Meyers Blick auf... - ...die EU in der Coronakrise

Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht darüber, warum es, wenn es der EU gut geht, auch der Schweiz gut geht.

Frank A. Meyer zur Coronakrise in der EU

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Christa Wallau | Do., 16. Juli 2020 - 13:36

lieber Herr Meyer, läßt sich nur mit Ihrer eidgenössischen "Entfernung" von den realen Verhältnissen in dieser "speziellen" Gemeinschaft erklären.
Wenn Sie deutscher Staatsbürger wären, würden Sie die EU sicher negativer beurteilen.

Sie haben völlig recht: Die Schweiz profitiert vom europäischen Binnenmarkt, aber das täte sie auch dann, wenn es keinen Euro u. keine Schuldenhaftung (jetzt endgültig besiegelt - hinter dem Rücken der Bürger in DE, die n i e m a l s zu dieser Entscheidung befragt wurden!) innerhalb der EU gäbe.
Kein Schweizer ließe sich derart viel Bevormundung gefallen - zu recht!
Ich kann daher- im Gegensatz zu Ihnen - Ihren Landsleuten nicht empfehlen, der EU beizutreten, so sehr es mich freuen würde, wenn sie ihren Beitrag zum EU-Budget beitrügen und damit die deutschen Nettozahler unterstützten.
Es muß eine grundlegende Umstrukturierung in der EU erfolgen - zugunsten von mehr Freiheit u.
Eigenverantwortung der einzelnen Staaten, nicht noch mehr Zentralismus.

Stimmt nicht.

Eine Lüge bleibt auch bei mehrmaligem Wiederholen eine Lüge.

Wie die AfD sich das zukünftige Europa vorstellt, ist bekannt. Als lose Vereinigung mit der nichtssagenden Bezeichnung "Europa der Nationen".

Dazu ein europäisches Parlament, das nicht etwa - endlich - die überfälligen Parlamentsrechte, also die legislative Gewalt erhält, ganz im Gegenteil: Es soll zu einer Delegiertenversammlung von 100 Abgeordneten amputiert werden, die sich gelegentlich zum Meinungsaustausch zusammenfinden, als eine Art reine Kaffeeklatschversammlung, ohne jegliche Funktion.

Mit anderen Worten: Die AfD möchte die Zerschlagung des politischen Europas.

Dabei ist zu Zeiten eines durchgeknallten US-Präsidenten, eines grössenwahnsinnigen russischen Präsidenten und chinesischer Hegemoniebestrebungen ein einiges u n d vereintes Europa wichtiger denn je.

Das Europa nach Vorstellungen der AfD würde sich selbst zur Lachnummer degradieren, die völlig von der Gunst der Großen abhängig wäre.

Sie u.a. fanden Meyer immer sehr gut, wenn er Aussagen machte, denen Sie zustimmen konnte. Seine - ich nehme es vorweg: vermeintliche eidgenössische Außenperspektive wurde dabei stets als bereichernd empfunden und auch von Kissler gerne angeführt, um seinem Gesprächspartner zusätzliches Gewicht zu verleihen.
Nun aber, oh je, äußert sich Meyer positiv über die EU, eines der Feindbilder der AfD. Da muss diese eidgenössische Außenperspektive bzw die "Entfernung von den realen Verhältnissen" natürlich dafür herhalten, dass der Autor die Lage nicht so gut einschätzen kann wie die Foristin.
Was Sie, Frau Wallau, offenbar nicht wissen - und Kissler nie erwähnte: Meyer lebt laut Wikipedia seit 15 Jahren in Berlin, laut Cicero seit 20! Sie müssen sich also ein anderes "Argument" einfallen lassen, um seine missliebige Einschätzung zu diskreditieren.
Man darf gespannt sein, (ob) was kommt...

Bettina Jung | Do., 16. Juli 2020 - 21:20

Liebe Frau Wallau. Ich hätte Ihre diplomatischen Worte nicht gefunden, da mein Blutdruck im Anstieg begriffen war und ich mir das Interview während der Arbeit anhörte. Herzliche Grüsse Bettina.