Greta Thunberg gibt Autogramme  „Der goldenen Kamera“ 
Am Samstag gab Greta Thunberg noch Autogramme bei „Der goldenen Kamera“, am Sonntag war sie bei Anne Will / picture alliance

Greta Thunberg zu Gast bei „Anne Will“  - Auf dem Sofa die Welt retten?

Greta Thunberg, die 16-jährige Anführerin der Bewegung „Fridays for Future“, war der Stargast bei „Anne Will“. Doch die Sendung enttäuscht. Denn Thunberg nahm gar nicht Teil an der Diskussion. Und die Politiker machten das Thema Klimawandel zum Kasperle-Theater

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Achtung, diese Ausgabe der Talkshow von Anne Will enthält zu 75 Prozent dicke Luft! Ihr Ausstoß an Phrasen erreichte ein Level, das man als bedenklich, wenn nicht gar als gesundheitsgefährend einstufen muss. Gäbe es eine Art Rauchmelder, der über einer bestimmten Schwelle Alarm auslöst, man hätte kein Wort mehr verstanden – die Sendung wäre im Piep, Piep, Piep untergegangen. Aber das lässt sich offenbar nicht vermeiden, wenn es um ein Thema geht, das die Deutschen derzeit so bewegt wie kaum ein anderes – den Klimawandel.

Greta Thunberg, 16, war bei Anne Will. Zwar nicht live-haftig, aber im Einspieler eines vorab aufgezeichneten Interviews. Das Mädchen mit den Pippi-Langstrumpf-Zöpfen, das an einem Freitag im August 2018 die Schule schwänzte, um sich vor das Parlament in ihrer Heimatstadt Stockholm zu setzen und für die Rettung des Klimas zu protestieren. So will es die Legende. Eine Geschichte, fast zu schön, um wahr zu sein. Anne Will hakt im Interview kritisch nach, aber sie stellt die Legende nicht in Frage.

Hinter Thunberg stehen mehrere Leute

Nein, sie werde nicht manipuliert, versichert Greta im geschliffenem Englisch, und ihr Blick geht ins Leere. Ja, sie schreibe ihre Reden selber. Sie suche aber Rat bei Wissenschaftlern. Nein, ihre Eltern würden es nicht gutheißen, dass sie dafür die Schule schwänze. Ihre Antworten sind messerscharf, aber sie klingen wie auswendig gelernt. Vielleicht liegt das an dem Asperger-Syndrom, mit dem Greta zur Welt kam. Sie sagt, diese Form des Autismus führe bei ihr dazu, dass sie die Welt schwarz-weiß sehe. „Entweder man lebt nachhaltig – oder nicht.“ 

Redet so eine Ikone? Oder ein Mädchen, das von den Eltern, der Vater Drehbuchautor und Schauspieler, die Mutter Opernsängerin, gemanagt wird? Hinter Greta steht ein Stab. Sollte es daran noch irgendeinen Zweifel gegeben haben, dann hat ihn dieser Auftritt ausgeräumt. Es wird Wasser auf die Mühlen derer sein, die die 16-jährige als Jeanne d‘Arc der Umweltbewegung verspotten und die leugnen, dass der Klimawandel menschengemacht sei. Aber nimmt ihr das auch schon die Glaubwürdigkeit?

Inzwischen ist Greta nicht mehr allein. Jeden Freitag machen es ihr 1,5 Millionen Schüler auf der ganzen Welt nach – auch in Deutschland. Was hierzulande die Frage aufgeworfen hat, ob die das dürfen. „Streiken statt pauken – ändert die Generation Greta die Politik?“

Habeck als Kasper, Haseloff als Krokodil

Nach dem Kasperle-Theater in dieser Sendung muss man sagen: Sie müssen es sogar. Denn von der Politik ist derzeit keine Unterstützung zu erwarten. Neben Robert Habeck, dem Chef der Grünen, war auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) da, der den für 2038 angepeilten Kohle-Ausstieg als Mitglied der Kohle-Kommission mitzuverantworten hat. Der Kasper und das Krokodil. Habeck hat naturgemäß kein Problem damit, dass die Schüler den Unterricht schwänzen. Die Schule solle Kinder schließlich zu mündigen Bürgern erziehen, sagt er. „Und wenn Friday for Future nicht mündig ist, was dann?“ Die Bundesregierung müsse die Forderungen der Schüler einfach nur erfüllen, zack, hätte sich das Problem mit dem Streik erledigt.

Nein, man hat sich nicht verhört. Er hat das wirklich gesagt. Reiner Haseloff muss da als Konservativer naturgemäß widersprechen. Er sagt, er rate seinen Enkelkindern, lieber Physik zu pauken, „damit ihr was auf den Weg bringt.“ Aber für einen Zoff reicht das noch nicht. Und ein bisschen Comedy kann bei dem Thema auch nicht schaden. Deshalb hat die Redaktion neben dem aus dem Fernsehen bekannten Astrophysiker und Naturphilosoph Harald Lesch („Leschs Kosmos“) noch den stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden Wolfgang Kubicki gecastet. Zwei grumpy old men, die den Schulstreik als Waldorf & Statler von ihrer Loge aus kommentieren, der eine mit gerecktem Daumen, der andere mit gesenktem Daumen.

Lesch gefällt sich in der Rolle als ökologisches Gewissen der Nation. Er fordert, es müssten noch viel mehr Schüler für den Klimaschutz auf die Straße gehen, so dramatisch sei die Lage. Belegen kann er das nicht, aber dies ist ja auch eine Talk-Show, kein UN-Klimagipfel. Und deshalb darf er sich darüber echauffieren, dass „wir uns hier über so eine Formalität wie die Schulpflicht“ unterhalten müssen, statt sich den eigentlichen Problemen zu widmen, der Erderwärmung und dem steigenden CO2-Ausstoß. „Wir reden übers Mäuschen in der Küche, wollen aber nicht über den Elefanten reden.“

Kubicki gibt den Nörgler der Nation

Da schnauft Wolfgang Kubicki, ob vor Wut oder vor heimlicher Freude über den schärfer werdenden Ton, kann man nur erahnen. Anders als Haseloff, der sich in seiner Rolle als Watschen-Mann für die Bundesregierung wacker schlägt und am Ende sogar Kritik an dem Eiertanz von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im Dieselskandal äußert, macht Kubicki keine gute Figur in dieser Runde. Kubicki spielt Kubicki, den Nörgler der Nation. Auch er sei als Jugendlicher auf die Straße gegangen, sagt er. Allerdings gegen die Kernenergie und allerdings nicht während der Schulzeit. Hat er eigentlich zugehört, als die einzige Frau in der Runde – Therese, 21, von der Bewegung #FridayforFuture – versichert hat, verantwortungsvolle Klimaschützer würden nicht jeden Freitag demonstrieren. Klausuren ausfallen zu lassen, sei ein No-Go? Bei Kubicki weiß man das nicht so genau. Bei seinen Worten runzelt Therese die Stirn. Opa erzählt vom Krieg.

Eine konstruktive Diskussion sieht anders aus. Aber war die überhaupt gewollt? Wer die Schulpflicht gegen das Engagement für den Klimaschutz schon im Titel der Sendung gegeneinander ausspielt, darf sich nicht wundern, wenn sich der Talk in einem Austausch sattsam bekannter Phrasen erschöpft. Die Show steuerte auf ihren Höhepunkt zu, als Anne Will Harald „das ökölogische Gewissen der Nation“ Lesch fragte, welche Opfer er denn für den Klimaschutz bringe. Ob er genauso radikal wie Greta Thunberg lebe, die sich vegan ernähre, keine neuen Klamotten kaufe und grundsätzlich mit der Bahn verreise, aber niemals mit dem Flugzeug.

Der „Energie-Sabbat“

„Nein“, schwurbelt der Experte da, „aber ich schaffe es, radikale Brüche in meinen Alltag einzubauen.“ Wie das gehe? Zum Beispiel, indem er sich überhaupt nicht bewege. „Energie-Sabbat“  so nennt Lesch das. Eine Stunde lang einfach mal nichts tun. Das wirke Wunder.

Auf dem Sofa sitzen als Mittel, um die Welt zu retten? Da frohlockt die  Moderatorin. Da lacht sogar Robert Habeck. Nur Therese findet das alles überhaupt nicht witzig. Sie fühle sich nicht ernstgenommen von der Politik, klagt sie. Und ja, na klar, sie werde weiterhin demonstrieren. Die Sendung dürfte sie und die anderen Jugendlichen darin bestätigt haben. Aber war nicht genau das auch ihr Ziel?

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Constantin Bögner | Mo., 1. April 2019 - 10:32

da gab es doch vor einigen Wochen eine Broschüre für Kitas von einer Stiftung (unterstützt vom Familienministerium) mit Hinweisen, woran Kinder aus "völkischen" (sprich rechtsradikalen) Familien zu erkennen sind, am Fallbeispiel über bezopfte Mädchen. Wenn ich mir das Frl. Thunberg mit ihren Zöpfen so ansehe.....bekommt diese Stiftung und Familienministerien Giffey da nicht Schnappatmung? Und dann noch der Name "Grete"! Zum Thema: ich finde es gut, was die jungen Leute da machen, sie haben mit der Thematik / Problematik völlig recht. Wir sind damals gegen die Lagerung von Atomwaffen und generell gegen Atomstrom auf die Straße gegangen, heute hat richtigerweise die Umwelt höchste Priorität. Kubicki ist und war wieder mal hochnäsig und ein Unsympath, Habeck seltsam zahm, Lesch pointiert, Haseloff im Selbstanerkennungsmodus, die junge Dame selbstbewusst.

Christoph Kuhlmann | Mo., 1. April 2019 - 10:38

Experten aus der zweiten Reihe sind oft eher in der Lage umfassend über einen Sachverhalt zu informieren. Bei den Talkshows der großen Sender steht doch eher die Selbstdarstellung der Promis im Vordergrund.

Genau - Formate wie Anne Will sind doch nur noch Realsatire. Und dieser eitle Lesch - am besten sollte er sich nicht nur 1 h/Tag nicht bewegen (inkl. Sprechmuskulatur) sondern 24! Das würde echt was bringen - in vielfacher Hinsicht...?

Günter Johannsen | Mo., 1. April 2019 - 15:40

Antwort auf von Dr. Michael Bauer

Das Problem: manche Leute hören sich gern reden, besonders wenn man dabei gut verdient! Dem Herrn Lesch muss mal jemand sagen, dass es nicht gut ankommt, wenn er überall und bei jedem Thema seinen Senf dazu geben muss. Er sollte den Spruch "Schustere bleib bei deinen Leisten" tatsächlich auswendig lernen und verinnerlichen!

Erträglich ( wenn Herr Kissler mit in der Runde ist ) ansonsten sehe ich die Moderatoren auch auf Regierungskurs und "Kanzleramt Berlin gesteuert". Soviel ich weiß gehört der Sender zum ZDF, aber auf jeden Fall zu den Ö/R. Aber wie gesagt bei manchen Themen erträglich - im Blick auf Will, Maischberger und Illner.

herbert binder | Mo., 1. April 2019 - 20:07

Antwort auf von Yvonne Pfeiffer

Ihren Geschmack teile ich, liebe Frau Pfeiffer. Das, was
Herr Kissler z.B. am vergangenen Mittwoch in der
Phoenix Runde abgeliefert hat ["jetzt red i" könnte man
anspielungsreich sagen], war einfach nur vom Feinsten.
Lichtjahre weg von dem Gesabbele und Gestottere, das
sonst in der "gutbürgerlichen Küche" angeboten wird
(und aus mir einen Talk.Migranten werden ließ): Brocken,
die nur eine Funktion zu haben scheinen, nämlich im
Hals steckenzubleiben. Bei den Redebeiträgen dieses
"Salon.Löwen" jedoch fielen nach meinem Eindruck nicht
nur die übrigen Teilnehmer der Ehrfurcht anheim, auch der
Moderator hielt einfach mal die...den Mund. Offenstehend.
[die Sendung ist noch abrufbar]. Wären derartige Sendungen
Standard, aus mir würde ein "Jünger". So aber nur Askese.
Ach ja, die junge Dame. Ich bin optimistisch. Es gibt sicher
noch irgendwo, aber am rechten Ort, ein freies Zimmer.

Klaus Funke | Mo., 1. April 2019 - 10:58

Im Frühsommer des Jahres 1212 brachen Tausende Kinder und Jugendliche aus Deutschland und Frankreich zu einem unbewaffneten Kreuzzug ins Heilige Land auf. Seherisch begabte Jugendliche führten sie an... aber schon an den Ufern des Mittelmeeres löste sich alles auf. Daran musste ich denken, als ich die neuen gehypten Nachrichten über die am Asberger-Syndrom leidenden Greta Thunberg las. Quotengeile Medien und TV-Formate wie "Anne WIll" nutzen die Chance für höhere Aufmerksamkeit. Was soll das Ganze? Ist es nur eine Medienhysterie wie sie alle paar Jahre vorkommt? Ist es Ablenkung von wichtigeren Dingen, die derzeit in der Welt passieren? Ablenkung z.B. vor einer US-Invasion in Venezuela oder vor den Kriegsvorbereitungen gegen Russland? Oder vom Dieselskandal? Welche konkreten Ergebnisse sind möglich? Eines ist Fakt: Verantwortungslose Eltern tolerieren die Schulschwänzerei, Politiker finden nichts dabei. Wenn Frau Merkel etwas lobt, sollte man vorsichtig sein. Es folgt die Kehrtwende!

dieter schimanek | Mo., 1. April 2019 - 11:16

Wer erwartet bei Will, Maischberger oder Plasberg schon eine konstruktive Diskussion? Deshalb habe ich sie mir auch nicht angesehen. Das Thema ist auch schon Xmal durchgekaut. Der Lesch als Kenner des weiten Raumes, kann ja mit einer langen Stange die Sonne etwas weiter wegschieben und schon wird es kälter. Ich bin sicher, der Habeck würde ihm dabei helfen. Habecks Doppelspitze würde dann die Sonnenwärme im Netz speichern, falls man sie später einmal braucht.

Monika Templin | Mo., 1. April 2019 - 16:12

Antwort auf von dieter schimanek

Herr Schimanek Ihren Kommentar finde ich Spitze. Habe selten so gelacht. Vor allem die Vorstellung, die Herren Lesch und Habeck mühen sich ab, die Sonne mit der Stange weiter zu schieben hat mich sehr amüsiert. Ansonsten geht mir die Verklärung der 16 Jährigen durch die Medien, Politiker u.andere Prominenter nur noch auf die Nerven. Würde es keine Klimaveränderung geben, würde es kein Leben auf unserem Planeten geben!!! Es wäre immer noch Eiszeit. Natürlich müssen wir vernünftig mit der Umwelt umgehen, da fallen mir vor allem die Formel-1-Rennen ein und so weiter und sofort!!!

Jürgen Keil | Mo., 1. April 2019 - 11:19

Es gibt Wissenschaftler, die sind der Auffassung, dass die Klimaveränderungen real sind. Das sie aber ausschließlich anthropogen verursacht seien, wäre eine Theorie, die nach den, in der Wissenschaft üblichen Beweisansprüchen, eben nicht bewiesen ist. Andere physikalische und astronomische Einflussfaktoren auf das Wetter und damit auf das Klima, werden nicht in die Untersuchung einbezogen. Aus einer Theorie wird eine Wahrheit gemacht. Die übliche Praxis in der Wissenschaft, dass man eine Theorie solange einer Kritik unterziehen muss, bis der tatsächliche Beweis ihrer Richtigkeit erbracht ist, wird heute als Leugnung diskreditiert. Hysterisch, überstürzt zu reagieren ist verantwortungslos. Die Politik ist auf diesen Zug der Hysterie aufgesprungen. Da sollten bei einem sachlich denkenden Menschen alle Alarmglocken läuten!

Diese Meinung ist in der Wissenschaft aber derzeit eine deutliche Minderheit. Es gibt sogar Wissenschaftler, die glauben an die Schaffung der Erde durch Gott. Das ist ähnlich populär.

Die Einleitung des Artikels zu der Schülerin: auf was basiert denn diese sehr seltsame, subjektive Einstellung? Eine 16 jährige kann ohne Stab nicht so eine eigene Meinung haben? Woher weiß dass den Cicero so genau? Solche Unterstellungen insb. mit der schon fast lustigen Begründung, ist das wirklich Euer Ernst? Was kommt als nächstes: Die Schüler die demonstrieren gehen da grössten Teils nur so hin und interessieren sich gar nicht dafür bzw. stehen da gar nicht dahinter und das evtl. an einem Beispiel festgemacht. Sorry, nein, das hatten wir ja schon....

Viele glauben irgendwie zu wissen, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler der Meinung sei, der Anstieg der globalen Mitteltemperatur zum Ende des letzten Jahrhunderts sei anthropogenen Ursprungs.

Wenn man nach konkreten Zahlen fragt, kommen -- wenn überhaupt -- meist lediglich die abgedroschenen angeblichen 97% der falsch interpretierten Cook-Studie aus dem Jahr 2013. Eine kurze google-Recherche kann hier aber recht schnell aufklären. Diesen Konsens gibt es nicht und hat es nie gegeben. Tatsache ist, dass die Klimahysterie i.W. von einer relativ überschaubaren Anzahl von Wissenschaftlern geschürt wird. In Deutschland sind es meist die vom PIK Potsdam, deren Existenz und Budget nahezu ausschließlich von diesem Thema abhängt.

@ Oli Land
Danke. Auch ich empfinde die Darstellung von Frau Hildebrand, nach dem Interview sei ja nun jeder Zweifel an Greta Thunbergs Eigenständgkeit ausgeräumt, als Unterstellung. Es mag zwar der subjektive Eindruck der Autorin sein, das sei ihr unbenommen, aber als solchen sollte sie das dann auch darstellen und nicht so tun, als wäre dies ja nun für alle klar, und dann auch noch mit der Begründung (also eigentlich ohne wirkliche Begründung).Mir kommt das ingesamt ziemlich manipulativ vor, auch an anderen Stellen. Z.B. schreibt sie, Anne Will würde Greta zu den Anfängen Ihres Schulstreiks befragen, ohne die "Legende" infrage zu stellen. Was hätte Anne Will sie denn da fragen sollen? Vielleicht "Na, stimmt das auch, was du so erzählst, Greta?" Die Autorin legt also nahe, es handelt sich möglicherweise bloß um eine Legende, begründet aber mit keinem Wort ihren Verdacht. Dann schreibt sie Harald Lesch würde keinerlei Belege für seine Aussage bezüglich des Klimawandels liefern. Wurde d

...also wenn die Autorin Herrn Lesch vorwirft, er würde keine Belege für den menschengemachten Klimawandel liefern- - wurde das in der Sendung denn überhaupt von ihm erbeten? Und welchen Standpunkt vertritt an dieser Stelle die Autorin? Und hat sie für diesen Belege?

An den Vorredner von Herrn Land: Wenn nicht 100% klar ist, ob der Klimawandel durch Verkleinerung der Co2 Emissionen gebremst werden kann, es aber viele Wissenschaftler gibt, die genau das eindringlich empfehlen -sollte man es dann Ihrer Meinung nach drauf ankommen lassen? Ab welchem Grad von Sicherheit sollte man handeln ? Oder ist es ihrer Meinung nach extrem unwahrscheinlich, dass das igendwas nützt?

Sandra Richter | Mo., 1. April 2019 - 13:12

Ich finde es sehr bedenklich, wenn der wissenschaftlich begründete Zweifel am grösstenteils menschengemachten Klimawandel mit dem Prädikat "leugnen" diffamiert wird ("leugnen, dass der Klimawandel menschengemacht ist"). Das ist Wasser auf die Mühlen der grünen Extremisten und Fanatiker, die Kritiker an ihren mehr als fragwürdigen Darstellungen als "Klimaleugner" bezeichnen, um sie in eine Reihe mit den Holocaustleugner zu stellen.

Armin Latell | Mo., 1. April 2019 - 14:12

dass der Klimawandel menschengemacht sei. Sehr gut auf den Punkt gebracht (Absicht vermute ich eher nicht). Der Angeklagte, der Sünder leugnet. Oder der Ungläubige, der einfach kein Jünger der neuen Staatsreligion werden will. Damit ist eine wirkliche, ernsthafte Diskussion schon ad absurdum geführt. Für die indoktrinierte Greta und ihre „Follower“ habe ich noch ein gewisses Verständnis, für infantile Professoren, Politiker, Eltern und (nur scheinbar) Erwachsene allerdings nicht. Der Link auf den fantastischen Artikel
https://www.cicero.de/innenpolitik/fridays-for-future-klimaschutz-kohle…
ist Gold wert. Ein Herr Stelter hätte dieser „Nicht Diskussion“ (ich gebe zu, ich habe sie mir nicht angetan) sicherlich sehr gut getan. Therese muss eigentlich gar nicht mehr weiter studieren, bei der wirtschaftlichen Zukunft, die (sich) diese Jugend verspricht.

helmut armbruster | Mo., 1. April 2019 - 14:13

funktioniert immer noch. Das muss mit der menschlichen Bereitschaft zusammen hängen, dass der Mensch gerade das, was am unwahrscheinlichsten ist, am leichtesten glaubt. Und vielleicht hat es auch damit zu tun, dass in einer Welt, in welcher rationales und pragmatisches Handeln wenig zählen, die Bereitschaft steigt, das Unwahrscheinliche für das eigentlich Wahre zu halten.
Erinnern Sie sich noch an den Kraken einer Fussball WM, der die Ergebnisse vorhersagen konnte?
So ist das eben.

Christa Wallau | Mo., 1. April 2019 - 16:11

Es tut mir leid, dies sagen zu müssen:
Das Mädchen Greta macht auf mich einen eher
unangenehmen Eindruck.
Ich werde das Gefühl nicht los, es hier mit einer
kranken Egozentrikerin (eben einer Autistin)
zu tun zu haben, die nun wirklich nicht dazu geeignet ist, die äußerst komplizierten Zusammenhänge, die zum Thema Klimawandel
gehören, objektiv zu durchschauen, geschweige denn zusammenhängend darzulegen.
Was soll das Getue um eine solche, leider
behinderte Jugendliche, die wie ein Kind von 10/11 Jahren aussieht?
Warum laufen Schüler massenhaft einem Mädchen nach, das mir keineswegs besonders klug, sondern eher "zurückgeblieben" vorkommt? Was hat das noch mit Sachlichkeit und Vernunft zu tun?
Ich begreife das alles nicht.

Petra Führmann | Mo., 1. April 2019 - 17:37

Antwort auf von Christa Wallau

so einen Kommentar hätte ich von Ihnen gar nicht erwartet. Sympathie hin oder her, darum geht es ja nicht. Und den Eindruck, den Sie haben, kann ich nicht teilen. Vielleicht mögen Sie einmal nachlesen, was Asperger ist; diese Leute sind meist keinesfalls dumm oder sonstwie behindert, es geht eher um untypische Interaktionen. Echte Autisten sind in sich gekehrt, das sehe ich bei Greta nicht.
Ich denke, es geht darum, dass niemand wirklich wissen kann, wie weit der Klimawandel menschengemacht ist und aufgehalten werden kann oder eben nicht. Unbeteiligt, da bin ich mir sicher, ist der Lebenswandel der Menschen nicht. Da ich kein Wissenschaftler bin, und auch die können sich täuschen, halte ich mich heraus. Und wenn Jugendliche im Brustton der Überzeugung, wie es junge Leute nun mal sind, für etwas kämpfen, könnte man es zur Kenntnis nehmen. Nicht angemessen ist, dass jede Seite für sich in Anspruch nimmt, allein Recht zu haben und sich bestimmt nicht irren zu können.

Birgit Anders | Mo., 1. April 2019 - 18:49

Antwort auf von Petra Führmann

Da stimme ich Ihnen zu. Ich habe die Sendung gesehen. Ich hoffe doch, dass Greta ehrlich gesprochen hat. Ich denke schon, dass sie intelligent ist. Das Aperger bewirkt diese Art Sturheit, unbedingt etwas ändern zu müssen. Daher schafft sie es wohl auch, viele Jugendliche, die sich zu Recht um die Zukunft sorgen, mitzureißen. Wenn man die Menschen mitnehmen will, sollte man eben nicht alles einfach nur teurer machen. Man kann ja sinnvolle Maßnahmen subventionieren, sollte vll Sprit und Steuern eben nicht wieder erhöhen. Bei jeder Wende (Energie, Agrar, Verkehr) sollte man rein vernünftig vorgehen. Viele Leute sind mittlerweile skeptisch, und trauen es den Politikern nicht zu. Ich auch nicht. Auch nicht den Grünen. Leider.

Günter Johannsen | Di., 2. April 2019 - 10:04

Antwort auf von Petra Führmann

Von dumm hat keiner geredet! Das ´Asperger Syndrom´ ist eine seltene Ausformung von Autismus. Die Betroffenen sind sehr auf sich selbst bezogen und haben für die Realität kaum ein Gespür, was man bei Greta deutlich sehen kann. Meist ist eine einseitige Begabung vorhanden wie z.B. fotographisches Gedächtnis oder eine Überbegabung in Mathe …. ! Von dumm hat keiner hier gesprochen. Bitte verdrehen sie nicht die Tatsachen, aber ich finde es sehr bezeichnend, dass die links-grünen Moral-Elitären - für die sich diese selbsternannten Gutmenschen halten - Kinder mit einer Störung schon wieder instrumentalisieren für ihre Ideologie. Es erinnert mich an die 68er "Sexuelle Befreiung" in den von APO-Linken "geführten" Berliner Kinderläden, wo Kinder wie Erzieher nackt herumliefen, weil es die "Erzieher" so wollten. Manch eine/r von den damaligen "sexuell Befreiten" kann bis heute keine normale Beziehung aufbauen oder leben. Ein solches Ergebnis bekommt man, wenn man Kinder instrumentalisieret!

ich hatte mich auf das Wort "zurückgeblieben" bezogen, da sehe in der Wertung keinen so großen Unterschied, aber vielleicht liege ich falsch. Ich bin auch in etwa im Bilde, was Asperger und Autismus angeht. Das aber hat doch alles nichts mit dem Thema zu tun. Es geht darum, dass einige es unbegreiflich finden, dass Greta so nachgelaufen wird (ich verstehe es auch nicht), andere eben nicht. Ich mache weder noch, schrieb ich auch, möchte sie aber nicht so verunglimpfen. Es wird sich auch oft beschwert, wenn andere das mit Leuten tun, denen man ideell nahesteht, und es passt meiner Meinung nach nicht recht zum Niveau hier im Cicero. Bitte ganz allgemein verstehen, keineswegs auf den Kommentar von Frau Wallau (die ich sehr schätze!)

Ullrich Ramps | Di., 2. April 2019 - 10:34

Antwort auf von Petra Führmann

... denn diese ist irrelevant. Wer allerdings meint, mit Schuleschwänzen - oder in jungen Jahren mit Nahrungsverweigerung - die Welt ändern zu können, mit bitteschön SECHSZEHN, dazu eben sehr wohl belastet mit einer Störung der Entscheidungsfindung (Greta sieht nach ihren eigenen Aussagen die Welt schwarz oder weiß), macht sich lächerlich, ebenso wie alle, die so einem als Vorbild höchst ungeeignetem Menschen folgen, weil's gerade hipp ist.
Und dass sie ihr Mäntelchen nach dem Winde hängt und die Aufmerksamkeit mehr schätzt als die Wahrheit, zeigt ihre Kehrtwendung in Sachen Atomkraft - erst eine sinnvolle Sache, aber auf den Aufschrei "Greta - DU?", ist Kernkraft nunmehr dem Mainstream folgend auch für Greta böse.

Oder einfach kurz: Dieser Hype ist einfach nur lächerlich und hat mit kompetenter Beurteilung der Sachlage nichts zu tun.

Inge Högerl | Mo., 1. April 2019 - 22:41

Antwort auf von Christa Wallau

ich teile Ihren Eindruck von Greta voll und ganz. Die Hysterie um dieses Mädchen ist völlig daneben und hat mit Vernunft nicht das geringste zu tun. Es wird zum Teil von den Lehrern befeuert und nein, nicht alle demonstrieren mit. Erst vor ein paar Tagen tanzte bei uns um die Ecke doch glatt eine Lehrerin auf offener Straße vor ihrer Schule herum mit fünf Erstklässlern, ein paar Pappteller schwenkend und dem Ruf: "Weg mit dem Plastik!" Wo war da der Rest der Schüler? Die Frau machte sich zur Idiotin.

helmut armbruster | Di., 2. April 2019 - 09:07

Antwort auf von Christa Wallau

Liebe Frau Wallau,
es hat nichts mit Sachlichkeit und Vernunft zu tun. Und wir alle begehen einen schweren Fehler, wenn wir versuchen die Welt allein mit Sachlichkeit und Vernunft zu begreifen. Das wusste schon Voltaire, dem folgender Spruch zugeschrieben wird:
In einer Welt voller Unvernunft vernünftig handeln zu wollen grenzt an Unvernunft.

Hans-Juergen Schulze | Mo., 1. April 2019 - 17:58

Ich weis das wir nichts wissen können,nur so viel, ohne"Grüner", "Gelber" oder "Blauer" sein zu wollen,es ist doch von "Menschen" gemacht.Das Thema ist auch mit der menschlichen Intelligenz nicht zu lösen,es wäre unmenschlich! Wir werden warten müssen, bis uns eine künstliche Intelligenz Wege aufzeigt was zu tun wäre.
Zeiten wo 2,5 Milliarden Menschen auf diesem Planeten waren sind vorbei.Von dieser Zahl sind noch Seuchen,Kriege und "normale" sterblichkeits Fälle ab zu ziehen. Ein vorübergehendes "Hoch" der stetig wachsende Intelligenz sind mit mit der heute zu verkraftenden Situation einfach überfordert. Wenn man die derzeit auf dieser Erde Lebenden nicht zu Vernunft begabten Lebewesen umerziehen kann, wird die Problematik immer unlösbarer. Jeder der hier einer plausible Lösung anbieten kann, mag den größten Preis erhalten den es je gab.
Es wird nicht der Friedensnobelpreis werden.

Manfred Steffan | Mo., 1. April 2019 - 19:21

Das könnte daran liegen, dass Sie nicht zu den Gläubigen der Klima-Religion gehören. Frau Göring-Eckardt hat Greta Thunberg schon mit dem Propheten Amos verglichen! Das ist ein Fall von Szientismus - Wissenschaftsgläubigkeit. Im Gegensatz zu echter Wissenschaftlichkeit, die sich permanent dem kritischen Diskurs stellt, versucht Wissenschaftsgläubigkeit, sich dagegen zu immunisieren.

Lisa Werle | Mo., 1. April 2019 - 21:51

Mit Talkrunden bin ich sehr sparsam - wegen der vorhersagbaren Einseitigkeit. Dieses Mal war ich dabei und hatte Information, also Fakten, erhofft. Fehlanzeige!
Mehr Information und Fakten habe ich heute in einem Kommentar der FAZ "Mit Vollgas ins Elektroauto-Dilemma" (Volker Appel) erhalten.
Die moralisierende Panikmache der Grünen finde ich nur noch unverschämt - und dieser salbadernde Habeck nervt. Die Umfrageergebnisse der Grünen sind mir ein Rätsel.
Haseloff war der einzige, dem man zwischendrin zuhören konnte. Die Aktivistin tat das, was die Aktivisten immer tun: die gleichen Schuldzuweisungen und Radikalforderungen ohne jede Begründung wiederholen. Mein Eindruck: dass der größte Teil der Jugendlichen keineswegs bereit ist, den eigenen Anteil an den so sehr beklagten Zuständen zu sehen - auch wenn sie "erst 20 sind". Da ich nicht mehr an den Osterhasen glaube, glaube ich auch nicht, dass Greta Thunberg unbeeinflusst ist. Evtl. erfahren wir ja mal mehr dazu.

Christa Wallau | Mo., 1. April 2019 - 23:08

ja, Greta hat wohl eine bestimmte Form des Autismus, das sog. "Asperger Syndrom".
Es handelt sich bei Personen mit dieser "Variante der menschlichen Informationsverarbeitung" (von einigen Forschern als Krankheit bezeichnet) um Individuen, die sich umfassend mit "stereotypen und beschränkten Interessensmustern" befassen, welche "entweder hinsichtl. der Intensität o. hinsichtl. des Gegenstandes a n o m a l sind".
Die Betroffenen halten starr an einmal gefundenen Ritualen/Themen fest.
Können ( Ihrer Meinung nach) solche Menschen
als Beispiele für den "normalen" Umgang
mit dem Thema "Klimawandel" herangezogen werden? Ich sehe dies als problematisch an.
Der Anteil des von Menschen gemachten Klimawandels ist m. E. viel geringer als der natürliche, wobei der deutsche Anteil äußerst klein ist. Warum riskiert man bei uns also für die Reduzierung dieses minimalen Anteils sozusagen "Kopf und Kragen", obwohl große Länder dies nicht tun? Soll am deutsch. Wesen (wieder mal) die Welt genesen?

vielleicht dachte ich bei dem Thema (ich befasse ich mich eigentlich nicht damit; dieser Hype ist für mich ebenso unfassbar wie der mit den Migranten, also bar jeder Vernunft) an eine mögliche Inselbegabung, aber auch daran, wie man selbst als Kind war. Man fragte sich damals, weshalb gibt es Kriege, man müsse doch nur... und hat das mit aller Vehemenz vertreten mit dem Wissen eben eines Kindes. Und Kinder haben Angst. Sie sehen, dass es in den letzten Jahren immer wärmer wurde, das kann man schlecht von der Hand weisen. Woran es aber wirklich liegt, und ob es gut ist, immer so weiter zu machen... Allerdings sind die jetzt gewählten Wege absolut indiskutabel - wie seinerzeit die Entscheidung mit den Windmühlen. Nichts wird zu Ende gedacht, das Für und Wider, die Folgen nicht abgewogen. Sie haben, wie eigentlich immer, recht, Frau Wallau. Und dass viele nun eine neue "Heilige" haben, geht auch mir nicht ein.

Erich Schmidt | Mi., 3. April 2019 - 14:03

... dass sie nicht ernst genommen wird?
Wer Sätze spricht wie: "Ich glaube, jeder der da zu dem Streik geht ist in der Lage selbst einzuschätzen ob er oder sie dafür so viel in der Schule fehlt, dass es er oder sie, ihm oder ihr schadet und die gehen dann auch mal 'ne Woche wieder zur Schule.", sollte sich darüber eigentlich nicht wundern.
Können die jungen Leute heute nichts mehr von sich geben, dem man gerne zuhört?