Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, kommt zu einem Festakt zum 60. Geburtstag der parteinahen politischen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Warum fremdeln Frau mit der FDP? / picture alliance

FDP-Bundesparteitag - Unter den Lindnern

Obwohl sich die FDP als moderne Partei inszeniert, dominieren die Lindners, Kubickis und Buschmanns. Aber nicht die Männer allein können die Partei aus der Defensive nach dem Jamaika-Aus führen. Die FDP muss endlich ihr Frauenproblem in den Griff bekommen

Autoreninfo

Michael Freckmann studierte Politikwissenschaft in Göttingen und York (UK). Er beschäftigt sich journalistisch und wissenschaftlich mit Parteien im Wandel sowie mit politischen Wahlen.

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Nach vier Jahren außerparlamentarischer Opposition, nachdem die FDP am Ende schien, gelang ihr bei der Bundestagswahl 2017 das triumphale Comeback. Erfolgreich baute die Partei ein modernes Image auf. Die FDP mobilisierte dabei jedoch vor allem junge Männer neu für sich. Seit dem Jamaika-Aus befindet sich die Partei aber in der Defensive. Gerade weil sie stark männlich geprägt ist, müsste sie nun alte Strukturen aufbrechen.

Das große Potenzial bei der jüngeren weiblichen Wählerschaft konnten die Liberalen bislang kaum nutzen: Dabei sind hohe Bildung, berufliche und individuelle Unabhängigkeit eigentlich klassisch liberale Themen. Auf dem Parteitag an diesem Wochenende sollen nun die Strategien dazu diskutiert werden. Das Thema Frauen ist für die FDP dabei keineswegs neu. Sie ist bereits oft daran gescheitert. Aber aus welchen Gründen eigentlich?

Altherrenhabitus der Brüderle-Partei

Die Situation scheint paradox. Nach dem Absturz der Partei bei der Bundestagswahl 2013 wollten sich die Liberalen von Grund auf erneuern. Man wollte auch das Image des Altherrenhabitus der Brüderle-Partei abschütteln. Und gegenwärtig sind an prominenter Stelle tatsächlich einige Frauen vertreten: Mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus Nordrhein-Westfalen und der Hamburgerin Katja Suding hat die Partei zwei weibliche stellvertretende Bundesvorsitzende. Letztere ist dabei im Bundesvorstand ausdrücklich zuständig für das Thema „Frauen“. Auch das Amt der Generalsekretärin ist mit Nikola Beer weiblich besetzt, die JuLi-Vorsitzende ist mit Ria Schröder seit kurzem ebenfalls weiblich.

Doch die Gesamtpartei ist mehrheitlich männlich. Der Frauenanteil der FDP-Mitgliederschaft liegt momentan mit 21,8 Prozent nur noch knapp vor AfD und CSU. Das Präsidium besteht aus 13 Personen, davon sind nur drei Frauen. Im weiteren Bundesvorstand mit 60 Personen gibt es gerade einmal zehn weibliche Mitglieder. Selbst in der neuen Bundestagsfraktion, immerhin Ergebnis des „Erneuerungsprozesses“, sieht die Lage nicht besser aus. 18 von 80 Abgeordneten sind weiblich, im Fraktionsvorstand gibt es nur eine Frau neben zehn Männern; der Fraktionsvorsitzende und die parlamentarischen Geschäftsführer sind allesamt männlich. Unter den Neumitgliedern liegt der Frauenanteil nur noch bei 18,52 Prozent. Dies zeigt: Auch die „erneuerte“ FDP unter Christian Lindner konnte diese Entwicklung nicht umdrehen.

Zahlreiche Versuche, ohne Erfolg

Die Diskussion um die Erhöhung des Frauenanteils ist in der FDP nicht neu. Weder ein Frauenförderplan von 1989, noch der „Ladies Lunch“ von 2006, noch weitere Maßnahmen dieser Art konnten die Situation ändern. Vielmehr verringerte sich der Frauenanteil in der Mitgliedschaft seit den neunziger Jahren bis heute noch einmal. Die FDP galt lange Zeit als die männliche Partei schlechthin. Guido Westerwelles FDP sprach vornehmlich die sogenannten männlichen Leistungsindividualisten an

Lindners FDP heute zog bei den vergangenen Wahlen, besonders im Bund, die unter 30-jährigen Männer an, während die weibliche Wählerschaft dieses Alters bei der FDP wiederum merklich schwächer ausgeprägt ist. Besonders jüngere Frauen sind eher bei den Grünen zu Hause. In diesen Altersgruppen gilt geradezu ein spiegelverkehrtes Verhältnis innerhalb des jungen gebildeten Bürgertums. Dies macht eine Mobilisierung hin zur FDP für diese umso schwerer, müssen die Wählerinnen nicht aus dem Nichtwählerinnenlager aktiviert, sondern mühsam abgeworben werden.

Woran liegt's?

Es ist erstaunlich, dass sich die FDP so wenig ernsthaft um die weibliche Wählerschaft und Mitgliederschaft kümmert. Schon vor 20 Jahren hatte der Politikwissenschaftler Franz Walter von einem bemerkenswert großen Potenzial im „weiblichen Liberalismus der Wissensgesellschaft“ gesprochen. Auch eine an die FDP-Rhetorik anschlussfähige Modernisierung des Parteilebens, weg von hierarchisierten und lokal stattfindenden hin zu mehr digitalisierten und individualisierten Formaten, böte hier in der Balance von Beruf, Freizeit und Familie, nicht nur, aber eben auch für Frauen Anknüpfungspunkte. Dass dies in der FDP bisher nicht gelang, hat viele, auch substantielle, Gründe.

Einer der Hauptgründe der bisher fehlgeschlagenen Bemühungen der FDP, ihren Frauenanteil zu erhöhen liegt zunächst auf der personellen Ebene. Trotz wichtiger weiblicher Personen in der Führungsebene drang in den vergangenen Jahren nur Lindner, oder selten einmal Wolfgang Kubicki in der öffentlichen Wahrnehmung durch. Mochte dies auch der insgesamt reduzierten Wahrnehmung in der außerparlamentarischen Situation geschuldet gewesen sein, hätte es dennoch Möglichkeiten der Profilierung gegeben. Weibliche Führungspersonen in der Partei wie Beer oder Suding fallen derzeit höchsten mit Marktschreierei auf, oder werden nicht wahrgenommen.

Die Scheu der FDP vor weiblichen Themen

Dass dies nicht geschah, hängt damit zusammen, dass die Frauen in der Führung sich eben nicht mit Themen hervorgetan haben, die explizit Frauen angesprochen hätten. Besonders die Thematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade bei berufstätigen hochgebildeten Frauen, wie sie bei den Liberalen häufig anzutreffen sind, hätte Raum geboten. Auch die Positionierung bei Frauenrechten, wie beruflicher Gleichstellung, war nirgendwo zu hören. Das Thema Bildung, was zuletzt von der FDP wieder prominent besetzt wurde, behandelt die Partei vornehmlich unter dem Aspekt der Technisierung. Auch bei der Diskussion um den Bildungsföderalismus wurde eine Chance vertan. Er wurde vor allem unter institutionellen Gesichtspunkten diskutiert. Aspekte zur Wissensgesellschaft und der Qualifizierung als Form der Individualisierung, was möglicherweise auch mehr jüngere Frauen angelockt hätte, fanden kaum statt.

Ein weiteres Problem liegt im liberalen Selbstverständnis begründet. Die Freien Demokraten scheuen eine Quote , weil in der Partei des Leistungsprinzips eine Frau nicht aufgrund ihres Geschlechts in eine bestimmte Position gelangen soll. So kann die Partei Frauen auch nur schwer – und lassen sich diese auch kaum –  in ihrer Eigenschaft als „als Frau“ fördern. Ein weiterer Grund liegt im Misstrauen der Liberalen gegenüber allem Kollektiven. Dies verhindert freilich ein allzu schlagkräftiges Auftreten „der Frauen“ in der FDP als geschlossene Formation. Die Vorfeldorganisation der „Liberalen Frauen“ ist zwar existent, jedoch nicht prominent zu hören, und erst gar nicht in wichtigen Positionen der Partei vertreten.

Frauen sind kein Image-Thema

Dass trotz einiger prominenter Führungspersonen die Partei zwar weitaus weiblicher scheint als sie ist, hängt mit dem von der FDP als so wichtig erachteten neuen „Image“ der Partei zusammen. Doch es zeigen sich hier einmal mehr die Begrenztheit der Reichweite von Marketingstrategien und der auf Umfragen basierten „Performance“ einer Partei. Innerparteiliche Reformprozesse bedürfen weitaus mehr Zeit und substantieller Arbeit. Weil die Partei vor der Krise 2013 wenig profilierte Frauen hatte, konnten keine bekannten über die Partei hinaus strahlenden weiblichen Gesichter diese ersetzen.

In der neuen FDP-Arbeitsgruppe wird über den Gebrauch genderneutraler Sprache nachgedacht. Dies scheint für eine Partei, in der auch lange mittelständisches Machotum und Altherrenwitz zu Hause waren, ein großer Schritt, lässt aber auch entsprechende kritische Diskussionen in der Partei erwarten. Auch diese werden manche Frau abschrecken, in die Partei einzutreten. Hinzu kommt, dass der Frauenanteil bei den Kreisvorsitzenden bei noch geringeren 15,8 Prozent liegt. Eine weibliche Vitalisierung der Partei kann jedoch nur „von unten“, beginnend von der Basis her, gelingen. Dort sind die Bedingungen aber noch einmal weitaus schwieriger.

So zeigt sich: Die FDP hat schon lange mit diesem Problem zu kämpfen und es lässt sich nicht leicht beheben. Das Schlimmste, was die FDP in dieser Situation nun tun könnte, ist, diese Diskussion zu einem „Image-Thema“ verkommen lassen. Das Schicksal vieler parteiinternen Arbeitsgruppen ist bekanntlich, dass ihre Ergebnisse niemals umgesetzt werden. Es sollte daher der FDP daran gelegen sein, dieses Thema nicht nur zu nutzen, um aus dem Jamaika-Loch herauszukommen, sondern auch, um sich endlich mit den parteikulturellen Widerständen zu beschäftigen. Die potentiellen Wählerinnen werden es registrieren, wie ernsthaft die Partei dieses Thema angeht.

 Vom Autor ist kürzlich in Kooperation mit der Otto-Brenner-Stiftung eine Studie zur Lindner-FDP erschienen. 

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Wibke Nolte | Sa., 12. Mai 2018 - 14:07

"Dass dies nicht geschah, hängt damit zusammen, dass die Frauen in der Führung sich eben nicht mit Themen hervorgetan haben, die explizit Frauen angesprochen hätten."
Genau diese Sichtweise schreckt Frauen ab. Welche Themen sprechen denn explizit Männer an?

Joachim Wittenbecher | Sa., 12. Mai 2018 - 14:19

Die FDP sollte eine Politik machen, die beiden Geschlechtern gleichermaßen nutzt. Eine starre Frauenquote ist hierzu nicht erforderlich, die Förderung weiblicher Talente sehr wohl. Eine Frau, die sich im fairen Wettbewerb eine Spitzenposition erworben hat, ist wertvoller für die Gesellschaft, als die austauschbare Quotenfrau der Grünen. Frau Suding und Frau Beer sind durchaus respektabel. Weitere Frauen werden sich durchsetzen - vielleicht mit Förderung, jedoch entscheidend aus eigener Kraft. Dann wird sich der Frauenanteil bei der Wählerschaft auf natürliche Weise und ohne Zwang erhöhen. Zunehmend hat man den Eindruck, die FDP soll unter dem Druck der veröffentlichten Meinung koalitionskompatibel für das Machtgefüge der CDU-Vorsitzenden gemacht werden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 12. Mai 2018 - 14:51

früher hatte die FDP aber sehr gute Frauen, ich erinnere Hildegard Hamm-Brücher oder Ingrid Matthäus-Maier, später SPD. Ich hätte ja Frau Prof. Dr. Gertrud Höhler auch mehr zur FDP gepackt.
Jedenfalls hochqualifizierte Frauen.
Was ist denn mit den Unternehmerinnen?
Gerade im kommunalen Bereich müßte ein Engagement, das Beruf, Familie und Politik unter einen Hut zu bringen sucht, möglich sein und auch Sinn machen.
Hochkaräter schüttelt man nicht mal eben so aus dem Ärmel. Das braucht eine lange Vorlaufzeit.
Packt es an, mit der "regulatorischen Idee" der Geschlechteranwesenheit:)

Samuel von Wauwereit | Sa., 12. Mai 2018 - 14:59

Ich kann dieses ewige Gejammer nicht ertragen. was hat es mit vernünftiger Politik zu tun ob sie von Frauen oder Männern betrieben wird? ist Merkels unsägliche Politik etwa besser, weil sie eine Frau ist? Will man jetzt überall Quoten vorschreiben? Was haben Quoten mit Freiheit zu tun? Fühlen sich qualifizierte Frauen nicht veräppelt, wenn sie anstatt durch ihr Können wegen einer Quote auf ihren Posten kommen? Wie wäre es denn mal mit Frauenquoten bei der Müllabfuhr oder im Strassenbau?

Klaus Funke | Sa., 12. Mai 2018 - 15:05

Das ist ja noch nicht einmal alter Wein in neuen Schläuchen. Das ist immer noch die alte Brühe in alten brüchigen Fässern. Die FDP zeigt, dass sie nichts zu bieten hat. Da ist keine freie Alternative. Tja, nicht gelernt von den Altvorderen. Bin maßlos enttäuscht. Speziell in der Ost- und Russlandpolitik hätte ich eine andere, neue Gangart erwartet, stattdessen wird Politik nach Gutsherrenart verkündet. Wer so mit den Russen reden will, ist erstens keinen Deut anders als Herr Maas und zweitens zur Erfolglosigkeit verdammt. Schlagt mal nach bei Genscher. Aber die FDP scheint ebenso wenig wie die CDU von ihrer alten Riege lernen zu wollen. Das wird nichts, Herr Lindner, und das wird auch keine Wählerstimmen bringen. Schade.

Andreas Kirchner | Sa., 12. Mai 2018 - 16:02

1. FRAUEN weisen psychologisch ein klein wenig mehr "Verträglichkeit" auf und sind etwas mehr als Menschen als an Sachen interessiert.
Erstens sind Sie damit weniger risikofreudig für die Gründung von Unternehmen, für die wirtschaftliche Freiheit wichtig ist, und profitieren von mehr sozialstaatlicher Sicherheit.
Zweitens sind sie damit prädestinierter für Berufe, die bei uns stärker staatlich reguliert bis hin zu sozialistisch organisiert sind (Lehrer, Ärzte, Beamte). Auch hier ist es das 70%-Steuer-System und übrigens auch quasikostenlose Bildung, welches den Frauen den Anreiz für Liberalismus verbaut hat.
2. LIBERALISMUS ist das einzige System, welches nicht von oben herab regiert, sondern allen die Freiheit lässt. Somit kann die FDP weder Frauen Freiheit verordnen, noch bringt eine höhere Frauenquote oder leere Worte etwas. Die FDP kann nur weiterhin Freiheit anbieten und hoffen, dass sich in der Bevölkerung das Wissen und die Lust auf Freiheit erhält und verstärkt.

Gerdi Franke | Sa., 12. Mai 2018 - 16:29

Das sind wohl die geringsten Probleme die unsere Parteien heute haben. Sie sollten sich erst mal wieder den Vorstellungen und Wünschen der Wähler annähern. Und nicht selbstherrlich "regieren".

Christa Wallau | Sa., 12. Mai 2018 - 17:13

Viel weniger Frauen als Männer haben L U S T auf
aktive, knallharte Politik! Dies ist kein Alleinstellungsmerkmal der FDP, sondern ein Faktum an sich.
Einen Unterschied zu den Parteien des rechten, konservativ-liberalen Spektrums mit einem realistischen Weltbild machen hier nur diejenigen Parteien, die ich als links-utopistisch
bezeichnen möchte. Typisch dafür sind die
Grünen, bei denen eine Menge Frauen sich tummeln. Diese haben dann aber oft eine Vorstellung vom Amte einer Abgeordneten o. Ministerin, die man nur als "abenteuerlich" (i. S. von unseriös) bezeichnen kann. Wenn ich da an RLP denke, fällt mir die Ministerin f. Integration etc., Anne Spiegel, ein, die kürzlich im Amt ihr viertes Kind bekam und bei ihren sonstigen Leistungen nur dadurch auffiel, daß sie sich meist nicht an Gesetze hielt, sondern in Asylfällen mit dem "Herzen" entschied.
Was soll's also? Lassen wir den Dingen ihren Lauf.
Was wir brauchen, sind nicht mehr Frauen in Ämtern, sondern Volksabstimmungen!

Wolfgang Schneider | Sa., 12. Mai 2018 - 20:45

Sehr geehrter Herr Frecking, Sie ergeben sich leider bei Ihrem Fracking dem taktischen Manöver der Regierung hin, über die Frauenquote die Parteienfinanzierung zu reduzieren. Gemeint war natürlich die AfD, die FDP hat aus lauter, inzwischen pathologischem Abgrenzungsbemuehungen das Thema aufgegriffen.

Jens Wiszen | Sa., 12. Mai 2018 - 22:11

Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem selbst Angriffskriege mit Frauenrechten begründet werden. Zum ersten mal in der Geschichte ist die Leitkultur links. Frauen profitieren mit 100.000 € mehr aus dem Sozialstaat. Und Mädchen schneiden in Schulen besser ab und an manchen Unis sind sie bereits die Mehrzahl.
Ich bin mir nicht sicher, noch mehr Identitätspolitik ist das, was wie am dringendsten brauchen. Die FDP sollte eine ruhige und klare Gegenposition anbieten. Wie wäre es einmal mit Verantwortung anstatt noch mehr Rechten? Dass es für "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" einen starken Staat brauche, ist ein Märchen.

Stefan Jess | Sa., 12. Mai 2018 - 22:18

Die FDP muss kein "Frauenproblem" in den Griff kriegen.

Frau oder Mann, Ost oder West ist VÖLLIG egal. Auch die Fokussierung auf Lichtgestalten ist völliger Dummsinn, denn egal ob Merkel, Macron oder Mickey Mouse, am Ende ist Leere.

Wichtiger wäre, den Menschen mal wieder klar zu machen wofür die FDP steht. Was FDP bedeutet.

Freiheit, Anstand, Verantwortung.

Worte, die unsere Bürgerlichkeit geprägt haben.

Aber dafür fehlt wohl der Mut.

Sibylle Herbert | Mo., 14. Mai 2018 - 15:44

Antwort auf von Stefan Jess

Freiheit, Anstand, Verantwortung
Das bringt doch keine Schlagzeilen.
Was bleibt übrig?
Geschwätz über Frauenquoten.
Wir haben und hatten sehr gute Frauen i n der Partei die sich auf den verschiedenen Politikfeldern einbringen.
Leider sind viele Frauen nur an Wohlfühlthemen interessiert. Deshalb sind sie auch bei den Grünen so zahlreich vertreten.

Per L. Johansson | Sa., 12. Mai 2018 - 23:24

„FDP ...zog...die unter 30-jährigen Männer an, während die weibliche Wählerschaft dieses Alters bei der FDP wiederum merklich schwächer ausgeprägt ist. Besonders jüngere Frauen sind eher bei den Grünen zu Hause. In diesen Altersgruppen gilt geradezu ein spiegelverkehrtes Verhältnis innerhalb des jungen gebildeten Bürgertums.“

Natürlich könnte man Programm und Auftreten der Partei so verändern, daß sie 50% Frauen anspricht. Aber gewonnen hätte die FDP damit nichts, denn dann wäre sie nicht mehr die FDP.
Genau wie umgekehrt die Grünen sich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen müßten, um gleich gut bei Männern anzukommen.
Wer sich darüber wundert, scheint zu denken, das Geschlecht dürfe keine Rolle spielen. Diese Prämisse ist aber falsch.
Im Durchschnitt ticken Männer und Frauen eben doch anders und das äußert sich eben unter anderem auch in der Parteipräferenz.
Solange jeder für sich das passende politische Angebot findet, ist das auch gar kein Problem. Das ist einfach menschlich.

Stine Bading | So., 13. Mai 2018 - 11:22

Hallo Herr Freckmann, Sie haben sicherlich recht, wenn Sie sagen, dass die FDP explizit keine Frauenthemen, und damit auch Frauen nicht anspricht. Aber kann es nicht auch sein, dass die FDP grundsätzlich Politik machen will für Menschen, egal welchen Geschlechts? Mir persönlich ist eine "gendergerechte" Sprache sowas von unwichtig, halte die ganze Diskussion für konstruiert. Nur um Ihr Beispiel "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" heraus zu greifen: Auch Männer, die sich, neben dem Beruf, auch um Kinder und Haushalt kümmern wollen, haben Probleme mit der Vereinbarung. Ihre Forderung, dass die Vereinbarkeit speziell für Frauen angezeigt sei, zementiert die traditionelle Aufgabenteilung in der Familie, wie sie heute eben nicht immer gewollt ist. Nein, Politik ist für Menschen! Und wenn die FDP deutlich macht, und sei es durch männliche Politiker, dass sie Politik für Menschen macht, dann wird auch das weibliche Wähler- / Politikerinnenpotential kommen. Freundliche Grüße

Simon Templar | So., 13. Mai 2018 - 13:39

Das wird die FDP nach vorne bringen: Gender und Quote. Alles das, was den Bürgern unter den Nägeln brennt.

Jürgen Althoff | So., 13. Mai 2018 - 19:36

Bevor sich die FDP um ihr angebliches Frauenproblem kümmert, muss sie sich um Inhalte kümmern. Sowohl ihre unauffällige und völlig uninspirierte Bundestags- Performance mit dem Schwerpunkt auf Sandkasten- Kabbelei mit der AfD bei weitgehend stromlinienförmiger Anpassung an GroKo und Grüne als auch die Vermeidung aller aktuell relevanten Themen beim Parteitag lassen prophezeien, dass der Einzug in den Bundestag nicht "nachhaltig" sein wird. Mit dem Aufgreifen von AfD-Themen punkten und hinterher nichts mehr davon wissen wollen. Das merken sich die Leute.

Dr. Roland Mock | So., 13. Mai 2018 - 21:03

So, die Installation einer „Arbeitsgruppe für genderneutrale Sprache“ ist ein „großer Schritt“ für die FDP. Stimmt wohl: ein großer Schritt in Richtung Untergang. Ich schätze einmal, keiner, ob Mann oder Frau, hat die FDP gewählt, damit sie denselben Unsinn anstellt wie (außer der AfD) alle anderen Parteien. Und ich schätze mal, keiner der in der Genderideologie befangenen „Linksintellektuellen“, Ökos, Feministen, Sozialpädagogen, Politik- und Kulturwissenschaftler usw. usw. wird die FDP wählen, nur weil die in einer Art Harakiri-Aktion auch noch auf den (übrigens schon seit längerem abflauenden) Zeitgeist der politischen correctness aufspringen. Gute Nacht, FDP.

Sascha Wiesbruch | So., 13. Mai 2018 - 21:35

Sind Frauen arme, kleine hilflosen Prinzessinen?
Oder warum benötigen Frauen immer eine extra Förderung als ob sie keine Erwachsenen sondern Kinder oder Schwerbehindert wären?

Das gute an der FDP ist das sie diese "Gleichstellung", "Frauenrechte" also bevorzugung von Frauen weil sie Frauen sind nicht mitmachen.
Sondern auf Leistung und Chancengleichheit setzt.

Entweder sind Frauen genauso gut wie Männer und sie benötigen keine Förderung.
Oder sie sind den Männern unterlegen und benötigen deswegen Förderung.
Beides zugleich geht nicht.

Hans Nase | Mo., 14. Mai 2018 - 12:14

Man meint, Hr. Freckman möchte der FDP mit seiner Forderung den endgültigen Todesstoß versetzen.
Kürzlich gab es Veröffentlichungen, daß in den "entwickelten, westlichen Ländern" bei akademischen Berufsbildern, in denen es um knallhartes, nachprüfbares Wissen und Können geht (z.B. MINT), die Frauenquote bei etwa 20% liegt (im Vgl. zu 25% in nicht entwickelten Ländern).
Diese 20% entsprechen in etwa dem Anteil von Frauen in der FDP. Und damit also den Frauenanteil, den man im Prinzip über Gleichberechtigung (wenn es als rein um Leistung geht) erreichen kann. Alles andere ist Gleichstellung mit zwangsläufiger Förderung von Minderleistern - auf diesen Weg hat sich z.B. die SPD begeben, was deren Abkopplung von der Arbeiterschaft und damit den Weg zur 10% Partei begründet hat.
Kling hart und ist politisch inkorrekt, ist aber so...
Frauenförderung, welche über reine Gleichberechtigung hinaus geht, ist schlicht ein trojanisches Pferd für nicht-links-ideologische Parteien...

Hubert Vogel | Mo., 14. Mai 2018 - 15:24

die FDP hat kein Frauenproblem. Sie hat dauerhaft
und schon immer ein Problem mir der Glaubwürdigkeit und mit ihrer Klientelpolitik.
Und diese Attribute gehen permanent in Wellen
rauf und runter. Es gibt auch immer Wähler die den
Selbstdarstellern auf den Leim gehen.

Maria Schneider | Mo., 14. Mai 2018 - 20:59

wollen Kinder, wodurch ihnen Energie für Karriere oder Partei fehlt. Zudem sind sie immer noch nicht so versiert wie Männer im Netzwerken ohne Gefühl, nehmen vieles persönlich und vereiteln damit selbst ihre Karriere.
Viele deutsche Frauen der Oberschicht sind zudem verwöhnt und bequem & möchten einfach das Leben genießen oder möchten sofort Chefin sein, ohne sich hocharbeiten zu müssen - denn nur dazu sind sie berufen.
Ganz anders z.B. hart arbeitende Frauen aus Osteuropa, die alleine Kind und Karriere wuppen und super aussehen.
Die vielen Grüninnen sind meist qualifikationsfrei und haben sich bewußt hoch dotierte Parteiposten ohne viel Arbeit ausgesucht.
Ich als Selbstständige nehme der FDP persönlich übel, dass sie der Hotellerie ein MwSt.-Geschenk gemacht hat & sonst nichts für uns tut.
Ich vermute, dass in der FDP viele erfolgreiche Schwule sind, die mit Frauen nichts am Hut haben. Ich vermute daher auch, dass Frau Weidel zur AfD ist, da sie keine Chance in der FDP hatte.

Michael Sander | Di., 15. Mai 2018 - 09:29

Es sind die Irrungen der Identitätspolitik, die u.a. auch zu der abenteuerlichen Vorstellung führen, wonach Parteien für weibliche Wähler attraktiver würden, wenn dort mehr Frauen in Führungspositionen vertreten sind. Aber man wählt eine Partei doch nicht deshalb, weil sie beispielsweise einen weiblichen Vorsitzenden hat, sondern weil man sich eine bestimmte Politik erhofft! Worin soll sich denn bitteschön Politik von Frauen von Politik von Männern in einer Art und Weise unterscheiden, dass man vom Geschlecht auf die Politik schließen kann? Und warum sollten überhaupt Frauen speziell Politik für Frauem machen und nicht für ihre gesamte Wählerschaft aus Frauen, Männern und allen, die sich nicht entscheiden können? Machen Männer etwa nur Politik für Männer? Mit dieser Logik kommen wir unweigerlich zu dem Punkt, dass jedes noch so kleine vermeindlich "identitäre" Grüppchen einen eigenen Vertreter braucht, der sich dann nur für diese Gruppe einsetzt.

Berthold Gross | Di., 15. Mai 2018 - 10:55

Ich sehe auch kein Frauenproblem bei der FDP.
Entscheidend ist die politische Richtung der Partei, die völlig unabhängig von dem Geschlecht der Politiker ist.
Ich hätte sehr begrüsst, wenn sich die Parteiführung eindeutig hinter die Forderung von Kubicki gestellt hätte, wieder harmonische wirtschaftliche Kontakte zu Russland aufzunehmen.
Und das ist kein Frauenproblem.
Dieses Herumgeeiere von Graf Lambsdorff und Lindner in diesem Punkt lässt sich durch mehr Frauen in Verantwortung vermutlich nur schwer beseitigen.