Meyers Blick auf... - ...Freiheit, Liberalismus und die FDP

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler darüber, warum es der Liberalismus in Deutschland nach wie vor schwer hat und was das mit der FDP zu tun hat

Frank A. Meyer über Freiheit, Liberalismus, soziale Absicherung und die FDP.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Joachim Wittenbecher | Mo., 4. Juni 2018 - 17:27

Herr Meyer spricht deutlich aus, was sonst gerne unter den Tisch fällt: zum Liberalismus gehört der Sozialstaat; ansonsten kann der wirtschaftlich Schwache seine Freiheit nicht ausreichend nutzen; weiterhin zeigt er auf, dass der demokratische Diskurs in Deutschland unterentwickelt, abweichende Meinungen beargwöhnt werden. Das stimmt leider. Noch beklagenswerter ist, dass die deutsche Demokratie schon einmal weiter war. Zu sozialliberalen Zeiten, in den 70er Jahren. Die heutige FDP tut gut daran, die Verbindung von Liberalismus und Sozialstaat intensiv zu bearbeiten und ihren Blickwinkel auf diesem Feld zu erweitern, denn die FDP wird gebraucht, wenn die Merkel-CDU ihrem wohlverdienten Niedergang entgegen geht.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 4. Juni 2018 - 17:51

dieser Blick von Herrn Meyer, teils auch von aussen auf Deutschland.
Und so wichtig, um zu m.E. Selbstverständlichem wieder Mut zu machen, nämlich zur eigenen Meinung und deren Äußerung.
Zu bedenken gebe ich allenfalls, dass ein Schweizer nicht nachvollziehen kann, was das 3. Reich für Deutschland bedeutete.
Diese ganzen Vorhaltungen anderer sind zwar, auch weil sie Betroffene waren, richtig und wichtig, aber am härtesten geht der Deutsche selbst mit sich ins Gericht, was ja Napoleon evtl. falsch gedeutet hat.
"Locker vom Hocker" geht also auf absehbare Zeit in Deutschland gar nichts.
Deswegen ist es doch so wichtig, klarzumachen, was das hier für ein schönes Land ist, mit meist wunderbaren Menschen.

Christa Wallau | Mo., 4. Juni 2018 - 18:06

Ja, lieber Herr Meyer, so ist es leider.
In einer reifen Demokratie fehlt die Hysterie, mit der hierzulande auf jede Gras-Pflanze, die sich im politischen Rasen nicht an die "normale" Wuchsform hält, mit Unkraut-Ausstecher bzw. -vernichtungsmittel reagiert wird. Nach jeder Wachstumsperiode wird sowieso der Rasen immer wieder möglichst auf die gleiche Länge gestutzt.
Wie gehabt und mit dem gleichen Personal.
Eine Frau Merkel kann ich mir beim besten Willen
in der Schweiz nicht über 13 Jahre in der
Regierungsverantwortung vorstellen.
Und bei uns? Da hält sie sich wie ein ausgelutschter Kaugummi an der Schuhsohle...
Jeder, der anders - geschweige denn: konträr -
zu dem steht, was ungeschriebenes Gesetz in
a l l e n Parteien und den Medien ist, wird verteufelt. Und da es im Deutschland nach 1945 für "Teufel" Synonyme gibt, die unschlagbar sind, nämlich "Rechter" und "Nazi", werden diese Begriffe gern jedem um die Ohren gehauen, der es wagt, wirklich f r e i seine Meinung zu äußern.