Luisa Neubauer
Muss sich Kritik an ihrem Lebenswandel stellen: Luisa Neubauer von „Fridays for Future“/ picture alliance

„Fridays for Future“ - Reinheit predigen, CO2-intensiv leben

Als vermeintlich unschuldige Kinder und Jugendliche gehen die Teilnehmer von „Fridays for Future“ selbst kaum ein echtes Risiko ein. Das unterscheidet sie bislang von vielen anderen Protestbewegungen. Würden Sie sich selbst konsequent einer Konsumscham unterziehen?

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm das Buch „Identitätspolitik“ bei Matthes & Seitz (2023) und „Was vom Glauben bleibt. Wege aus der atheistischen Apokalypse“ bei Klett-Cotta (2024).

So erreichen Sie Bernd Stegemann:

Protestbewegungen haben die Welt besser gemacht. So einfach lautet das Resümee, wenn man auf die wichtigsten Proteste der vergangenen hundert Jahre schaut. Das Frauenwahlrecht, der Sozialstaat, die Abschaffung der Apartheid, die Unabhängigkeit Indiens, die maßgeblich durch den gewaltfreien Widerstand Gandhis erzwungen wurde, und viele andere Proteste haben die gesellschaftlichen Entwicklungen sowohl beschleunigt als auch ihre Richtung zum Guten beeinflusst. 

„Fridays for Future“ scheint gerade in diese Dimension der maßgeblichen Veränderungen vorzudringen. Weltweit gehen vor allem junge Menschen auf die Straße, um den Klimawandel nach ganz oben auf die Liste der Dringlichkeit zu setzen. Ich stimme dieser Agenda und auch den Mitteln des Schulstreiks ausdrücklich zu. Doch was ist es dann, was mich von Tag zu Tag mehr an „Fridays for Future“ stört? 

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helmut armbruster | So., 28. Juli 2019 - 10:14

die sind noch viel gefährlicher als jeder Klimawandel.
Die Arsenale der Großmächte sind voll von diesen Waffen. Möchte-gern-Großmächte und Terroristen streben ebenfalls danach. Niemand kann sagen wie erfolgreich sie schon sind.
Feststeht, dass deren Vernichtungskraft ausreichen würde um die Erde mehrfach zu zerstören mitsamt allem, was auf ihr lebt.
Ein dummer Zufall, ein Missverständnis oder enthemmter Fanatismus würden ausreichen das Arsenal zur Explosion zu bringen...und das wär's dann gewesen.
Dagegen ist der befürchtete Klimawandel eine Kleinigkeit. Die Chancen ihn zu überleben, sollte er tatsächlich eintreffen, sind groß.
Die Chancen eine ABC-Eskalation zu überleben sind gleich Null.

gerhard hellriegel | So., 28. Juli 2019 - 10:15

Ach, die 68-er-proteste kamen daher, dass "das kindliche Wollen stark beachtet wurde"? Wer damals dabei war, war mindestens 20 jahre alt, mithin ein kriegs- oder nachkriegskind. Glaubt jemand im ernst, dass deutsche eltern im jahre 45 ihre erziehungsmethoden geändert hätten? Absichtlich falsch.
"Wenn alle wichtigen Stimmen des Landes ihnen recht geben," dann gehen wir nach Hause? Absichtlich naiv.
"Mit dem Klima kann man nicht diskutieren." Damit ist doch nicht gemeint, dass man der Sprecher des Klimas sei, sondern, dass das politische Verfahren des Kompromisses hier nicht funktioniert. Absichtlich unterstellt.
Ergebnis: statt über das klima diskutieren wir jetzt über greta.

Rotmann Jens | So., 28. Juli 2019 - 11:15

Wir haben das ohne viel Worte geregelt. Unseren beiden Töchter, im Fridays for Future Modus, haben wir ihre Ansprüche auf ihre eigenen Forderungen reduziert. Klamotten werden auf getragen, Handy's werden erst nach Total - Crash ersetzt, ansonsten Bus + Bahnen sind in 20 Minuten erreichbar usw.
Vom Klimawandel und Hitzeperioden spüren wir seitdem nicht mehr viel - er wurde durch eine frostige Stimmung im Haus ersetzt ;-)

Klasse Maßnahme, genau so muss das laufen. Die frostige Stimmung sitzen Sie aus, machen Sie sich keine Sorgen.

Herr Rotmann. So kann man die Hitze wandeln! In dem man im Kleinen, Theorie in Praxis umsetzt. Aber meist ist der Versuch schon erfolgreich um heiße Köpfe abzukühlen.

wenn man die Konsequenzen seines Redens selbst ausbaden muss, sieht man es plötzlich mit anderen Augen:
wenn man einer grünen Gutelaune-Scheuder Schulze die Wochenendflüge mal eben so in die USA untersagt und Eis im Plastikbecher mit Plastiklöffel verbietet; grünen Politikern die großen Autos (maßlose CO2-Schleudern) mit Chauffeur streicht und das Radl verordnet, sieht das Moral-Elite-Dasein auch gleich mal viel unattraktiver aus, wetten??? Wasser predigen und Wein saufen hört dann ganz schnell auf!

Vielleicht vermitteln Sie Ihren Töchtern auch noch den Spruch von Galileo Galilei, der seine Erkenntnisse nicht widerrufen wollte und lieber den Schierlingsbecher nahm:
"die Natur ist unerbittlich und unveränderlich und es ist ihr gleichgültig, ob die verborgenen Gründe ihres Handelns den Menschen verständlich sind, oder nicht."

Ralf Rüßeler | So., 28. Juli 2019 - 11:58

Sehr geehrte Damen und Herren.
Danke Cicero, für Ihre klare Darstellung der Realität ,wie sie ist . Die Natur ist knallhart und gleichzeitig Butterweich.
Kontaktieren kann ich diese Aktivistin Neubauer nicht ,weil sie sich ja schon in der Art vor der Öffentlichkeit abschottet.
Mir ist es nicht möglich via Telefon oder Brief meine Kritik an sie zu richten. Wir sind wenn überhaubt alle am Klimawandel schuld und noch beteiligt und ich gerne diese kleinen Menschen ,die ja schon als "Heilig" dargestellt werden ,Scheinheilig sind die allemal und was dagegen machen? Keine Plastiktüten kaufen reicht meines Erachtens nicht.Die Reisen,fahren Auto,benützen Kühlschränke,Flugzeug und was alle Kinder nicht wissen wollen,dass eine E-Mail so viel Strom braucht wie ein Einfamilien Haus an einem Tag!
Damit die eben Nachrichten verschicken können braucht es Infrastruktur ,Server,Computer usw..also diese "Reinen Kinder" sich selbst damit die Welt zerstören. Vorbilder braucht es.

Ich hoffe, dass ich mich ausreichend artikulierte.
Nein, das wußte ich nicht.
Ich bin geschockt.
Können Sie das mit den mails einmal näher erläutern?
Wie ist das bei E-Sport?
Moment, die Infrasruktur wird einmal gebaut und dann gewartet.
Wieviel CO2-Ausstoss verursacht eine mail?
Wieviel der Briefetransferdienst?
Ich bevorzuge Obst und Gemüse aus unseren Breiten.
Ich erkenne und respektiere, meist schmecke ich auch das Reifen in anderen Regionen.
Urlaub mache ich gerne dort, wo ich mich mit der Bevölkerung verständigen kann, Dinge entziffern kann.
Fragte mich jemand, Du schaust so gerne Tour de France/Giro d´Italia etc. und Barnaby, vermisst du das Reisen dort?
Ich war dort, vor allem hier in meiner Umgebung und vermag dann auch schon mal zu generalisieren.
Die Venus ist nicht für Menschen bewohnbar, noch nicht.
Langfristig hoffe ich auf einen universellen Klima"rück"wandel.
Eine kühne These:)
Aber warum kann ich mir das vorstellen, bzw. wünsche "Entschleunigung"?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 29. Juli 2019 - 12:12

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Frau Merkel "zurechnen"?
Es hat mich genervt, wenn es in der EU immer hiess Merkel hier, Merkel da, wo doch die Leute für die EU gewählt oder entsandt waren und meines Wissens Herr Juncker Kommissionspräsident war.
Ich finde, wir hatten evtl. genug CO2-Ausstoss, "verursacht" durch Frau Merkel.
Andere wollen auch einmal politisch "atmen".
Und beschränken sich dann hoffentlich auf die Ämter, für die sie gewählt wurden und benötigen dann vielleicht auch nicht "Gott" zur Legitimation?
Für andere Ämter wurden andere in dieser Zeit der überspitzt "Welltallmissionen" gewählt.
Hegel fragte, warum läuft die Weltgeschichte nicht in einem Nu ab, ich nie, denn ich sehe viele Menschen an vielen Orten, erklärte mir Orte als lebende Strukturierungen überhaupt so und hätte niemals auch nur einem meiner vielen Verwandten sagen mögen, lass mal, ich mache das schon alles, mehr braucht es nicht.
Sah jetzt erst die Filmtragödie "Farinelli", zusammengesetzte Mann/Frau-Stimme, DIE überirdisch KLINGEN.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 28. Juli 2019 - 12:54

studiert?
Was für ein `entsetzlicher´ Artikel, den ich bis jetzt genau zu einem Drittel gelesen habe.
Warum?
Genau da steht, was sich einprägen soll, meist noch in der Überschrift.
Herr Stegemann, lassen Sie bitte die Kinder und Jugendlichen in Ruhe und träumen SIE nicht davon, wie die "ohne Waffen den Reichstag stürmen"?
Für mich liest sich dieses erste Drittel des Artikels wie eine Agitation in Richtung "PASSIVE GEWALT".
Machen SIE doch selbst etwas und lassen SIE doch bitte das Gerede von der """Klimakanzlerin""".
Fällt Asse in deren Zeit als Umweltministerin etc?
Fff mag "gefördert" worden sein, damit Frau Merkel stumm bleiben oder zu einer "Ruption" ansetzen kann.
Klima war in der DDR nicht wirklich ihr Thema, auch nicht, als sie und ihr Mann in den USA? waren, nach der Wende?
KLIMA ist das VERDIENST der GRÜNEN und der SPD, der sie nicht selten entwuchsen.
Ich würde mir eher statt Merkel Neuwahlen wünschen, damit Fff NICHT "gewalttätig" wird und Politik authentisch.

Ich bitte Sie nicht zu vergessen, dass ich während des RAF-Terrors so in meinen 20ern war, Politik, vor allem auch diejenige, die hin- und wieder auf die Strasse ging, recht nah verfolgte oder mittat und NIE STEINE WARF.
Ich hoffe, dass ich mich klar ausgedrückt habe.
Flugblätter verteilen, hinter Ständen stehen, demonstrieren, in politischen AGs mitarbeiten, im Gewerkschaftschor mitsingen, ganz kurz:)
Nun sah ich diese Kinder, natürlich? in Begleitung Erwachsener, auf einem Flughafen von einer Empore aus irgendetwas werfen, ich hoffe sehr Flugblätter, möchte aber daran erinnern, dass die "Weisse Rose" dies tun musste, um unerkannt bleiben zu können.
Stress am Flughafen, überhaupt zu Beginn der Ferien und dann "beworfen werden"...
Liebe Kids, versucht das mal bei kilometerlangen Staus auf Autobahnen und nehmt evtl. lieber Personenschutz mit?
Es ist ein Unterschied, ob ich Flugblätter anbiete, vor der Uni fand ich wiederholtes Neinsagen oft nervig oder ob ich werfe!
TRANSPARENTE

Zitat aus Ihrem Kommentar: „Ich würde mir eher statt Merkel Neuwahlen wünschen, damit Fff NICHT "gewalttätig" wird und Politik authentisch.“
Legitimiert das GG Gewalt, wenn die Politik nicht dem Wunsch demonstrierender Bürger folgt? Unsere Demokratie und die Gesetze geben vor, dass alle 4 Jahre die Zusammensetzung unseres Parlamentes gewählt wird und die angekündigten Vorhaben umsetzt werden. An einen schnellen Kohleausstieg kann ich mich nur bei den Grünen erinnern und die haben unter 10% der Mandate. Jetzt diese Politik zur Vermeidung von Unruhen als vorrangig zu fordern, damit die FfF-Jugendlichen sich nicht radikalisieren, finde ich seltsam. Ich kann nicht einmal einschätzen, ob diese Forderung der Mehrheit (auch der Jugendlichen) entspricht.
Ich folge da mehr dem Autor, der die Jugendlichen auffordert, bei sich selbst mit dem CO2-Sparen zu beginnen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 30. Juli 2019 - 11:19

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Ich glaube auch, dass die Mehrheit der Jugendlichen konstruktive Politik wünscht.
Sind das die Jugendlichen der FfF-Bewegung?
Solche Worte wie die Ihren würden einer CDU/CSU- überhaupt -Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gut zu Gesicht stehen und auch, dass diese konstruktive Politik in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD verankert wurde.
Dass die Jugendlichen keine Angst zu haben brauchen, WEIL die Politik die Probleme seit Jahrzehnten verstanden hat und Klima nicht nur eine Frage des Jahres 2019, gewissermassen der Bewegung FfF ist.
Gandhi "vertrieb" die Engländer aus Indien, was genau soll so ein Vergleich?
Ich bleibe bei meiner vorläufigen Kritik am Autor, dem ich einen Anlauf zu einem offenen Brief an die Koalition von CDU/CSU und SPD wünsche.
Wegen Gandhi kam ich auf die völlig unnötige Idee, dann doch lieber den Jugendlichen zu "willfahren", als "Unruhen" im Land zu riskieren, dabei gehört diese Regierung auch zu unserem Land.
Ich warne dennoch vor einem FfFHype

Achim Koester | So., 28. Juli 2019 - 13:13

Die Formulierung "Stellvertreterin des Klimas auf Erden" finde ich sehr zutreffend, zeigen doch die FfF Bewegung und mindestens eine Religion unübersehbare Parallelen:
- die Selbsternennung bzw. mediale Ernennung zur Stellvertreterin auf Erden
- die bei Nichtbefolgen der Heilslehre drohende Apokalypse
- die Inquisition in Form der DUH mit dem Großinquisitor Resch
- und nicht zuletzt die Ausgrenzung der Klimaskeptiker als "Ketzer"
Das Erfolgsmodell ist nicht neu, hat sich aber seit 2000 Jahren bewährt.
-

Petra Horn | So., 28. Juli 2019 - 13:26

Diese Kinder können sich nur deswegen guten Gewissens auf ein moralisches Podest stellen, weil die Erwachsenen, vor allem die Eltern, diesen keine Vorgaben mehr machen / wollen / können.
Man hat Angst ihnen zu sagen, was sie tun sollen, man hält sie von den Realitäten des Lebens fern.
Das zerbrechliche Gebilde, welches unsere Zivilisation darstellt und die Fundamente, auf die es sich gründet, blendet man aus.
Nur vor diesem Hingrund ist die gewissenlose und selbstgerechte Inszenierung der FfFs möglich.

Auch eine Art, den Mut des Nachwuchses, für die eigene Zukunft auf die Straße zu gehen, zu kommentieren. Andererseits: Welche Wahl haben die Jungen? Auf die Alten ist offensichtlich kein Verlass. Denen scheint es egal, wenn die Zukunft der geprägt ist vom Versagen dieser, gleich ob politisch oder sonst motiviert. Oder sollte man sagen: Sie wissen es halt nicht besser? Klammern sich daran fest, dass es sich beim menschengemachten Klimawandel nur um eine "grüne" Lüge handelt? Denn bequem und unwillig, ja unfähig die Verantwortung zu übernehmen und schon gar nicht bereit, sich einzuschränken, muss es ja eine Lüge sein, möglichst noch eingefädelt von dunklen Mächten - denn wie sonst sollte man später sein eigenes Versagen vor seinen Kindern rechtfertigen? Wir haben von nichts gewusst - der Standardspruch, der im Grunde nur zeigt, dass auch jetzige Generationen erstarrt sind, so wie es früher schon der Fall war. Und obendrein die, die für ihre Zukunft streiten, dafür verurteilen? Arm.

Petra Horn | So., 28. Juli 2019 - 13:37

Der Autor stimmt der Agenda zu.
Doch was ist denn die Agenda eigentlich?
Daß die Kinder weiter den Wohlstand genießen können, den ihre Eltern und deren Eltern erarbeitet haben?
Soll es tatsächlich darum gehen, nur noch Energie aus Solarzellen, Windrädern und eventuell der Wasserdialyse zu verwenden?
Wie wir wissen, macht dabei weltweit niemand mit.
Alle Länder, die keine Kohle und kein Gas mehr verwenden wollen, setzen auf Atomkraft.
Die meisten Länder tun dies aber auch nicht. Sie bauen Gas- und Kohlekraftwerke in großem Stil.
Warum tun sie das? Weil sie wissen, und wir sollten es auch wissen, verdrängen es aber wie so vieles, daß Industrie und damit Wohlstand zuerst auf einem (kapitalistischen) Anreizsystem, zweitens auf Erfindungsreichtum und gleich danach drittens auf möglichst günstiger Energie beruhen. Keines der Schwellenländer will auf Wohlstand verzichten. Wahrscheinlich gäge es blutige Aufstände, wenn man den Indern das sagen würde.

Gisela Fimiani | So., 28. Juli 2019 - 14:52

Ich stimme dem „Mittel“ des Schulstreiks nicht zu. Die Gründe dafür benennen Sie treffend selbst. Es geht um Dialektik, die von den Schülern offenbar (noch) nicht verstanden wird. Das Denken des „sowohl als auch“. Das Durch- und zu Ende Denken, das sowohl Konsequenzen als auch Verantwortungsbewusstsein im Blick hat. Der Klimawandel könnte vor allem dazu dienen, jungen Menschen Lust zu machen auf die Anstrengung des eigenen, kritisch rationalen Denkens, auf die Verteidigung des überzeugenden Argumentes, auf eine wirklich „erwachsene“ Haltung, die immer den Zweifel, vor allem den Selbstzweifel impliziert. Stattdessen werden diese Nicht-Erwachsenen von politischen Ideologen instrumentalisiert, deren Interessen das „totalitäre“ Klimaargument verwirklichen soll. Die Argumente jener ebenfalls Denk- und verantwortungsverweigernden Nicht-Erwachsenen sind die Vorbilder der FfF Schüler. Die Ziele jener könnten die „verwöhnten Kinder“ dereinst (als Erwachsene) erschauern lassen.

Bernd Muhlack | So., 28. Juli 2019 - 15:28

Etwas lang, gleichwohl sehr gut!

Meine Mutter wurde kürzlich 85; ich schenkte ihr (u.a.) das Buch "Kindheit unter Hitler", von Loki u Helmut Schmidt herausgegeben.
"Ja, so war es wirklich" sagte sie nach der Lektüre (sie ist geistig topfit!). Lassen wir ihre Kriegskindheit, Nachkriegsjugend einmal außen vor.
Ja, jede Generation hat ihre Revoluzzer, Themen zur Weltrettung oder so etwas, mit Peanuts gibt man sich in diesem Alter nicht zufrieden.
Herr Stegemann, Sie analysieren diese aktuelle Ambivalenz, gar Heuchelei (?) sehr gut. Diese Bewegung ist "fremdgesteuert", das hat mit Verschwörungstheorien nichts zu tun. Die DUH ist ein ebensolcher "Spaltpilz", wenn ich so sagen darf.
Und unsere Kanzlerin findet all das rautierend TOLL: "Klimakanzlerin?" Sie tanzte nur einen Sommer lang!

Es gibt die These, dass "Ärmere" weniger klimaschädlich seien, denn "Wohlhabende".
Herr Stegemann: SGB-2-Bezieher ("Hartzer") brauchen "Konsumverzicht" nicht zu unterschreiben - also die Ehrlichen!

Maria Fischer | So., 28. Juli 2019 - 15:43

Die FfF Bewegung und ihre „Doppelmoral“ Vertreter hätten in Deutschland niemals einen so großen Anklang gefunden, wenn sie nicht von Frau Merkel, Herr Steinmeier, den Grünen und den ÖR Medien als real existierendes Ablenkungsmanöver zum Versagen in der Migrationspolitik benötigt würden.
Wenn Du für Klima..... bist, dann bist Du auch kein Nazi...!
Der „Doppelmoral“ Staat Deutschland schafft mit diesem zum Staatstragenden erklärten Klima/Thema eine „Burgfriedenpolitik“ die sich gnadenlos jeder Kritik entzieht.
Jede Wettervorhersage, ein politischer Appell!
Jeder der aufmuckt, politisch „tot“.
Mit den rational zu lösenden Umweltproblemen haben diese Vorgehensweisen wenig zu tun.

Josef Olbrich | So., 28. Juli 2019 - 16:41

Mit dem Klima kann man nicht diskutieren - wie wahr. Es lässt sich auch nicht von Menschen in die Schranken weisen, Proteste hin oder her. Und die FfF Veranstaltungen sind mehr ein Event, die, so glauben die Veranstalter, durch eine Abwesenheit des Unterrichts mehr Aufmerksamkeit erzeugen. Nur wir sind nicht allein auf dieser Welt. Wie überzeugt die Glaubensgemeinschaft der FfF Jünger die restlichen Milliarden Menschen auf dem Globus, die den Annehmlichkeiten unser sozialen Errungenschaften entgegenfiebern?

Wolf-Dieter Hohe | So., 28. Juli 2019 - 18:24

... da haben Sie mir, ungenehmigt, meine Gedanken niedergeschrieben, Herr Stegemann
>>> dito Politik
Worte
- ohne Gewähr
Wortsinn
- siehe aktualisiertes Wortgutachten
Risiko
- fehlende passiv Legitimation, s. Auftraggeber
Haftung
- trögt gemeinsames Protokoll
Strafverfahren
- Richter selbst eingesetzt
Schandpfahl
- Installation verboten
Brandmarkung
- Stadtschreiern die Glocken weggenommen
Moral
- variiert
Haftung
- freigestellt, s. Vertragspartner
Schadenersatz
- Interpretation der Worte s.o.

dieter schimanek | So., 28. Juli 2019 - 18:31

Man muß einfach mal auf dem Teppich bleiben. Über den Wirkungsgrad deutscher Klimapolitik wurde schon genug diskutiert. Weltweit gleich null. Zudem sind die Schüler die auf die Straße gehen, eine absolute Minderheit. Bei der großen Mehrheit der Jugendlichen stehen andere Interessen im Vordergrund. Die Berichterstattung hat die paar Demos parallel zu grün hochgejubelt. Die Politik weiß das und reagiert verbal positiv, das war`s dann aber auch. Ich gönne den Jugendlichen die verlängerten, nutzlosen Wochenenden

Günter Johannsen | So., 28. Juli 2019 - 19:48

dass man hier so nach links außen abdriftet!

Gerd Runge | So., 28. Juli 2019 - 21:16

Revolution ohne Rückwirkung auf das eigene Befinden.
Nur am Rande:
Wir haben in Lübeck eine Freifläche in exponierter Lage.
Die wird insbesondere zu Kerntagen (z.B. Himmelfahrt) für allgemeine Nutzung freigegeben. Grillen+ z.B.
Ich unterstelle, ausnahmslos von jungen Leuten genutzt.
Nach solchen Tagen sieht die aus wie eine Müllhalde.
Mir ist bewust, nicht alles über einen Kamm scheren zu dürfen.

Norbert Heyer | Mo., 29. Juli 2019 - 06:22

Die Jugend hüpft für ihre Zukunft - die Welt geht bekanntlich in wenigen Jahren unter. Wir müssen weniger produzieren und konsumieren. Alles muss jetzt schnell, schnell gehen - ohne Rücksicht auf Verluste. Mama bringt das behütete Kind mit dem SUV zur Schule, fliegen mit den Eltern in den Urlaub, das Handy ist immer aktuell und modisch
sind sie auf neuestem Stand. Sie sind geschickt manipuliert auf eine falsche Schiene geschoben worden. Wir haben viel größere Probleme als den Klimawandel: Überbevölkerung, Migration, EURO und ihre persönliche Zukunft in einer sich rasant verändernden Heimat. Die Reaktion der Politik ist so lasch und devot, dass die jungen Menschen von hier keine Lösung erwarten dürfen. Anstatt mit der Jugend zu diskutieren und auch die Grenzen der Möglichkeiten aufzuzeigen, wird hilflos agiert. Nur die Grünen kennen den Weg: Deindustrialisierung, den Weg in Verzicht, Armut und Chaos, ohne positive Auswirkung auf das Klima - eben Hysterie pur und Ende des Wohlstandes.

Stefan Jurisch | Mo., 29. Juli 2019 - 08:54

warum diese Proteste einfach unglaubwürdig sind. Natürlich ist die Grundidee nicht falsch, dass alle etwas für Umwelt und auch das Weltklima tun müssen. Und es gibt sicher auch Möglichkeiten, dies zu tun. Aber das Auftreten der FfF-Religion, insbesondere einzelner Vertreter und allen voran Prophetin Greta, ist an Arroganz kaum noch zu überbieten. Alle sind Schuld, wir aber nicht, wir weisen nur drauf hin.
Jaja, machten sich betreffende Personen nur mal Gedanken darüber, dass z.B. allein ihr bevorzugtes Kommunikationsmittel, das Internet, weltweit bereits den Strom von 40 Großkraftwerken auffrisst, wie sieht es dann noch mit der Schuldzuweisung aus. Flugreisen im Interesse des Klimas (z.B. Neubauer), genauso unmöglich. Von immer den aktuellsten (Billig)klamotten ganz zu schweigen. Aber es ist immer dasselbe: einige Tiere halten sich immer für besser als die anderen. Und das gilt hier ganz genauso.

Klaus Funke | Mo., 29. Juli 2019 - 09:21

Wie einst im 13. Jahrhundert, als der Kinderkreuzzug initiiert wurde (der Monate später kläglich scheiterte!), ist es auch jetzt höchst verantwortungslos, Kinder und Jugendliche zu instrumentalisieren. Und man tut das mit psychologischem Raffinement: "Ihr seid für nichts verantwortlich! Die Schuld liegt bei den Älteren!" Dabei werden Ursachen und Veränderungschancen des Klimawandels populistisch vergröbert oder ausgeblendet. Für mich eine gut geölte PR-Show, bei der am Rande wahnsinnig verdient wird. Allen voran die Eltern der kleinen Schwedin. Für die Politik vor allem ein Mitnahmeeffekt. Da kann mann so wunderbar den Gutmenschen herauskehren - wie unsere Mainstream-Surferin Angela Merkel. Ich bin von dieser ganzen Aktion angewidert. Meine Enkel (16 - 18 Jahre) sind dahinter gekommen. Sie machen nicht mit. Indes, schon gibt es in den Schulen Streit, zwischen Klimabewegten und Normalschülern. "Der darf schwänzen - ich nicht!" So trägt man das Gift der Spaltung bis hin zu den Kindern.

herbert binder | Mo., 29. Juli 2019 - 21:12

Antwort auf von Klaus Funke

Zu diesen schon erstaunlich weiten Enkeln möchte ich Ihnen
gratulieren, lieber Herr Funke. Ich bin übrigens fest davon
überzeugt, daß eine deutliche Mehrheit der jungen Menschen
diesem ganzen Budenzauber ablehnend, zumindest aber
skeptisch gegenübersteht. Nur bleiben die leider unsichtbar.
Wofür oder gegen was könnte in absehbarer Zukunft noch
gestreikt werden, wo wir doch gerade so schön dabei sind?
Vielleicht mittwochs. Ein naheliegendes und brennendes
Thema wäre das Altern. Im Grunde auch anthropogen.
"Möge uns auf ewig unser Babyface erhalten bleiben."

Wolfgang Tröbner | Mo., 29. Juli 2019 - 09:26

2019 fällt der „Erdüberlastungstag“ auf den 29. Juli. Keine Generation hat allerdings jemals mehr Ressourcen verschwendet als die heute 20- bis 40-Jährigen und die noch Jüngeren. Daran sollte in den Zeiten der Klimahysterie auch und gerade durch Friday for Future erinnert werden. Meine Generation (ich bin gerade Rentner geworden) hat jedenfalls nie so viel Energie, Lebensmittel, Bodenschätze etc. sinnlos vergeudet wie die Jungen. Nahezu jeder Junggesellenabschied führt nach Mallorca, jeder Abiturient fliegt nach Australien, Klamotten werden nach 1- bis zweimaligem Gebrauch nicht gewaschen, sondern weggeworfen, immer das neueste Handy. Und man schaue sich die heutigen Kinderzimmer an - Berge von Spielzeug, mit denen die Kinder aber nie spielen. Und man muss nur einmal mit jüngeren Menschen ins Restaurant gehen, um zu sehen, dass bei denen der größte Teil des bestellten Essens in den Abfall wandert. Und die Jungen wollen mir ensthaft einreden, dass wir ihren die Zukunft klauen?

Henning Magirius | Mo., 29. Juli 2019 - 16:28

Wie der Strom, so auch das Geld: Irgendwo muss es ja herkommen. Bei Frau Neubauer sieht das so aus: Sie ist bei der entwicklungspolitischen Lobby- und Kampagnenorganisation ONE als Jugendbotschafterin tätig. ONE wird („u.a.“) von der Open Society Foundation finanziert. Damit ist genug zur finanziellen Absicherung aller Aktivitäten vorhanden. - Hinweis: Diese Angaben sind per google den offiziellen Webseiten der genannten Organisationen sowie Wikipedia entnommen.