Prinzenbad Berlin
Das Berliner Prinzenbad im Sommer 2019 / picture alliance

Schwimmbad-Machos - Die „Prinzen“ treten meist in Gruppen auf

Für alle, die sich wundern, was diesen Sommer in deutschen Schwimmbädern los ist. Mit einem Auszug aus ihrem Buch von 2005 „Die verlorenen Söhne“ will Necla Kelek zeigen: Integration ist kein Selbstläufer – im Gegenteil, Vielfalt wächst sich aus

Autoreninfo

Necla Kelek, 1957 in Istanbul geboren, kam mit zehn Jahren nach Deutschland. Die promovierte Sozialwissenschaftlerin ist Autorin zahlreicher Bücher zum Islam und Vorstandsfrau von Terre des Femmes

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Die Könige des Beckenrands

Sommer 2005. Die türkischen Jungen im Prinzenbad, ein Freibad in Berlin-Kreuzberg, (…) spielen am liebsten „Ertrinken“. Ihr größtes Vergnügen besteht darin, sich möglichst spektakulär vom Startblock zu stürzen, so als würden sie direkt vom Topkapi-Felsen in den Bosporus fallen. Bauchklatscher, Arschbombe, Köpper, Schraube oder Überschlag, alles wird dabei eingesetzt. Dabei wird miteinander konkurriert, gedrückt, gejagt, untergetaucht. Ein ernster Spaß, denn es geht, im bildlichen Sinne, um oben und unten. „Unten“ sind ausschließlich die Kleineren. Sie werden „erschossen“, sie stehen mit dem Rücken zum Wasser auf dem Startblock, bis sie fiktiv am Kopf oder im Bauch getroffen werden, dann lassen sie sich dramatisch ins Wasser plumpsen. Sie selbst dürfen es allerdings nicht wagen, einen Abi oder einen Jungen aus einem anderen Familienverband ins Wasser zu schubsen. Denn das würde Ärger geben, ein Abi würde es nicht zulassen, dass einem seiner Brüder etwas geschieht.

Die „Prinzen“ treten meist in Gruppen auf, vier bis sieben Jungen zwischen sechs und sechzehn Jahren, die zusammengehören, meist Brüder, zumindest Cousins, die alles gemeinsam machen. Was sie machen, bestimmt der Abi, der Älteste. Man geht gemeinsam zum Springen, isst gemeinsam, liegt gemeinsam auf dem Handtuch. Alle tragen weite Shorts, vom Bauchnabel abwärts bis zu den Knien, wie es muslimische Sitte ist, keiner trägt eine enge Badehose. Die Kinder unterhalten sich nicht, sie scherzen auch nicht, sondern sie schreien (auf türkisch) „Spring oder ich fick dich“, „Ich fick deine Mutter“, so als würde Türkisch, für diese Jungen, nur aus diesen Worten bestehen.

Deutsche Jugendliche sieht man nicht

Die Abis sind die Könige des Beckenrands. Sie sehen den deutschen Mädchen nach, kontrollieren mit routiniertem Griff den Sitz ihres Genitals, erteilen den Kleinen gnädig Genehmigungen zu springen oder auf die Toilette zu gehen. Der eigene Rang wird durch ständige Kontrolle der Jüngeren unterstrichen. Manchmal springen auch die Abis, das ist aber eher selten, denn wer springt, könnte eine schlechte Figur machen, und das wäre ein Gesichtsverlust. Eine gute Figur zu machen ist wichtig. Als die Aufsicht per Lautsprecher darauf hinweist, dass das Springen vom Beckenrand verboten ist, geht einer der Abis zum Turm und sagt zur Bademeisterin: „Musst nicht rufen, ich klär das!“ – nur nicht die Kontrolle verlieren oder in Gefahr geraten als ein Türke dazustehen, der seine Sippe nicht im Griff hat.

Deutsche Jugendliche sieht man nicht. Das Prinzenbad ist fast eine von deutschen Jungen befreite Zone, zumindest sind die jungen Türken Herren der Lage. Die deutschen Jungen haben hier auch gar keine Chance, denn sie sind meist allein oder mit einem Freund unterwegs, die Türken meist im Familienverbund. Und wenn es zum Streit kommt, hilft ein Türke dem anderen Türken. Und es kommt schnell zu eskalierenden Auseinandersetzungen, die meist handgreiflich enden. Ein fixierender Blick im falschen Moment, und schon wird das berühmte „Was guckst du?“ oder „Willst mich anmachen?“ gefragt. Wer darauf reagiert, hat schon verloren, denn dann wird Stärke demonstriert und „Respekt“ eingefordert. Für die türkischen Jungen geht es dabei um Grundsätzliches, um Terraingewinne – auf dem Startblock im Freibad, auf dem Bolzplatz, an der Bushaltestelle –, so als müssten sie einen Krieg gegen die Deutschen gewinnen.

Nach einer Viertelstunde gibt der Bademeister auf

Im Freibad Pankow, im Osten der Stadt gelegen, gibt es eine lange Rutsche. Es vergnügen sich dort etwa fünfzig Kinder unterschiedlichen Alters, darunter etwa sieben oder acht türkische Jungen. Der Älteste von ihnen hat großen Spaß daran, die Rutsche auf der Hälfte der Strecke zu blockieren. Die anderen rauschen auf ihn drauf. Die Ampel springt auf Rot, niemand kann mehr rutschen, und so entsteht oben auf der Plattform ein bedrohliches Gedränge. Es dauert einen Moment, bis der Bademeister die Situation erfasst. Er ruft und pfeift, der türkische Junge lässt los und rutscht ins Becken. Als der Bademeister ihn zur Rede stellt, empört er sich.

„Ich hab nichts getan. Die anderen sind Schuld, ich musste stoppen, sonst wäre ich auf die draufgeknallt.“ Im Nu sind alle türkischen Jungen um ihn versammelt und reden und schreien auf den Bademeister ein. Der weiß gar nicht, wie ihm geschieht und wie er auf diese massive Bedrängung reagieren soll. Was er auch sagt, er erntet lauten Protest der Umstehenden. Die Auseinandersetzung endet damit, dass der Bademeister nach einer Viertelstunde aufgibt und warnt, die Rutsche zu sperren, wenn es noch einmal zu einem solchen Vorfall kommt.

Zufrieden zieht der Abi ab. Er hat erreicht, was er wollte. Erstens hat er sich von dem Deutschen nichts sagen lassen. Zweitens ist er jetzt Herr über die Rutsche, wenn er es darauf anlegt, wird sie geschlossen. Und drittens hat er den Kleinen gezeigt, wie man es macht. Die sind stolz auf ihn und haben wieder einmal etwas für das Leben gelernt.

Für Mädchen verboten

Auftritt Rosi. Rosi ist deutsch, vielleicht vierzehn, blond. Sie trägt einen knappen rosa Bikini. Rosi stellt sich zu den Jungs und lächelt. Die stupsen sich an, ihre Sprünge werden waghalsiger, die Abis korrigieren unauffällig den Sitz der Haare und der Hose. Einer der kleinen Jungen spritzt Rosi nass. Sie kreischt routiniert und tänzelt davon. Erst vier, fünf, dann fast zehn kleine Jungs ihr hinterher. Ihre Abis folgen. Rosi beginnt zu laufen, läuft um das Becken herum. Dort steht ihr Freund im Wasser, und der ist mit einem Satz aus dem Wasser, auch er ein Türke, älter und kräftiger als auf den ersten Blick erkennbar. Er stellt sich neben „seine“ Rosi. Die kleinen Strolche stoppen entsetzt, drehen um und ergreifen die Flucht, an ihren älteren Brüdern vorbei. Rosis Freund atmet tief ein, geht auf die Abis zu und stellt sie zur Rede. Sie haben es gewagt, seinen Besitz zu belästigen, da ist Präsenz gefragt. Die Abis halten Abstand, wiegeln ab und ziehen davon. Rosi hängt sich hüftschwingend an ihren Galan und triumphiert.

Eine türkische Ayshe könnte sich ein solches Verhalten nicht ohne weiteres erlauben, es sei denn, sie wäre außer Sicht- und Hörweite ihres weiteren Familienkreises, was kaum vorkommt, denn irgendwo ist immer ein Verwandter oder ein Bekannter, der jemanden kennt und der es weitererzählen könnte. Ihre Brüder würden ihr Ansehen verlieren, wenn ihre Schwester sich im Bikini und gar mit einem Jungen zeigen würde. Aber in der Regel wird eine türkisch-muslimische Ayshe ohnehin nicht im Freibad zu finden sein, mag der Sommer noch so heiß sein. Nur die ganz jungen Mädchen, die sechs oder sieben, höchsten neun Jahre alt sind, dürfen noch schwimmen gehen. Alle älteren Mädchen der strenggläubigen Familien gehören ins Haus. Draußen wären sie nicht vor fremden Blicken und Avancen geschützt, die die „Ehre“ der Familie gefährden könnten. (…)

„Ich fick dich, ertrink endlich“

Es ist 12 Uhr mittags. Das Strandbad Wannsee im Westen der Stadt ist voll. Im Nichtschwimmerbereich tobt ein knappes Dutzend türkischer Jungen. Auch sie spielen „ertrinken“ und schreien sich an. Jeder zweite Ruf ist (auf Türkisch): „Ich fick dich, ertrink endlich.“ Sie versuchen sich gegenseitig unterzutauchen, auf den anderen draufzuspringen und ihn umzureißen. Auf die ständigen Mahnungen des Bademeisters hören sie nicht.

Ich sehe, wie eine junge Türkin ins Wasser gehen will. Sofort rennt einer der Jungen auf sie zu und schreit (auf Türkisch): „Zurück, aber marsch!“ Alle Blicke wandern zu dem Mädchen, das stehen bleibt. Vielleicht ist es seine Schwester oder eine Cousine. „Ich bring dich um, wenn du nicht sofort nach draußen gehst!“ Das Mädchen gibt auf und verlässt das Wasser. Der Junge dreht sich um und wird von seinen Kameraden mit Beifall bedacht. Kurze Zeit später kommt das Mädchen doch wieder, zusammen mit seiner Lehrerin, vermute ich. Der Junge schreit wieder, aber diesmal kehrt das Mädchen nicht um, und er gibt auf.

„Sie müssen mich nicht bemitleiden.“

Vor zwei Wochen hat das neue Schuljahr begonnen: Zwei siebte Klassen einer Gesamtschule aus Berlin Moabit sind, jeweils mit 25 Jugendlichen, für drei Tage in einem Schullandheim am Wannsee einquartiert, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Von den wohl 50 Schülerinnen und Schülern sind etwa 35 muslimische Jungen und Mädchen, 15 Mädchen tragen Kopftuch, ein langes Gewand und eine lange Hose, auch am Strand. Fünf von ihnen sind streng muslimisch gekleidet, mit enggebundenem Kopftuch, langem schwarzen Mantel, einer langen Hose und einem langen Rock darüber. Es ist brütend heiß, und als sie es in ihrer Kleidung nicht mehr aushalten, ziehen sie sich auf die Treppe in den Schatten zurück.

Als eine der „Verschlossenen“ den Schatten verlässt und bei einem Lehrer vorbeikommt, fragt er: „Ist es dann nicht erlaubt, wenigstens am Strand etwas Luftigeres anzuziehen? Es ist doch so heiß.“ Daraufhin sieht sie ihn unwirsch an und sagt: „Ich tue das, was mein Glauben mir sagt, Herr Müller. Das ist meine Sache. Ich liebe meinen Allah, und mir macht das nichts aus. Sie müssen mich nicht bemitleiden.“

Allah schützt vor Sonnenbrand

Fünf oder sechs Jungen sitzen bei einer Lehrerin. Auch sie haben sich nicht ausgezogen, sie tragen Jeans, T-Shirt und Pulli. Als ein Junge sich sein Hemd auszieht und nur im ärmellosen Unterhemd da sitzt, sagt die Lehrerin zu ihm: “Creme deine Arme ein, sonst bekommst du einen Sonnenbrand.“ Der Junge sieht sie irritiert an, weist dann auf sein Amulett, das er um den Hals trägt, und sagt: „Frau Meier, ich trage den Koran bei mir. Mich beschützt Gott, ich brauche keine Creme.“ Frau Meier fragt die anderen Schüler: „Habt ihr auch so ein Amulett und wollt euch deshalb nicht umziehen?“ Alle greifen in ihre Hemden und zeigen ihre Halsketten. Einer sagt: „Das ist mein Allah, das trage ich, seit ich auf der Welt bin.“

Eine andere Lehrerin sitzt mit den anderen Mädchen in einer Gruppe. Plötzlich kommt der Junge, der vorher seine Schwester am Baden hindern wollte, aus dem Wasser gerannt und lässt sich vor der Lehrerin in den Sand fallen und schreit: „Krampf, Krampf, Krampf.“ Die Lehrerin beginnt, seine Beine zu massieren. Er sieht zum Wasser und macht mit den Finger das V-Zeichen. Seine Kameraden johlen.

„Warum gehst du nicht ins Wasser?“

Eine der verschleierten Schülerinnen geht zu dem Lehrer und sagt: „Wir möchten nicht mehr hier bleiben. Dürfen wir zurückgehen?“ Er fragt: „Warum?“ Sie sagt: „Uns ist das hier alles sehr peinlich. Außerdem wollen wir hier gar nicht sein.“ „Das verstehe ich nicht“, sagt der Lehrer. „Wir sind zusammen gekommen, und wir werden auch gemeinsam zurückgehen.“ – „Ach“, sagt die Schülerin, „Sie finden es doch nur nicht in Ordnung, dass ich verschlossen bin. Ich merke das schon die ganze Zeit. Wir wollen hier nicht bleiben, lassen Sie uns wenigstens spazieren gehen.“ Der Lehrer gibt auf: „Na gut, aber um Punkt zwei am Häuschen.“

Ich gehe auf die Gruppe zu und frage eins der Mädchen: „Warum gehst du nicht ins Wasser?“ Das Mädchen erzählt mir, seine Eltern hätten die Übernachtung im Schullandheim erlaubt, nicht aber schwimmen zu gehen, aber das wüsste sie auch selbst. „Ich kann selbst auf mich aufpassen. Ich brauche keinen Aufpasser mehr.“

Einige Tage später rufe ich in der Schule an und frage nach, ob es Anträge auf Befreiung vom Schwimmunterricht gebe. Früher gab es die, sagt mir die Schulsekretärin, aber seit so viele Schülerinnen Kopftuch trügen, würden sie gar nicht mehr fragen. Es würde einfach akzeptiert, dass die nicht schwimmen gehen. Als ich frage, ob es Begründungen dafür gäbe, dass sogar Jungen nicht mitschwimmen würden, antwortet sie: „Wissen Sie, wir haben so viele andere Probleme, das ist nun wirklich kein Thema.“

Zurückweichen vor der „Muslimisierung“

Ich habe im Sommer und Herbst 2005 mit einer Reihe von Lehrern über die Beteiligung von muslimischen Jungen und Mädchen am Sport, Schwimm- und Sexualkundeunterricht gesprochen. Vor allem an Schulen, die von mehr als 50 Prozent Migrantenkindern besucht werden, war ein gemeinsamer Sport- bzw. Schwimmunterricht in vielen Fällen nicht mehr „durchsetzbar“, Klassenfahrten schon gar nicht. Mich ärgert und verstört ein solches Zurückweichen vor der „Muslimisierung“. Abgesehen von dem pädagogischen Debakel, ist das auch aus emanzipatorischen Überlegungen eine Katastrophe.

Unsere Gesellschaft lebt davon, dass Jungen und Mädchen gemeinsam aufwachsen, dass sie lernen, miteinander umzugehen. Klassenfahrten, Sport- und Schwimmunterricht sind ein kleiner, aber wichtiger Baustein, mit dem junge Menschen eigene selbstständige, soziale wie körperliche Erfahrungen machen können – warum sollten wir dies aufgeben?

Den Buchauszug postet Necla Kelek zuerst auf ihrer Facebook-Seite. Sie wünscht allen Leserinnen und Lesern schöne Ferien.

Hinweis der Redaktion: Laut einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2013 müssen Musliminnen am Schwimmunterricht teilnehmen.

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Angela Hoppe | Sa., 3. August 2019 - 18:55

Berlins gehört dieses Dominanzverhalten mittlerweile zum Alltag - die, die es sich's leisten können bzw. die Möglichkeit haben, entdecken die Freibäder des sog. Speckgürtels in denen zzt. noch ein unbeschwertes Planschen möglich ist

Ernst-Günther Konrad | So., 4. August 2019 - 06:38

Vielen Dank für ihre ausführlichen, ehrlichen und erklärenden Beschreibungen. Alles was Sie da schreiben, habe ich oft in Schwimmbädern beobachte können, auch wenn ich aufgrund mangelender Sprachkenntnisse die Worte nicht verstand, dennoch die Abläufe, so wie Sie sie schildern eins zu eins ebenso gesehen habe. Manches habe ich eben nicht genau verstanden, sie erklären das nachvollziehbar.
Ja, wir Deutschen, unsere Gesellschaft gibt sich auf. Wer zurück weicht, kann nicht integrieren, er unterwirft sich.
Wir haben auch unsere "Spielchen" als Jugendliche im Schwimmbad gemacht, haben uns cool vor Mädchen geben wollen und haben Imponiergehabe an den Tag gelegt. Spätestens jedoch, wenn Erwachsene an uns das Wort richteten war Schluss damit. Allein die Drohung aus dem Bad geworfen zu werden, war schon etwas, was man hat am liebsten vermeiden wollen. Heute wird im Bad sofort die "ausländerfeindlich" Peitsche heraus geholt, große Gruppen sammeln sich, Angst wird verbreitet, "Respekt " null.

In unserer ruhigen Strasse in Flensburg hat man ein Haus mir 6 Syrischen Familien belegt. Das ergibt ca. 48 Kinder von 3-12 Jahren. Von meinem Balkon schaue ich auf den Hof, ca . 20x30 m groß. Hier tobt das leben. Alles spielt sich hier ab. Die Konversation der Kinder besteht nur aus schreien. Alle Versuche auf ein bißchen Rücksichtnahme sind gescheitert. Ich werde deshalb nach 9 Jahren ausziehen. Und ich bin nicht alleine. Kann es das sein ?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 5. August 2019 - 12:56

Antwort auf von Sven Heinrich

Ja, das scheint es zu werden. Wenn ich es richtig verstehe, haben Sie ihre Wohnumstände dazu gebracht, sich verteiben zu lassen, eine neue Wohnung zu suchen, wo sie sich vielleicht noch so einrichten und leben können, wie Sie es gewohnt sind/waren.
Wie soll man das bennenn was Sie da schildern? Sie ziehen nicht weg wegen der Arbeit, wegen der Kinder, weil die Wohnung zu teuer wurde, sondern weil Menschen in ihr Umfeld gezogen sind, die Ihnen das ruhige Wohnen unmöglich machen.
"Nu, sind se halt mal hier", sagte einst Frau Merkel. Jetzt scheint es an uns allen, sich umzustellen und wer nicht will, kann ja wegziehen, das Land verlassen oder einfach bei der nächsten Wahl seine Konsequenzen ziehen.
Noch können wir wählen. Aber selbst das wird massiv versucht zu behindern. Als Hesse sage ich. Uffpasse.

Lieber Herr Konrad,
bevor ich dies hier geschrieben habe, hat man alles andere versucht.
Vermieter , der andere Vermieter, das Gespräch mit den Nachbarn (Syrer ) das Gespräch allgemein gesucht...Alles vergebens... Jeder schiebt es weiter ( Hausverwaltung) . Unsere neuen Nachbarn holten sofort die Nazi Keule raus. Ich als SPD Wähler ein Nazi... Aber gut. Unsere Wohnung sind nicht billig. Ein Schelm, der böses dabei denkt.

Johan Odeson | So., 4. August 2019 - 10:09

Dieses Buch erschien vor 15 Jahren und mittlerweile wird deutlich, wie wir immer mehr in unseren Werten zurückweichen und mühsam erkämpfte Emanzipation von Religion und Clan abhängigkeit für eine imaginäre und naive Multi-Kulti Welt aufgeben. Der Verlust der öffentlichen Räume ist bereits weit fortgeschritten. Die Erhebung des Kulturrelativismus im Rahmen
des deutschen Gleichheitswahn zur Staatsreason
und eine falsch verstandene Toleranz und übersteigerten Rassismusphobie wird dieses Land innerhalb der nächsten Generation massiv in seiner Entwicklung und Wohlstand zurückwerfen. Statt klare Grenzen aufzuzeigen und Sanktionen auch durchzusetzen, erfolgt eine Relativierung der Rechtsverbindlichkeit von Regeln und Gesetzen, mit der Folge, dass in naher Zukunft die Prinzen diejenigen sein werden, die dieses Recht setzen werden. Momentan schützt uns nur noch in der Mehrheit zu sein. Aber auch das ändert sich massiv.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 4. August 2019 - 10:20

von einer gelehrten Frau sehr und möchte nicht relativieren, sondern nur einen Zusammenhang herstellen, wenn ich zumindest vergleichbare Rituale auch in der "deutschen" Bevölkerung vermute, denn in der Pubertät geht es um Ansprüche an das Geschlecht, um repräsentieren desselben.
Das mag in unterschiedlichen Kulturkreisen je nach Herkunft und Status differieren, auch in Bezug auf die Orte, an dem wir diesem Begehren begegnen.
Es ist nicht ganz verkehrt, hier auch von "Spiel" zu sprechen, an dem übrigens m.E. die Mädchen lebhaft beteiligt sind, man muss aber die Regeln kennen.
Diese haben sich in Deutschland evtl. vor allem seit 2015 verändert, aber es gab sie so auch vorher, sich seit der Ankunft der "ersten" Gastarbeiter in der Bundesrepublik ausdifferenzierend.
Ich hoffe auf Übereinkünfte durch Kulturträger, denn Diversität ist Normalität in großen offenen Gesellschaften.
Jedoch ist Ausdifferenzieren das, was wir sehen, wenn wir in den Nachthimmel schauen und nicht WIR?

Sie wollten nicht relativieren, doch genau das machen Síe. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Alle erfolgreichen Einwanderungsländer haben die unbedingte Unterwerfung Aller unter das geltende Recht zur Lex suprima gemacht. Die Relativierer aller Couleur in unserem Lande verhindern genau das, Deutschland gibt sich auf.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 5. August 2019 - 14:40

Antwort auf von Heinrich Dompfaff

hier z.B. in Europa glaubhaft ansässig, neigen selten zu Angriffs- und Eroberungskriegen, mühen uns jedenfalls um entsprechende gesittete gesellschaftliche Regeln und müssen nicht uns selbst für andere quasireligiös opfern. Schon gar nicht opfern. Das Christentum gibt der Welt Regeln an die Hand, Opfer zu BEENDEN, wenngleich dies, bzw. vieles andere auch mit dem Schwert eingetrichtert wurde
Wenn es andere ausser uns gibt, gibt es andere Orte.
Wenn die anderen überhaupt nicht anders sein müssen, gibt es auch Möglichkeiten für sie, an ihren Orten, eingerechnet großzügiger, verständnisvoller und christlich liebender Hilfe oder INTEGRATION HIER.
Das Univerum besteht nicht aus Europa, in das es hineinfallen müsse, weil "Merkel" am "meisten liebt" und "sich und andere hier am meisten aufzugeben bereit ist", sehr überspitzt gesagt.
Ganz vorsichtig würde ich das als ein "irrsinniges Konzept" bezeichnen.
Naturverständig können Orte kultiviert werden, sich Gesellschaften kultivieren.
Nu?

Sven Heinrich | Mo., 5. August 2019 - 14:48

Antwort auf von Heinrich Dompfaff

Lieber Heinrich,
genau so ist es. Unser Willkommen wird als Schwäche ausgelegt. Das kann nicht gut gehen.....

Ihre freundlichen Ausführungen entsprechen sicher den Tatsachen, wie ja auch Herr Konrad bestätigt.
Die Frage bei den muslimischen Jugendlichen ist aber, wie weit das geht und gehen soll und wie lange wir dem zuschauen. Beispiele sind ja auch die Kinder und Jugendlichen in der Brennpunkten der Parallelgesellschaften, die sehr selbstbewusst der Polizei die "Türe" weisen.
Ich habe Keleks Bücher alle gelesen, auch andere Islam-kritische wie die von Hamed Abdel Samad u.a.
Wenn wir weiter so "tolerant" sind, werden sich die Islamisten , also diejenigen, die einen politischen Islam vertreten, den Scharia-Islam, durchsetzen und selbstverständlich auch deren Frauenbild, wie es Frau Kelek immer wieder deutlich aufzeigt. Und nicht nur sie.

Norbert Heyer | So., 4. August 2019 - 12:42

Die heutigen „Prinzen“ sind in 10 Jahren die „Könige“ in Deutschland. Wir haben keine Werte mehr, die wir diesem Nachwuchs vermitteln können. Merken sie doch ständig, dass die Deutschen zurückrudern, wenn man nur hartnäckig genug sein Ziel verfolgt. Herr Tönnies von Schalke hat in einer Rede locker-flockig den lockeren Umgang der Afrikaner mit der „Nachwuchsförderung“ kritisiert. Daraus hat sich eine Hetzjagd vom Feinsten gegen ihn ergeben, der schon erschreckt zurückrudert. Sind die Äußerungen des ehemaligen Spielers gegen ihn nicht auch Rassismus pur - Großwildjäger, Elefantentöter ... Wir dürfen gerichtlich abgesegnet als „Köterrasse“ bezeichnet werden. Wir sollten uns deshalb nicht über das anmaßende Verhalten der „Prinzen“ wundern, wir selbst haben diese unmöglichen Zustände nämlich nach Kräften gefördert. Ist es in diesem Land schon soweit, dass die „alten weißen Männer“ als Freiwild vorgeführt werden dürfen, während wir schlimme Taten der „Neubürger“ ständig relativieren?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 5. August 2019 - 11:16

Antwort auf von Norbert Heyer

"Ist es in diesem Land schon soweit, dass die „alten weißen Männer“ als Freiwild vorgeführt werden dürfen, während wir schlimme Taten der „Neubürger“ ständig relativieren?"
Um Ihre Frage aus meiner Sicht zu beantworten: "Ja, das sind wir!"
Die Medien sind inzwischen voll davon, wer und was, wie gesagt hat und warum das mal Rassismus, mal Islamophob, mal Genderfeindlich usw. ist.
Diese Parteien und ihre Marionetten verfangen sich selbst aber immer mehr in ihrem eigenen sprachlichen Spinnengewebe. Irgendwann wird der morgendliche Gruß, als "braune" Provokation empfunden, weil auch Nazi's diesen Gruß untereinander entboten.
Besonders jetzt vor den Wahlen wird in unsäglicher Art und Weise, alles und jeder, der kritisch ist, irgendwie mit Vorwürfen überzogen. Immer mehr Menschen müssen sich inzwischen "rechtfertigen" für Halbsätze, für Wortumdeutungen durch die "Guten", wegen einseitiger Berichterstattung zu welchen Themen auch immer. Im Zweifel kommt ein Verbot. Die Ostwahlen drohen.

Robert Müller | Mo., 5. August 2019 - 11:47

Antwort auf von Norbert Heyer

Was Sie da beschreiben ist die von Journalisten gern aufgegriffene Twitter-Blase. Das hat mit der Realität etwa so viel zu tun wie diese Szene im Schwimmbad. Das alles sind Facetten der deutschen Realität anno 2019 oder 2004. Die meisten Menschen kommen damit nur ganz selten in Berührung. Bsw kann man aus der Sprache der im Artikel geschilderten Kindern erkennen, dass das künftige Hauptschüler sind, die sich dann irgendwie durchs Leben schlagen werden. Das sind von der Mentalität her die 60% Erdoganwähler. Es gibt auch andere Türken, ich habe einige von denen in der Schule und Hochschule getroffen. Übrigens, die Gülenbewegung hatte in DE zum Teil deshalb Erfolg, weil sie eine türkische Bildungsbewegung war. Ich denke, viele Türken wollen aus diesem unteren sozialen Niveau raus, doch ist die Glasdecke für sie oft undurchdringlich. Zum Teil hängt das damit zusammen, dass man diese Menschen Erdogan überlassen hat, Union und SPD aber aus unterschiedlichen Motiven.

Thomas Schneider | So., 4. August 2019 - 15:30

... und das vor 14 Jahren. Geändert hat sich seit dem bisher nur, dass mit der AFD eine ernstzunehmende Partei am rechten Rande des Parteienspektrums sich hat etablieren können. Dafür gibt es keine Monokausalität, jedoch speist sich der Schub, dessen sich die AFD erfreut, aus drei Quellen: Angst vor Überfremdung, EURO(pa)-Skepsis und eine richtungslos reagierende Bundesregierung. Eine gelungene Integration ist wirksam gegen die Angst vor Überfremdung. Daher kommt ihr der Schlüssel zu, dass das Zusammenleben gedeihlich funktioniert.
In den ganzen Debatten, die ich habe verfolgen dürfen zu diesem Thema, ist eine Vorstellung stets verdreht. Integration beruht auf Respekt gegenüber dem Land, das aufnimmt, und dem Willen des Migranten sich zu integrieren. Dazu gehört auch, dass man sich als ein Gast verhält, was bei den beschriebenen Kinder, Jugendlichen und Halbstarken wohl nicht der Fall ist. Der lockere wenig autoritäre Umgang wird vermutlich von diesen nur als Schwäche empfunden.

Kurt Walther | So., 4. August 2019 - 21:29

Die Probleme, die mit der Migration verknüpft sind, bewegen mich enorm und bestimmen prioritär mein Wahlverhalten. Es wird mittlerweile in DE von über 3,5 Mio. türkeistämmigen Menschen und ca. 5 Mio. Muslimen gesprochen. Zu Gesicht bekommt man dies vor allem in den größeren Städten. Darüber wird in den Kommentaren ja hinreichend berichtet. In obigen Artikel wird mit einem Auszug aus Necla Keleks Buch von 2005 „Die verlorenen Söhne“ über das Machogehabe türkischstämmiger Jungen in Schwimmbädern berichtet. Gut, dass "Cicero" sich dafür hergibt. Ohne auf Details eingehen zu wollen: Es ist beängstigend, was sich da innerhalb DE abspielt. Mir kommt es so vor, als sei die erfolgreiche Abwehr der Angriffe der Osmanen auf Wien 1529 und 1683 letzthin umsonst gewesen. Ich jedenfalls will hier im Osten keine Verhältnisse wie Berlin-Neukölln oder Duisburg-Marxloh, schon gar nicht eine Verdrängung der einheimischen Bevölkerung - egal wo und wie.
In 4 Wochen wird gewählt.

Hans-Jürgen Schulze | Di., 6. August 2019 - 11:30

Antwort auf von Kurt Walther

Ja, Hr.Walter, Ihr Kommentar gemeinsam mit vielen Anderen zeigt, "das schaffen wir", sondern unsere Neubürger schaffen es nicht, sich in unserer Heimat zu integrieren.
Denen muss man klar und deutlich zeigen, dass sie keine Zukunft bei uns aufbauen können. Diese liegt in ihren eigenen Heimatländern. Dort können und sollen sie ihre Mentalitäten weiterhin ausleben. Die nächsten Wahlen sind deshalb auch nicht als Protestwahlen (AFD) anzusehen, sondern aus der Machtlosigkeit unserer Gesetzgebung gegenüber dieser fremden Kultur. Jeglicher Nachzug noch mehrerer -Mosleme- wird das eh schon bescheidene Verhältnis zu einander negativ beeinflussen.
Ich höre schon jetzt die Ach und Weh Schreie der Verlierer Parteien, "was haben wir nur wieder verkehrt gemacht".
Ich sage Ihnen: weniger Hetze gegen den vermeintlichen Gewinner, mehr dem Volk auf´s Maul geschaut und danach gehandelt wäre Ihnen besser gestanden. Wie in vergangene Wahlen, seit AFD Bestand.

Sven Heinrich | Mo., 5. August 2019 - 14:55

Lieber Herr Walther,
wir haben noch ein Haus in St.Peter-Ording. Es mag sich selsam anhören aber das ist hier wie eine andere Welt. Ich warte immer auf das Wochende , um aus FL fort zu kommen. Deutschland 2019.....Prima, oder ?