Heinz-Christian Strache
Ist Heinz-Christian Strache als Vizekanzler in Österreich noch tragbar? / picture alliance

Heinz-Christian Strache - In der Falle ohne Ausweg

Ein Video entpuppt sich als Alptraum für Heinz-Christian Strache, Vizekanzler in Österreich und Chef der FPÖ, aber auch für Kanzler Sebastian Kurz, die Regierung und die ganze Republik. Sein Rücktritt war unausweichlich

Oliver Pink

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Oliver Pink leitet das Ressort Innenpolitik bei der österreichischen Zeitung „Die Presse“. Foto: Bruckberger/ Die Presse

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Der deutsche Brachialkomiker Jan Böhmermann meinte im April in einer Videobotschaft aus Anlass der „Romy“-Preisverleihung: Er hänge gerade „ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchenvilla auf Ibiza“ herum und verhandle über die Übernahme der Kronen Zeitung. Was damals absurd klang, hat sich nun als Alptraum herausgestellt: Für den Vizekanzler. Für die Regierung. Für die Republik Österreich.

Auf den ersten Eindruck mutet das Video, das der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung am gestrigen Freitag veröffentlichten, an wie eines jener Videos, mit denen die FPÖ wie schon bei der Nationalratswahl nun auch bei der EU-Wahl augenzwinkernd um Wähler wirbt. Aber es ist nicht ironisch. Es ist jetzt leider ernst.

Für Heinz-Christian Strache spricht nicht mehr viel

Nun kann man die Frage aufwerfen, wie Jan Böhmermann auf die Idee kam, dass auf Ibiza in einer Oligarchenvilla über die Kronen Zeitung verhandelt wird – nie war das öffentlich ein Thema. Oder warum das vor der Nationalratswahl aufgenommene Video nicht vor der Nationalratswahl den beiden deutschen Medien zugespielt wurde, sondern erst jetzt vor der EU-Wahl? Aber all diese Fragen sind nebensächlich.

Die relevante Frage ist: Ist Heinz-Christian Strache als Vizekanzler noch tragbar? Für ihn spricht, dass er in dem Gespräch mit der vermeintlichen russischen Oligarchentochter mehrfach betonte, nichts Illegales tun zu wollen. Das war es dann aber schon. Denn was Strache sonst von sich gibt, macht ein Weiterwirken als Vizekanzler kaum möglich. Er erklärt der falschen Sponsorin, dass sie ihr Geld, das sie der FPÖ zu überweisen gedenke, am Rechnungshof vorbei spielen könne und nicht direkt auf das Konto der Partei einzahlen solle, sondern an einen Verein. So wie es auch andere namhafte Unternehmen machen würden. Auch diese hat Strache nun in die Sache mit hineingezogen beziehungsweise diese werden sich selbst für solch für möglich gehaltene Praktiken ihrerseits rechtfertigen müssen.

Die schwerste Krise der Regierung Kurz

Strafrechtlich relevant wäre dann jedenfalls ein anderer Punkt: Strache deutet an, Staatsaufträge mit „Überpreis“ – also zu Lasten des Steuerzahlers – vergeben zu können. Im Falle des Falles.

Nun geht es um seinen eigenen Fall. Die Regierung erlebt in diesen Stunden die schwerste Krise seit ihrer Angelobung. So wie bisher wird es nicht weitergehen. Kann es auch nicht. Die Ereignisse, die am Freitag um 18 Uhr ihren Ausgang nehmen – und für die Regierungsmitglieder, auch die türkisen, schon früher –, stellen eine Zäsur da.

So gesehen könnte die Absetzbewegung der ÖVP von der FPÖ in den vergangenen Wochen und das offensive Buhlen um deren Wähler zuletzt mit der für den Bundeskanzler ungewohnt harschen Kritik an Brüssel, nicht von ungefähr gekommen sein. Möglicherweise wusste Sebastian Kurz schon, dass da etwas auf ihn zurollen würde.

Die Methoden Straches sind die Methoden der FPÖ

Diese Zäsur kann nun mehrere Folgen haben: den Rücktritt des Vizekanzlers und dessen Ersatz durch einen anderen Freiheitlichen. Norbert Hofer beispielsweise. Das würde die Sache aber nur geringfügig besser machen. Denn die Methoden Straches sind letztlich auch die Methoden der FPÖ. Und Hofer müsste sich auch fragen lassen, ob er von diesen Praktiken nichts wusste. Er wäre ja als Infrastrukturminister dann theoretisch für die Abwicklung des „Gegengeschäfts“ verantwortlich gewesen.

Die beiden Hauptdarsteller auf dem Video, Heinz-Christian Strache und Klubchef Johann Gudenus, werden jedenfalls nicht sagen können, sie wussten von nichts. Wie sie nach derzeitigem Stand aus der Sache herauskommen sollen, ist unklar. Das Bekenntnis, nichts Illegales vorgehabt haben zu wollen, gleichzeitig aber alle möglichen Schlupflöcher anzudeuten, wird zu wenig sein.

Die Koalition ist am Ende

Nein, nach derzeitigem Stand, werden sie aus dieser Falle, die ihnen gestellt wurde, die aber ihre Absichten und Angewohnheiten offen zu Tage treten ließen, nicht mehr herauskommen.

Seit Freitag, 18 Uhr, ist die Koalition in ihrer bisherigen Form zu Ende. Es kommt ein neuer Vizekanzler. Ein neuer Koalitionspartner. Oder Neuwahlen.

Dieser Artikel erschien zuerst in der österreichischen „Die Presse“.

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Christa Wallau | Sa., 18. Mai 2019 - 11:43

Für Österreich und seinen Kanzler Kurz ergibt sich jetzt die Chance, aufzuräumen und seine Stellung innerhalb des Spektrums der Politik neu zu definieren.
Strache ist untragbar geworden - ganz gleich, ob er in eine Falle gelockt wurde oder nicht. Das ist klar.
Kein vernünftiger Österreicher wird deshalb aber die gesamte Partei der FPÖ in die Mithaftung nehmen bzw. deren programmatische Ansätze
plötzlich ablehnen.
Was hier wieder einmal kurz aufblitzt, ist die
dunkle, schmutzige Seite des politischen Geschäftes, alles das, was man auf den Hochglanzbildern der Wahl-Plakate und in den Fernsehsendungen eben nicht zu Gesicht bekommt.
Es ist die Parallelwelt dahinter! Und in dieser geht
es wahrlich nicht fein u. hochmoralisch zu,
bei welcher Partei auch immer. Das einzige Prinzip lautet: Man darf sich nicht erwischen lassen!
Ansonsten werden - bis auf Mord - im Kampf um die Macht in Österreich ebenso wie in Deutschland a l l e möglichen Mittel benutzt. Davon bin ich
überzeugt.

Gerhard Lenz | So., 19. Mai 2019 - 16:41

Antwort auf von Christa Wallau

Ein wichtiger Satz! Logischerweise konnte Kurz die Koalition mit der FPÖ auch nicht bei einem Wechsel der Parteiführung fortsetzen. Aber natürlich greift dieser Satz zu kurz. Richtiger wäre wohl: Die Methoden Straches sind beispielhaft für das fragwürdige Verhalten vieler rechtspopulistischer und -rechtsextremistischer Parteien! Man erinnere sich: Weidel, Meuthen und der "ewige Kumpel" Reil zeigen wenig Neigung, die Wahlkampfmauscheleien der AfD aufzudecken. Der AfD-Abgeordnete Frohnmeier ist möglicherweise eine russiche Marionette. Gegen Le Pen in Frankreich und Salvini in Italien wurde bzw. wird ermittel, Le Pen wurde bereits wegen finanzieller Unregelmässigkeiten verurteilt. Noch immer ist nicht bekannt, wer Teile der Vote-Leave-Kampagne der Brexit-Befürworter finanziert hat. Und Russlands mögliche Hilfe - welche Art auch immer - für Trump ist längst noch nicht geklärt. Geht so Patriotismus? Mit finanziellen Schiebereien, evtl. gar Korruption? Schöne Werte, die da verteidigt werden

. . . es war zu erwarten, i welche Richtung Sie diskutieren: Natürlich sind die Korrupten die Rechtspopulisten, kann ja gar nichts anders sein, das war vorauszusehen, wenn man Ihre Beiträge der letzten zeit hier gelesen hat.-
Erinnern Sie sich eigentlich an die Spenaffaire des ehrenwerten Herrn Dr. H. Kohl, da ging es um sein Ehrenwort . . .
War das auch ein Rechtspopulist? - Vielleicht sollten Sie künftig Ihre Beiträge besser durchdenken? - Wünsche eine schöne Woche!

..das im gleichen Atemzug an Herrn Kohl und dessen Koffer erinnert wird.

Nur: Entschuldigt das etwas die Gesinnung der (ehemaligen) FPÖ-Oberen, bzw. die zuweilen höchst anrüchigen Praktikern anderer Rechtspopulisten in Europa?

Mit gleicher Empfehlung wünsche ich Ihnen ebenfalls eine schöne Woche.

Nachrichten für eine alle Facetten umfassende Demokratie nicht einfacher zu beurteilen.
Ich empfand zwar Herrn Kehlmann als vorlaut, nun ja vielleicht seine Jugend, aber erstens hervorragend formuliert und zweitens bedenkenswert.
Das können Sie von mir bei Herr Strache nicht erwarten.
Für mich ist es in einer friedlichen Demokratie nicht erstrebenswert ca. 1/3 der Menschen mit ihren Anliegen auszugrenzen oder vorgreifend aus der Geschichte heraus zu "Verbrechern" zu erklären. da hätten es Alle schwer, Äh ausser den Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen?:) Hoppla, das sind doch eine ganze Menge:)
Dass aber Herrn Strache und evtl. anderen der FPÖ derart die Erinnerung an die "eigene" Geschichte fehlt und das wäre ja noch freundlich interpretiert, das hätte ich nicht gedacht.
Gut wenn AfD´ler*innen (Parteimitglied) wie Frau Wallau um Aufarbeitung bemüht sind.

Vergessen sind die "Affären", die sich in unserem Lande einst abgespielt haben, siehe Spendenaffäre Helmut Kohl, Barschel-Affäre, diverse Affären, in die FJS verwickelt war. Aber all das weiss Herr Habeck vermutlich nicht, weil er dazu zu jung ist. Daher glaubt er, dass solche Dinge nur bei den "Rechtspopulisten" zu suchen sind. Siehe seine Äußerung gestern, dass das davon kommt, wenn man sich mit Rechtspopulisten einlässt. Ein Trottel sondergleichen, der sich vorher besser mal gründlich informiert hätte, als einen solchen Unsinn zu verzapfen.

Mit verbalen Schlägern - zum Glück geht im Internet nur verbal - zu kommunizieren, ist immer wieder kontraproduktiv. Es heizt diese armen Gestalten nur weiter an, zu pöbeln und Propaganda der linksradikalen Szene zu verbreiten!
Schon Kurt Schumacher sagte treffend: "Kommunisten sind nur rotlackierte Nazis. Ihnen ist gemeinsam der Hass auf die Demokratie und der Hang zur Gewalt!"

Ihre selektive Wahrnehmung wird allmählich nervig. Die Widerwärtigkeiten im politischen Geschäft entdecken Sie offenbar immer nur in einer Ecke. Womöglich mangelt es Ihnen ja ebenso wie so manch einem AfD-Sympathisanten an kritischer Distanz zum politischen Geschehen.

Nehmen Sie sich doch einfach mal ein Beispiel an Frau Wallau! Aus jedem ihrer Kommentare spricht Lauterkeit, politische Vernunft und Sachkenntnis.

Robert Hans Stein | So., 19. Mai 2019 - 18:57

Antwort auf von Christa Wallau

Richtig, Leute, die der Sache, für die sie sich engagieren, einen solchen Bärendienst erweisen, wie Strache es getan hat, verdienen die politische Bedeutungslosigkeit. Aber die triumphierende Linke, die über Ihre "Leitmedien" an dem üblen Spiel beteiligt war, ist für mich vielleicht cleverer, nicht aber sauberer.

Bettina Jung | Mo., 20. Mai 2019 - 07:24

Antwort auf von Christa Wallau

Und den hat es bei uns auch schon gegeben, siehe Barschel

Robert Polis | Mo., 20. Mai 2019 - 17:05

Antwort auf von Bettina Jung

Vielleicht findet sich ja nach Jahren zu dieser Affäre auch ein Krimiautor wie Jacques Berndorf mit "Eine Reise nach Genf"?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 20. Mai 2019 - 10:32

Antwort auf von Christa Wallau

...Was hier wieder einmal kurz aufblitzt, ist die
dunkle, schmutzige Seite des politischen Geschäftes,....
Genau, das wissen viele Bürger inzwischen auch. Das ist kein FPÖ - Phänomen, zumal bewusst und gewollt herbeigeführt, was Strache keineswegs entlasten soll. In allen Staaten hat der Lobbyismus Konjunktur und Einfluss. Soll mir doch keiner erzählen, dass das in Deutschland oder bei der EU anders ist. Politiker, die ihr Volk belügen, sind angeblich sonst aber ehrlich und unbeeinflussbar? Im Leben nicht. Selbst die anständigen Politiker, die es vielleicht noch ehrlich meinen, werden bei zuviel Gehör, ganz schnell aus dem Rennen katapultiert. Beispiele kennen wir alle.

gabriele bondzio | Mo., 20. Mai 2019 - 21:36

Antwort auf von Christa Wallau

Ich empfinde den Vorgang genau wie Sie, Frau Wallau. Wer Bockmist anstellt, sollte auch die Konsequenzen tragen, ohne gleich Sippenhaft zu praktizieren.
Zufällig war ich gerade am WE in Österreich zu einer Familienfeier, als die Lunte gezündet wurde. Ich habe da kaum Aufregung unter den Östereichern mitbekommen.Wie ich es gerade in der Presse las. Betrachtet man noch den Fakt, dass das Video nicht brandneu ist, schon ein Weilchen rum lag. Sind die, welche es in Besitz hatten. Noch größere Gauner! Denn es hätte, wenn schon, gleich auf den Tisch gehört.

Christine Lamine | Fr., 24. Mai 2019 - 15:16

Antwort auf von Christa Wallau

dass die deutschen Altparteien selber soviel Dreck am Stecken haben und dies immer mit Rechtsstaatlichkeit überpinseln. Mit vollen Hosen läßt sich gut stinken. Ich denke speziell an die Spenden an Kohl und Schäuble, die bis heute ihres Gleichen suchen. Ebenso die weit verbreitete Vetternwirtschaft von Daniel Günther und Manuela Schwesig, die ihren Verwandten gute Jobs in der Politik ermöglicht haben. Ebenso die endlose Berateraffäre von UvdLeyen, die ihrem Sohn gute Verdienstmöglichkeiten beschafft hat. Oder die Ehefrau von Markus Söder, die mit der Vermietung einer Halle für Flüchtlingsunterbringung viel Geld verdient hat. Oder unsere Justizministerin Katharina Barley, die für 3 bis 7Tsd € einen Minister an Wirtschaftsbosse vermietet hat. Oder die Söhne von Heiko Maas und Ralf Stegner, die bei der AntiFa sind. Oder..oder..oder
Aber kein Mensch hat ein so kurzes Gedächtnis wie der deutsche Wähler.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 18. Mai 2019 - 11:59

Ungeachtet der strafrechtlichen Relevanz, gibt das Video Korruptionsverdacht her und das scheint so zu sein, dann hat Kurz das einzig richtige getan. Er hat Strache einbestellt und klar gemacht, dass er als Vize nicht mehr tragbar ist. Entweder entläßt er ihn oder er tritt zurück. Unstreitig kein schöner Vorgang der Konsequenzen haben muss. Müssen andere davon gewusst haben? Sie können, müssen aber nicht. Muss die Koalition deswegen aufgegeben werden? Aus meiner Sicht nein. Bei der CDU wurde seinerzeit wegen der jüd. Vermächtnisse und etlichen gleichgelagerten Skandalen auch nicht die Koalitionen aufgekündigt. Mir wird der Aspekt Böhmermann und seiner frühen Kenntnis und jetzigen Erstveröffentlichungen etwas zu schnell zur Seite geschoben. Bei aller Phantasie die man haben kann, ist der angeblich "Joke" von B. doch so konkret, dass da offensichtlich bewusst bis vor den Wahlen gewartet wurde, um ÖVP und FPÖ zu schaden. Ich erwarte aber auch ein klares Statement der FPÖ zu diesem Fall.

Wolfgang Tröbner | Mo., 20. Mai 2019 - 10:51

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

dass mit der Veröffentlichung dieses Videos so lange gewartet wurde. Will da jemand Einfluss auf den Ausgang der Wahlen nehmen? Sonst sagt man doch immer, dass würde Putin so machen ...

Klaus Funke | Sa., 18. Mai 2019 - 12:28

Das ist kein Journalismus. Das ist kriminell. Aber die Absicht ist klar. Spiegel und Süddeutsche, dieses linksgrüne Kartell, wobei der Spiegel ist ja weiter nichts als ein BILD-Zeitungsderivat, mischen sich ein und wollen Politik machen. Ihre journalistischen Pflichten sind durch mafiaartige Methoden abgelöst worden. Im Jahre 2017 wurde dieser "Spionage- und Diffamierungsclip" gedreht, jetzt veröffentlicht, kurz vor den EU-Wahlen, wo der nationale Block stärkste Kraft werden könnte - aber es nicht werden darf, weil Linksgrün es verhindern möchte. Die FPÖ soll alle juristischen Mittel ausschöpfen und hoffentlich hält die ÖVP zu ihrem Koalitionspartner und lässt sich nicht bluffen. Denn das Ganze ist ein grandioser Fake und ein einzigartiger Bluff. Dumm nur, Strache hat sich reinlegen lassen. Da war er übereifrig und hat sich hinreißen lassen. Ohne nachzudenken, alle Sicherheitsbedenken außer acht gelassen. Das ist fahrlässig. Ja, und auch ein bisschen dumm... Die Absicht indes - klar!

Gerhard Lenz | So., 19. Mai 2019 - 16:17

Antwort auf von Klaus Funke

Nicht die wirklich "bemerkenswerten" Gedankengänge eines rechtspopulistischen Politikers sind also zu beanstanden, sondern diejenigen, die ihn zu seinen Aussagen verleitet haben!
Die klassische Umkehr des Täter-Opfer-Prinzips also, um einen Hoffnungsträger der Rechtspopulisten und -extremisten zu entschuldigen!
Klartext: Nutzt man den Duktus der Rechten, dann kann man Strache nur als "Volksverräter" bezeichnen - als jemanden, der zur Manipulation der Massen Kontrolle über die am meisten gelesene Tageszeitung Österreichs erlangen will, und dafür einem scheinbar finanzstarkem, ausländischen Komplizen finanzielle Einkünfte zu Lasten des österreichischen Volkes verschaffen will.
Schöner Patriotismus...

... wissen, welche Methoden die Stasi anwendet. "Lockvogel-Methode" ist nun mal eine von vielen perfiden und menschenverachtenden Stasi-Methoden, Lenz. Warum tun sie so, als ob sie das nicht wüssten???

Bettina Jung | Sa., 18. Mai 2019 - 16:11

Gibt es schon so lange es Politik, Kirche und Gesellschaft gibt. Es gibt sie in der Wirtschaft und bei Verbänden. Wer dies bestreiten will, ist entweder naiv oder unwissend. Prominentes Beispiel sind die Beraterverträge im Verteidigungsministerium, die NGOs und deren Finanzierung und vieles mehr. Der Hintergrund dieses Videos und die Rolle dieses GEZ Trolls Ist mindestens so beschämend, wie das Agieren der Akteure. Aber ich habe schon zu viel gesehen, als dass ich überrascht wäre. Besonders auffallend, wie die Pharisäer nun aus ihren Löchern kriechen und von ihren eigen „Werten“ schwafeln. Ein Club of Rome Spendensammler, der ein autistisches Kind für seine Zwecke missbraucht, um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen. Strache ist zurückgetreten, das musste sein, aber es bleibt ein schmutziges Schmierentheater, das hier von Spiegel und SZ aufgeführt wird. Beide Blätter sind in einem ähnlichen Zustand wie die EU. Gute Nacht

Ja, liebe Frau Jung, diese durchschaubare Inszenierung vor der Europawahl
kann nur bei denen noch im beabsichtigten u. ersehnten Sinne wirken, die n i c h t s begriffen haben von dem, was sich in der realen Welt der Politik und der Wirtschaft überall täglich abspielt. Leider gibt es jedoch immer noch viel zu viele von diesen Naiven, besonders in Deutschland.

Wir wollen hoffen, daß der Schuß immerhin bei so vielen Leuten nach hinten losgeht, daß sich die Initiatoren dieses perfiden Coups nicht so richtig über ihren "Erfolg" freuen können. Er ist ohnehin in meinen Augen ein Zeichen von äußerster
Angst, die ideologische Vorherrschaft zu verlieren, wie dies ja in den USA zum Entsetzen der Linken geschehen ist -
eine Art von Gifteinsatz im Endkampf.

Schmutziges Schmierentheater? Was meinen Sie? Straches offensichtiche Verachtung für die Demokratie? Die Absicht, willigen (russischen) Komplizen Aufträge zu verschaffen, die vom österreichischen Steuerzahler finanziert werden - mit dem Zweck, die vollständige Kontrolle über die am meisten gelesene österreichische Tageszeitung zu erreichen? Strache ist ja nicht irgendein Partei-Hanswurst; er ist (war) Partei-Vorsitzender, Gudenius sein vermuteter Nachfolger. Strache das Opfer? Mit ist immer noch nicht klar, wer Strache zu seinen konspirativ-korrupten Gedankengängen "gezwungen" hat, denn eins ist klar: Оhne Straches leichtfertig geäusserte Übelegungen gäbe es kein Video und keine Krise.
Das alles ist natürlich höchst blamabel für Ihre AfD. Meuthen sprach von "singularer Aktion" - also Einzelfall, ein Begriff, den man sonst gerne zynisch bei straffälligen Menschen mit Migrationshintergrund gebraucht. Der Bewunderung für die FPÖ in AfD-Kreisen wird dieser Skandal indes kaum schaden.

Immer wieder erheiternd, werter Herr Lenz, Ihre Einlassungen.
Als ehemaliger "Nutznießer" des realen Sozialismus wundere
ich mich über so viele blinde heurige Politiker, Wirtschafts-
leute, gelehrte Professoren und Doktoren, und noch viele an-
dere Mitläufer (dieser Begriff war nach dem Ende der DDR sehr
anrüchig) dieses deutschen Orwellismus und frage:Et tu, Gerhard?
Aber etwas bewundere ich an Ihnen: Ihre Ausdauer. Don Quichotte
hatte die auch.

Kai Hügle | Mo., 20. Mai 2019 - 21:21

Antwort auf von Günter Schaumburg

Ich möchte auch mal eine Lanze für Herrn Lenz brechen: Es ist sicher nicht einfach, fast alleine gegen die hier vorherrschende Meinung anzureden und dabei ständig unterstellt zu bekommen, man lese zu viel taz oder ND oder verbreite linksradikale Propaganda. Manche Foristen leisten hier intellektuell-argumentative Offenbarungseide am Fließband! Insofern empfinde ich die meisten seiner (Lenz') Beiträge als wohltuendes Korrektiv.
Zur Sache: Die Äußerungen Straches lassen sich nicht durch "Dummheit" oder "Fahrlässigkeit" oder Trunkenheit relativieren! Ich empfehle all jenen, die sich jetzt über das Zustandekommen dieses Videos echauffieren, sich die Erklärung Kurz' vom Freitag anzusehen, in der das vordemokratische und korrupte Politikverständnis der FPÖ-Spitze thematisiert wird. Ob und inwieweit das typisch für andere rechtspopulistische Parteien in Europa ist, darüber lässt sich möglicherweise streiten, aber Herr Lenz weist m. E. völlig zurecht auf gewisse Parallelen hin.

Klaus Funke | Di., 21. Mai 2019 - 16:52

Antwort auf von Günter Schaumburg

Sehr gut, Treffend. Einfach klasse, Ihr Kommentar zu GL. Dieser Mensch agiert hier auf den Foren wie ein Flaschenteufel. Wäre es nicht so lustig und damit albern, müsste man darob weinen.

Brigitte Simon | Sa., 18. Mai 2019 - 18:10

Der eigentliche Skandal ist noch garnicht aufgedeckt.
Wer hat die Straftat, das Video (SZ hat dieses nur
stückweise, ebenso der Spiegel, beide sehr links
orientiert), gedreht und veröffentlicht? Ist das
möglicherweise eine neue Variante des verblühen-
den Qualitätsjournalismus? Aus welchen Motiven?
Warum schlummerte dieses Video zwei Jahre im
Archiv? Etwas Munition für den Fall aller Fälle? Dies
ist bei dieser Brisanz schwer vorstellbar. Seit 2017
Geheimhaltung!
Vor Monaten erhielten SZ und Spiegel das Video.
Hand in Hand, übergaben sie dieses der Öffent-
lichkeit.
Jetzt, 2 Wochen vor der Europawahl, ist dieser
Skandal für Merkel einfach prächtig, grandios!
Nämlich viele Fliegen mit einer Klatsche:
Ungeliebter Kurz: zu geradlinig, unbestechlig.
Ungeliebter Kurz: mit Macron ein Team vs Merkel.
Ungeliebte Rechtsparteien, werden mundtot ge-
macht.
Nun fordert Deutschland Neuwahlen von Kurz.
Merkel lehnte Neuwahlen 2018 ab! Die SPD war froh!

Albert Schultheis | Sa., 18. Mai 2019 - 21:49

Er hat angesichts der skandalösen Videos das einzig richtige getan: Er stellt sich selber in Neuwahlen zur Disposition. Hätten wir nur solche Charakterköpfe in Deutschland!
Was die Person Strache anbelangt, so gibt es wohl nur eine Person oder Gruppe, die bezüglich der sittlichen Verderbtheit ihm, Strache, das Wasser reichen kann: Das sind die Leute, die Strache die Falle gestellt haben. Sie spielen in der gleichen Liga wie Strache selber. Und genau das zeigt, dass sich die bis auf's Messer verfeindeten Lager sich gegenseitig nichts, aber auch gar nichts schenken und sich in nichts nachstehen. Und genau darin wird deutlich, dass wir es nicht mit einem Krebsgeschwür FPÖ zu tun haben, sondern das Geschwür hat längst Metastasen gebildet, hüben wie drüben des abgrundtiefen Grabens, den die heillose jüngere Politik in unseren Gesellschaften aufgerissen hat, eben nicht nur in der österreichischen, sondern gleichermaßen in der deutschen. Bilden wir uns ja nichts darüber ein! Das ist Weimar 2.

so hoch sollten Sie den Hut nicht heben vor Herrn Kurz.
Er wollte über Stunden hinweg ja die Koalition beibehalten und als weiteres "Opfer" nach Strache noch den Innenminister Kickl ablösen.
Wer dann standhaft blieb und ein "Chapeau" verdient hätte, war die FPÖ, denn die sagte diesen Deal ab und hielt an Kickl fest, ich denke, wohl wissend, was das bedeutete.
Und so kam es auch. Erst dann nämlich war Kurz so "charakterfest" und rief nach Neuwahlen.

aber ich betrachte die Waagschalen und obgleich die eine mit Herrn Strache gleich als zu leicht oder schwerwiegend ausschlug, änderte sich die Gewichtung bei näherem Bedenken wieder.
Für mich sieht das so ähnlich aus wie das Vorgehen gegen Trump von ???
Das demokratische System in den USA hat m.E. sehr viel mehr Schaden genommen genau dadurch, weniger durch Trump, der nicht so sehr abfällt gegenüber früheren Präsidenten.
Kritik ja, unbedingt, aber was man an die Macht bringen könnte, das da evtl. auch nicht eher hingehört...
Für die USA bin ich froh, wenn Hillary Clinton nicht mehr antritt und Österreich wünsche ich, da die SPD viel Zeit hatte, zu überzeugen, dass Kurz erneut Kanzler werden kann, ABER Grüne, Sozialdemokraten und Neos? Warum nicht.
Kern ist ja nicht mehr Vorsitzender?

Urban Will | Sa., 18. Mai 2019 - 23:14

sollten es nicht übertreiben mit ihrer gespielten Entrüstung, man könnte sie ihnen sonst vielleicht nicht so ganz abnehmen.
Vermutlich lassen sie im stillen Kämmerlein die Korken knallen ob dieses Geschenkes kurz vor der Europawahl. Passender konnte es ihnen ja nicht vor die Füße fallen. Ganz zufällig natürlich.

Einer baut Mist und a l l e „Rechtspopulisten“, „Rechtsradikale“ oder wie auch immer sie ihre politischen Gegner (nicht nur die FPÖ) nennen, werden über einen Kamm geschoren. Unisono herrscht hier Einigkeit bei den Guten. Big show.

Dieselben die sofort losschreien, wenn ähnliches beispielsweise in Richtung der Migranten geschieht, wenn mal wieder einer ein Gewaltverbrechen verübt.

Scheinheiligkeit ist eine widerliche Form von Populismus.

Strache ist zu Recht Geschichte, auch wenn er besoffen war. Es war dumm von ihm.
Aber wenn Kurz mit seinen Neuwahlen nur gepokert hat und zum Schein nun den Entrüsteten spielt, hätte er ein Eigentor verdient.

Karla Vetter | So., 19. Mai 2019 - 20:13

Antwort auf von Urban Will

hat einer wie Herr Stache nichts mehr in der Politik zu suchen. Was mich ärgert ist die Verallgemeinerung die sich auf a l l e Parteien rechts des linksgrünen Spektrums bezieht. Eine Verallgemeinerung durch jene, die Konservativen diese immer in Zusammenhang mit Migrantenkriminalität unterstellen.

Ernst-Günther Konrad | So., 19. Mai 2019 - 06:15

Das Strache und sein Kumpel zurückgetreten sind ist nicht mehr als richtig. Wie dumm müssen die beiden FPÖ-Politiker sein? Die reisen 2017 im Sommer für ein Lustwochenende nach Ibiza, zufällig gibt es eine lettische reiche Sexdiva, die der FPÖ vor den Wahlen "behilflich" sein könnte und das ganze wird auch noch gefilmt.
Dann wird es nicht etwa vor den Nationalratswahlen veröffentlicht, nein, es wird als Dossier unter Verschluss gehalten und punktlandungsgenau eine Woche vor den EU-Wahlen vom Spiegel und der SZ veröffentlicht und von Böhmermann via Gala-Verleihung als "Joke" angekündigt. Cui bono? Nun, die links-grünen Parteien in Österreich und der EU, sie haben durch diese Veröffentlichung natürlich Munition erhalten und sind bemüht jedem zu sagen, das Konservative und "Rechtspopulisten" alle korrupt und rechtsuntreu sind. Hoffentlich wird die Videoentstehung und die Leute die dahinter stehen enttarnt. Kurz hat konsequent Neuwahlen ausgerufen, so lässt er etwas Luft aus der Sache.

Norbert Heyer | So., 19. Mai 2019 - 07:54

Während unser Bundespräsident gerade vehement gegen Verschwörungstheorien das Wort erhebt, zeigt unser Nachbarland die Berechtigung solcher Ansichten. Wenn ein Spitzenpolitiker wie Herr Strache sich derartig weit aus dem Fenster lehnt und einer angeblichen russischen Milliardärin gegen Parteispende Einflussnahme bei einer bekannten österreichischen Zeitung verspricht, muss er zurücktreten -sofort- und aus der Politik verschwinden. Herr Kurz will Neuwahlen, die einzige Möglichkeit, dass er halbwegs unbeschadet diese Krise politisch überlebt. Um wieder auf Deutschland zurückzukommen: Manchmal holt eben die Realität die Aussagen unseres Bundespräsidenten sehr schnell ein. Wenn ich auch an die Aussage von Herrn Monk in den Tagesthemen im Hinblick auf den Umbau unserer Gesellschaft denke, kann man die weitverbreiteten Verschwörungstheorien doch nicht von der Hand weisen. Ehrlichkeit dem Souverän gegenüber wäre da sehr hilfreich, aber für die Politik zu unbequem, anstrengend und entlarvend.

Reinhard Benditte | So., 19. Mai 2019 - 11:33

die Frage bleibt, wem nützt es, wer steckt dahinter und warum hat man bis jetzt mit der Veröffentlichung gewartet? Solange diese Fragen nicht geklärt sind, bleibt das ganze mehr als ein Geschmäckle. Soweit Hr. Strache betroffen ist, ist seine Karriere Gott sei Dank vorbei. Wer so agiert, der hat in keinem Land der Erde irgend etwas in der Politik zu suchen.

Letztlich Übernahme der Presse und als „Gegenleistung“ Staats-Aufträge beim Straßenbau in Aussicht stellen. Das sind die Täter die unsere abendländischen Werte retten wollen. Diesen historisch untoten Gestalten ist es gleich, was sie in lebendigen Demokratien anrichten. Wer den Schlagworten, den politischen Begriffen, Parolen und Bekenntnisformeln dieser Täter folgt, fährt in eine Unterwelt ein. Später folgt dann immer der Versuch der Täter/Opfer-Umkehrung gepaart mit Verschwörungstheorien. Ein Sittenbild der Korruption und Verlogenheit.

Die politisch-gesellschaftliche Frage sollte jetzt zwingend sein: Was sind das für Leute, die auch hier in Kommentaren mit dieser „AfD“ sympathisieren? Ein Lernprozess auch für Journalisten. Will man in Zukunft nicht das Leben eines Primitiven führen, der von derartigen Clangesetzlichkeiten bestimmt wird, muss man diesen Fragen nachgehen.

Ich empfehle Ihnen die Verqickung des Bertelsmann Konzerns zu recherchieren. Prüfe alles, Glaube wenig, denke selbst

Da wagen sich doch tatsächlich Kommentatoren mit der AFD zu sympathisieren. Wo leben wir denn? Nun, das ist eben Demokratie, auch wenn es schwerfällt! "Ein Lernprozeß auch für Journalisten". Höre ich da den Wunsch nach Kommentarzensur? "Was sind das für Leute …?" Böse Klassenfeinde natürlich. So hatte man "diese Leute" in der DDR genannt. "Politisch gesellschaftliche Frage … zwingend": Das klingt mir jetzt ein wenig nach SED- Funktionärs- Deutsch, oder? "... muss man diesen Fragen nachgehen." Vielleicht mal den Film "Das Leben der Anderen" anschauen!

Klaus Funke | So., 19. Mai 2019 - 18:46

Ich stell mal folgende Idee auf: Wenn der "begnadete" Satiriker Böhmermann involviert ist, kann das "Zentrum für politische Schönheit" nicht weit sein. Das Geld für diese ganze Schmiere kam von dem "Gutmenschen" Soros. Fertig ist das Szenario. Und genau danach stinkt der ganze Fall. Man musste nun nur noch mit der Dummheit und der politischen Geilheit eines HC Strache rechnen. Und plumps! Schon schnappt die Falle zu. Allerdings gibt es viele Undichtigkeiten. Es darf keiner"quatschen". Dies, indes ist nicht so sicher. Da fällt mir der Spruch meiner Großmutter ein, wenn sie mich bei einer Lüge ertappt hatte: " Nichts ist so fein gesponnen, es kommt alles an die Sonnen!" Da wollen wir mal sehen, wann, wo, was hervor sickert. Die lettische Laiendarstellerin wird wohl die größte Schwachstelle sein. Sie lebt ab jetzt gefährlich. Auch Herr Jan Böhmermann hat sich in seiner Selbstgefälligkeit schon verquasselt. Man musste nur gut zuhören. "Von hinten" her wird da vieles klar...

Bettina Jung | Mo., 20. Mai 2019 - 09:55

Antwort auf von Klaus Funke

Sie schreiben... man musste nur noch mit der Dummheit und politischen Geilheit RECHNEN. Nun, dieses Video und die Vorbereitungen des Drehortes waren von langer Hand und mit sehr viel Geld vorbereitet. Jeder Mensch hat seine Schwächen: bei dem einen sind es Kinder (Edathy; u.a.), oder Drogen (Beck u.a) und andere sind eitle Gecken (Strache). Dieser Schwäche war man sich sehr wohl bewusst. Mit allem gebotenen Respekt - ich mag Österreicher sehr, ich lebe nahe der Grenze - aber sie hauen gerne - charmant gesagt - auf den Putz, um Frauen zu imponieren.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 20. Mai 2019 - 10:11

Antwort auf von Klaus Funke

Wenn du etwas verbotenes tust, mach es allein, sonst hat dich immer einer in der Hand. Machiavelli lässt grüßen. Mit einem solchen Video lässt sich auf mehreren Seiten Geld verdienen oder Abhängigkeiten erzielen. Es ist schon interessant. Deutsche Medien SZ und Spiegel veröffentlichen und ein deutscher "Nichtskönner" plappert scheinbar aus Versehen etwas aus. Und wer meldet sich sofort lautstark zu Wort? Richtig. Deutsche Politiker namens Nahles, Weber u.a. überblicken sofort alles und haben als Gipfel ihrer Scheinheiligkeit sogleich Neuwahlenforderungen parat. Das würden sie mal besser für Deutschland fordern, als sich in Österreich einzumischen. Deutsche Politiker haben dort nichts zu fordern. Lenkt aber vom eigenen Unvermögen ab.

Hallo Herr Konrad,
ist schon merkwürdig, dass eine österr. Affäre so hohen Wellen in Germoney auslöst.
Und warum wurde das Video nicht dem Standard o.d.Kronen Zeitung oder gar dem ORF zugespielt?
Und warum geben deut. Politiker Österreich "Ratschläge & Verhaltenregeln"?
Normalerweise sind dies Panikreaktionen.
Den besten Vorschlag machte mal wieder die Lichtgestalt R. Habeck: "Es muss ein Schlussstrich gezogen werden. Österreich braucht Neuwahlen, so wie wir neu wählen müssen, welche Politik wir eigentlich haben wollen"
Mein Rat: Eine Politik für die Bürger und nicht für eine elitäre Kundschaft!
Wenn ich sehe, wie in unserer Ortschaft an jeden (wirklich) Baum, Wahlplakate der CDU hängen, muss die Not wohl Groß sein. Für mich ein Zeichen, dass sie (CDU, Grüne u.a.) ihre Felle davonschwimmen sehen!
Bin mal gespannt, welche Wendungen & Enthüllungen der "Fall Strache" noch nimmt?
Es gab doch mal im deut. Fernsehen die Sendung: Vorsicht Kamera. Diente die als Vorbild?
Servus

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 20. Mai 2019 - 10:24

Antwort auf von Klaus Funke

da wäre Herr Böhmermann zu verorten?
Bei aller großer Differenz, ich dachte immer, dass er noch "unter meine Art", bzw. überhaupt "DENKEN" fällt.
Dann aber noch meinen Respekt, denn mit seiner Aktion gegen Herrn Erdogan hat Böhmermann sein Leben und das seiner Familie aufs Spiel gesetzt.
Mit dem Zentrum für politische Schönheit verbindet mich nicht viel, Moment, Menschen sind wir alle.

Heidemarie Heim | Mo., 20. Mai 2019 - 16:26

Antwort auf von Klaus Funke

Mein erste Idee hinsichtlich des Vorgehens war der Erinnerung geschuldet, die ich in gedankliche Verbindung von Stasi-Methoden und der aller Geheimdienste brachte, wenn es darum ging den Staatsfeind mittels "Vollverwanzung" des Hotels und einer weiblichen Mitarbeiterin zur "Enthemmung" ,entweder erpressbar zu machen oder ihn als indirektes Instrument zur Destabilisierung, Herbeiführen einer Krise einzusetzen.
Somit ein weiteres ungutes Beispiel wie leicht Illegalität die Mauern bestehender Legalität überwinden kann,sondern wie in diesem Fall noch gestützt wird mittels journalistischen Quellenschutzes.
Da hilft wie gegen die Schweizer auch keine Kavallerie;-)!
Eben sowenig wie ein Datenschutz oder ein Schutz der Privatsphäre vor derartigen Angriffen. Herr Strache dürfte somit als ein weiteres Venusfallen-Opfers eines hormon-pubertär anmutenden Geltungsbedürfnisses im schmutzigen Geschäft der Politik zu bewerten sein! Wenigstens hatte er die "cojones" dies auch einzugestehen! FG

dieter schimanek | So., 19. Mai 2019 - 19:59

.....war einfach zu dumm, dafür aber geld und machtgeil. Natürlich mußte er weg. Hat das Auswirkung auf die Partei? Ich glaube nein, dabei denke ich an Niedersachsen. Ein Ministerpräsident, der seine Reden erst VW vorlegt und sie dort firmenkonform bearbeiten lässt. Hatte das Auswirkung bei den Wahlen? Natürlich hatte es das, er wurde gewählt. Wie viele Beispiele soll ich noch aufzählen? Alle ohne Wirkung auf den Wähler. Kurze Empörung, danach Alltagstrott.

Urban Will | So., 19. Mai 2019 - 20:25

wer hinter dem Video steckt.

Die Linken mögen triumphieren, aber mittelfristig kann sich dieser Testballon oder was immer es war, als Falle für sie herausstellen.
Denn erwartungsgemäß hat die europäische Entrüstungsindustrie brav geliefert und für sie war es wohl gedacht.

Sie wird in Zukunft nicht mehr glaubwürdig losschreien können, wenn es andere trifft.
Und Entrüstungen über eventuelle Wahlkampfmanipulationen, sei es Russland, die sozialen Medien o.a., sind jetzt nur noch Heuchelei.

Die Rechts - Konservativen haben nun eine perfekte „Erklärung“, wenn die Wahl nicht so läuft wie erwartet. Läuft sie gut oder gar besser als erwartet, ist dieses Video im Nachhinein für sie ein Geschenk.

Ein Wahlsieg der „Guten“ wird auf jeden Fall ein „Geschmäckle“ haben, denn dieses Video war nun mal illegal und Straches Alkoholspiegel nimmt ihm einiges an „Schuld“.

Auf jeden Fall wird dieses Video Nachfolger haben, vielleicht sind ja schon welche gedreht.

Ich vermute mal, da könnten wir den Pilotfilm für eine Art "Lindenstraße" zu sehen bekommen haben. Nur, irgendwann wurde die abgesetzt, wenn ich es richtig gelesen habe.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 20. Mai 2019 - 08:52

Es muss im Interesse der Österreicher liegen, dass hier die zuständigen Stellen Ermittlungen anstellen, wer hinter diesem Video steckt. Gudenus hat das "Treffen" organisiert und ist auch gleich aus der Partei ausgetreten. Er hat zwischen den anderssprachigen "Schaupsielern" und dem abgefüllten Strache übersetzt. Die "Schauspieler" stehen also weitestgehend fest oder lassen sich ermitteln. Die politische Geschichte ist voll mit gefakten Szenen. Strache ist instinktlos, charakterschwach und einfach nur dumm, weshalb er in einem politischen Amt nichts zu suchen hat. Es müsste aber im Interesse der FPÖ liegen möglicherweise weitere Menschen mit einem Charakter "Gudenus" in den eigenen Reihen zu entlarven. Ob die Österreicher, wie viele Menschen in der EU sich davon abhalten lassen sog. Rechtspopulisten zu wählen, wage ich zu bezweifeln. In allen Parteien wird Korruption und Einflussnahme vermutet. Die Sache ist so offensichtlich, dass es bei den Wahlen das Gegenteil bewirken könnte.

Ich glaube nicht, dass die Österreicher so etwas gut finden.
Ich glaube eher, dass man sich vor Merkels Politik schützen wollte und deshalb so stark auf die FPÖ setzte.
Einer anderen Person als Merkel verdankt die AfD in Deutschland evtl. auch nicht ihre Stärke.
Vor Merkel gab es zwar sogenannte rechtspopulistische Parteien, aber seit Merkel hat die CDU massiv an Stimmen verloren und mit ihr die SPD, die aber auch an Grüne und Linke.
Die Gruppe der Nichtwähler dürfte an ehemals liberal/konservativ Wählern gewonnen haben?
Nicht jeder wählt gleich AfD.
Nach der Ära Merkel könnte die CDU wieder dazugewinnen, die AfD verlieren?
Andererseits glaube ich, dass Frau Merkel einen langen Schatten werfen wird.
Als Licht würde ich das nicht bezeichnen, das wäre für mich konstruktive Politik, die selbstverständlich nicht jedem willfahren muss, sich aber verantworten kann.
Ich bin ohnehin nie auf die Idee gekommen, etwas anderes als SPD zu wählen, aber jetzt klammere ich geradezu.

Norbert Heyer | Mo., 20. Mai 2019 - 11:16

Herr Strache hat aus Überheblichkeit und Selbstüberschätzung einen riesengroßen Fehler begangen und sich ins politische Nirwana begeben. Wer solche Aussagen tätigt und ein solches Rechtsverständnis hat, darf nicht politische Verantwortung tragen. Interessant ist natürlich der Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Videos. Passgenau vor den Europawahlen erhalten die etablierten Parteien Schützenhilfe von interessierter Seite. Meine Vermutung: Es gibt nicht einen einzigen Spitzenpolitiker weltweit, den man mit der Veröffentlichung unangenehmer Tatsachen politisch ins Abseits schieben kann. Unser derzeitiger Bundestagspräsident war designierter Kanzlernachfolger bis völlig überraschend eine illegale Parteispende auftauchte ... die Auswirkung merken wir alle bis heute. Jede Verfehlung, jede moralische Verwerfung oder Affäre wartet sozusagen nur auf den Zeitpunkt für den bestmöglichen Einsatz zum Schaden des betreffenden Politikers, gilt aber auch für nicht ehrlich erworbene Doktortitel ...

Hermann Schmidt | Mo., 20. Mai 2019 - 12:59

"Den Rechten ist jedes Mittel recht".
Frage an Martin Schulz: Was fanden Sie die schlimmste Sequenz im Strache-Video?
Antwort von Martin Schulz: Da fällt die Auswahl schwer. Aber die Tatsache, dass jemand offen zugibt, dass er durch den Erwerb einer wichtigen Zeitung, in diesem Fall der "Kronen"- Zeitung, seine Wähleranteile steigern und die Regierung übernehmen will, zeigt, welches Verhältnis diese Leute zu den freien Medien haben. --
Die SPD! Ausgerechnet die SPD!! Sie hat mit der DDVG natürlich nur unwichtige Zeitungen in Besitz und will keinesfalls die Wahlen beeinflussen. Und schon gar nicht die Regierung übernehmen. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll...

… spielt hier für die (frühere) SPD eine führende Rolle. Sie übernimmt nicht mehr nur die kommunistische Ideologie ihrer Obrigkeit, sondern macht sich jetzt auch die Methoden des MfS - "Schild und Schwert" der SED - zu eigen!
Was sagt der Bundespräsident dazu? Nichts. Warum wohl?
Was sagt die frühere FDJ-Sekretärin dazu? Nichts! Warum wohl?

Alexander Mazurek | Mo., 20. Mai 2019 - 13:21

… der unbefleckten Humanisten, wie sie den Populismus lostreten, der gute Zweck heiligt ja die Mittel, in bester Tradition eines Robespierre, Stalin, Hitler oder McCarthy. Lasset uns wählen.

Ich nehme an, wenn ein von Ihnen sicher so betitelter "Gutmensch" auf ähnliche Art überführt worden wäre, würden Sie sich sicher gleichermaßen für ihn ins Zeug legen. Verteidigung dieser verwerflichen Aussagen um jeden Preis... für mich völlig unverständlich. Es geht bei Strache ua um politische Gleichschaltung der Medien - da wunderts dann doch, wenn nicht er sondern die Gegenseite mit Hitler u Stalin verglichen wird. Man muss nicht alles verstehen...

Günter Johannsen | Mo., 20. Mai 2019 - 15:20

hilft, ehrlich zu bleiben. Ziel des Angriffs war weder Strache, noch seine FPÖ, sondern Sebastian Kurz und seine mit großer Mehrheit gewählten Regierung. Gut, dass Kurz den Durchblick bewahrt hat und über den üblen Schutz steht, den man ihm spielen wollte. Er wird mit ziemlicher Sicherheit als der große Sieger aus dieser Schmutzkampagne der Linksgrünen Einheitssuppe unter Federführung der SPÖ und linker deutscher Medien hervorgehen. Was diese Schlammwerfer nicht wollten: den Öxit. Aber der rückt nun wohl in den Köpfen der Österreicher ins Blickfeld. Denn wer will sich schon von einer selbsternannten linken Moral-Elite aus Berlin und Brüssel bevormunden lassen … ?!

Roland Völkel | Mo., 20. Mai 2019 - 20:47

Antwort auf von Günter Johannsen

Hallo Herr Johannsen,
Ich kann zur ihre Analyse nur folgendes sagen: CHAPEAU !!!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 22. Mai 2019 - 12:21

Antwort auf von Günter Johannsen

Mit dem Wissensstand jetzt haben sie völlig recht. Gudenus hat verlauten lassen, er sei zurück getreten, weil er "weitere" ihn blamierende Videos vermutet. Aha, da fürchtet einer offenbar weiteres Ungemach oder ihm wurde durch die Blume angedeutet, dass es da noch mehr gibt. Vermutlich ist die Sache Strache nur ein Pilotfilmchen gewesen und Fortsetzungen folgen, wenn es politisch passt. Uffpasse