Greta Thunberg „Fridays for Future“
Klimaprotest in Sachsen / picture alliance

Klimawandel - Die „Greta-Angst“ kriecht in die Werkshallen

Die Angst, die uns Greta Thunberg an den Hals wünscht, wird real. Vor allem für die Beschäftigen in der Automobilbranche. Sie müssen um gut bezahlte Jobs fürchten - und das Land um seinen Wohlstandsträger. Es droht Gefahr für das soziale Klima

Autoreninfo

Wolfgang Bok war Chefredakteur und Ressortleiter in Stuttgart und Heilbronn sowie Direktor bei der Berliner Agentur Scholz & Friends. Der promovierte Politologe lehrt an der Hochschule Heilbronn Strategische Kommunikation.

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Nach dem Diesel steht jetzt der SUV auf der Abschussliste. Die „Auto-Panzer“ sind das neue Feindbild nicht nur von Klimaaktivisten. Selbst prominente SPD-Politiker wie Ralf Stegner oder Karl Lauterbach, die sich um den Parteivorsitz bewerben, rufen nach Verboten und Sondersteuern.

Dass der „Profit“, den BMW, Daimler oder Volkswagen mit den chicen Geländewagen einfahren, dringend gebraucht wird, um die Mobilitätswende hin zu mehr (selbstfahrenden) Elektrofahrzeugen zu finanzieren, wird in der hitzigen Debatte oft ebenso unterschlagen wie die Tatsache, dass sich mit Kleinwagen keine großen Gehälter finanzieren lassen.

IG Metall mit angezogener Handbremse

Doch dies offen zu sagen, traut sich nicht einmal die IG Metall. Gemessen an den Umwälzungen und Job-Verlusten, die im Fahrzeug- und Maschinenbau bereits anlaufen, mischt sich die nach wie vor größte und mächtigste Gewerkschaft allenfalls mit angezogener Handbremse in die Debatte ein. Deren Chef, Jörg Hofmann, fürchtet vor allem ein Erstarken der AfD, falls Pleiten, Werksschließungen und Stellenstreichungen zu sozialen Spannungen führen. Die sind in der Tat auch deshalb zu befürchten, wenn sich Deutschland zu  einer „selten scharfe Polarisierung“ hochschaukelt, wie das Institut für Demoskopie Allensbach aktuell für die FAZ ermittelt hat: „Während Greta Thunberg für die Anhänger der Grünen geradezu eine Ikone ist, trifft sie bei den Anhängern der AfD auf Ablehnung und Misstrauen.“

Kann es also sein, dass bei der Sorge um das Weltklima das gesellschaftliche Binnenklima unter die Räder gerät? Denn auch das legen die Allensbach-Befragungen nahe: Für mehr Klimaschutz ist den Deutschen kein Opfer zu groß, solange sie es nicht selbst tragen müssen. 79 Prozent lehnen etwa eine CO2-Steuer ab, wie sie an diesem Freitag vom „Klimakabinett“ beschlossen werden dürfte. Selbst die Jungen, denen die Umwelt angeblich so sehr am Herzen liegt, halten wenig von „Einschränkungen und höheren Belastungen“. Nach den Erfahrungen mit der Öko-Steuer, die der damalige grüne Umweltminister Jürgen Trittin 1999 auf den Preis „einer Kugel Eis im Monat“ pro Haushalt heruntergerechnet hat, „misstraut eine klare Mehrheit den Kompensationsangeboten in Form einer Klimaprämie“. Heute verlangt Deutschland mit die höchsten Energiepreise, ohne dass wir beim Ausstoß schädlicher Treibhausgase spürbar vorangekommen wären. Im Gegenteil: Die deutsche Klimawende gilt unter Experten bislang als teurer Fehlschlag, der weltweit keine Nachahmer findet.

Eine „Vollbremsung“ in der Autobranche

Bei den Wahlen in Ostdeutschland punktet die AfD etwa mit dem Hinweis, dass im nahen Polen neue Kohlekraftwerke gebaut werden, derweil der Braunkohlebergbau in der Lausitz stillgelegt wird. Im bislang prosperierenden Autoland Baden-Württemberg hoffen die Rechtsausleger geradezu auf eine Krise, die sich in der wichtigen Metall- und Elektroindustrie bereits als Rezession abzeichnet. „Wenn wir bei einem Dieseleinspritzsystem zehn Mitarbeiter beschäftigen, sind es bei einem Benziner drei und bei einem Elektrofahrzeug nur noch einer“, rechnet Bosch-Chef Volkmar Denner vor. Die Berater von Roland Berger und der Investmentbank Lazard fürchten schon für diesen Herbst eine „Vollbremsung“ in der Autobranche. Grundlage für das Schreckensszenario ist eine Befragung von 600 Zulieferern, die bereits für dieses Jahr mit erheblichen Erlös- und Gewinnrückgängen rechnen.

Das liegt nicht nur an China, Trump oder dem Brexit. Autohändler vor Ort berichten von dramatischer Kaufzurückhaltung. „Wenn selbst neueste Diesel und Benziner nicht vor Fahrverboten gefeit sind, wird eben die alte, deutlich schmutzigere Karre weitergefahren“, klagen frustrierte Verkäufer. So schadet die zu Teil hysterische Klimadebatte im Land letztlich nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft – und damit allen.

Auch Elektroautos brauchen Straßen und Parkplätze

Ob die vielen Milliarden, mit denen die Bundesbürger nun zu E-Mobilisten umerzogen werden sollen, gut angelegt sind, ist ohnehin fraglich. Abgesehen von der zweifelhaften Ökobilanz (Batterie, Rohstoffe), der geringen Reichweite, der schlechten Lade-Infrastruktur und den hohen Anschaffungspreisen:

Auch Elektroautos brauchen Straßen und Parkplätze, auch sie produzieren über den Reifenabrieb Feinstaub. Erst recht, wenn man mit (autonomen) „Ökoautos“ vom schlechten Gewissen befreit in die Stadt fahren kann und dort auch noch einen privilegierten Parkplatz bekommt. So schlägt die einseitige „Verkehrswende“ doppelt negativ durch: In den Citys wird es noch enger, weil der Individualverkehr auf Kosten des ÖPNV zunimmt – und auf dem Land trauern die Pendler um ihren kostengünstigen Diesel sowie die zwangsweise stillgelegte Ölheizung. Also steigt der Frust in Stadt und Land.

Was, wenn Verteilungskämpfe aufflammen?

Es ist daher ein riskantes Gemisch, das die Politik im Namen des Klimaschutzes anrührt: Extrem hohen Kosten von geplant 40 Milliarden Euro steht nicht nur ein fragwürdiger Nutzen entgegen. Denn der ist nicht nur am CO2-Ausstoß zu messen, der einseitig zum moralischen Maßstab erhoben wird. Mit der Automobilwirtschaft wackelt auch ein tragender Pfeiler unseres Wohlstandes, der das Geld für den Sozialstaat maßgeblich erwirtschaftet.

Was, wenn der finanzielle Kitt plötzlich fehlt, die Arbeitslosenzahlen nach oben schnellen und Verteilungskämpfe aufflammen? „Es gilt vorzubeugen, dass sich dieser Konfliktstoff nicht entzündet“, warnt Stephan Weil. Der besonnene SPD-Politiker sitzt als Ministerpräsident von Niedersachsen im Aufsichtsrat von VW. Dessen oberster Konzern-Betriebsrat, Bernd Osterloh, wirft der Bundesregierung sogar vor, mit ihrem übereilten Kampf gegen den Verbrennungsmotor den Industriestandort Deutschland zu gefährden.

Doch merkwürdig: Derlei besorgte Stimmen aus der Praxis, die sogar von links kommen, scheinen kein Gehör mehr zu finden. Als ob die begründeten Warnungen erst bittere Realität werden müssten.

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Carolina Bertram | Do., 19. September 2019 - 08:45

Ich frage mich wo die, in der Regel gut ausgebildeten und studierten " Umweltschützer" in Zukunft arbeiten wollen, ohne Industrie. Deutschland hat keinerlei Bodenschätze, der Erfolg des Exportweltmeisters beruht auf deutscher Ingenieur-Leistung, fleißiger Bürger und innovativer Unternehmer.

Robert Müller | Fr., 20. September 2019 - 17:08

Antwort auf von Carolina Bertram

Ich kann bei der Behauptung im Artikel nur lachen. Tesla konkurriert in der USA mit deutschen Luxuswagen, sicher nicht mit dem Golf. Und die Gehälter der dort Beschäftigten könnte nur insofern beeinträchtigt werden, indem die an die Mitarbeiter ausgezahlten Prämien sinken. Was die da bekommen ist derartig unüblich sonst in Deutschland, was auch der Grund dafür ist, dass diese Mitarbeiter schon heute Spitzensteuer zahlen. In Stuttgart und in ähnlichen Automobilstandorten mag das also ein Argument sein, sonst aber eher nicht.

Ernst-Günther Konrad | Do., 19. September 2019 - 09:09

sagt ein Sprichwort. Ich gebe Ihnen in allem Recht. Nur sind das inzwischen Binsenweisheiten. Mir missfällt aber eine Formulierung:
" Im bislang prosperierenden Autoland Baden-Württemberg hoffen die Rechtsausleger geradezu auf eine Krise..."
Die von Ihnen genannten "Rechtsausleger" hoffen das nicht, sie bilden mit ihrer Warnung Volkes Stimme ab und benennen mögliche Konsequenzen ab. Niemand hofft auf den Niedergang der Wirtschaft. Das ist absurd. Nur, so wie es gerade läuft, zielt alles darauf ab, dass es so kommen wird. Das schreiben Sie ja selbst.
Vielleicht erklären Sie mal bei Gelegenheit den Begriff "Rechtsausleger" im politischen Sinne. Beim Boxen weis ich, was das bedeutet.
Warum schreiben Sie nicht von Konservativen oder Kritikern? Sind Sie auch ein Rechtsausleger, sie beschreiben doch auch kritisch die zu erwartenden Probleme? Ich habe nichts gegen Kritik gegen die AFD. Nur, dort wird eben ein mögliches absehbares Problem beschrieben, das ist berechtigte Kritik, mehr nicht.

Beim Cicero hat man die Dramatik der Lage begriffen.
(vgl. Karikatur: dicker, ausgeruhter und müder Kater 'Lebensstandard' und die bange Frage von Merkel, Scholz und Krsmp-Karrenbauer: 'Die Frage ist, wie er reagiert, wenn sein Pelz nass wird.')
Besser kann man es kaum sagen.
Und natürlich wäre eine mögliche Massenarbeitslosigkeit in den 'reichen' 'Autoländern' Bayern und Baden-Württemberg AUCH eine Art Konjunkturprogramm für die AfD.
Deshalb sollte die Bundesregierung ihre Entscheidungen mit Überlegung und Bedacht treffen - um den Niedergang der letzten deutschen Industriezweige noch zu verhindern.

Jan-Hendrik Schmidt | Do., 19. September 2019 - 09:10

"Als ob die begründeten Warnungen erst bittere Realität werden müssten."

Auch dann hätte es keinen Einfluss auf die Politik, wie man an verschiedenen anderen Dingen sieht (Migration, Euro, Energiewende). Solange diese Parteien auch mit den wackeligsten Koalitionen immer wieder an die Schalthebel der Macht gelassen werden, machen sie weiter bis zum bitteren Ende. Noch nie in der Geschichte hat eine Partei ihren eigenen Misthaufen weggekehrt. Das mussten immer andere tun. Vom aktuellen Parteienkartell, mit all den Kreuz- und Querkoalitionen in den Ländern, ist keine Kurskorrektur zu erwarten. Die Verbände sollen sich nicht beschweren, wenn sie sich noch nicht mal trauen, lautstark ihre Interessen zu vertreten oder jene Parteien auch weiterhin mit üppigen Spenden versehen, die ihr Geschäftsmodell zerstören wollen.

Bettina Jung | Do., 19. September 2019 - 10:44

im grünen- Ökogewand. Alles soll zusammenbrechen, alle sollen gleich arm sein (außer der selbsternannten Elite). Gerechtigkeit, Gleichheit etc. Rette sich, wer kann

Stefan Jurisch | Do., 19. September 2019 - 10:46

Nach meiner Meinung wird nahezu jeder zukünftige Arbeitslose, der aufgrund der aktuellen Politik seinen Job verlieren wird, ein potentieller AfD-Wähler werden. Die (regierende) Politik hat inzwischen derart Maß und Mitte verloren, dass einem nur noch Angst und Bange werden kann. Es werden Milliarden für das Klima beschlossen werden, die am Ende des Tages nur wenigen im Geldbeutel landen werden, während wir Bürger Geld oder gar Jobs einbüßen. Immer im Auge behalten: ein Grund für die NSDAP und Hitlers Machtübernahme war die exorbitante Arbeitslosigkeit. Wenn es den Leuten schlecht geht, wählen sie, was Besserung verspricht.
Wir können und sollten alles mögliche tun, um unsere Erde vor zu großem Schaden zu bewahren, aber das geht - auch jetzt nicht - im Hauruckverfahren auf dem Rücken der einfachen Leute. Jedenfalls wird das nicht lange gut gehen.
Ich glaube den realtitätsentrückten Regierungspolitikern ohnehin schon lange nicht mehr. Den "neuen" jedoch genauso wenig.

Stefan Jurisch | Do., 19. September 2019 - 10:48

ist ebenso beschämend wie das der der "Arbeiterpartei" SPD. Beschließt sie das alles mit (und das werden sie), prophezeie ich ihr noch dieses Jahr die Einstelligkeit in Umfragen.

Christa Wallau | Do., 19. September 2019 - 11:16

hat offenbar in Deutschland keine Chance.
Erst, wenn es der Einzelne am eigenen Leib bzw. Geldbeutel spürt, welch fatale Auswirkungen eine verfehlte, illusionistische Politik hat, dann scheinen die meisten Deutschen aufzuwachen.
V o r h e r lassen sie sich jeden Schwachsinn als moralisches Gebot verkaufen; denn sie wollen ja zu den GUTEN gehören und nicht zu den
schrecklichen "Nazis von der AfD.
Ob es Umwelthysterie, Sparkapitalverlust oder ungeregelte Massenimmigration ist - dies alles kann man offensichtlich der Mehrheit in D zumuten, bis zu dem Punkt, wo sie
s e l b e r deswegen ihre Arbeitsstelle u. ihre Altersversorgung unmittelbar bedroht sehen oder Opfer einer kriminellen Tat durch einen Migranten werden.
Warum - um Himmels willen - haben es CDU und SPD der AfD überlassen, auf alle diese Folgen
r e c h t z e i t i g hinzuweisen und Abhilfe zu schaffen? Eine größeren Gefallen konnten sie der AfD gar nicht tun.
Jetzt sind sie im Netz des eigenen Moralismus gefangen.

dieter schimanek | Do., 19. September 2019 - 11:35

....bei den Klimastreiks. Statt die Arbeitnehmer zu vertreten, streikt sie deren Jobs weg, in Einigkeit mit der SPD. Eine Arbeitnehmervertretung ist das schon lange nicht mehr. Umweltschutz muß sein, eine Klimareligion sollte man den Gretas überlassen.

Kurt Walther | Do., 19. September 2019 - 11:55

Ein sehr sachlicher fachbezogener Artikel von Wolfgang Bok. Angesichts der gegenwärtigen deutschen Klimahysterie ist es höchste Zeit, neben der Sinnhaftigkeit deutscher Alleingänge die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte auf keinen Fall aus dem Blick zu verlieren.
Die Politik täte gut daran, sich mit Verboten und Vorgaben etwas mehr zurückzuhalten. DE wird weder das Weltklima retten noch alle Armen und Bedürftigen der Welt aufnehmen und versorgen können. Allein am deutschen Wesen wird die Welt nicht genesen. Bevor dies geschieht, haben wir uns selbst abgeschafft. Es scheint Strömungen und Gruppen zu geben, die das tatsächlich so wollen.
Ich sehe es auch so, dass der momentane Kampf gegen den Verbrennungsmotor unsere Industrie gefährdet. Und dann dieser Doppelausstieg aus Atom- und Kohlestrom. Müssen uns erst Blackouts zu Besinnung bringen? Schon mal nachgedacht, was alles geschieht, wenn kein Strom mehr fließt? Pumpen außer Betrieb: kein Wasser (Bad/Toilette) ...

Christoph Kuhlmann | Do., 19. September 2019 - 11:58

Da lob ich mir doch die Zeit, als die Stadtwerke noch zu 50% Atomstrom lieferten und ich 15 Euro im Monat weniger zahlte ... könnte ich jetzt sagen. Tue ich aber nicht. Denn AKWs sind nur durch Haftungsobergrenzen rentabel. Außerdem hat niemand die Kosten für 50 000 Jahre Endlagerung mit kalkuliert. Insofern hat es den Klima nicht viel gebracht, aber den nächste 1500 Generationen mit Sicherheit Kosten erspart, von möglichen Krankheiten durch Radioaktivität mal ganz abgesehen. Es gibt übrigens immer noch kein Endlager in Deutschland.

Die Art und Weise, in der der Diesel und die SUVs verunglimpft werden ist wirklich absurd. Aber der gesamte technische Fortschritt bei den PKW geht in immer größere Autos mit vollkommen übertriebenen PS Zahlen. Da bleibt die Vernunft bei vielen Menschen auf der Strecke. Insofern wäre eine PS und Volumensteuer sinnvoll. Die E-Mobilität ist wegen der erforderlichen Infrastruktur nicht ökologisch; Brennstoffzellen-PKW könnten vorhandene Tankstellen nutzen.

Ingo Kampf | Do., 19. September 2019 - 12:23

In ihrem Heimatland wird sie bei Weitem nicht so beachtet, wie hier in Deutschland. In den USA ist sie medial kaum in Erscheinung getreten. Die Angst ist nicht berechtigt. Nur ein paar junge Leute ohne Vermögen und Lebenserfahrung laufen ihr nach. Airbus berichtet gerade von der Verdopplung der Flugzeuge im Einsatz. Die großen Weltflughäfen bauen ihre Kapazitäten aus. Etwaige Absatzrückgänge hier sind dem WLTP-Zyklus zu verdanken und werden sich wieder stabilisieren. Die Gewohnheiten der Menschen ändern sich im Frieden in einer Demokratie nur langsam. Da inzwischen alles in Frage gestellt wird, gibt es einen Overflow an Informationen und damit eine natürliche Abwehr. Nur Diktaturen können anderes Verhalten erzwingen. Ich war gerade bei der IAA. Theoretisch könnte ich mir den ID.3 leicht leisten. Aber für das Geld einen abwaschbaren Innenraum mit erheblicher Praxiseinschränkung will ich nicht. Ich kaufe mir wieder ein normales Auto und fliege hin, wo ich will. In D wird hyperventiliert

Tomas Poth | Do., 19. September 2019 - 13:07

und Band geratene Medien und Politiker die uns in falsche Entscheidungen treiben.
Der Populismus liegt genau hier und nicht bei denen die mehr Besonnenheit fordern und auf den marginalen Beitrag hinweisen den Deutschland zur geglaubten "Klimagenesung" beitragen kann.
Der Steuerzahler soll nur zusätzlich geschröpft werden, um Löcher der politischen Fehlentscheidungen zu stopfen.
Das System Merkel bringt uns an den Abgrund!

Walter Ranft | Do., 19. September 2019 - 14:12

Es geht um die Angst vor den Folgen kopflosen Handelns von Politikern, die sich von mässig informierten krakehlenden grünhysterisch-infizierten Kids treiben lassen.
Bitte keine Wortschöpfungen, mit denen wir unfreiwillig zu Greta-Überbewertungen beitragen könnten.
In einer anständig funktionierenden Demokratie wären in solchen Fragen Volksbefragungen und Volksentscheide fällig.

gabriele bondzio | Do., 19. September 2019 - 15:36

kein Opfer zu groß, solange sie es nicht selbst tragen müssen."...der Satz sagt alles, was bisher hier schon von vielen Kommentatoren zusammengetragen wurde. Kein Fragezeichen, Herr Bok, das gesellschaftliche Binnenklima wird unter die Räder kommen!
40 Milliarden Klima, zwischen 30 und 40 Milliarden Migration ( siehe." Die Flüchtlingskosten sind ein deutsches Tabuthema"/NZZ/ Wolfgang Bok ). Wobei bei dem Artikel schon 2 Jahre ins Land gegangen sind und die genannten Zahlen weitergewachsen sein dürften.
Es müssen wahrscheinlich erst Verteilungskämpfe aufflammen, ehe Politiker und Wähler die Realität begreifen.
Klasse Artikel, Herr Bok!

Dennis Staudmann | Do., 19. September 2019 - 16:16

um ein Erstarken der AfD sorgt, falls Pleiten, Werksschließungen und Stellenstreichungen zu sozialen Spannungen führen, zeigt das natürlich, dass in unserer Gesellschaft einiges ziemlich schief läuft. Eigentlich sollte er sich doch um die Arbeitnehmer sorgen, die aufgrund einer "Pseudoreligion" ihre Lebensgrundlage verlieren werden. Man kann es gar nicht oft genug sagen. Ganze 2 % beträgt der Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoss. Natürlich muss auch Deutschland etwas gegen den Klimawandel tun, aber sich sofort an die erste Stelle zu stellen und "vorbildlich" eine seiner wichtigsten Industriezweige zu opfern, was das Weltklima nicht verändern wird, das ist schon ziemlich dämlich. Begründet wird das natürlich mit der Vorreiterrolle, die Deutschland einnehmen muss, damit uns andere folgen. Dieses "Argument" kennen wir schon, als wir aus der Atomkraft ausstiegen und der Flüchtlingskrise von 2015. Wer ist uns denn gefolgt? Niemand! Aber auf die Schulter geklopft haben uns alle.

Bernd Muhlack | Do., 19. September 2019 - 16:41

War das nicht eine Kaffeewerbung? War sie eigentlich nicht rassistisch?
Wäre es kein Italiener sondern ein Afrikaner gewesen, wäre der Aufschrei sicherlich bereits damals sehr groß gewesen!

Im weiteren Umfeld von Stuttgart sind sehr viele Autozulieferer angesiedelt. Die "Big Players" sind wie auf einer Perlenkette an den Autobahnen gereiht. Und dann natürlich die Autobauer selbst: Daimler, Porsche, Audi.
Die Mitarbeiter verdienen sehr gut, pendeln zum Teil täglich bis zu 100 km (einfacher Weg, natürlich Stau ohne Ende).
Wenn hier blutsturzartig "Klimarettung" implementiert werden soll, werden im wahrsten Sinne des Wortes etliche Lichter final ausgehen!
OK, die Unternehmen sind z. T. auch selbst Schuld; sie haben sich schlicht zu spät "marktgerecht angepasst".
Warum? Die "Klimakanzlerin" ließ eben alles laufen. Von Kohl lernen, heißt Aussitzen lernen!
Morgen wird der "Klimagipfel" die endgültige Weltrettung erbrechen!
Klimagipfel?Dann doch lieber Loriots Kosackenzipfel!

Brigitte Simon | Fr., 20. September 2019 - 08:49

... was ich in 8 Jahren in Brüssel erlebt habe, schreibt die SZ am 27.06.2 0 1 3.
Merkel sabotierte am 27.06.2013 im Alleingang die
Verringerung des C02-Ausstoßes, dem damasl alle
27 EU-Mitgliedstaaten, incl. Deutschland, im Dienste des Klimaschutzes zustimmten. 16 wertvolle, nicht mehr einholbare Jahre verhinderte
Merkel den Klimaschutz. Seit 1990 erhöht sich der
Ausstoß, klagte sie vor einigen Tagen. Was aber
veränderte Merkel seit ihrer Kanzlerschaft 2003?
Nun setzt sie eine Kampagne, der Wunderwaffe
der Grünen, unter Druck. Die Inszenierung des
16-jährigen Teenagers Greta Thunberg erschüt-
tert Merkel und ihre Welt. Die "Greta-Angst" so
Herr Bok, macht vor Merkel nicht halt. Kann sie
erneut sagen "Wir schaffen das"?

2013 planten alle EU-Staaten in Brüssel, die be-
reits 2008 vereinbarte Regel, die Fahrzeugflotten
der Autohersteller dürfen durchschnittlich nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenem
Kilometer ausstoßen. Auf deutschen Druck wurde
dieses Ziel

Brigitte Simon | Fr., 20. September 2019 - 09:06

dieses Ziel erneut verschoben. Von Merkel hieß
es, die Auflagen seien noch nicht entscheidungs-
reif. Ergo, es wurde nicht abgestimmt. Nach Aus-
sagen in Brüssel übte Merkel massiven Einfluß und
Erpressung auf die anderen Staaten aus, um eine
Verzögerung der Entscheidung zu erreichen. Ein
EU-Diplomat stellte fest, Bundeskanzlerin Merkel
rief persönlich unter anderem Irlands Premiermi-
nister Enda Kenny an, er solle einer C02-Reduzie-
rung nicht zustimmen. Auch diese Erpressung
zeigte Wirkung.

Der Vorsitzende des Umweltschutzes im Europa-
parlament Matthias Groote sagte:
"Das ist das Dreisteste, was ich in 8 Jahren in
Brüssel erlebt habe".

Die Automobilindustrie applaudierte. "Danke
Frau Merkel, danke Herr Wissmann für ihre Un-
terstützung unserer Forderungen.

Die Automobilindustrie wäre ohne diesem Deal
für die Zukunft richtungsweisend und glaub-
würdig.

Ulf Müller | Fr., 20. September 2019 - 12:45

Die Wahrheit wird leider nie gern zu Kenntnis genommen. Die nicht wirtschaftsfreundliche große Koalition wird von den ausgesprochen wirtschaftsfeindlichen, links-grünen Medien vor sich hergetrieben. Was will man da erwarten. In Deutschland ist ja der Begriff Kapitalist erst in den letzten Jahren von dem Begriff Nazi getoppt worden. Durch besonderes Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen ist ja unsere Gesellschaft nie aufgefallen, nun sieht man, was dabei herauskommt.
Letztendlich scheint es, dass sich die 68er durchsetzen konnten. Wenn man genug Humor hat und finanziell halbwegs abgesichert ist, dann kann man sich zurücklehnen und das kommende Desaster genießen. Vor allem, wenn man es selbst schon lange hat kommen sehen. Holbeq hat für Frankreich "Unterwerfung" geschrieben. Bei uns wird es einen zweiten Untergang geben, den einer Industrienation. Es ist sicher kein Fehler sich nach einem gesitteten Land umzusehen, zu mindest, wenn man gut ausgebildete Kinder hat. Ulf Müller

Heidemarie Heim | Fr., 20. September 2019 - 15:43

Da bekommt dieser alte Spruch im wahrsten Sinne des Wortes die richtige Bedeutung. Alle Bären schreien nach Fellpflege, aber die gute alte Waschanlage ist aus ökologischen Gründen plötzlich verpönt. Einmal Trockenwäsche bitte!
Was ist daran merkwürdig? Es wäre doch in der Tat nichts Neues, das man trotz Experteneinwand
und Warnungen von allen Seiten stur Heil Richtung Wand brettert, koste es Steuergeld was es wolle. Das dafür kein Preis zu hoch ist wenn es darum geht den obersten Weltklimaschützer zu geben, und es selbst Diesen langsam unheimlich wird angesichts der ökonomischen Folgen, hat es nun auch unsere sich so sicher gewähnten Dax-Konzerne erreicht. Erinnert mich irgendwie an Kamikaze mit einem kräftigen "Yes we can!"
MfG