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Harte, unrentable Arbeit – das Spargelstechen / picture alliance

Landwirtschaft in Corona-Zeiten - Die „Spargel-Krise“

Die Spargelzeit bricht an. Doch die kulinarische Vorfreude wird in diesem Jahr getrübt. Weil es in der Corona-Krise an Arbeitskräften fehlt, bangen die Landwirte um ihre Ernte. Die Politik schlägt dafür fragwürdige Lösungen vor.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Allmählich beginnt in Deutschland die Spargelsaison. In den meisten Regionen sind die frisch gestochenen Stangen bereits erhältlich, doch die rund 1.800 Produzenten fürchten in dieser Saison ein Desaster. Aufgrund der Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie fehlen zehntausende Erntehelfer, vor allem aus Polen und Rumänien.

Zeitliche Spielräume gibt es nicht. Sobald die Stangen unter den Folientunneln sprießen, müssen sie schnell gestochen werden, sonst werden sie minderwertig oder gar unbrauchbar. Der Ausfall der meist erfahrenen Saisonkräfte ist durch kurzfristig angeworbene einheimische Aushilfen kaum zu kompensieren.

Schlecht bezahlter Knochenjob

Anfänger brauchen eine mindestens 14-tägige Einarbeitungszeit, um die handwerklich anspruchsvolle und körperlich extrem anstrengende Tätigkeit produktiv ausüben zu können, viele springen bereits nach wenigen Tagen wieder ab. Auch die Entlohnung für diesen Knochenjob ist nicht sonderlich attraktiv.

Bezahlt wird selten mehr als der gesetzliche Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde, und Kontrollen haben in den vergangenen Jahren immer wieder ergeben, dass einige Arbeitgeber großen Erfindungsreichtum entwickeln, um auch diese Untergrenze zu umgehen.

Das Geschäft brummt 

So ist etwa nicht eindeutig geregelt, wie viel der Arbeitgeber vom Lohn für Kost und Logis einbehalten darf. Nur sehr routinierte Spargelstecher können ihren Verdienst durch entsprechende Mengenzuschläge teilweise deutlich aufbessern.

Für viele Produzenten ist die kurze Spargelsaison, die traditionell am 24. Juni endet, die wichtigste Einnahmequelle. In den vergangenen Jahren brummte das Geschäft. Kaum ein Agrarsegment hatte ein derartig rasantes Wachstum zu verzeichnen. Von 1998 bis 2018 hat sich die Anbaufläche von 11.000 Hektar auf 23.500 Hektar mehr als verdoppelt.

Spargel aus Peru und Griechenland

Die höchsten Wachstumsraten verzeichnet dabei Brandenburg. Wurden dort im Jahr 1991 nur rund 800 Tonnen Spargel produziert, waren es 2007 bereits 13.270 und 2018 dann 22.000 Tonnen. Aus dem einst exklusiven Segment für das Edelgemüse ist längst ein von Preisdumping geprägter Massenmarkt geworden.

Nach einer kurzen Hochpreisphase zu Beginn der Saison pendeln sich die durchschnittlichen Endverbraucherpreise zwischen sechs und acht Euro pro Kilo ein. Verzehrt werden in Deutschland pro Jahr fast zwei Milliarden Stangen – auch weil Importe vor allem aus Griechenland und Peru dafür sorgen, dass weißer Spargel mittlerweile ganzjährig erhältlich ist. Aber über 90 Prozent des Konsums entfallen auf die Zeit von April bis Ende Juni.

Was rasantes Wachstum möglich macht

Zwei Faktoren haben dieses rasante Wachstum ermöglicht. Zum einen sorgen effektivere Anbaumethoden wie etwa der Einsatz von wärmespeichernden Folientunneln und ertragsoptimierten Hybridsorten für höhere und vor allem stabile Erträge. Viel wichtiger waren jedoch die schrittweise erweiterten Möglichkeiten zur Anwerbung ost- und südosteuropäischer Saisonarbeiter, zuletzt durch die Gewährung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen.

Im vergangenen Jahr wurden bis zu 160.000 Erntehelfer in Spargelbetrieben eingesetzt. Spargelanbau gehört also zu jenen Branchen, die hauptsächlich auf prekär beschäftigte Arbeitskräfte mit ausgesprochen bescheidener Entlohnung für eine extrem belastende Tätigkeit setzt.

Immer neue Pläne zur Ernterettung

Davon profitieren die Betriebe und nicht zuletzt die deutschen Konsumenten, die sich über allzeit billigen Spargel freuen können. Angesichts des akuten Mangeln an Erntehelfern überschlagen sich die Politiker jetzt mit immer neuen Plänen zur Rettung der Spargelernte.

Aktiviert werden sollen unter anderem Schüler, Studenten und von Kurzarbeit betroffene Arbeitnehmer anderer Branchen, etwa aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, die dort ihr Kurzarbeitergeld aufbessern könnten. Für die bereits im Land befindlichen Saisonkräfte soll die bisher geltende Befristung von 70 auf 115 Tage erweitert werden.

Zynisch: Asylbewerber als Saisonarbeiter

Nahezu zynisch mutet ein „Rettungsplan“ an, der vor allem von der bayerischen Landesregierung forciert wird. Auch noch nicht anerkannte oder bereits abgelehnte Asylbewerber sollen für die Arbeit auf den Feldern befristete Arbeitsgenehmigungen erhalten, aber ohne dass daraus ein Aufenthaltsrecht resultiert.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte im Bayrischen Rundfunk, von einer solchen Regelung würden beide Seiten profitieren: „Unsere Landwirte bekommen ihre Ernte von den Feldern. Das hilft, die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Und Asylbewerber haben die Chance auf einen Job und ein Stück weit finanzielle Selbstständigkeit".

Die „Spargel-Krise“ als eine Facette der Verwerfungen

Wenn sie dann ihre Schuldigkeit als Nothelfer für Spargelbauern und -konsumenten getan haben, können sie weiterhin abgeschoben werden. Die „Spargel-Krise“ ist nur eine kleine Facette der politischen und ökonomische Verwerfungen, die uns im Zuge der Corona-Pandemie und ihrer Folgen noch erwarten. Das könnte auch neue Perspektiven eröffnen.

Geschäftsmodelle, die fast ausschließlich auf Dumping durch prekäre Arbeit basieren, sind in keiner Weise erhaltenswert. Und wenn der Spargel dann eben wieder seltener wird und 15-20 Euro pro Kilo kostet, wäre das keinesfalls eine Beeinträchtigung der „Ernährungssicherheit“.

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Bettina Jung | Di., 31. März 2020 - 14:04

Wenn ich zu Gast bin, mache ich mich auch nützlich. Dabei erwerbe ich nicht automatisch ein Hausrecht.

Sehe ich genauso wie Sie!
Daraus einen Zynismus zu konstruieren, also ich muß schon sagen ...

Michaela 29 Diederichs | Di., 31. März 2020 - 15:26

Antwort auf von Bettina Jung

Wenn ich Gäste habe, bewirte ich sie, räume ab und mache es ihnen gemütlich, umsorge sie, fülle Getränke nach, stelle Leckerlichkeiten hin etc. Meine Art von Gastfreundschaft. Wenn Asylbewerber sich freiwillig melden: gerne. Auf der einen Seite wollen wir Dumpinglöhne in den Herstellerländern unterbinden, auf der anderen Seite benehmen wir uns selbst nicht besser. Spargel ist kein zwingend notwendiges Grundnahrungsmittel. Dann ist er eben in diesem Jahr das, was er in meiner Kindheit war: ein saisonales Luxusgemüse. Übrigens: ich bin ein großer Spargelfan.

Rob Schuberth | Di., 31. März 2020 - 20:04

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Sorry Frau Diederichs, aber Sie scheinen den Spruch unserer Noch-Kanzlerin wirklich ernst zu nehmen.
Die sprach auch schon 1x von Gästen.

Asylbewerber, Geduldete u. ä. Migranten sind aber eben KEINE Gäste, sondern Schutzsuchende. Mit oder ohne Anspruch.
Daraus verbal Gäste zu konstruieren hat doch nur den Zweck mal wieder die Moralkeule zu nutzen.

Es ist kein Wunder wenn die SPD immer weiter abschmiert.
Eine Schande was daraus geworden ist...

Gästen zahle ich kein Geld und Gäste, die hier nicht hingehören - abgelehnte Asylbewerber - würde ich umgehend ausweisen. Nur: die Regierung hat alle Menschen ins Land gelassen und wird sie nicht mehr los und findet auch keine Lösung dafür. Die wenigen Asylbewerber, die wir in wirklich haben, haben faire Bedingungen verdient. Schade. Auch hier leider Regierungsversagen, aber bitte nicht auf dem Rücken von Menschen. Die Schande liegt nicht bei den Menschen, sondern bei unserer Regierung. Auch ich würde versuchen, mich durch zuschlagen - mit allen Mitteln - mit oder ohne Asylgrund. Das ist eine Frage des Überlebenswillen. Diese schwache Regierung ist maximal angreifbar. Sie will die Agenda 2030 der UNO mit allen Mitteln durchdrücken. Hat es aber versäumt uns mitzunehmen und findet immer weniger Akzeptanz dafür. Das ist nicht dumm gelaufen, sondern maximal unprofessionell. Unsere Regierung ist leider vollkommen unfähig.

Günther Dilger | Mi., 1. April 2020 - 06:54

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Sie geben Ihren Gästen aber kein Geld. Oder haben Sie nur vergessen, das aufzuführen?
Sehen Sie, das ist der Unterschied zwischen Ihren Gästen und Asylbewerbern.

Peter Rosenstein | Di., 31. März 2020 - 15:36

Antwort auf von Bettina Jung

Ich nutze aber keinen Gast aus. Und die Logik, Asylbewerber nach getaner Arbeit abzuschieben, ist zynisch. Aber Fairness scheint nicht jedermanns Sache zu sein; Ihre ganz sicher nicht.

Robert Müller | Di., 31. März 2020 - 17:11

Antwort auf von Peter Rosenstein

Ich wäre dafür den Spargelanbau in Deutschland aufzugeben. Dürfte sowieso zum größten Teil umeticketierte ausländische Ware sein. Handarbeit ist einfach unbezahlbar und Leute unterhalb des Mindestlohn zu bezahlen ist unethisch.

Heidemarie Heim | Di., 31. März 2020 - 15:25

Stundenlohn 9,35€ ! Wie doof war ich denn, vor Mindestlohnzeiten für viel weniger u.a. im Pflegeheim mit Schichtdienst ohne Zulage jedes zweite Wochenende, an Sonn-und Feiertagen durchgehend das ganze Jahr zu arbeiten und ohne die Möglichkeit meine ansonsten bei Auszahlung fast wegversteuerten Überstunden gescheit abzufeiern?! Kenne Sie die Rebensteilhänge an der Mosel? Eine falsche Bewegung beim Lesen auf allen Vieren, den Eimer oder die Kiepe nicht richtig gesichert, macht man so man sich nicht vorher alle Knochen gebrochen hat sozusagen seinen Freischwimmer im Fluss;-)Davor rettete mich das ein oder andere Mal mein polnischer Kollege, der sich unbeirrt wie eine Gams im Gelände bewegte im Gegensatz zu mir Saisonarbeiterin bei einem uns befreundeten Winzer. Und warum sollten nicht ausnahmslos alle, die sich freiwillig zu einer Nothilfe melden dies tun können? Das hat doch nichts mit einem Aufenthaltstitel zu tun,auch wenn man mal die ehrenamtlichen Helfer bei deren Aufnahme bedenkt.FG

Uli Wiegand | Di., 31. März 2020 - 19:03

Ich lese die Artikel von Herrn Balcerowiak immer sehr gerne, möchte aber zum heutigen eine Bemerkung loswerden: Asylbewerber sollten unbedingt zur Feldarbeit herangezogen werden und zwar weit über das Spargelstechen hinaus. Somit bekommen sie Gelegenheit der Gesellschaft etwas zurück zu geben. Ich spreche von jungen, gelangweilten Männern, die in der Krise uns nun helfen können. Diese Arbeit hat nichts mit Status oder Asylbescheid zu tun, vielmehr mit Respekt und Dankbarkeit in einem Land leben zu können, das sich gesetzlich verpflichtet monatelang, jahrelang soziale Leistungen an Hunderttausende zu zahlen ohne Gegenleistungen einzufordern.

Hans Krüger | Di., 31. März 2020 - 19:15

Der Spargel muss aus der Erde und in den Handel sonst wird so mancher Landwirt pleite gehen mit seinem Betrieb. Die Arbeit ist schwer auf dem Feld und kein Deutscher mag sie mehr machen. Hier wäre die Chance Asylanten in Arbeit zu bringen und zu integrieren! Bin mal gespannt was wir erleben werden..

Alexander Mazurek | Di., 31. März 2020 - 19:39

… als ich mit Familie Urlaub auf dem Bauernhof machte, bezeugten meine Landwirte, auch Weinbauern, dass sie ohne die fleißigen Saisonarbeiter "aus dem Osten" nicht klarkämen. Alle Versuche, deutsche Arbeitslose für diese Arbeit zu gewinnen, schlugen fehl. Wenn eine Busladung kam, war die Hälfte von ihnen mittags weg. Dasselbe gilt wohl für die neuen Flüchtlinge vel Migranten. Fangfrage: Warum nur?

Rob Schuberth | Di., 31. März 2020 - 19:47

Heute kam endlich die Frage auf was denn mit all dem geernteten Spargel geschehen soll.

ich habe mich das schon länger gefragt,denn es ist doch abzusehen, dass es dieses Jahr nix werden wird mit den vielen Oster-Ausflügen zum Spargelessen...leider.

Spargel ist nun auch ganz bestimmt kein Grundnahrungsmittel, sondern eher ein Luxusgut auf das man zu idesen Zeiten getrost verzichten kann.
Die Spargelbauern sollten lieber Kartoffeln pflanzen, denn die werden wir noch vermehrt benötigen, da andere Produkte hier bald nicht mehr ankommen werden.
Oder wachsen Nudeln u. Pizza irgendwo auf deutschen Äckern?

Sina Gaertner | Di., 31. März 2020 - 20:47

Die Idee, Asylbewerber arbeiten zu lassen, wenn dringend Erntehelfer gebraucht werden, ist ja erstmal nicht falsch. Deshalb eine dauerhafte Aufenthaltgenehmigung zu erteilen, muss - außer in Ausnahmefällen- trotzdem nicht unbedingt sein. Warum gibt man effizienten Arbeitern nicht die Möglichkeit, im nächsten Jahr erneut mit einem Erntehelfer-Visum für 3-6 Monate einzureisen (was eine vorherige Ausreise natürlich voraussetzt) und so ein finanzielles Polster zu erarbeiten, mit dem sie in ihren Herkunftsländern ein wie auch immer geartetes Business aufziehen oder zumindest ein jährliches Auskommen für ihre Familie erarbeiten können? Damit entfielen auch langatmige, oft frustrierend sinnlose Deutschkurse oder sonstige Integrationsbemühungen. Es gäbe eine ev. jahrelange sporadische Arbeitsbeziehung zu beiderseitigem Nutzen. Freundschaften und in Einzelfällen auch auf Arbeit basierende Einwanderung nicht ausgeschlossen. Kurzum: Pragmatismus vor Ideologe. Auf Augenhöhe!

Michaela 29 Diederichs | Mi., 1. April 2020 - 16:53

Antwort auf von Sina Gaertner

Da haben Sie eine richtig schöne Idee ausgearbeitet!!! Gefällt mir sehr gut.

Christa Wallau | Mi., 1. April 2020 - 11:48

... daß Landwirte ernsthaft überlegen, ob sie überhaupt ihre Felder bestellen sollen, n u r deshalb, weil ihnen die ausländischen Helfer jetzt und in naher Zukunft fehlen, dann fasse ich mir an Kopf, weil ich Angst habe, meinen Verstand zu verlieren.
Kann man in einem 80-Millionen-Volk, das
Menschen ohne Unterschied mit einer Grundvesorgung alimentiert, nicht wenigstens in
NOTZEITEN (!) 300 000 Menschen rekrutieren, die
den Bauern die benötigte Arbeit tun???

Kann es sein, daß unsere Versorgung mit frischen
L e b e n s m i t t e l n daran scheitert, daß
keine Polen, Rumänen und Bulgaren auf unseren Feldern rackern???

Wo, bitte, leben wir eigentlich?
Hat in D die Mehrheit total den gesunden Menschenverstand verloren?

Es sieht ganz danach aus.
Allerdings darf ich mich - ehrlicherweise - nicht darüber wundern denn ich habe ja erlebt u. immer wieder beklagt, wie die Deutschen in ihrer Mehrheit seit vielen Jahren wählen.

Finis Germania.

Genau meine Gedanken liebe Frau Wallau! Erinnern Sie sich noch an die Diskussionen um die 1€-Jobber, denen dies und das nicht zugemutet werden konnte um der Beschäftigung willen für die Allgemeinheit? Auch muss ich dabei an die vielen unermüdlichen guten Menschen denken, die für alles und jeden Solidarität einfordern, besonders in der Flüchtlingshilfe und der Integration. Ich, wie sicher auch viele der hier aufgenommenen und von vielen Ehrenamtlern betreuten Menschen fänden es daher nicht verkehrt, sich umgekehrter maßen zu revanchieren. Solange es auf Freiwilligkeit basiert und fairen Lohn dafür gibt, wüsste ich nicht was dagegen spricht. Das Stellen trotz Millionen deutscher Arbeitsloser, die noch dazu Vorrang hatten bei Ausschreibungen/Bewerbungen auch ausländischer Arbeitnehmer, oft nicht besetzt werden konnten war und ist ein Phänomen, das nicht nur die Erzeuger/Bauern kennen. Persönlich,auch vielleicht deshalb etwas ungnädiger;), war ich mir bisher zu keiner Arbeit zu schade.MfG

Romuald Veselic | Do., 2. April 2020 - 13:12

CSSR lebte, wusste ich nicht mal, dass es Spargel gibt. Als ich hier ankam, erlebte ich zuerst diese D-Aufregung um die Spargel, und ich fand es ziemlich nüchtern uninteressant. Und ich brauchte weitere 20 Jahre, um Spargel zu kosten, ohne meine Essgewohnheiten zu ändern.
Was mich bei Ankunft in D freute: Bier, Brot, 20-Buttersorten, Paprika/Tomaten/Salatgurken quer durchs Jahr erhältlich und die funktionierende gesundheitliche Versorgung.
Selbstredend, wer Spargel-Affin ist, kann sich in D austoben. Damals, in CSSR, betrachtete man Vegetarier, als psychisch Kranke.
Mein Opa, der im 1WK an der Piave-Front kämpfte, erzählte mir, dass nach einer Weinkeller "Eroberung" hinter Frontlinie, ist ein D-Soldat, auch Kanonier, in einem Wein-Riesenfass ertrunken... Damit will ich sagen, dass keiner sich aufregte, und als der Ertrunken aus dem Fass geborgen wurde, trank man den Wein mit erbeuteten Kellen weiter.