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Harmonie war mal: Jörg Meuthen und Alexander Gauland im November 2019 in Braunschweig / picture alliance

AfD in der Krise - „Herr Meuthen hat einen anderen Weg beschritten“

Parteichef Jörg Meuthen hat in einem Interview die Spaltung der AfD vorgeschlagen. Parteigründer Alexander Gauland erklärt im Interview, ob Meuthen eine politische Zukunft in der Partei hat - und wie „Flügel“-Strippenzieher Andreas Kalbitz AfD-Mitglied bleiben könnte.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Alles schaut gebannt auf die Corona-Krise, die Nicht-Regierungs-Parteien verlieren allesamt in den Umfragen, und ohne Not bringt der Parteivorsitzende Jörg Meuthen just in diesem Moment eine Spaltung der AfD ins Gespräch. Welcher Teufel hat ihn geritten?
Das müssen Sie Herrn Meuthen fragen.

Sie haben doch sicher mit ihm telefoniert?
Ich habe mit ihm einige Tage vorher telefoniert. Da war mir nicht klar, dass er das in naher Zukunft öffentlich machen wird. Ich habe ihm dringend davon abgeraten. Ich war dementsprechend auch überrascht.

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Klaus Funke | Fr., 3. April 2020 - 17:50

Das geht häufig schief. Professor Mutrhen macht die Rechnung ohne den Wiert. Und der Wirt ist die Partei selbst. Wäre er ein Mann der Praxis, hörte er weniger auf Trends und Meinungsumfragen oder die Medien, sondern unterhielte sich mit seinen Leuten oder mit dem Wähler. Meuthen wird zum tragischen Helden. Er wird scheitern. Allein, es wird ihm keiner danken. Und ob dann seine Weste unbefleckt ist oder auf seinem politischen Grabstein steht: "Er hat sich bemüht" ist ohne Belang. In der Politik geht es nicht um Moral und ein gutes Gewissen. Es geht um Macht. Meuthens Trennungsvorschlag würde die AfD schwächen. Das wird nicht zugelassen werden. Das ist eine politische Todsünde. Ob es schade um ihn ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Womöglich hat er zu lange in Brüssel gesessen, da nehmen persönliche Fehlurteile zu genau wie die Nähe zu den Menschen abnimmt. Also - die AfD künftig ohne Meuthen. Es wird kein Beinbruch sein. Indes, ein langes Leben wird AfD ohnehin nicht haben.

Das wäre die dritte oder gar vierte Häutung der AfD. Ich weiß nicht, ob das was bringt. Denn die AfD wird wieder viele Persönlichkeiten, Unterstützer und Wähler verlieren. Für viele Konservative Bürger und Menschen, die sich noch eine eigene Meinung leisten, ist die AfD noch die einzig wählbare Partei.
Man muss besser überlegen, ob man nicht mit Herrn Höcke übereinkommt, dass er für eine geraume Zeit die Partei von sich aus verlässt. Meiner Meinung nach ist er kein Nazi, aber er hat manchmal sehr doppeldeutige Äußerungen in der Öffentlichkeit drauf, die den linksextremen Hass-Kolonnen gelegen kommen und Wasser auf ihre SED-roten Mühlen geben! Die CDU wird sich bis auf Weiteres nicht in die Mitte zurückbewegen. Denn da sind die Merkel-Fans vor. Und ob ein Friedrich Merz noch eine Chance bekommt, die CDU zu führen und Kanzler zu werden, ist bei der Hetze gegen ihn stark zu bezweifeln! Wenn es die die AfD nicht mehr geben wird, werde ich - wie zu DDR-Zeiten - die Wahlen ignorieren!

Gerhard Lenz | Fr., 3. April 2020 - 21:15

Antwort auf von Günter Johannsen

Die Mühlen der SED mahlen noch immer...

Gut, dass Sie uns jeden Tag daran erinnern. Sonst käme möglicherweise jemand auf die absurde Idee, die DDR existiere nicht mehr...

Bernhard Mayer | Sa., 4. April 2020 - 08:49

Antwort auf von Gerhard Lenz

Wusste ich doch...
Die Mühlen der SED mahlen noch immer...

Ja sie mahlen immer noch.
Nach 45 mahlten die Mühlen der NSDAP auch noch etliche Jahrzehnte.

So einfach ist und war dies.

Stefanie Reger | Sa., 4. April 2020 - 14:32

Antwort auf von Bernhard Mayer

... sollte man auch nicht gleichsetzen.

Es gab nach 1945 natürlich immer noch NS-Leute. Aber Mühlen? Die NSDAP war, ist und bleibt verboten. Der Versuch, eine Ersatzpartei (SRP) zu gründen endete im Verbot. Der Versuche, die NRW-FDP zu unterwandern in Verhaftungen.

Die SED aber, die besteht immer noch und regiert sogar in Bundesländern mit, stellt sogar einen Ministerpräsidenten.

Zitat: „Ein Professor in der Politik, das geht häufig schief“.
In der Politik tummeln sich in einflussreicher Position viele Geisteswissenschaftler, Politikwissenschaftler und Juristen. Was diese Berufsgruppen für die Lenkung eines Landes besser qualifiziert, verschließt sich mir. Das gilt sowohl für die Wirtschaft, die Umwelt und andere.
Die Politik ist heute getrieben von NGOs und Medien, die mit ihren Umfragen bei kleinen (nicht repräsentativen!) Stichproben (ausgewählter?) Bürger ihren Einfluss ausspielen. Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun. Selbst unsere repräsentative Demokratie wird so ausgehebelt.
Die Wähler können nur auf Basis der ihnen zur Verfügung stehenden Informationen entscheiden, wobei keiner (außer Politikern und Journalisten?) Fachmann für jedes Thema sein kann. Viele so genannte Experten, oft ohne wissenschaftlichem Hintergrund, dafür mit reichlich Ideologie, haben zu großen Einfluss auf unser (Regierungs-)Handeln.

Sehe ich auch so. Die AfD krankt nicht daran, daß sie zuviele Professoren hat und daß die Wirtschaftsverstand haben, sondern daß letzterer sich häufig nicht durchsetzen kann. Woran der interviewte Gauland mit seinen andauernden Hieben gegen den „Kapitalismus“ nicht unschuldig ist. Apropos: „Meuthen ist mit seinem eher neoliberalen Vorschlag zum Rentenkonzept krachend gescheitert“. Kleine Anmerkung: Was der Interviewer als „neoliberal“ bezeichnet, nennen weniger ideologiebeladene Menschen auch marktwirtschaftlich.

Christa Wallau | Fr., 3. April 2020 - 18:28

Es ist - weiß Gott - kein schönes Dasein, sich permanent anpöbeln zu lassen u. zum 1000sten Mal zu beteuern, daß man mit Nazis nichts am Hut hat, obwohl einem das zum 1000sten Mal eine Mehrheit nicht glaubt, weil sie es einfach nicht glauben w i l l .
S o hat sich das wohl niemand träumen lassen in der AfD: Daß man fast überall behandelt wird wie ein Aussätziger. Wenn dann noch hinzukommt, daß man bei einem sehr wichtigen Thema eine Außenseiterrolle in der Partei einnimmt - Meuthen will ja die Abschaffung des Renten-Umlage-Systems - dann zeigen sich eben Fluchtreflexe, wie man sie jetzt bei ihm beobachten kann.

Es scheint aber offenbar so zu sein, daß nicht sehr viele wie Meuthen eine Abspaltung von der AfD ins Auge gefaßt haben.

Gauland, der Erfahrene, weiß besser als jeder andere, was man in der Politik braucht: einen langen Atem, eine Elefantenhaut u. die Bereitschaft zum Bohren dicker Bretter. Vor allem darf man sich niemals vom politischen Gegener vor sich her treiben lassen!

..., indem sie de facto die Entmachtung des Flügels unterlaufen.
Der Einstieg ins Interview übernimmt hier leider Gaulands Lesart der Dinge...
Zitat: „…und ohne Not bringt der Parteivorsitzende Jörg Meuthen just in diesem Moment eine Spaltung der AfD ins Gespräch“
Was heißt hier „ohne Not“ ?
Zur Erinnerung. Der Flügel ist unlängst als rechtsextremistisch klassifiziert und unter geheimdienstliche Beobachtung gestellt worden. Da ist Not am Mann!
Nach der formalen Selbstauflösung wollen sie nun trotzdem ihre dauerhafte personelle und inhaltliche Integration in die AfD erreichen. Denn nichts anderes bezweckt das (hinterrücks?) von Chrupalla, Gauland und Weidel lancierte Schreiben, in dem ein „freiheitlich-sozialer“ Weg einer „geeinten“ AfD beschworen wird.
Meuthen wurde das zum Abzeichnen „vorgelegt“, aha.
Genau deshalb war Meuthen unter Zugzwang, denn selbst Schweigen wäre einer
Zustimmung gleichgekommen.
Apropos Flügel. Laut INSA bedauern nur 29% (!) der AfD-Wähler seine Auflösung.

Auflösung und Entmachtung des Flügels ist nicht das gleiche wie Spaltung der Partei.
Inwiefern war denn das Gauland/Weidel/Chrupalla-Schreiben ein Pro-Flügel-Dokument?
Das Ziel hätte doch sein müssen, den Flügel zu aufzulösen ohne dass er als eigene Partei weitermacht. Was wäre denn dadurch gewonnen?

Eine CDU mit einem klaren Profil, auch konservativ und rechts der Mitte, mit Merz z.B. u.a., könnte nur davon profitieren wenn die AfD keine nennenswerte bürgerliche Alternative wird. Mit etwas Geschick und Glück könnte die AfD mit allen Flügeln, dann in 1-2 Legislaturperioden wieder Geschichte werden. Wenn es der CDU noch zusätzlich gelänge die meisten FDP-Wähler zu gewinnen, dann wäre eine Union mit 40%-plus wieder denkbar.

... zur Zeit leider nur Wunschdenken ist.

Merz wird es wieder nicht schaffen und steht ohnehin nur bedingt für konservative Werte. Er ist ein Wirtschaftsliberaler, kein Konservativer.

Gegen das Bündnis Laschet-Spahn wird er nicht ankommen. Laschet mag ein guter Moderator sein und damit auch ein guter Vorsitzender - aber Spahn als Kanzler? Er ist doch der wahre Merkel 2.0.

stünde so manchem in der AfD nicht schlecht.

Aber nein, Meuthen will nicht mehr, weil der Druck von aussen so groß ist!
Nicht die parteiinterne Realität ist zu bemängeln, es ist der "Gegner"!

Solche Denkschemata kennt man aus autortären Systemen. Der äußere Feind trägt immer die Verantwortung für das eigene Versagen!

Die Möglichkeit, dass die AfD ihre Rolle als extremistischer Paria selbst verschuldet haben könnte, existiert in der Gedankenwelt von AfDlern selbstverständlich nicht.

Dabei ist nur zu bekannt, dass die Partei "Provokation" als primäres Mittel der politischen Auseinandersetzung einsetzt:
Man provoziert, immer hart an der Grenze des noch Sagbaren, wird (richtigerweise) entsprechend kritisiert, woraufhin man das Opfer gibt.
Und das man möglicherweise auch am Aufkommen rechter Gewalt eine Verantwortung trägt, weist man natürlich empört von sich!

Will einer - angeblich - die Radikalen loswerden, so wie jetzt Meuthen, ist das in der AfD das politisches Todesurteil.

Der war gut, Herr Lenz. Ausgerechnet SIE verlangen von anderen "Selbstreflexion statt Selbsterregung"! You made my day!!!

Gerhard Lenz | Sa., 4. April 2020 - 12:32

Antwort auf von Christa Nussbaumer

dass es um mich geht...
Ich dachte, es ginge um die AfD, deren bekennendes Mitglied die Dame ist...
Sie meinen also, Kritiker sollten schweigen, oder besser noch unreflektiert gut heissen, was die AfD so macht?
Offensichtlich haben Sie eine "ordentliche Distanz" zu dieser Partei!
Fällt Ihnen auch noch was zum Thema ein, oder eher nicht?

Haben sie immer noch nicht begriffen, dass es in dieser Stunde um mehr als ihre kleinlich-ideologischen Rachegelüste - aus Minderwertigkeitsgefühlen geboren? - geht? Mit großen Worten, die so gar nicht zu ihnen passen, singen sie die Lobhymnen für ein System, dass mehr als 100 000 Menschenleben auf dem Gewissen hat. Ich empfehle ihnen, mal darüber nach zu sinnieren!
Vielleicht will uns ja die Corona-Krise daran erinnern, dass wir eines nicht vergessen möchten: wir sind sterblich. Und: „Dass wir auf dieser Welt nicht ganz zu Hause sind.“ (H. Böll) „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Die Bibel; Psalm 90,12)

Noch in der Wende - im Oktober 1989 - habe ich mit drei EOS-Lehrern (heute Gymnasium) in einem Landkreis unweit von Berlin die SDP gegründet, die dann zur SPD wurde. Als Kreisvorsitzender hatte ich voller Enthusiasmus den SDP(SPD)-Kreisverband aufgebaut und musste erleben, dass man ständig angep…t wurde, diffamiert und verleumdet. Damals waren es die Weiße-Weste-Genossen der SED/PDS unter dem netten und "volksnahen" Herrn Gysi. Aber die Genossen hatten nach 40 Jahren kommunistischer Diktatur keine Sympathisanten mehr im Volk und null Chancen! Leider ist das heute anders, weil ein großer Teil des Souveräns satt ist und schläft … ist mein Eindruck. 25 Jahre später, als die SPD-Führung beschloss, in Thüringen eine Koalition mit der SED/LINKEN unter deren "Führender Rolle" (sprich Walze!) einzugehen, habe ich meinen Austritt erklärt mit der Begründung, ich werde ein Zusammengehen mit einer kommunistischen Partei weder toleriere, noch mittragen. Und dazu stehe ich bis heute!

Rob Schuberth | Fr., 3. April 2020 - 19:39

Wenn Herr Gauland, der m. E. eh nicht mehr lange in seiner Position weilen wird, jetzt den extrem Rechten (wie Kalbitz u. Höcke) den Rücken stärkt u. Liberale wie Meuthen diskreditiert, dann gräbt er der AfD als Ganzes ihr Grab. Oder zumindest bereitet er ihr den Weg in die Bedeutungslosigkeit (< 5%).

Ich kann mich noch gut an Stimmen erinnern wie gefordert wurde die Extremisten aus der Partei zu entfernen, um mehr Zulauf aus dem konservativen bürgerlichen Wählerschaft zu gewinnen.
Dieser richtige Plan ist damit dann aufgegeben. Aber nicht von Herrn Meuthen, sondern von Herrn Gauland. Der sich damit m. E. selbst zu einem Ewiggestrigen macht.

Es gibt wirklich hochintelligente Texte von Herrn Gauland zu lesen.
Und dennoch verkennt er, daß die „Kameradschaften“, mit denen er sich eingelassen hat, keine ehrbaren Leute sind, auch wenn sie noch so freundlich und elaboriert daherschwätzen können.
Er sieht nicht, daß deren unsägliche Entgleisungen ihr wahres Denken entlarven, während er es ihnen immerzu als ungeschicktes Wahlkampfgetöse entschuldigt.
Und er unterschätzt völlig, wie abstoßend die Anwesenheit von Höcke, Kalbitz und Co für einen Großteil der umworbenen Wählerschaft ist.
Besonders fatal. Er glaubt, eine durch den Flügel provozierte Überwachung durch den Verfassungsschutz überstehen zu können. Er, Weidel und andere Funktionäre mögen das so sehen, aber der Aderlass bei den einfachen, tüchtigen, bürgerlichen Mitgliedern und konservativen Wählerkreisen wird irreparabel.
Die AfD muß sich zeitnah von Gaulands Weg emanzipieren und sich vom Flügel trennen.
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende !

Gut erkannt. Erspart mir in Zukunft den Weg zum Wahllokal. Bei allen Vorbehalten gegenüber Professoren und Intellektuellen, eine AfD, in der Leute wie Höcke den Ton angeben, kann dann doch nicht die Alternative sein. Skepsis gegenüber einer einem bürokratischen EU-Monster mit dem Ziel einner Schuldenunion (auch wenn man das Angleichung der sozialen Verhältnisse nennt), Skepsis gegenüber einer Migrationspolitik, die wesentlich aus ethisch-moralischer Sicht betrieben wird, Skepsis gegenüber Religion allgemein und dem Islam im besonderen, weil irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch (Dawkins, Der Gotteswahn), alles das hat die AfD klarer im Angebot als die anderen Parteien. Aber als Begründung für diese Positionen braucht es nicht den nationalistischen Pathos eines Höcke. Den braucht es für Emotionen, und die siend in der Politik halt nicht ohne Bedeutung, leider. Gute Reise AfD!

Michaela 29 Diederichs | Fr., 3. April 2020 - 20:26

Bei Wahlumfragen schmiert die AfD derzeit ab. Spielt es da noch eine Rolle, ob und wie sie sich zerlegt? Ob mit oder ohne "Flügel" wird die Partei noch ein wenig flattern, bevor sie endgültig am Boden landet und irgendwann in der Versenkung verschwindet. Ein Interview mit Harvey dem Hasen wäre bestimmt spannender gewesen. Trotzdem vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben Herr Gathmann.

Andreas Berlin | Fr., 3. April 2020 - 22:23

Ein Satz von Herrn Meuthen im Interview vor ein paar Tagen im Cicero hat mich aufhorchen lassen: ohne den Flügel und Herrn Höcke könne wir mehr Stimmen aus dem CDU-Lager gewinnen (sinngemäß). Da wusste ich, dass er nicht parteipolitisch, sondern nur taktisch denkt. Schade, sehr schade! So wie die CDU alles Konservative aufgibt und sich „grün“ anstreicht, um die Stimmen von dort zu gewinnen. ES GEHT ABER NICHT UM STIMMENFANG. Es geht um eine politische Überzeugung, die auch die Wähler überzeugt. Herr Meuthen hat offenbar den umgekehrten Weg im Auge. Gauland und Weidel haben nach meiner Überzeugung den richtigen Ansatz. Wenn sich dafür keine Mehrheit findet, dann ist der Untergang demokratisch legitimiert. Und wenn die Deutschen die Nazi-Plakatierung der AfD durch die anderen Parteien und Medien hinnehmen, dann ist das kein Makel der AfD, sondern der Deutschen.

(innig geliebte) deutsche Volk aus, ersetzen es durch Orban-, Putin- und Trumphörige....und vielleicht reicht es dann für die AfD zur Machtübernahme.
Denn jetzt wissen wir es ( erneut): die Deutschen sind selber Schuld....dass Sie partout nicht Ihre Retter in die Regierung wählen!

Kurt Walther | Sa., 4. April 2020 - 12:43

Antwort auf von Andreas Berlin

Völlig richtig, Herr Berlin, vor allem Ihre letzten drei Sätze kann ich nur dick unterstreichen. Mich diesbezüglich zu äußern, hatte ich beschlossen noch bevor mir die Zustimmung von Frau Christa Wallau auffiel.
Meine volle Zustimmung kommt als bekennender AfD-Wähler vom östlichen Grenzfluss. Ich wählte seit 1989 die Partei, die Westdeutschland zu Wohlstand und Anerkennung führte, unter A. Merkel dann aber zunehmend nach links-grün abrutschte. Das Parteiprogramm der AfD kommt meinen politischen Vorstellungen viel näher. Deshalb: AfD, mit 30 % Stimmenanteil bei den letzten Wahlen an meinem Wohnort. Alles Abgehängte? Oder gar Nazis? Lächerliche Kampfbegriffe der Linken. Gauland und Weidel machen es richtig: Kurs halten, nicht nachgeben, schon gar nicht aufgeben. Einen Herrn Höcke und Herrn Kalbitz kann ich auch noch ertragen, wenn sie sich sprachlich etwas mehr sortieren bzw. zurückhalten. Zumindest kann ich nicht erkennen, dass beide Demokratie und Rechtsstaat abschaffen wollen.

Kai Hügle | Sa., 4. April 2020 - 13:24

Antwort auf von Andreas Berlin

Grundsätzlich begrüße ich eine Politik, die sich an Überzeugungen ausrichtet. Wenn aber diese Überzeugungen so aussehen, dass man, wie die von Ihnen erwähnte Weidel (zitiert in: FAZ vom 9.9.2017), die Bundesregierung als "Schweine" bzw. "Marionetten der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges" ansieht, welche hier "molekulare Buergerkriege in den Ballungszentren durch Ueberfremdung" induzieren, dann muss ich sagen, reden wir von sehr unterschiedlichen Vorstellungen. Und Ihre Abschlussbemerkung - ich hoffe doch sehr, Sie sprechen hier vom möglichen "Untergang" der AfD und nicht dem Deutschlands, denn das würde mich sehr an jemanden erinnern, den ich nicht zitieren möchte...

Susanne Dorn | Sa., 4. April 2020 - 07:58

Lt. Grundgesetz sind sie nur an der Willensbildung des Volkes „beteiligt“. Warum müssen Volksvertreter im Bundestag aus Parteien kommen? Und nicht aus dem Volk?

Ich brauche keine Parteien, die uns Steuerzahler jährlich allein im Bundestag eine Milliarde Euro kosten. Welchen Dienst leisten sie am Volk? KEINEN!

Schaffen wir doch das Parteiensystem komplett ab. In die Regierung gehören die fachlich qualitativ fähigsten Bürger mit exzellenter Ausbildung und Jahrzehnte langer Berufserfahrung, die durch ebenso fähige Beamte unterstützt werden.

WIR, der Souverän, entscheiden wohin dieses Land steuert, NICHT die Parteien. Denn WIR werden unsere freiheitlich demokratische Grundordnung in diesem Land bewahren und keinesfalls in den von der linken Einheitspartei gewünschten Kulturmarxismus abgleiten, denn dieser verspricht Glückseligkeit, bringt aber die Hölle auf Erden, wie uns allen bekannt ist.

Joachim Datko | Sa., 4. April 2020 - 21:41

Die AfD ist eine grundsolide bürgerliche Partei. Auch die Positionen des Gymnasiallehrers für Geschichte Höcke sind weitestgehend richtig. Dies gilt sowohl für seine Interpretation des links-grünen Zeitgeistes, als auch für die Warnung vor einer Völkerwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten nach Deutschland. Die Diskussion um den "Flügel" interessiert mich nicht.

Joachim Datko - Ingenieur, Physiker