisierte sein unzweifelhaftes Engagement für die Islamisierung der Region und darüber hinaus. Sie unterstrich seine unantastbare Position als Ultranationalist und bewies seinen Anhängern der Muslimbruderschaft, dass er ihres Vertrauens würdig ist. Dieser Schritt wurde von Muslimbruderschaft nahen Individuen und Organisationen wie vom Großmufti von Oman, Ahmed bin Hamad al-Khalili und der Union des Arabischen Maghreb mit Herzensfreude begrüßt. 

Die Tatsache, dass die Hagia Sophia noch immer den Sitz des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel innehat, bestätigte die symbolische Vertreibung des Christentums aus Istanbul und signalisierte damit erst den Beginn einer breit angelegten Kampagne. Nur wenige Augenblicke nach der offiziellen Ankündigung durch das Gericht beglückwünschten sowohl die Terrororganisation Hamas als auch die Muslimbruderschaft Erdogan zu seiner historischen Leistung.

Die Al-Aqsa-Moschee im Visier 

Rafat Murra, der Leiter des internationalen Pressebüros der Hamas, sagte, „es war ein stolzer Moment für alle Muslime", und lenkte den Schwerpunkt des Gesprächs auf Jerusalem, die Al-Aqsa-Moschee und das Übel des Zionismus. Eine Einladung an Erdogan in den Levante sozusagen.  Unterdessen unterstrich Ali Qaradaghi, ein hochrangiges Mitglied der Muslimbruderschaft und „inoffizieller" Berater Erdogans, dass „die Hagia Sophia zu ihrem wahren Zustand zurückgekehrt sei“. 

Jedoch muss auch geklärt werden, dass nicht nur die Hamas ihre Augen auf die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem gerichtet hat. Erdogan selbst hat dieses Ziel schon vor langer Zeit erfasst. Daher nutzte er die Gelegenheit nach dem Urteil über die Hagia Sophia, um die Konvertierung des Gebäudes als Teil der „Rückkehr der Freiheit nach Al-Aqsa" aus Israel zu demonstrieren.  

Freifahrtschein für einen Tyrannen

Meiner Meinung nach war die Konvertierung dieses internationalen Kulturerbes ein erster Schritt, sozusagen ein Meilenstein, der deutlich zeigt, in welche Richtung Erdogan voranschreitet.  Der Widerstand Griechenlands und der russisch-orthodoxen Kirche werden den türkischen Führer sicherlich nicht dazu bewegen, seine Entscheidung anzuzweifeln. Die Schriftsätze und Anfragen der UNESCO und historischer Vereinigungen werden wahrscheinlich an der gleichen Stelle landen wie die der griechischen Regierung.

Nämlich auf einem Müllplatz in Ankara. Die Tatsache, dass selbst die Bitte des US-Außenministers Mike Pompeo um eine erneute Erwägung der Umstände völlig missachtet wurde, bestätigt für mich nur eines. Erdogan hatte eine weitere Schlacht, ohne größere Opposition gewonnen, und wird diesen Kurs auch weiterhin einhalten, da kein Widerstand weit und breit zu sehen ist! Sein militaristisches Engagement im syrischen Krieg, seine feindselige Haltung und Eindringen in kurdisches Gebiet, sowie seine direkte Verwicklung in den libyschen Konflikt sind nur weitere Exemplare seines  ungebremsten Aktionismus.

Ziel: De-facto-Führer der muslimischen Welt 

Fakt ist, dass seine neo-osmanischen Ambitionen nach und nach Gestalt annehmen. Das zermürbende Spiel um Geld und Flüchtlinge mit der Europäischen Union ist seit Langem ein Thema, von dem sich Brüssel nicht befreien kann. Aber seien wir ehrlich, wenn es einem Mann nichts ausmacht, Flüchtlinge als politisches Druckmittel zu benutzen, dann wird er definitiv nicht einfach an diesem Punkt den Schlussstrich ziehen. 

Die Weltanschauung, die er verkörpert, erzeugt in der Öffentlichkeit die Illusion einer Unbesiegbarkeit. Der Glaube an ihn hat einen Punkt erreicht, an dem geschichtliche Fakten wie der Völkermord an den Armeniern und die systematische Ermordung von Christen in der Region als Märchen dargestellt werden. Man nennt diese „Geschichten“ heutzutage eine „Propaganda des Westens“. Leider muss man feststellen, dass er den Traum von Mehmed II. tatsächlich wieder aufleben lässt und seinem Ziel jeden Tag näher rückt, zum de facto Führer der muslimischen Welt zu werden, mit Istanbul als Zentrum seiner Macht und der Hagia Sofia dem neuen Herz seines Imperiums.

Laut türkischen Medienberichten will Erdogan jährlich zum 29. Mai die Führer der islamischen Welt in der Hagia Sophia versammeln. Am 29. Mai 1453 wurde in der Hagia das erste Freitagsgebet abgehalten. Wenn das keine Ansage ist, was dann? Was Mut macht, ist die Tatsache, dass dieser monumentale Sakralbau schon viele Herrscher und Glaubenskrieger kommen und gehen gesehen hat. Ich bin überzeugt, dass auch diese letzte Wendung nicht von Dauer sein wird. Die Geschichte spricht jedenfalls dafür. 

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Christa Wallau | Sa., 18. Juli 2020 - 14:00

... als Fanatismus u. rohe Gewalt, der wendet diese eben an, um sich gegen andere, denen er ihre geistige Überlegenheit mißgönnt, zu behaupten.
Das ist auf jedem Schulhof so und eben auch beim
Spiel der Mächte auf der Welt.
Wer in muslimischen Ländern heute nach Nobelpreisträgern oder Patentanmeldern sucht, wird kaum welche finden. Was er dagegen zur Genüge antrifft, das sind Kämpfer für Allahs Herrschaft über die Erde. Sie bersten vor Kraft und Entschlossenheit und verehren ihre Führer, wie z. B. Erdogan in der Türkei.
Der Machtanspruch des Islam ist in unserer hochtechnisch entwickelten, überwiegend säkularen Welt völlig unzeitgemäß und irgendwie
lächerlich, aber niemand wagt es den Fanatikern ins Gesicht zu sagen - aus Angst vor deren eiskaltem Terrorismus.
Daß man die muslimischen Fanatiker jedoch in DE bei Vollversorgung lustig leben und immer mehr von ihnen einwandernläßt, das zeigt:
Es gibt noch viel Beschränktere bei uns als in allen muslimischen Ländern zusammen!

eigenen Beitrag.

"Muslimische Fanatiker mit Vollversorgung" und noch " viel Beschränktere bei uns!".

Da schlugen wieder voll die Emotionen durch.

Am Ende kommt halt doch immer wieder die AfD raus.

Bei der Verurteilung von Herrn Yüczel dagegen gab es keine Kritik an Erdogan!

Günter Johannsen | Sa., 18. Juli 2020 - 15:11

Erdogan wird weiterhin hofiert von den Politikern (ohne Schneid und Selbstachtung?). Dem Diktator wurden bisher keine Grenzen gesetzt. Warum also sollte er sich zurückhalten? Er finanzierte den IS und belieferte diese Mörderbanden mit Waffen. Er inszenierte einen Putsch, um seine Macht zu manifestierten. Frau Merkel und andere "PolitikerInnen" setzten sich weiterhin mit dem Despoten an einen Tisch. Die Verhandlungen über einen EU-Beitritt der Türkei sind immer noch nicht nicht abgebrochen und die NATO hat dieses inzwischen islamistische "Groß-Osmanien", welches nach Weltunterwerfung strebt, immer noch nicht rausgeschmissen! Warum also sollte sich ein gewissen- und respektloser Diktator zurückhalten??! Man kann jetzt nur noch hoffen, dass Trump und Putin endliche den Mut finden, diese Erdogan-Diktatur zu isolieren!

Robert Müller | So., 19. Juli 2020 - 05:06

Antwort auf von Günter Johannsen

Ich kann bei dieser Umwidmung kein Problem erkennen. Laut Wikipedia war das Gebäude 500 Jahre lang eine Mosche und erst Atatürk hat ein Museum daraus gemacht. Außerdem bin ich evangelisch. Zum Rauswurf : Auch bei anderen Dingen kommt kein Rauswurf oder ähnliches. Warum sollte das hier anders sein? Was im übrigen keine schlechten Folgen hatte. Und vielleicht führt erdogan die Türkei alleine in Abgrund, also ohne Hilfe von außen. Würde mich nicht wundern, wenn das so kommen würde.

Günter Johannsen | Sa., 18. Juli 2020 - 15:22

Diese Erdogan-Türkei bricht das Völkerrecht und führt einen illegalen Vernichtungskrieg in Nordsyrien gegen das kurdische Volk. Deutschland unter Merkel liefert die Waffen dazu. Ausschluss aus der Nato und Ächtung der Erdogan-Türkei wären jetzt dran. Was aber hört und sieht man? NICHTS! Der nette Regierungskonformist setzt sich lieber dafür ein, die Konnotation der Deutschen Nationalhymne genderkorrekt zu ändern …. Damit kann man offensichtlich besser Karriere machen und darf sich in Muttis Schoß „geborgen“ fühlen!
Leider hört man hierzu kein Wort vom Bundespräsidenten und auch keine Mahnung vom Genossen Bischof Bedford-Strom! Nur beredtes Schweigen, wenn eine geschichtsträchtige - ursprünglich orthodoxe Kirche – in eine islamistische Moschee umgewandelt wird! Genosse Bundespräsident & Genosse Bischof: Wer sich zum Gürtel fremder Hosen(anzüge) machen lässt, verliert seine Glaubwürdigkeit!

haben l ä n g s t jegliche Glaubwürdigkeit verloren - jedenfalls bei denen, die
Gott mit genügend Verstand ausgestattet hat.
Man kann als Christ nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn man sich von
solchen "Oberen" noch etwas sagen läßt.
Es ist traurig, wie tief die Kirchen in unserer Zeit wieder einmal gesunken sind!
Sie lernen offenbar nichts wirklich Tragendes aus der Bibel und auch nichts aus ihrer Geschichte, die über lange Strecken ein völliges Scheitern am Auftrag Jesu Christi darstellt.
Umso mehr müssen sich die Christen heute o h n e offizielle Kirchenbindung untereinander vernetzen, um sich gegenseitig im Glauben zu bestärken. Dies ist - dank des technischen Fortschritts - ja auch leichter denn je.
Bei mir hat der heutige Tag mit einer Fernseh-Übertragung der hl. Messe aus Walldürn begonnen.
Ich wünsche allen Mitchristen eine gesegneten Sonntag!

Charlotte Basler | Sa., 18. Juli 2020 - 17:20

und wird es hoffentlich auch bleiben. Wer für Religionsfreiheit eintritt sollte auch dem Wunsch der muslimischen Mehrheit in der Türkei akzeptieren. Aber evtl. ist ja ein Tauschhandel möglich? Da unsere christlichen Kirchenfürsten ja sehr tolerant und weltoffen sind, könnte man evtl. einige Kirchen hier mit den Muslimen teilen? Wäre das nicht ein wichtiges Willkommenszeichen? Auch von der Kirchensteuer könnte man großmütig einen Anteil abgeben. Dafür bleibt die Hagia Sophia dann ein Museum.

Bernd Muhlack | Sa., 18. Juli 2020 - 18:54

„Sämtliche Reden Erdogans in den letzten Tagen sprechen die Sprache eines Diktators, der dem Rest der Welt den Krieg erklärt hat. Es würde die deutschsprachige Medienlandschaft bereichern, wenn die eine oder andere Rede von Erdogan und türkische Medienberichte übersetzt würden.
Dann müssten viele Menschen im Westen nicht mehr so viel interpretieren und vermuten. Erdogan spricht klare Worte. "

Ich bin der türkischen Sprache nicht mächtig, nur einige Floskeln.
Ich denke, dass man im Kanzleramt zu einer Übersetzung fähig ist. Was man daraus macht, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Vergleiche Hongkong.
Bei der Krim, Ostukraine ist das natürlich etwas anderes!
Die Türkei hat den kompletten Norden Syriens unter Kontrolle; tausende Soldaten und Material stationiert!
Ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht.
Auch insoweit schweigt die EU, die Kanzlerin krachend laut.
RTP ist quasi eine persona non grata hat Narrenfreiheit.

Türkei?
C-19!
"Wir müssen Europa wieder aufbauen!"
Ist es kaputt?

Bernd Muhlack | Sa., 18. Juli 2020 - 18:57

Sie erwähnen die Hamas, diese terroristische Vereinigung, als Regierung firmierend.
Die letzte Wahl fand in 2006 statt, seither "regiert" man nach Gutsherrenart.
Gar von der EU heftig-deftig subventioniert, unglaublich!
Die Muslimbruderschaft?
RTP himself verwendet deren Gruß!
Die Hände zum Himmel und die Daumen in die Handflächen abgewinkelt, und unsere Kanzlerin steht grinsend, rautierend daneben!

Frau Ates, es ist so nervig, so "blöde".
Ja immer wieder: ich kenne etliche Ausländer, Migranten.
Aber diese "Klientel" hat nicht die Deutungshoheit.
Von diesen Personen schreit niemand Rassist, Islamhasser, ganz im Gegenteil.
Rabbatz, Zores machen doch nur die angeblich Diskriminierten, Unverstandenen.
Wie sagte damals Rudi Völler zu Waldemar Hartmann?
"Sorry, aber ich kann diesen ewigen Scheiß nicht mehr hören!"

Und jetzt komme mir keiner mit der NSU!

Hagia Sophia bedeutet "Heilige Weisheit".
Diese ist in weiten Teilen abhanden gekommen.
Leider.

Frau Ates:
Herşey gönlünce olsun!

Markus Michaelis | Sa., 18. Juli 2020 - 18:59

Das Bild zeigt glaube ich die Sultan Ahmed Moschee und nicht die Hagia Sophia.

Wäre die neue Verwendung der Hagia Sophia nicht auch eine Art Abwertung der Sultan Ahmed Moschee, die gegenüber steht und eigentlich islamische Größe ausdrücken soll, die auch die alte christliche Kirche, die Hagia Sophia übetrumpft?

Rückt die alte christliche Hagia Sophia wieder an die erste Stelle? Auf eine gewisse Art ist das ja auch eine schöne Geste und Referenz.

Klaus Funke | Sa., 18. Juli 2020 - 19:04

Erdogan wird irgendwann an seiner Hybris zugrunde gehen. Er benimmt sich wie ein islamischer Rabauke. So einer gehört nicht in die EU... und offenbar will er auch gar nicht dazugehören.

Gisela Fimiani | Sa., 18. Juli 2020 - 19:08

Und wer, Frau Ates, könnte in diesem Land die Charakter-Würde aufbringen, Herrn Erdogan in die Schranken zu verweisen? Dieser Despot tut was er tut, weil er weiß, dass er es tun kann.

daran haben sich auch in anderen Zusammenhängen schon viele Menschen aufzurichten versucht, die in einem autoritären bis totalitären System mindestens physisch zu überleben suchten, dessen Exponenten mitsamt der entsprechenden Entourage von ungeschränkter Herrschaft nicht allein nur innerhalb der eigenen offiziellen Grenzen träumten. Dass manche sogenannte Spitzenpolitiker*innen europäischer Provenienz auch darauf setzen könnten, wenn auch nicht aus der Not geboren, sondern aus vergleichsweise unrühmlichen Beweggründen, halte ich mindestens nicht für ausgeschlossen. Wie weit man mit dieser "pragmatischen" Haltung noch gehen will und kann, wüsste ich allerdings auch gerne, zumal die Türkei nicht irgendwo im fernen Osten liegt, sondern praktisch vor der Haustüre von Kerneuropa. Bleibt die weitere Hoffnung, dass der Niedergang der türkischen Wirtschaft ihr Teil dazu beitragen wird, dass dem neo-osmanisch inspirierten Sultan in spe innert überblickbarer Zeit die Luft endgültig ausgeht.

Richtig, so etwas nennt man MACHT. Also ist er mächtig und die Kritiker sind ohnmächtig. So einfach ist das. Da hilft auch kein Gezeter.

Chris Groll | So., 19. Juli 2020 - 10:29

Sehr geehrte Frau Ates, vielen Dank, für Ihre immer sehr mutigen und guten Artikel. Bitte passen Sie auf sich auf.

Hans Page | So., 19. Juli 2020 - 14:52

Es reicht die Facebook Seite „Die Ära Erdogan“ anzusehen. Alles leicht verständlich und ziemlich offenkundig. Interessant auch das Filmchen zu einem potentiellen Kriegsszenario in Europa. Man könnte das auch als Warnung an die Europäer verstehen; ich vermute mal dass die zuständigen Geheimdienste in Europa das alles kennen. Man stelle sich vor sowas würde in Russland, Deutschland, Frankreich oder Italien im Namen des jeweiligen Regierungschefs publiziert werden.

Thomas Hechinger | So., 19. Juli 2020 - 15:10

Nach jahrhundertelangen Auseinandersetzungen mit türkischen Stämmen erlag das Byzantinische Reich im 15. Jahrhundert dem osmanischen Ansturm. Auf die Stadt Konstantinopel zusammengeschrumpft fiel es 1453 in die Hände Mehmeds II. Seitdem beherrschen die Türken Kleinasien und den Bosporus. Und als Herren des Landes entscheiden sie und nur sie, wie mit dem kulturellen Erbe umgegangen wird. Ob die Hagia Sophia zu einem Museum, einer Moschee oder einem Event-Kaufhaus wird, ist Sache der Türken. Mir wäre es auch lieber, die Hagia Sophia wäre ein Symbol des Miteinanders der Kulturen und Religionen. Aber wer bin ich! Die Türken sind die Herren des Landes. Und sie bestimmen. So einfach ist das. Wer das nicht will, muß die Türken vertreiben und das Land dem "christlichen Abendland" zurückgewinnen. Jetzt frage ich: Will das jemand? Nein? Dann hört auf mit dem Gejammere.